Vitalstoffe und Ernährung

In der Sportwelt gewinnt die Einnahme von Probiotika zunehmend an Bedeutung, da bestimmte Bakterienstämme nicht nur die Darmgesundheit unterstützen, sondern möglicherweise auch die sportliche Leistungsfähigkeit positiv beeinflussen. Ziel dieser randomisierten, placebokontrollierten Studie war es, die Wirkung von Lactobacillus plantarum auf sportliche Leistung, intestinale Belastung und oxidative Stressmarker zu untersuchen.

Studienaufbau und Vorgehen
22 körperlich aktive Erwachsene – 9 Frauen und 13 Männer – nahmen an einer vierwöchigen Untersuchung teil. Zu Beginn absolvierten sie ein intensives Training, nach dem ihre empfundene Erschöpfung sowie Marker für Darmschädigung (IFABP) und oxidativen Stress im Blut gemessen wurden. Am Folgetag erfolgte eine sportliche Leistungsüberprüfung mittels Sprungkrafttest (CMJ), Sprinttest (RAST) und Ausdauertest (YOYO IR1). Anschließend erhielten die Teilnehmenden für vier Wochen täglich entweder eine Kapsel mit 10 Milliarden koloniebildenden Einheiten von Lactobacillus plantarum oder ein Placebo (Dextrose). Nach dem Supplementierungszeitraum wurden die Tests wiederholt.

Ergebnisse
Nach vier Wochen wies die Probiotika-Gruppe statistisch eindeutige Leistungssteigerungen im YOYO IR1-Test auf – einem Test, der die wiederholte Ausdauerbelastung misst. In der Placebogruppe zeigte sich dagegen eine statistisch eindeutige Abnahme der antioxidativen Gesamtkapazität (TAC), während dieser Wert in der Probiotikagruppe stabil blieb. Weitere Marker für oxidativen Stress oder intestinale Schädigungen wurden nicht statistisch eindeutig beeinflusst.

Fazit
Die Studie liefert erste Hinweise darauf, dass Lactobacillus plantarum die sportliche Ausdauerleistung unter Belastung verbessern und einem Rückgang der antioxidativen Kapazität entgegenwirken könnte. Diese Ergebnisse unterstreichen das Potenzial von Probiotika im sportlichen Kontext – insbesondere bei regelmäßig aktiven Menschen. Weitere Studien mit größeren Stichproben sind notwendig, um die genauen Wirkmechanismen zu klären und Empfehlungen abzuleiten.

Santibañez-Gutierrez A, Fernández-Landa J, Busto N, Todorovic N, Calleja-González J,* Mielgo-Ayuso J.
Lactobacillus plantarum Supplementation on Sport Performance, Biomarkers of Intestinal Damage, and Oxidative Stress in Recreational Athletes.
J. Funct. Morphol. Kinesiol. 2025; 10(2): 131.

Oxidativer Stress wird zunehmend als Mitverursacher gynäkologischer Erkrankungen wie Endometriose diskutiert. Der sogenannte Composite Dietary Antioxidant Index (CDAI) bewertet die antioxidative Gesamtqualität der Ernährung. In einer aktuellen Analyse wurde untersucht, ob ein hoher CDAI-Wert mit einem geringeren Risiko für Endometriose bei Frauen in Verbindung steht.

Methoden
Die Studie basierte auf Daten von 4.153 Frauen, die zwischen 2001 und 2006 an der nationalen Gesundheits- und Ernährungsstudie der USA (NHANES) teilgenommen hatten. Die Wissenschaftler analysierten den Zusammenhang zwischen CDAI-Werten und Endometrose-Risiko mithilfe verschiedener statistischer Modelle, darunter logistische Regressionsanalysen und eine sogenannte restricted cubic spline-Auswertung zur Erfassung nichtlinearer Zusammenhänge.

Ergebnisse
Ein erhöhter CDAI-Wert war insgesamt mit einem geringeren Risiko für Endometriose assoziiert. Mit jeder Standardabweichung Anstieg des CDAI sank die Wahrscheinlichkeit für eine Endometriose statistisch eindeutig. Besonders ausgeprägt war dieser Zusammenhang in der höchsten CDAI-Quartile: Frauen mit den höchsten antioxidativen Ernährungswerten wiesen ein um 17 % reduziertes Risiko auf. Die Dosis-Wirkungs-Analyse bestätigte einen durchgehend negativen Zusammenhang zwischen CDAI und Endometrioserisiko.

In den Subgruppenanalysen zeigte sich der schützende Effekt besonders deutlich bei Frauen im Alter zwischen 30 und 39 Jahren, bei Mehrgebärenden, bei sozioökonomisch benachteiligten Frauen (niedriges Einkommen, geringere Bildung) sowie bei bestimmten ethnischen Gruppen wie Nicht-hispanischen Schwarzen. Auch bei Raucherinnen, Alkoholkonsumentinnen, übergewichtigen Frauen und bei bestehendem Bluthochdruck zeigte sich ein überdurchschnittlicher Schutzeffekt.

Fazit
Eine antioxidativ geprägte Ernährung könnte einen schützenden Einfluss auf die Entwicklung von Endometriose ausüben – insbesondere bei Frauen mit bestimmten Risikofaktoren oder Lebensumständen. Diese Erkenntnisse könnten neue Ansätze für die Prävention bieten. Dennoch bedarf es prospektiver Studien, um Kausalzusammenhänge zu bestätigen und gezielte Ernährungsempfehlungen zu entwickeln.

Yu Y, Sun J, Wang D, Xing M, Yang Y.
Association between the composite dietary antioxidant index and risk of endometriosis in women: a national population-based study.
Front Nutr. 3/2025; 12: 1549948.

Nach einer COVID-19-Erkrankung entwickeln manche Patienten Symptome eines chronischen Erschöpfungssyndroms (ME/CFS), das nicht nur die Lebensqualität erheblich einschränkt, sondern auch mit Veränderungen im Magen-Darm-System einhergehen kann. Vor diesem Hintergrund wurde die Frage untersucht, ob eine gezielte Unterstützung des Mikrobioms mithilfe eines synbiotischen Präparats einen positiven Einfluss auf das Befinden, die Belastungstoleranz und den zellulären Stoffwechsel ausüben kann.

Methoden
In einer randomisierten, doppelblinden und placebokontrollierten Studie wurden 26 Personen mitpost-COVID-19-ME/CFS über einen Zeitraum von drei Monaten entweder mit einem Synbiotikum oder einem Placebo behandelt. Das Synbiotikum enthielt vier spezifische probiotische Bakterienstämme, Fructooligosaccharide und Zink. Untersucht wurden sowohl subjektive Beschwerden als auch objektive Marker der Hirnstoffwechselaktivität mithilfe bildgebender Verfahren.

Ergebnisse
Nach drei Monaten zeigten beide Gruppen eine statistisch eindeutige Abnahme der allgemeinen Erschöpfung im Vergleich zum Ausgangswert. Allerdings erwies sich das Synbiotikum in mehreren Punkten als überlegen gegenüber dem Placebo: Die typischerweise nach körperlicher Belastung auftretende Symptomverschlechterung (post-exertional malaise) konnte in der Synbiotika-Gruppe deutlich stärker abgeschwächt werden. Ferner fanden sich Hinweise auf eine Verbesserung des zellulären Stoffwechsels, insbesondere durch erhöhte Cholinspiegel im Thalamus sowie höhere Kreatinwerte in der weißen und grauen Substanz der linken Stirnhirnregion.

Fazit
Die ergänzende Einnahme eines synbiotischen Präparats über drei Monate zeigte bei Patienten mit post-COVID-19-Fatigue sowohl klinische als auch metabolische Vorteile. Insbesondere die Linderung belastungsabhängiger Symptome und die messbaren Veränderungen im Hirnstoffwechsel sprechen für ein therapeutisches Potenzial. Dennoch ist weitere Forschung notwendig, um diese ersten vielversprechenden Ergebnisse zu bestätigen und in breitere Behandlungsstrategien zu integrieren.

Ranisavljev M, Stajer V, Todorovic N, Ostojic J, Cvejic JH, Steinert RE, Ostojic SM.
The effects of 3-month supplementation with synbiotic on patient-reported outcomes, exercise tolerance, and brain and muscle metabolism in adult patients with post-COVID-19 chronic fatigue syndrome (STOP-FATIGUE): a randomized Placebo-controlled clinical
Eur J Nutr. 11/2024; 64(1): 28.

Omega-3-Fettsäuren sind bekannt für ihre entzündungshemmenden und gefäßschützenden Eigenschaften – doch auch für die Knochengesundheit könnten sie eine wichtige Rolle spielen. Ziel der vorliegenden Analyse war es, den Zusammenhang zwischen der Aufnahme von Omega-3-Fettsäuren über die Ernährung und dem Risiko für Osteoporose zu untersuchen.

Methoden
Die Studie nutzte Daten von 8.889 Teilnehmenden aus der US-amerikanischen NHANES-Erhebung. Anhand der Knochendichte (Bone Mineral Density, BMD) wurden die Personen in drei Gruppen eingeteilt: normal, Osteopenie und Osteoporose. Der Omega-3-Konsum wurde mittels zweier 24-Stunden-Ernährungsprotokolle erfasst und in Quartile unterteilt. Statistische Analysen umfassten multivariate Regressionsmodelle und Subgruppenanalysen, ergänzt durch eine restricted cubic spline-Analyse zur Darstellung der Dosis-Wirkungs-Beziehung.

Zentrale Ergebnisse
Ein höherer Verzehr von Omega-3-Fettsäuren war mit einem statistisch eindeutig geringeren Osteoporose-Risiko assoziiert. Im Vergleich zur niedrigsten Verzehrgruppe zeigte sich in der höchsten Quartile eine Risiko-Reduktion um fast 30 % (OR = 0,71). Besonders deutlich war dieser Zusammenhang bei Frauen, Personen unter 60 Jahren und Nichtrauchern. Bei unter 60-Jährigen betrug die Risikoreduktion sogar fast 50 %, bei Frauen rund 35 %. Bei Rauchern und älteren Personen konnte kein statistisch eindeutiger Zusammenhang festgestellt werden. Insgesamt zeigte sich eine lineare Dosis-Wirkungs-Beziehung zwischen Omega-3-Aufnahme und Knochengesundheit.

Fazit
Die Ergebnisse dieser großen Bevölkerungsstudie sprechen dafür, dass eine Omega-3-reiche Ernährung das Risiko für Osteoporose senken kann – insbesondere bei jüngeren, weiblichen und nichtrauchenden Personen. Die Autoren betonen jedoch, dass weitere prospektive Studien nötig sind, um die präventive Rolle von Omega-3-Fettsäuren bei Osteoporose endgültig zu bestätigen.

Liu Z, Cai S, Chen Y, Peng Z, Jian H, Zhang Z, Huang H.
The association between dietary omega-3 intake and osteoporosis: a NHANES cross-sectional study.
Front Nutr. 1/2025; 11: 1467559.

Ein Reizdarmsyndrom nach COVID-19-Infektion (PCIBS) zählt zu den häufigen Langzeitfolgen und geht oft mit einer gestörten Darmflora einher. Diese Pilotstudie untersuchte, inwieweit pflanzliche Extrakte aus Curcuma und Boswellia, kombiniert mit einer FODMAP-armen Ernährung, Beschwerden bei PCIBS lindern können. Parallel wurde eine Vergleichsgruppe mit klassischem Reizdarmsyndrom (IBS) ohne COVID-Vorgeschichte beobachtet.

Methoden
Insgesamt nahmen 44 Personen an der Untersuchung teil, darunter 16 mit PCIBS und 28 mit IBS. Alle Probanden erhielten über einen Zeitraum von 30 Tagen ein pflanzliches Nahrungsergänzungsmittel auf Basis von Sonnenblumenlecithin, das 500 mg Curcuma und 150 mg Boswellia zweimal täglich enthielt. Ergänzt wurde die Intervention durch eine konsequente Low-FODMAP-Ernährung. Am Studienende wurden Veränderungen bei Blähungen, Bauchschmerzen, der Ausprägung der Darmdysbiose (Ungleichgewicht der Darmflora, gemessen über den Indicanwert im Urin) sowie die subjektive Gesamtbewertung (Global Assessment of Efficacy, GAE) erfasst.

Ergebnisse
In beiden Gruppen zeigten sich signifikante Verbesserungen bei Bauchschmerzen und Völlegefühl. Auch die globalen Bewertungen der Wirksamkeit fielen in beiden Gruppen positiv und vergleichbar aus. Hinsichtlich der mikrobiellen Darmflora zeigte sich jedoch ein Unterschied: Nur bei den Teilnehmenden mit IBS ohne COVID-Vorgeschichte nahm der Indicanwert deutlich ab, was auf eine Verbesserung der Darmflora hinweist. Bei PCIBS-Patienten blieb dieser Effekt aus.

Fazit
Die Kombination aus Curcuma- und Boswellia-Extrakt konnte sowohl bei klassischem Reizdarmsyndrom als auch bei post-COVID-Beschwerden zu einer deutlichen Linderung der gastrointestinalen Symptome beitragen. Eine Normalisierung der Darmflora ließ sich jedoch nur bei Personen ohne vorherige COVID-19-Erkrankung nachweisen. Diese ersten Ergebnisse deuten auf unterschiedliche Mechanismen bei PCIBS und klassischem IBS hin. Weitere Studien sind notwendig, um diese Beobachtungen zu bestätigen und die Ursachen für die anhaltende Dysbiose bei PCIBS besser zu verstehen.

Giacosa A, Barrile GC, Gasparri C, Perna S, Rondanelli M.
Positive Effect of Lecithin-Based Delivery Form of Curcuma and Boswellia Extracts on Irritable Bowel Syndrome After COVID-19 Infection.
Nutrients. 2/2025; 17(4): 723.

Harnwegsinfektionen (HWI) gehören zu den häufigsten bakteriellen Infektionen, insbesondere bei Frauen und Kindern. Zur Vorbeugung werden neben Antibiotika zunehmend pflanzliche Alternativen wie Cranberry-Extrakte und D-Mannose eingesetzt. Beide Substanzen wirken durch eine Hemmung der Bakterienanhaftung an der Blasenwand (Anti-Adhäsions-Aktivität, AAA). Während die Wirksamkeit von Cranberry-Extrakten gegen HWI bereits gut untersucht wurde, gibt es weniger vergleichende Studien zu D-Mannose. Ziel dieser Untersuchung war es, die AAA von Cranberry und D-Mannose gegenüber den häufigsten bakteriellen Erregern von HWI zu analysieren und mögliche Wirkmechanismen zu bewerten.

Methoden
In einer Crossover-Studie wurde die AAA im Urin nach der Einnahme eines Cranberry-Extrakts (36 mg Proanthocyanidine) oder von D-Mannose untersucht. Die antibakterielle Wirkung wurde sowohl in vitro (zellkulturbasiert im Reagenzglas) als auch ex vivo (an entnommenem Körpergewebe) getestet. Dabei lag der Fokus auf der Hemmung von zwei Typen von uropathogenen Escherichia coli (E. coli), die für die Entstehung von HWI entscheidend sind: P-fimbrierte und Typ-1-fimbrierte Bakterien. Zudem wurden isolierte Inhaltsstoffe beider Substanzen hinsichtlich ihres Einflusses auf die AAA untersucht.

Ergebnisse
Der Cranberry-Extrakt zeigte sowohl in vitro als auch ex vivo eine hemmende Wirkung gegen beide untersuchten E. coli-Typen. D-Mannose hingegen verhinderte ausschließlich die Anhaftung von Typ-1-fimbrierten Bakterien. Zudem war die AAA von Cranberry über den gesamten Studienzeitraum hinweg robuster und gleichmäßiger als die von D-Mannose. Unterschiede in der Wirksamkeit wurden auch zu verschiedenen Zeitpunkten nach der Einnahme beobachtet.

Fazit
Diese Studie zeigte, dass Cranberry-Extrakte eine breitere und konsistentere Anti-Adhäsions-Wirkung gegenüber den wichtigsten HWI-auslösenden Bakterienstämmen aufweisen als D-Mannose. Die Ergebnisse liefern wertvolle Erkenntnisse für Verbraucher und medizinisches Fachpersonal über die Wirkmechanismen und Unterschiede beider Nahrungsergänzungsmittel. Während D-Mannose eine selektive Wirkung hat, könnte Cranberry eine umfassendere Unterstützung bei der Prävention von HWI bieten.

Howell AB, Dreyfus JF, Bosley S, Krueger CG, Birmingham A, Reed JD, Chughtai B.
Differences in P-Type and Type 1 Uropathogenic Escherichia coli Urinary Anti-Adhesion Activity of Cranberry Fruit Juice Dry Extract Product and D-Mannose Dietary Supplement.
J Diet Suppl. 2024; 21(5): 633-659.

Adipositas geht mit einer chronischen, niedriggradigen Entzündung einher, die langfristig das Risiko für metabolische und kardiovaskuläre Erkrankungen erhöht. Omega-3-Fettsäuren spielen eine zentrale Rolle in entzündungshemmenden Prozessen. Diese Studie untersuchte, ob eine kalorienreduzierte Ernährung mit einer gezielten Supplementierung mariner Omega-3-Fettsäuren (EPA und DHA) entzündliche Marker bei Erwachsenen mit Adipositas positiv beeinflussen kann.

Methoden
In einer doppelblinden, randomisierten klinischen Studie über acht Wochen erhielten 40 Teilnehmer entweder eine tägliche Supplementierung mit 1,8 g marinen Omega-3-Fettsäuren oder ein aktives Placebo mit 1,6 g Alpha-Linolensäure (ALA). Zusätzlich wurde die tägliche Kalorienzufuhr schrittweise um 200 kcal alle vier Wochen reduziert, wobei das Verhältnis von Omega-6- zu Omega-3-Fettsäuren in der Ernährung ≤ 5:1 gehalten wurde. Die Teilnehmer waren zwischen 25 und 50 Jahre alt und erfüllten die ATP-III-Kriterien für Adipositas gemäß BMI oder abdominaler Fettverteilung.

Ergebnisse
Die Gruppe, die marine Omega-3-Fettsäuren erhielt, zeigte im Vergleich zur Placebo-Gruppe eine statistisch eindeutige Verbesserung der Entzündungsmarker. Es kam zu einem Anstieg von Resolvin D1, einem entzündungsauflösenden Mediator, sowie des entzündungshemmenden Zytokins IL-10. Gleichzeitig sanken die Werte des proinflammatorischen IL-6 und des Chemokins MCP-1, das an der Immunzellmigration beteiligt ist. Diese Effekte waren statistisch eindeutig und deuten auf eine entzündungshemmende Wirkung der Omega-3-Supplementierung hin.

Fazit
Eine Ernährungsstrategie mit marinen Omega-3-Fettsäuren führte zu einer Reduktion entzündlicher Prozesse bei adipösen Erwachsenen. Die Zunahme entzündungsauflösender und antiinflammatorischer Marker unterstreicht das Potenzial von Omega-3-Fettsäuren als unterstützende Maßnahme in der Adipositas-Therapie. Weitere Studien sind erforderlich, um langfristige Effekte und klinische Relevanz dieser Intervention zu evaluieren.

Torres-Vanegas J, Rodríguez-Echevarría R, Campos-Pérez W, Rodríguez-Reyes SC, Reyes-Pérez SD, Pérez-Robles M, Martínez-López E.
Effect of a Diet Supplemented with Marine Omega-3 Fatty Acids on Inflammatory Markers in Subjects with Obesity: A Randomized Active Placebo-Controlled Trial.
Healthcare (Basel). 1/2025; 13(2): 103.

Einleitung
Die Bedeutung der Ernährung für die Entstehung von Darmkrebs ist nicht abschließend geklärt. Diese Studie untersuchte den Einfluss von 97 Ernährungsfaktoren auf das Krebsrisiko anhand der Million Women Study mit über 540.000 Teilnehmerinnen und einer Nachbeobachtungszeit von 16,6 Jahren. Ergänzend erfolgte eine genetische Analyse mit Daten aus mehreren Kohortenstudien.

Methoden
In der epidemiologischen Analyse wurde der Einfluss von 97 Ernährungsfaktoren auf das Darmkrebsrisiko untersucht. Dabei wurden die Daten von 12.251 Frauen ausgewertet, bei denen im Studienverlauf ein kolorektales Karzinom diagnostiziert wurde. Ergänzend erfolgte eine gezielte genetische Analyse mit Daten aus mehreren Kohortenstudien, darunter die ColoRectal Transdisciplinary Study, das Colon Cancer Family Registry und das Genetics and Epidemiology of Colorectal Cancer Consortium (GECCO).

Ergebnisse
Von allen untersuchten Ernährungsfaktoren zeigte sich der stärkste Zusammenhang beim Alkoholkonsum und der Calciumaufnahme. Ein höherer Alkoholkonsum war mit einem erhöhten Darmkrebsrisiko assoziiert (relatives Risiko [RR] pro 20 g/Tag = 1,15), während eine höhere Calciumzufuhr das Risiko senkte (RR pro 300 mg/Tag = 0,83). Weitere schützende Effekte wurden für calciumreiche Milchprodukte beobachtet, darunter Käse und Joghurt. Ein positiver Zusammenhang bestand hingegen mit dem Verzehr von rotem und verarbeitetem Fleisch.

Schwächere schützende Effekte zeigten sich bei Ballaststoffen, Vollkornprodukten, Frühstückszerealien, Obst, Kohlenhydraten, Folat, Vitamin C und Zucker. Die genetische Analyse untermauerte den schützenden Effekt von Milchprodukten für das Risiko von Kolon- und Rektumkarzinomen.

Fazit
Die Studie bestätigte, dass eine hohe Calciumaufnahme – insbesondere durch den Konsum von Milchprodukten – das Risiko für Darmkrebs senken kann. Der protektive Effekt wurde in erster Linie mit Calcium in Verbindung gebracht. Gleichzeitig zeigte sich ein erhöhtes Risiko durch Alkoholkonsum sowie durch den Verzehr von rotem und verarbeitetem Fleisch. Diese Erkenntnisse unterstreichen die Bedeutung einer ausgewogenen Ernährung für die Prävention kolorektaler Karzinome.

Papier K, Bradbury KE, Balkwill A, Barnes I, Smith-Byrne K, Gunter MJ, Berndt SI, Le Marchand L, Wu AH, Peters U, Beral V, Key TJ, Reeves GK.
Diet-wide analyses for risk of colorectal cancer: prospective study of 12,251 incident cases among 542,778 women in the UK.
Nat Commun. 1/2025; 16(1): 375.

Einleitung
Kann die Kombination aus Omega-3-Fettsäuren und regelmäßigem Training die körperliche Fitness und die Stoffwechselgesundheit zusätzlich verbessern? Eine systematische Übersichtsarbeit mit Meta-Analyse untersuchte, inwieweit eine Supplementierung mit mehrfach ungesättigten Omega-3-Fettsäuren (n-3 PUFAs) in Kombination mit Sport die Körperzusammensetzung und kardiometabolische Parameter im Vergleich zu reinem Training beeinflusst.

Methoden
Daten aus 21 Studien mit insgesamt 673 Teilnehmern (Alter: 30-70 Jahre, BMI: 24-37 kg/m²) wurden analysiert. Die untersuchten Parameter umfassten Körpergewicht, Fettmasse, Muskelmasse, Blutfette, Blutdruck, Blutzucker und Entzündungsmarker. Die Ergebnisse wurden mit randomisierten Modellen ausgewertet.

Ergebnisse
Die Kombination aus Omega-3-Supplementierung und Training führte im Vergleich zu reinem Training zu einer statistisch eindeutigen Reduktion der Fettmasse (-1,05 kg), Triglyceride (-0,10 mmol/L), des systolischen (-4,09 mmHg) und diastolischen Blutdrucks (-4,26 mmHg) sowie des Entzündungsmarkers TNF-α. Zudem wurde eine leichte Erhöhung des LDL-Cholesterins (+0,14 mmol/L) und der Muskelkraft der unteren Extremitäten festgestellt. Andere Körperzusammensetzungs- und Stoffwechselparameter zeigten jedoch keine statistisch eindeutigen Unterschiede zwischen den Gruppen.

Fazit
Die zusätzliche Einnahme von Omega-3-Fettsäuren kann einige positive Effekte von Sport auf Körperfett, Blutdruck und Entzündungen verstärken. Die beobachteten Effekte sind jedoch moderat, sodass weitere Forschungen erforderlich ist, um den optimalen Nutzen und mögliche Langzeitwirkungen zu klären.

Khalafi M, Habibi Maleki A, Symonds ME, Rosenkranz SK, Ehsanifar M, Mohammadi Dinani S
The combined effects of omega-3 polyunsaturated fatty acid supplementation and exercise training on body composition and cardiometabolic health in adults: A systematic review and meta-analysis.
Clin Nutr ESPEN 1/2025; 66: 151-159.

Einleitung
Hyperlipidämie ist ein häufiges Merkmal chronischer Erkrankungen. Diese Studie untersuchte, ob die Einnahme bestimmter Probiotika (Lactobacillus casei Zhang, Bifidobacterium animalis subsp. lactis V9 und Lactobacillus plantarum P-8) die Behandlung von Hyperlipidämie positiv beeinflussen kann.

Methoden
33 Patienten mit Hyperlipidämie wurden zufällig in zwei Gruppen aufgeteilt. Eine Gruppe erhielt täglich 2 g Probiotika in Kombination mit 20 mg Atorvastatin, die andere ein Placebo plus Atorvastatin. Über drei Monate hinweg wurden Blut- und Stuhlproben zur Analyse gesammelt.

Ergebnisse
Sowohl in der Probiotika- als auch in der Kontrollgruppe verbesserten sich die Werte für Gesamtcholesterin, Triglyceride und LDL-Cholesterin signifikant. Die Probiotika-Gruppe zeigte jedoch eine deutlich erhöhte Vielfalt und Anzahl nützlicher Darmbakterien im Vergleich zur Kontrollgruppe. Während auf höherer taxonomischer Ebene keine wesentlichen Veränderungen festgestellt wurden, stieg auf Gattungsniveau die relative Häufigkeit von Bifidobacterium, Lactobacillus und Akkermansia, während potenziell schädliche Bakterien wie Escherichia, Eggerthella und Sutterella zurückgingen.

Fazit
Die Studie deutete darauf hin, dass Probiotika die Zusammensetzung der Darmflora positiv beeinflussen und die Zahl schädlicher Bakterien verringern können. Die Kombination aus Probiotika und Atorvastatin könnte daher eine vielversprechende Strategie zur Unterstützung der Therapie bei Hyperlipidämie darstellen.

Tian Y, Wu G, Zhao X, Zhang H, Ren M, Song X, Chang H, Jing Z.
Probiotics combined with atorvastatin administration in the treatment of hyperlipidemia: A randomized, double-blind, placebo-controlled clinical trial.
Medicine (Baltimore). 5/2024; 103(21): e37883.

Einleitung
Ein Mangel an Magnesium und Calcium tritt bei älteren Menschen häufig auf und wird mit einem möglichen Rückgang der kognitiven Fähigkeiten in Verbindung gebracht. Bisherige Studien konzentrierten sich jedoch meist auf die Ernährungsaufnahme dieser Nährstoffe oder betrachteten deren Auswirkungen isoliert. Ziel dieser Untersuchung war es, den Zusammenhang zwischen Hypomagnesiämie, Hypocalcämie sowie dem gleichzeitigen Vorliegen beider Defizite und der kognitiven Leistungsfähigkeit bei Senioren zu analysieren.

Methoden
In die Studie wurden 1220 hospitalisierte Personen ab 60 Jahren einbezogen. Die Teilnehmenden wurden in vier Gruppen eingeteilt: Personen mit normalen Magnesium- und Calciumspiegeln, solche mit Hypomagnesiämie, mit Hypocalcämie und solche mit beiden Defiziten. Zur Bewertung der kognitiven Fähigkeiten wurden der Mini-Mental-Status-Test (MMSE) und der Uhrentest (Clock-Drawing Test, CDT) herangezogen. Die Ergebnisse wurden unter Berücksichtigung von Alter, Geschlecht, Body-Mass-Index und Begleiterkrankungen statistisch ausgewertet.

Ergebnisse
Die besten kognitiven Leistungen zeigten Personen mit normalen Magnesium- und Calciumspiegeln, die im MMSE durchschnittlich 23,33 Punkte und im CDT 5,56 Punkte erzielten. Bei Hypomagnesiämie fielen die Werte mit 22,59 Punkten (MMSE) und 5,16 Punkten (CDT) leicht ab. Noch deutlicher war die Beeinträchtigung bei Hypocalcämie, mit durchschnittlich 19,53 Punkten im MMSE und 4,52 Punkten im CDT. Personen mit kombinierten Defiziten erreichten 21,14 Punkte im MMSE und 4,28 Punkte im CDT. Die Datenanalyse zeigte, dass sowohl Magnesium- als auch Calciummangel statistisch eindeutig zur Varianz der Testergebnisse beitrugen.

Fazit
Die Ergebnisse verdeutlichen, dass ein Mangel an Magnesium und Calcium die kognitive Leistungsfähigkeit älterer Menschen negativ beeinflusst. Besonders Hypocalcämie und das gleichzeitige Vorliegen beider Defizite gehen mit einer stärkeren Beeinträchtigung einher. Diese Erkenntnisse unterstreichen die Bedeutung einer regelmäßigen Kontrolle der Serumspiegel dieser Nährstoffe sowie geeigneter therapeutischer Maßnahmen zur Prävention kognitiver Einschränkungen.

Kravchenko G, Stephenson SS, Gutowska A, Klimek K, Chrząstek Z, Pigłowska M, Kostka T, Sołtysik BK.
The Concurrent Association of Magnesium and Calcium Deficiencies with Cognitive Function in Older Hospitalized Adults.
Nutrients. 10/2024; 16(21): 3756.

Einleitung
Die Remission von Typ-2-Diabetes ist ein bedeutsames Ziel in der Behandlung dieser chronischen Erkrankung. Das NHS-Programm „Type 2 Diabetes Path to Remission“ (T2DR) wurde eingeführt, um eine großflächige Gewichtsreduktionsintervention im realen Umfeld zu ermöglichen. Eine 12-monatige Verhaltensintervention, einschließlich eines dreimonatigen Ersatzes der normalen Ernährung durch eine Mahlzeitenersatz-Diät (Total Diet Replacement, TDR), stand im Mittelpunkt dieser Untersuchung zur Diabetesremission.

Methoden
Die nationale, prospektive Datenauswertung umfasste Patienten, die zwischen September 2020 und Dezember 2022 in England an das T2DR-Programm überwiesen wurden. Eingeschlossen waren Erwachsene im Alter von 18 bis 65 Jahren mit einer Typ-2-Diabetes-Diagnose in den letzten sechs Jahren. Die Remission wurde anhand von zwei HbA1c-Werten unter 48 mmol/mol ohne blutzuckersenkende Medikamente beurteilt. Die Auswertung erfolgte sowohl für die Absolventen des Programms als auch für die Teilnehmer, von denen alle notwendigen Messdaten vorlagen und die rechtzeitig das Programm starteten.

Ergebnisse
Von den 7540 überwiesenen Patienten starteten 1740 rechtzeitig das Programm, 960 Teilnehmer (55 %) schlossen es ab. Der durchschnittliche Gewichtsverlust betrug 8,3 % (9,4 kg) bei allen Teilnehmern mit vollständigen Messdaten und 9,3 % (10,3 kg) bei den Programmabsolventen. Von 710 Teilnehmern mit zwei HbA1c-Messungen erreichten 27 % eine Remission, verbunden mit einem durchschnittlichen Gewichtsverlust von 13,4 % (14,8 kg). Bei den Absolventen mit zwei HbA1c-Messungen lag die Remissionsrate bei 32 %, bei einem Gewichtsverlust von 14,4 % (15,9 kg).

Fazit
Das T2DR-Programm zeigt, dass Typ-2-Diabetes auch außerhalb von Studienumfeldern durch großflächige Interventionen in Remission gebracht werden kann. Die Remissionsraten und die Datenqualität lagen jedoch unter den Ergebnissen aus kontrollierten Studien, was Herausforderungen bei der Umsetzung solcher Programme im Alltag verdeutlicht.

Valabhji J, Gorton T, Barron E, Safazadeh S, Earnshaw F, Helm C, Virr M, Kernan J, Crowe S, Aveyard P, Wilding J, Willis T, Ells L, O’Neill S, Robertson E, Jebb S, Taylor R, Bakhai C.
Early findings from the NHS Type 2 Diabetes Path to Remission Programme: a prospective evaluation of real-world implementation.
Lancet Diabetes Endocrinol. 9/2024; 12(9): 653-663.

Einleitung
Der altersbedingte Verlust an Muskelmasse und Muskelkraft ist ein wesentlicher Risikofaktor für postoperative Komplikationen bei älteren Menschen mit Sarkopenie. Besonders betroffen sind Patienten mit schwerer Osteoarthritis, die häufig orthopädische Eingriffe wie eine Kniearthroplastik benötigen. Da Sarkopenie die chirurgische Prognose erheblich beeinträchtigt, ist es entscheidend, die Krankheitsprogression vor der Operation zu verlangsamen. Diese Studie untersuchte, ob der präoperative Zeitraum genutzt werden kann, um durch gezielte Prehabilitation und diätetische Supplementierung die Resilienz gegenüber operativen Belastungen zu stärken.

Methoden
Im Rahmen einer systematischen Literaturrecherche wurden zwischen Dezember 2023 und Februar 2024 Studien analysiert, die den Nutzen von Prehabilitation und Nahrungsergänzung vor einer Kniearthroplastik bei älteren Patienten mit Sarkopenie untersuchten. Eingeschlossen wurden Studien mit Teilnehmern ab 65 Jahren, die Interventionen wie Kraft-, Balance- und Flexibilitätstraining sowie Supplementierungen (u. a. essenzielle Aminosäuren, Eisen, Vitamin D, ATP und Glucosaminsulfat) evaluierten. Die relevanten Resultate umfassten den funktionellen Status, postoperative Komplikationen und patientenberichtete Behandlungsergebnisse.

Ergebnisse
Die Ergebnisse zeigten, dass kombinierte Strategien aus Prehabilitation und diätetischer Supplementierung die funktionelle Leistungsfähigkeit und die Fähigkeit, chirurgischen Belastungen standzuhalten, verbessern konnten. Zudem trugen diese Maßnahmen zu besseren postoperativen Ergebnissen bei, indem sie die Muskelfunktion erhielten, die Genesung beschleunigten und die Lebensqualität der Patienten steigerten.

Fazit
Die Behandlung von Kniearthrose und Sarkopenie bei älteren Menschen, die sich einer Kniearthroplastik unterziehen, erfordert einen ganzheitlichen Ansatz. Prehabilitation hat sich als wesentliche Maßnahme herausgestellt, um die chirurgischen Ergebnisse zu optimieren. Die Integration von Nahrungsergänzungsmitteln in ein umfassendes Behandlungsprogramm verstärkt diesen Effekt und trägt zur Verbesserung der chirurgischen Resilienz bei. Eine enge Zusammenarbeit zwischen Fachdisziplinen ist essenziell, um den Fortschritt im Bereich der perioperativen Versorgung voranzutreiben.

Pegreffi F, Chiaramonte R, Donati Zeppa S, Lauretani F, Salvi M, Zucchini I, Veronese N, Vecchio M, Bartolacci A, Stocchi V, Maggio M.
Optimizing the Preoperative Preparation of Sarcopenic Older People: The Role of Prehabilitation and Nutritional Supplementation before Knee Arthroplasty.
Nutrients. 10/2024; 16(20): 3462.

Einleitung
Die Bedeutung einer Vitamin-D-Supplementierung während der Schwangerschaft wird zunehmend erforscht. Ergebnisse der MAVIDOS-Studie zeigten bereits positive Auswirkungen auf die Knochendichte (BMD) der Nachkommen im Alter von 4 Jahren. Diese Analyse untersucht, ob sich diese Vorteile auch im Alter von 6 bis 7 Jahren fortsetzen, was entscheidend für die Bewertung von Vitamin D als potenzielle öffentliche Gesundheitsstrategie ist.

Methoden
Die MAVIDOS-Studie war eine randomisierte, placebokontrollierte Untersuchung an schwangeren Frauen mit Einzelkindschwangerschaft und Vitamin-D-Spiegeln zwischen 25 und 100 nmol/l. Sie erhielten ab der 14.–17. Schwangerschaftswoche täglich entweder 1000 IE Cholecalciferol oder ein Placebo bis zur Geburt. Für die Nachbeobachtung wurden Kinder aus Southampton im Alter von 4 und 6 bis 7 Jahren eingeladen, eine DXA-Messung (Hologic Discovery) zur Bestimmung der Knochenmineralwerte, der Knochendichte (BMD) und der Muskelmasse zu durchlaufen. Die Ergebnisse wurden mittels linearer Regression analysiert und für relevante Faktoren wie Alter, Geschlecht, Körpergröße und Gewicht angepasst.

Ergebnisse
Von 454 Kindern im Alter von 6 bis 7 Jahren konnten bei 447 verwendbare DXA-Scans durchgeführt werden. Die Kinder der Vitamin-D-Gruppe zeigten statistisch eindeutig höhere Werte für die Knochenmineralmasse (BMC; +0,15 SD, 95% CI: 0,04–0,26), die Knochendichte (BMD; +0,18 SD, 95% CI: 0,06–0,31), die klinisch auffällig werdende Knochenmineraldichte (BMAD; +0,18 SD, 95% CI: 0,04–0,32) und die Muskelmasse (+0,09 SD, 95% CI: 0,00–0,17) im Vergleich zur Placebo-Gruppe. Diese positiven Effekte entsprachen den bereits im Alter von 4 Jahren beobachteten Ergebnissen.

Fazit
Die tägliche Supplementierung von 1000 IE Cholecalciferol während der Schwangerschaft führte zu einer verbesserten Knochen- und Muskelgesundheit der Nachkommen im mittleren Kindesalter. Diese Erkenntnisse unterstreichen das Potenzial der Vitamin-D-Supplementierung als wichtige Maßnahme zur Förderung der Knochenentwicklung im öffentlichen Gesundheitswesen.

Moon RJ, D‘ Angelo S, Curtis EM, Ward KA, Crozier SR, Schoenmakers I, Javaid MK, Bishop NJ, Godfrey KM, Cooper C, Harvey NC; MAVIDOS Trial Group.
Pregnancy vitamin D supplementation and offspring bone mineral density in childhood follow-up of a randomized controlled trial.
Am J Clin Nutr. 11/2024; 120(5): 1134-1142.

Einleitung
Eine flavonoidreiche Ernährung könnte das Demenzrisiko senken. Ziel dieser Studie war es zu untersuchen, ob der Konsum flavonoidhaltiger Lebensmittel das Risiko für Demenz beeinflusst und ob dieser Zusammenhang durch genetische Veranlagung, Bluthochdruck oder Depressionen verstärkt wird.

Methoden
Die prospektive Kohortenstudie umfasste Erwachsene zwischen 40 und 70 Jahren aus der UK Biobank, die zwischen 2006 und 2010 rekrutiert wurden. Der Beobachtungszeitraum betrug im Durchschnitt 9,2 Jahre. Die Flavonoidaufnahme wurde anhand von 24-Stunden-Diätprotokollen berechnet, und die Teilnehmer wurden nach ihrem „Flavodiet“-Score eingestuft. Mithilfe von Cox-Regressionsmodellen wurde das Demenzrisiko in Bezug auf Flavonoidaufnahme, genetisches Risiko, Bluthochdruck und depressive Symptome analysiert.

Ergebnisse
Die Studie umfasste 121.986 Teilnehmer im Durchschnittsalter von 56 Jahren, von denen 882 im Studienzeitraum an Demenz erkrankten. Eine hohe Adhärenz zu einem flavonoidreichen Ernährungsstil mit durchschnittlich sechs Portionen flavonoidhaltiger Lebensmittel pro Tag war mit einem um 28 % geringeren Demenzrisiko verbunden, insbesondere bei Menschen mit hohem genetischen Risiko und depressiven Symptomen. Die größte Risikoreduktion zeigte sich bei einer täglichen Aufnahme von mindestens fünf Tassen Tee, einem Glas Rotwein oder einer halben Portion Beeren. Auch eine hohe Aufnahme spezifischer Flavonoid-Unterklassen wie Anthocyane, Flavan-3-ole, Flavonole und Flavone stand in umgekehrtem Zusammenhang zum Demenzrisiko.

Fazit
Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass eine flavonoidreiche Ernährung das Demenzrisiko senken könnte, besonders bei Personen mit genetischen oder gesundheitlichen Risikofaktoren wie Bluthochdruck und Depressionen. Einfache Ernährungsumstellungen mit mehr Flavonoiden könnten eine leicht umsetzbare Strategie zur Prävention von Demenz darstellen.

Jennings A, Thompson AS, Tresserra-Rimbau A, O’Neill JK, Hill C, Bondonno NP, Kühn T, Cassidy A.
Flavonoid-Rich Foods, Dementia Risk, and Interactions With Genetic Risk, Hypertension, and Depression.
JAMA Netw Open. 9/2024; 7(9): e2434136.

Einleitung
Ältere Menschen mit niedrigen Werten an langkettigen Omega-3-Fettsäuren, besonders EPA und DHA, weisen häufiger weiße Hirnsubstanzläsionen (WMLs) auf, die als Risikofaktor für vaskuläre Demenz und Alzheimer-Krankheit gelten. Die Studie untersuchte, ob eine Omega-3-Supplementierung das Fortschreiten dieser Läsionen bei älteren Erwachsenen ohne Demenz, aber mit bestehender WML-Belastung und niedrigem Omega-3-Spiegel, verlangsamen kann.

Methoden
In einer randomisierten, vierfach verblindeten, placebokontrollierten Studie erhielten 102 Teilnehmer (75 Jahre und älter) über drei Jahre entweder Omega-3-Fettsäuren (1,65 g täglich, mit 975 mg EPA und 650 mg DHA) oder ein Placebo aus Sojaöl. Die Hauptzielgröße war die jährliche Zunahme der WMLs, gemessen per MRT. Zusätzlich wurde der neuronale Integritätsverlust mit Diffusionstensor-Bildgebung (DTI-FA) untersucht. Der Einfluss des APOE*E4-Allels, einem genetischen Alzheimer-Risikofaktor, wurde ebenfalls berücksichtigt.

Ergebnisse
Die jährliche Zunahme der WMLs war in der Omega-3-Gruppe geringer als in der Placebo-Gruppe, jedoch waren diese Ergebnisse statistisch nicht eindeutig (1,19 cm³ vs. 1,34 cm³; p = 0,30). Auch der neuronale Integritätsverlust war in der Omega-3-Gruppe etwas geringer, jedoch ohne statistisch eindeutigen Unterschied zur Placebo-Gruppe. Bei Trägern des APOE*E4-Allels zeigte die Omega-3-Gruppe jedoch einen statistisch eindeutig geringeren DTI-FA-Abfall, was auf eine bessere Erhaltung der neuronalen Integrität in dieser Untergruppe hinweist (p = 0,04). Beide Gruppen zeigten ähnliche Nebenwirkungsraten, was die Omega-3-Behandlung als sicher und gut verträglich erscheinen ließ.

Fazit
Die Omega-3-Supplementierung konnte über drei Jahre das Fortschreiten von WMLs und den Abbau der neuronalen Integrität in der Gesamtgruppe nicht statistisch eindeutig verlangsamen. Ergebnisse weisen jedoch auf neuroprotektive Effekte bei APOE*E4-Trägern hin. Weitere, größere Studien sind nötig, um das Potenzial von Omega-3 in der Prävention vaskulärer Hirnschäden bei älteren Menschen genauer zu untersuchen.

Shinto LH, Murchison CF, Silbert LC, Dodge HH, Lahna D, Rooney W, Kaye J, Quinn JF, Bowman GL.
ω-3 PUFA for Secondary Prevention of White Matter Lesions and Neuronal Integrity Breakdown in Older Adults: A Randomized Clinical Trial.
JAMA Netw Open. 8/2024; 7(8): e2426872.

Neueste Erkenntnisse deuten darauf hin, dass die Modulation der Darmmikrobiota durch Ballaststoffe eine mögliche Lösung für Stoffwechselstörungen bieten kann. Diese randomisierte, placebokontrollierte Crossover-Studie untersuchte, ob resistente Stärke (RS) als Nahrungsergänzungsmittel Auswirkungen auf Adipositas-bezogene Parameter hat.

Methodik
In die Studie wurden 37 übergewichtige oder adipöse Teilnehmer einbezogen. Über einen Zeitraum von 8 Wochen wurde der Einfluss einer RS-Supplementation auf das Körpergewicht und die Insulinresistenz untersucht.

Ergebnisse
Die Einnahme von RS führte zu einem durchschnittlichen Gewichtsverlust von 2,8 kg und verbesserte die Insulinresistenz bei den Teilnehmern. Diese positiven Effekte standen im Zusammenhang mit Veränderungen in der Zusammensetzung der Darmmikrobiota.

Insbesondere die Vermehrung von Bifidobacterium adolescentis, einer Art, die stark mit der Verringerung von Adipositas bei den Studienteilnehmern assoziiert war, konnte männliche Mäuse vor ernährungsbedingter Adipositas schützen. Mit den durch die RS induzierten Anpassungen der Darmmikrobiota waren Veränderungen des Gallensäureprofils, reduzierte Entzündungen durch Wiederherstellung der Darmbarriere sowie eine gehemmte Fettabsorption verbunden.

Li H, Zhang L, Li J, Wu Q, Qian L, He J, Ni Y, Kovatcheva-Datchary P, Yuan R, Liu S, Shen L, Zhang M, Sheng B, Li P, Kang K, Wu L, Fang Q, Long X, Wang X, Li Y, Ye Y, Ye J, Bao Y, Zhao Y, Xu G, Liu X, Panagiotou G, Xu A, Jia W
Resistant starch intake facilitates weight loss in humans by reshaping the gut microbiota.
Nat Metab. 3/2024; 6(3): 578-597.

Diese Querschnittsstudie untersuchte den Zusammenhang zwischen der Schlafqualität und der Tryptophanaufnahme bei spanischen Universitätsstudenten. Tryptophan ist eine essenzielle Aminosäure, die eine wichtige Rolle in der Regulierung des Schlafs spielt.

Methoden
Insgesamt nahmen 11.485 Studierende an der Studie teil, die ihre Schlaf- und Ernährungsgewohnheiten selbst berichteten. Die Tryptophanaufnahme wurde berechnet und in Quartile unterteilt. Erfasst wurden sowohl die Schlafdauer als auch die Schlafeffizienz der Teilnehmenden.

Ergebnisse
Bei 51 % der Studierenden wurde eine kurze Schlafdauer festgestellt, wobei dies häufiger auf Männer als auf Frauen zutraf. Ferner wiesen 55 % der Teilnehmenden eine unzureichende Schlafeffizienz auf. Die durchschnittliche Tryptophanaufnahme lag bei 692,16 mg pro Tag, wobei Männer eine höhere Aufnahme aufwiesen als Frauen.

Ein niedriger Tryptophankonsum (unter 526,43 mg/Tag) war mit einem erhöhten Risiko für kurze Schlafdauer bei beiden Geschlechtern verbunden.Insbesondere bei Männern zeigte sich ein erhöhtes Risiko für Schlafstörungen gemäß der Athens Insomnia Scale. Auch bei Frauen, vor allem im geisteswissenschaftlichen Bereich, wurde ein erhöhtes Risiko für Schlafstörungen beobachtet.

Fazit
Eine niedrige Tryptophanaufnahme stand in Zusammenhang mit einer schlechteren Schlafqualität bei den Studierenden. Eine gesteigerte Zufuhr von Tryptophan könnte die Schlafqualität verbessern, wobei auch soziale Faktoren eine mögliche Rolle bei der Beeinflussung des Schlafs spielen könnten.

Morales-Suárez-Varela M, Amezcua-Prieto C, Peraita-Costa I, Mateos-Campos R, Ayán C, Ortiz-Moncada R, Fernández-Villa T
Sleep Patterns and Tryptophan Consumption among Students at Spanish Universities: The Unihcos Project.
Nutrients. 7/2024; 16(14): 2376.

Zink hat unter anderem eine wichtige Funktion bei der Glukosehomöostase und beeinflusst die Insulinfreisetzung als Reaktion auf schwankende Blutzuckerwerte. Darüber hinaus ist Zink eng mit der Regulierung von Glukosetransporterproteinen verbunden und beeinflusst die Glukoseaufnahme und -verwertung in peripheren Geweben. Die Störung dieser Prozesse aufgrund eines unzureichenden Zinkspiegels und Zinkmangels wird mit der Entwicklung von Insulinresistenz und gestörter Glukosetoleranz in Verbindung gebracht.

Glykämische Biomarker bieten wertvolle Einblicke in die Stoffwechselgesundheit eines Menschen. Der Nüchternblutzucker, das glykosylierte Hämoglobin (HbA1c), der Insulinspiegel und die Insulinresistenz (HOMA-IR) sind wichtige Marker, die einen Überblick über den glykämischen Status geben. In einer aktuellen Meta-Analyse wurde die Frage untersucht, ob die Optimierung der Zinkzufuhr als modifizierbarer Faktor für die Blutzuckerkontrolle und die Diabetesprävention dienen könnte.

Für die Meta-Analyse wurde eine umfassende Literatursuche bis März 2024 in den bekannten Datenbanken durchgeführt. Von ursprünglich 1146 Artikeln erfüllten 10 Meta-Analysen, die zwischen 2012 und 2023 veröffentlicht wurden, die Anforderungen für die Aufnahme in die Übersichtsarbeit. Die in den Studien durchschnittlich verabreichte Zinkdosis lag zwischen 18,04 und 210 mg/Tag. Die Dauer der Zinksupplementierung reichte von 6,6 bis 18 Wochen.

Die Supplementierung von Zink führte zu einer signifikanten Senkung des Nüchternblutzuckers, des Insulins, der HOMA-IR-Werte und des HbA1c. Diese Ergebnisse deuten darauf hin, dass Zink möglicherweise eine wirksame ergänzende Maßnahme zur Verbesserung der Biomarker des Typ-2-Diabetes ist. Eine Untergruppenanalyse auf der Grundlage des Gesundheitszustands ergab, dass Diabetiker im Vergleich zu anderen Gesundheitszuständen stärker von einer Zinksupplementierung zur Senkung der glykämischen Parameter profitierten.

Daneshvar M, Ghaheri M, Safarzadeh D et al.
Effect of zinc supplementation on glycemic biomarkers: an umbrella of interventional meta-analyses
Diabetol Metab Syndr. 6/2024

Diese randomisierte, placebokontrollierte Doppelblindstudie untersuchte die Auswirkungen von Selen– und Coenzym-Q10-Supplementierung auf den Schilddrüsenhormonstatus, die kardiovaskuläre Sterblichkeit und die gesundheitsbezogene Lebensqualität. In vielen europäischen Ländern kann eine unzureichende Selenaufnahme zu einer beeinträchtigten Schilddrüsenfunktion führen.

Methodik
Bei 414 Teilnehmern wurden zu Studienbeginn freie T3, freie T4, reverses T3 und TSH bestimmt. Über einen Zeitraum von 48 Monaten erhielten die Probanden entweder 200 µg Selenhefe und 200 mg Coenzym Q10 pro Tag oder ein Placebo. Die Auswirkungen auf die Hormonkonzentrationen, die kardiovaskuläre Sterblichkeit und die Lebensqualität wurden mit dem Short Form 36 (SF-36) bewertet. Zu Beginn der Studie war der Plasmaselengehalt im Durchschnitt niedrig (67 µg/L), was einer geschätzten Aufnahme von 35 µg/Tag entsprach.

Ergebnisse
Teilnehmer mit den niedrigsten Selenkonzentrationen zu Beginn der Studie wiesen signifikant höhere TSH- und niedrigere fT3-Werte auf. Die Supplementierung mit Selen und Coenzym Q10 über vier Jahre erhöhte signifikant die Werte von fT3 und rT3, senkte die fT4-Werte und verringerte den Anstieg der TSH-Werte im Vergleich zur Placebogruppe. In der Placebogruppe waren höhere TSH- und fT4-Werte mit einer erhöhten kardiovaskulären Sterblichkeit innerhalb von zehn Jahren verbunden, während dies in der Interventionsgruppe nicht der Fall war. Zudem führten höhere TSH- und niedrigere fT3-Werte in der Placebogruppe zu einer Verschlechterung der gesundheitsbezogenen Lebensqualität, was in der Supplementierungsgruppe nicht beobachtet wurde.

Fazit
Die Supplementierung mit Selen und Coenzym Q10 hatte positive Effekte auf den Schilddrüsenhormonstatus und verbesserte die kardiovaskuläre Sterblichkeit sowie die Lebensqualität. Ein initialer Selenmangel war mit einer beeinträchtigten Schilddrüsenfunktion verbunden, was durch eine erhöhte Aktivität von Deiodinasen erklärt werden kann. Ein erheblicher Teil der älteren Studienpopulation könnte aufgrund von Selenmangel eine suboptimale Schilddrüsenfunktion mit nachteiligen klinischen Folgen aufweisen.

Alehagen U, Alexander J, Aaseth JO, Larsson A, Opstad TB.
Supplementation with selenium and coenzyme Q10 in an elderly Swedish population low in selenium – positive effects on thyroid hormones, cardiovascular mortality, and quality of life.
BMC Med. 5/2024; 22(1): 191.

Probiotika haben in den letzten Jahren ein großes wissenschaftliches Interesse auf sich gezogen. Auch das Interesse an der Verwendung von Probiotika für die Haargesundheit wächst, jedoch mangelt es an klinischen Studien, die die Wirksamkeit von Probiotika bei der Behandlung von Haarausfall und Schuppen untersuchen. Für ein systematisches Review und Meta-Analyse untersuchten koreanische Forschende die Frage: Kann eine probiotische Nahrungsergänzung die Haargesundheit verbessern, insbesondere das Haarwachstum und die Schuppenkontrolle induzieren?

In den gängigen Datenbanken wurde nach Studien bis Mai 2023 recherchiert. Von ursprünglich insgesamt 553 Datensätzen wurden acht klinische Studien und 15 präklinische Studie für die systematische Analyse eingeschlossen. Von diesen 23 Studien wurden 15 nach der Bewertung ihrer Volltexte für die Metaanalyse ausgeschlossen. Letztendlich wurden vier randomisierte kontrollierte Studien und vier präklinische Studien für die quantitative Meta-Analyse eingeschlossen.

Die Analyse des Haarwachstums ergab eine nicht signifikante Verbesserung der Haaranzahl und eine signifikante Wirkung auf die Haardicke. In präklinischen Studien führten Probiotika zu einer statistisch eindeutigen Erhöhung der Haarfollikelanzahl und der Hautdicke. Der vaskuläre endotheliale Wachstumsfaktor stieg statistisch eindeutig an, während der insulinähnliche Wachstumsfaktor einen nicht statistisch eindeutigen Anstieg zeigte. Bei der Kontrolle der Schuppen zeigten zwei Studien eine nicht statistisch eindeutige Verbesserung der haftenden Schuppen und eine statistisch eindeutige Zunahme der freien Schuppen.

Zusammenfassend zeigen die Ergebnisse die potenziellen Vorteile von Probiotika bei der Verbesserung der Haargesundheit, insbesondere in Bezug auf Schuppenkontrolle und Haarwachstum. Zukünftige gut konzipierte Studien sollten die Auswirkungen von Probiotika auf die Haargesundheit weiter untersuchen, um ein besseres Verständnis der zugrundeliegenden Mechanismen zu erlangen.

Yin CS, Minh Nguyen TT, Yi EJ et al.
Efficacy of probiotics in hair growth and dandruff control: A systematic review and meta-analysis
Heliyon. 4/2024

Antioxidantien sind bioaktive Moleküle, die freie Radikale abfangen und oxidativen Stress ausgleichen. Obwohl alle Antioxidantien als Fänger reaktiver Sauerstoffspezies fungieren können, variiert ihre Wirksamkeit auf die Augengesundheit. Die mögliche unterschiedliche Effektivität und additive Wirkung verschiedener Antioxidantien-Gruppen wurden bisher nicht systematisch untersucht.

Methodik
Ein systematisches Review und eine Netzwerk-Metaanalyse wurden durchgeführt, um die vergleichende und additive Wirkung von diätetischen Antioxidantien-Supplementen auf die Augengesundheit zu untersuchen. Es wurden vier Datenbanken (PubMed, Embase, CINAHL und Cochrane) durchsucht und relevante randomisierte kontrollierte Studien identifiziert. Von 60 für das systematische Review ausgewählten Artikeln wurden 38 in die Netzwerk-Metaanalyse einbezogen und in 8 verschiedene Antioxidantien-Supplementgruppen sowie eine Placebogruppe unterteilt.

Ergebnisse
Alle Gruppen zeigten eine signifikante Erhöhung der Makulapigment-Dichte und der Kontrastsensitivität bei niedriger räumlicher Frequenz. Nur die Kombination aus der Antioxidantien-Mischung aus Lutein und Fettsäuren verbesserte die Sehschärfe. Die Kombination aus Lutein und Zeaxanthin zeigte signifikante Verbesserungen in der Erholungszeit nach Photostress. Als effektivste Kombination für die Makulapigment-Dichte und als zweiteffektivste für die Kontrastsensitivität bei niedriger räumlicher Frequenz (67,7 %) wurde die Supplementation mit Lutein, Zeaxanthin und Fettsäuren eingestuft.

Fazit
Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass Antioxidantien-Supplemente verschiedene Parameter der Augengesundheit verbessern können. Unterschiedliche Kombinationen von Antioxidantien zeigten dabei unterschiedliche Effekte.

Hu W, Seah V, Huang V, Kim JE.
Effect of Antioxidant Supplementation on Macular Pigment Optical Density and Visual Functions: A Systematic Review and Network Meta-Analysis of Randomized Controlled Trials.
Adv Nutr. 5/2024; 15(5): 100216.

Die richtige Ernährung steht in direktem Zusammenhang mit der psychischen Gesundheit, den Funktionen des Immunsystems und der Zusammensetzung der Darmmikrobiota. Eine Ernährung mit einem hohen Gehalt an bestimmten Nährstoffen, wie Ballaststoffen, sekundären Pflanzenstoffen und Omega-3-Fettsäuren, scheint eine entzündungshemmende und schützende Wirkung auf das Nervensystem zu haben. Unter den Nahrungsergänzungsmitteln spielt die Supplementierung von Probiotika und Omega-3-Fettsäuren eine Rolle bei der Verbesserung der Symptome verschiedener psychischer Störungen.

In dieser aktuellen Übersichtsarbeit wurden 275 Studien eingeschlossen, die von Januar 2014 bis Februar 2024 erschienen sind, und Daten über die Wirksamkeit von Omega-3-Fettsäuren und weiteren Nährstoffen bei Patienten mit Schizophrenie, Autismus-Spektrum-Störungen, schweren Depressionen, bipolaren Störungen und Persönlichkeitsstörungen untersuchten.

Omega-3-Fettsäuren haben in den letzten Jahren ein großes wissenschaftliches Interesse erreicht. Studien zeigten, dass Eicosapentaensäure und Docosahexaensäure depressive Symptome bei Depression und bipolaren Störungen verringern können. Für die Erkenntnisse über Schizophrenie, verwandte psychotische Störungen und bei Autismus-Spektrum-Störung wurde bislang kein Konsens erreicht. Bei der Borderline-Persönlichkeitsstörung zeigen Omega-3-Fettsäuren bei Impulsivität, Selbstverletzung und Wut positive Veränderungen.

Die meisten der in dieser Übersichtsarbeit untersuchten Studien stimmen darin überein, dass die Einnahme von Omega-3-Fettsäuren sowohl zu präventiven als auch zu therapeutischen Zwecken Verbesserungen im Hinblick auf Entzündungen und Stoffwechsel bewirkt. Probiotika können Angstzustände, Stressreaktionen und Depressionen positiv beeinflussen und scheinen auch beiSchizophrenie wirksam zu sein. Bei der Autismus-Spektrum-Störung verbessern Probiotika sowohl die charakteristischen Symptome als auch gastrointestinale Funktionsstörungen.

Bei den Stimmungsstörungen sind die Ergebnisse uneinheitlich. Auch weitere Vitalstoffe zeigten einen Nutzen in Bezug auf psychische Erkrankungen. Beispielsweise zeigten Studien, dass Vitamin D Schizophrenie-Patienten nützen, Folsäure die Symptome von Autismus-Spektrum-Störung verbessern und Coenzym Q10 eine positive Wirkung bei bipolarer Depression haben kann.

Studien mit hohem Standardisierungsgrad und größeren Kohorten sind wichtig, um Patienten helfen zu können, die auf keines der herkömmlichen Therapieschemata ansprechen oder für die üblichen Therapien aufgrund von Nebenwirkungen, pharmakophobischen Eigenschaften oder anderen Gründen nicht infrage kommen.

Bozzatello P, Novelli R, Montemagni C et al.
Nutraceuticals in Psychiatric Disorders: A Systematic Review
Int J Mol Sci 4/2024

Curcumin hat einen positiven Einfluss auf den menschlichen Glukosestoffwechsel. Es zeigte in Studien antidiabetische, lipidsenkende und hepatoprotektive Wirkungen. In einer vorangegangenen Pilotstudie führten PS- und Piperin-haltige Curcumin-Phytosomen (besondere Formulierung von Curcumin mit Phospholipiden, um die Aufnahme im Körper zu verbessern) zur Verbesserung des Gewichtsmanagements bei übergewichtigen Personen.

Jedoch sind die möglichen Wirkungen auf glykämische, lipidbezogene und hepatische Indizes noch unbekannt. Eine aktuelle Studie hat nun untersucht, wie phosphatidylserin- und piperinhaltige Curcumin-Phytosomen auf eine Vielzahl von Stoffwechselparametern im Zusammenhang mit Insulinresistenz wirken. In die randomisierte, placebokontrollierte Doppelblindstudie wurden 80 übergewichtigen Probanden mit suboptimaler Nüchternplasmaglukose eingeschlossen.

Die Probanden (18 bis 70 Jahre, BMI 25-30 kg/m2, Nüchternplasma-Insulin 100-125 mg/dL) nahmen acht Wochen lang nach dem Abendessen zwei Tabletten ein. Die Intervention enthielt 800 mg phytosomales Curcumin (Curserin®: 200 mg Curcumin, 120 mg Phosphatidylserin, 480 mg Phosphatidylcholin und 8 mg Piperin aus dem Trockenextrakt von Piper nigrum L.).

Nach der Behandlung zeigte die Interventionsgruppe eine statistisch eindeutige Verbesserung des Nüchternplasma-Insulins, des HOMA-Index, des Taillenumfangs, des Blutdrucks, der Triglyceride, des HDL-C, der Lebertransaminasen, des Gamma-GT, des Index der Lebersteatose und des Serum-Cortisols im Vergleich zum Ausgangswert. Das Nüchternplasma-Insulin, die Triglyceride, die Lebertransaminasen, der Fettleberindex und der Serumcortisolspiegel verbesserten sich zudem statistisch eindeutig im Vergleich zu der mit Placebo behandelten Gruppe.

Die Studie konnte zeigen, dass die Supplementierung einer phytosomalen Curcumin-Zubereitung mit Phosphatidylserin und Piperin die glykämischen Faktoren, die Leberfunktion und den Cortisolspiegel im Serum bei Personen mit Übergewicht und gestörtem Nüchternblutzucker verbessern kann. Künftige Studien sind erforderlich, um die vorliegenden Ergebnisse in Bevölkerungsgruppen mit Diabetes Typ 2, metabolischem Syndrom und NAFLD zu untersuchen.

Cicero AFG, Sahebkar A, Fogacci F et al.
Effects of phytosomal curcumin on anthropometric parameters, insulin resistance, cortisolemia and non-alcoholic fatty liver disease indices: a double-blind, placebo-controlled clinical trial
Eur J Nutr. 3/2020

Zahlreiche Studien belegen den Zusammenhang zwischen Ernährung, Stressanfälligkeit, psychischer Gesundheit und psychischer Funktion. Die Literatur hebt die Bedeutung von Vitaminen und Mineralstoffen für die Prävention und Behandlung von Depressionssymptomen hervor. Das Ziel einer aktuellen Studie bestand darin, die Aspekte der Nahrungsaufnahme mit einer Supplementierung von Vitamin D, Vitamin B6 und Magnesium auf erhöhte depressive Symptome bei in den USA lebenden Erwachsenen im Alter von 20 Jahren und älter zu untersuchen.

Anhand der Daten aus dem National Health and Nutrition Examination Survey 2017-März 2020 wurden die Zusammenhänge zwischen Vitamin D, B6 und Magnesium und Depressions-Screening-Scores untersucht. Es wurde eine Querschnittsstichprobe von Erwachsenen über 20 Jahren genommen
(n = 9.232). Personen mit einem niedrigen Vitamin-D-Spiegel (<17,5 µg) berichteten mit größerer Wahrscheinlichkeit über erhöhte depressive Symptome als Personen mit einem niedrigen Vitamin-B6-Spiegel (< 2mg).

Diese Ergebnisse blieben auch bei Personen mit einem hohen Magnesiumgehalt (≥ 50 mg) im Verhältnis zu einem hohen Vitamin-B6-Gehalt (≥ 2 mg) signifikant. Im altersbereinigten Modell zeigte eine geringere Aufnahme von Vitamin D, Vitamin B6 und Magnesium (< 50 mg) einen Zusammenhang mit erhöhten depressiven Symptomen.

Das vollständig angepasste Regressionsmodell zeigte, dass eine geringere Zufuhr von Vitamin B6 und Magnesium mit erhöhten depressiven Symptomen korrelierte. Die Ergebnisse zeigen, dass weitere Forschungen über die Auswirkungen der Ernährung auf die psychische Gesundheit notwendig sind. Zukünftige prospektive Kohortenstudien, die diese Zusammenhänge untersuchen und sich auf die tägliche Nahrungsaufnahme konzentrieren, sind erforderlich, um die Richtung der Kausalität weiter zu validieren und die zugrunde liegenden Mechanismen zu verstehen.

Rajasekar R, VanderMolen J, Barnhart K et al.
Dietary intake with supplementation of vitamin D, vitamin B6, and magnesium on depressive symptoms: a public health perspective
Front Public Health. 3/2024

Das prämenstruelle Syndrom (PMS) betrifft weltweit etwa 48 % der Frauen im gebärfähigen Alter. Damit verbunden sind funktionelle Beeinträchtigungen, eine verminderte Lebensqualität und eine reduzierte Produktivität. Das Interesse nach alternativen Behandlungsmöglichkeiten, wie zum Beispiel Abhilfe über die Ernährung, ist groß. Ein systematisches Review hat nun die Wirkung von Ernährungsinterventionen auf die psychologischen Auswirkungen des prämenstruellen Syndroms untersucht.

Dafür wurden fünf Datenbanken nach randomisierten kontrollierten Studien durchsucht. Eingeschlossen wurden Studien zu Ernährungsinterventionen, die mit dem prämenstruellen Syndrom assoziierte psychologische Symptome bei Frauen im gebärfähigen Alter untersuchten und von Beginn bis Oktober 2022 in englischer Sprache veröffentlicht wurden. Insgesamt wurden 32 Artikel, die über 31 randomisierte kontrollierte Studien mit 3.254 Teilnehmerinnen im Alter von 15 bis 50 Jahren berichteten, eingeschlossen.

Die Behandlung mit Vitamin B6, Calcium und Zink hatte durchweg statistisch eindeutig positive Effekte auf die psychischen Symptome des prämenstruellen Syndroms. Für die Wirkung von Vitamin B1, Vitamin D, Vollkornkohlenhydraten, Soja-Isoflavonen, diätetischen Fettsäuren, Magnesium, Multivitaminpräparaten oder PMS-spezifischen Diäten gab es keine eindeutigen Belege.

Die Ernährung kann zur Verbesserung der psychologischen Symptome des prämenstruellen Syndroms beitragen. Es sind jedoch weitere Forschungsarbeiten erforderlich, um die Nährstoffe weiter zu untersuchen und schlüssige Ernährungsempfehlungen zur Verbesserung der mit dem prämenstruellen Syndrom verbundenen psychologischen Symptome geben zu können.

Robinson J, Ferreira A, Iacovou M et al.
Effect of nutritional interventions on the psychological symptoms of premenstrual syndrome in women of reproductive age: a systematic review of randomized controlled trials
Nutr Rev 4/2024

Neue wissenschaftliche Untersuchungen legen nahe, dass die Modulierung der Darmmikrobiota durch Ballaststoffe in der Nahrung eine Lösung für metabolische Störungen darstellen könnte.

Mit einer randomisierten, placebokontrollierten Crossover-Studie an 37 übergewichtigen oder adipösen Probanden (Durchschnittsalter 33,43 ± 7,71 Jahre) wurde untersucht, ob resistente Stärke als Nahrungsergänzung die mit Übergewicht verbundenen körperlichen Zeichen beeinflusst.

Die Probanden hatten einen Body-Mass-Index (BMI) ≥ 24 kg m2 und/oder einen erhöhten Taillenumfang (≥ 85 cm bei Männern und ≥ 80 cm bei Frauen). Die 20-wöchige Studiendauer umfasste zwei Interventionsperioden von acht Wochen, jeweils eine mit resistenter Stärke (RS) und eine mit Kontrollstärke (CS) sowie eine vierwöchige Auswaschphase zwischen den Interventionen.

Die Intervention mit RS führte zu einer durchschnittlichen Gewichtsreduktion von -2,8 kg und zur Verbesserung der Insulinresistenz, während nach der CS-Intervention keine signifikante Veränderung beobachtet werden konnte. Darüber hinaus reduzierten sich die Fettmasse und der Taillenumfang nach der RS-Intervention im Vergleich zur CS-Intervention statistisch eindeutig.

Sowohl viszerale Fettareale (= Körperfett um die Taille herum) als auch subkutane (= unter der Haut befindliche) Fettareale waren nach der RS-Intervention niedriger als nach CS. Die positiven Auswirkungen von RS waren außerdem mit Veränderungen in der Zusammensetzung der Darmmikrobiota verbunden. Nach der RS-Intervention stiegen R. bromii und B. adolescentis deutlich an.

Die erhöhte Häufigkeit von B. adolescentis korrelierte stark mit einem verringerten BMI und einer verringerten Fettmasse, was auf die Rolle von B. adolescentis bei der Gewichtsabnahme hindeutet. Probanden, die bereits vor Studienbeginn B. adolescentis im Darmmikrobiom aufwiesen, zeigten nach der RS-Behandlung eine stärkere Abnahme der Fettmasse.

Um das Potenzial der RS-bezogenen Darmmikrobiota zu untersuchen, Verbesserungen der bauchumgebenden Fettleibigkeit und des Glukosestoffwechsels im Wirt auszulösen, wurden fäkale mikrobielle Transplantationen (FMT) in Mäusen durchgeführt, wobei Proben von menschlichen Spendern nach RS- oder CS-Interventionen verwendet wurden.

Zwei Wochen nach der FMT waren das Körpergewicht und die Fettmasse der Mäuse, die die RS-Mikrobiota erhielten, signifikant niedriger als die der Mäuse, die die CS-Mikrobiota erhalten hatten. Außerdem war der prozentuale Anteil der Depotmasse an weißem Fettgewebe, nierenumgebendem weißen Fettgewebe und mesenterialem weißen Fettgewebe bei Mäusen, die mit der RS-Mikrobiota besiedelt waren, statistisch eindeutig niedriger als bei CS-behandelten Mäusen.

Die RS-induzierten Veränderungen in der Darmmikrobiota beeinflussten das Gallensäureprofil, reduzierten Entzündungen durch die Wiederherstellung der Darmbarriere und hemmten die Fettaufnahme. Die Studienergebnisse zeigen, dass RS als Nahrungsergänzung helfen kann, eine Gewichtsabnahme bei Menschen mit Übergewicht zu erreichen.

Es konnte gezeigt werden, dass die Darmmikrobiota die Wirksamkeit von RS bei der Gewichtsabnahme beeinflusst. Die Monokolonisierung von Mäusen mit B. adolescentis verhinderte unter anderem eine ernährungsbedingte Fettleibigkeit und verbesserte weitere Stoffwechselparameter. Die Haupteinschränkung der Studie war die relativ kleine Stichprobengröße und die strengen Einschlusskriterien für die Probanden, die die Verallgemeinerbarkeit der Ergebnisse einschränken.

Li H, Zhang L, Li J et al.
Resistant starch intake facilitates weight loss in humans by reshaping the gut microbiota
Nat Metab 2/2024

Der multifaktorielle Charakter von Diabetes mellitus macht das Patientenmanagement, einschließlich lebenslanger medikamentöser Therapie und Änderung der Lebensweise, zu einer großen Herausforderung. Derzeit mehren sich die Hinweise auf die Wirksamkeit pflanzlicher Nahrungsergänzungsmittel bei der Prävention und Kontrolle von Diabetes mellitus. Curcumin ist ein bioaktiver Bestandteil von Curcuma longa, der mehrere physiologische und pharmakologische Eigenschaften wie antioxidative, entzündungshemmende, krebshemmende, neuroprotektive und antidiabetische Wirkungen aufweist.

Das Ziel eines aktuellen Übersichtsbeitrags lag darin, die Auswirkungen von Curcuma longa oder Curcumin auf Diabetes mellitus systematisch zu untersuchen. Im Rahmen der Literaturrecherche wurden Datenbanken wie Pubmed und Embase durchsucht. Die finale Auswahl umfasste sechzehn Studien. Eingeschlossen wurden randomisierte klinische Studien, prospektive, doppelblinde und placebokontrollierte Studien, die über die mögliche Rolle von Curcuma longa oder Curcumin bei Patienten mit Diabetes mellitus Typ 2 berichteten. Es wurden ausschließlich Volltexte berücksichtigt.

Die Ergebnisse legen nahe, dass die antidiabetische Wirkung von Curcumin auf seine Fähigkeit zurückzuführen sein könnte, oxidativen Stress und Entzündungsprozesse zu unterdrücken. Des Weiteren konnte eine statistisch eindeutige Senkung des Nüchternblutzuckers, des glykosylierten Hämoglobins sowie des Body-Mass-Index festgestellt werden. Nanocurcumin ist zudem mit einer Reduktion der Triglyceride, des VLDL, des Gesamtcholesterins, des LDL, des HDL, des reaktiven Serum-C-Proteins sowie des Malonaldehyds im Plasma assoziiert.

Curcumin kann als sichere und kostengünstige Möglichkeit in den therapeutischen Ansatz für Patienten mit Diabetes mellitus einbezogen werden. Da die wirksame Dosis bisher nicht bekannt ist, solltenrandomisierte kontrollierte klinische Studien durchgeführt werden, um die Rolle von Curcumin in der Therapie von Diabetes mellitus zu ermitteln.

Marton LT, Pescinini-E-Salzedas LM, Camargo MEC et al.
The Effects of Curcumin on Diabetes Mellitus: A Systematic Review
Front Endocrinol (Lausanne) 5/2021

Alzheimer ist pathologisch definiert durch die Dichte und Verteilung von β-Amyloid-Plaques und neurofibrillären Tangles im zentralen Nervensystem. Nach der Amyloid-Hypothese wird die Alzheimer-Krankheit durch die fortschreitende Anhäufung und Ablagerung von Amyloid ausgelöst. Daher könnte ein gezielter Eingriff in die molekularen Mechanismen des Alterns ein praktikabler Behandlungsansatz sein.

Tiermodelle konnten zeigen, dass eine Kalorienrestriktion Alterskrankheiten einschließlich Alzheimer vorbeugt, möglicherweise durch die Aktivierung von Sirtuinen. Sirtuine, z. B. SIRT1, verbinden den Energiehaushalt mit der Regulierung der Gentranskription. Resveratrol könnte als potenter Aktivator von SIRT1 eine Kalorienrestriktion nachahmen, um Alterskrankheiten zu verhindern.

Um dies zu untersuchen, wurde eine 52-wöchige randomisierte, doppelblinde, placebokontrollierte Phase-II-Studie mit Resveratrol bei Personen mit leichter bis mittelschwerer Alzheimer-Krankheit (> 49 Jahre) durchgeführt, um die Sicherheit und Verträglichkeit von Resveratrol, die Auswirkungen auf die Alzheimer-Biomarker und die klinischen Effekte zu untersuchen.

Insgesamt 119 Probanden erhielten nach dem Zufallsprinzip entweder ein Placebo oder rein synthetisches Resveratrol in einer Dosis von 500 mg oral einmal täglich, wobei die Dosis alle 13 Wochen in 500-mg-Schritten erhöht wurde, bis eine Enddosis von 1000 mg zweimal täglich für die letzten 13 Wochen erreicht war.

Resveratrol war in der Zerebrospinalflüssigkeit (Gehirn-Rückenmark-Flüssigkeit) in niedrigen nanomolaren Konzentrationen nachweisbar, sicher und insgesamt gut verträglich. Zusammenfassend wurden verschiedene Biomarker der Alzheimer-Erkrankung verändert, die Intaktheit der Blut-Hirn-Schranke bewahrt und die Immunantwort des zentralen Nervensystems moduliert. In der Interventionsgruppe blieben die Aß40-Spiegel im Liquor und Plasma stabil, während sie in der Placebogruppe signifikant abnahmen, was zu einem signifikanten Unterschied in Woche 52 führte.

Weitere Studien sind erforderlich, um die Sicherheit und Wirksamkeit von Resveratrol und die Gültigkeit dieses Ansatzes bei der Behandlung und Prävention von Alzheimer und anderen Alterskrankheiten zu ermitteln.

Sawda C, Moussa C, Turner RS
Resveratrol for Alzheimer’s disease
Ann N Y Acad Sci 9/2017

Experimentelle Studien weisen darauf hin, dass der Verzehr von Soja-Isoflavonen einen potenziellen Einfluss auf die Senkung des Blutdrucks haben könnte. Insgesamt werden die Auswirkungen von Soja-Isoflavonen auf den Blutdruck noch diskutiert, denn es liegen auch widersprüchliche Ergebnisse bezüglich des Zusammenhangs zwischen dem Verzehr von Soja-Isoflavonen und Blutdruckwerten vor.

Daher wurde eine umfassende Dosis-Wirkungs-Meta-Analyse randomisierter kontrollierter Studien durchgeführt, um die Effekte von Soja-Isoflavonen auf den systolischen und diastolischen Blutdruck bei Erwachsenen zu untersuchen. Es wurde eine ausführliche Literaturrecherche in PubMed, Embase und der Cochrane Library nach relevanter Literatur bis zum 30. April 2023 durchgeführt. Eingeschlossen wurden randomisierte, kontrollierte Studien (RCTs) mit erwachsenen Teilnehmern, die eine Supplementierung mit Soja-Isoflavonen mit einem Placebo verglichen. In die Meta-Analyse wurden 24 Studien mit 1945 Probanden eingeschlossen.

Die Auswertung ergab eine signifikante Senkung des systolischen und diastolischen Blutdrucks unter der Soja-Isoflavon-Intervention. Untergruppenanalysen zeigten eine ausgeprägtere Senkung des systolischen und diastolischen Blutdrucks bei Interventionen mit einer Behandlungsdauer von ≥ 6 Monaten bei Probanden mit metabolischem Syndrom oder Prähypertonie. Jedoch konnten keine statistisch eindeutigen nicht-linearen Zusammenhänge zwischen der Dosis und der Dauer der Intervention sowohl für den systolischen Blutdruck als auch den diastolischen Blutdruck festgestellt werden.

Zusammenfassend hat diese Meta-Analyse gezeigt, dass die Supplementierung mit Soja-Isoflavonen, wenn sie allein verabreicht wird, einen statistisch eindeutigen günstigen Effekt auf die Senkung von systolischem und diastolischem Blutdruck hat. Weitere qualitativ hochwertige Studien sind erforderlich, um die Wirksamkeit der Blutdrucksenkung durch eine Supplementierung mit einer optimalen Menge und einem optimalen Anteil an Soja-Isoflavonen zu untersuchen.

Lei L, Hui S, Chen Y et al.
Effect of soy isoflavone supplementation on blood pressure: a meta-analysis of randomized controlled trials
Nutr J 3/2024

Nach über 60 Jahren, in denen Metformin in den europäischen und amerikanischen Leitlinien als Mittel der ersten Wahl für die Behandlung von Diabetes mellitus Typ 2 empfohlen wurde, empfahlen mehrere Institutionen kürzlich, dass die Pharmakotherapie patientenzentriert sein sollte und dass bei der Entscheidung, welches Medikament zu Beginn der Behandlung zu wählen ist, Komorbiditäten berücksichtigt werden sollten.

Nach wie vor ist Metformin jedoch ein Medikament mit minimalem Hypoglykämierisiko, Gewichtsneutralität, guter Sicherheit und geringen Kosten, weshalb es nach wie vor weit verbreitet ist. Allerdings vertragen etwa 2-13 % der Patienten Metformin aufgrund von gastrointestinalen Nebenwirkungen nicht. Da Metformin die Darmmikrobiota beeinflusst, stellte eine polnische Forschergruppe die Hypothese auf, dass eine Probiotika-Supplementierung mit mehreren Stämmen die mit der Metformineinnahme verbundenen gastrointestinalen Symptome lindern würde.

Die Wirksamkeit eines Mehrstamm-Probiotikums (2 × 109 koloniebildende Einheiten: Bifidobacterium bifidumBifidobacterium lactis, Bifidobacterium lactis, Lactobacillus acidophilus, Levilactobacillus brevis, Lacticaseibacillus casei, Ligilactobacillus salivarius, Lactococcus lactis und Lactococcus lactis) wurde bei 37 Patienten mit Metformin-Intoleranz im Rahmen einer randomisierten, doppelblinden, placebokontrollierten, einzentrigen Crossover-Studie untersucht.

Die Probanden wurden nach dem Zufallsprinzip zu Beginn der Studie dem Probiotikum (PRO-PLA) oder dem Placebo (PLA-PRO) zugeteilt und wechselten nach 12 Wochen in den anderen Behandlungsarm. Das primäre Ergebnis war die Verringerung der unerwünschten Wirkungen von Metformin auf den Magen-Darm-Trakt.

Unabhängig von der Zuteilung zum Behandlungsarm kam es für beide Gruppen während der Probiotikagabe zu einer signifikanten Verringerung der Häufigkeit, der Menge und des Schweregrads von Übelkeit, Häufigkeit und Schweregrad von Blähungen/Schmerzen im Bauchraum sowie eine signifikante Verbesserung der selbst eingeschätzten Verträglichkeit von Metformin.

Darüber hinaus kam es in der PRO-PLA-Behandlungsgruppe zu einer signifikanten Verringerung des Auftretens von Durchfall während der Probiotikagabe. Das Multi-Stamm-Probiotikum verringerte die Häufigkeit von gastrointestinalen Nebenwirkungen bei Patienten mit Typ-2-Diabetes und Metformin-Intoleranz.

Nabrdalik K, Drożdż K, Kwiendacz H et al.
Clinical Trial: Probiotics in Metformin Intolerant Patients with Type 2 Diabetes (ProGasMet)
Biomed Pharmacother. 12/2023

Synbiotika haben sich als potenzielle Modulatoren der Darmmikrobiota und der Immunität erwiesen. Zunehmend werden Mischungen aus lebenden Mikroorganismen und Substraten (z. B. Präbiotika) in der Bevölkerung zur Stärkung des Immunsystems eingesetzt. Es gibt jedoch nur wenige Belege für die immunmodulatorischen Wirkungen von Synbiotika bei gesunden Menschen.

Im Rahmen einer doppelblinden, randomisierten, placebokontrollierten Studie erhielten 106 gesunde Probanden über einen Zeitraum von acht Wochen nach dem Zufallsprinzip entweder Synbiotika (mit Bifidobacterium lactis HN019 1,5 ×108 KBE/d, Lactobacillus rhamnosus HN001 7,5 ×107 KBE/d und Fructooligosaccharid 500 mg/d) oder ein Placebo. Zu Studienbeginn, in der Mitte und am Ende der Studie wurden Immunparameter und die Zusammensetzung der Darmmikrobiota erhoben.

Die Ergebnisse zeigten, dass die Interventionsgruppe eine stärkere Verringerung des C-reaktiven Proteins im Plasma und von Interferon-gamma aufwiesen, zusammen mit einem stärkeren Anstieg von Interleukin (IL)-10 im Plasma und von sekretorischem IgA im Stuhl. Darüber hinaus führte die synbiotische Supplementierung zu einer Anreicherung von nützlichen Bakterien (Clostridium_sensu_stricto_1, Lactobacillus, Bifidobacterium und Collinsella) und mehreren Funktionswegen, die mit der Biosynthese von Aminosäuren und kurzkettigen Fettsäuren zusammenhängen.

Die potenziell entzündungsfördernden Parabacteroides wurden hingegen im Vergleich zum Ausgangswert reduziert. Wichtig ist, dass die Veränderungen der entzündungshemmenden Marker Interleukin (IL)-10 und IgA im Stuhl statistisch eindeutig mit den durch die synbiotische Supplementierung ausgelösten mikrobiellen Veränderungen korreliert waren. Zudem ergab dieEinteilung der Probanden in zwei Typen auf der Grundlage des Verhältnisses von Prevotella zu Bacteroides (P/B) vor der Behandlung eine günstigere Wirkung der synbiotischen Nahrungsergänzung bei Personen mit einem höheren P/B-Verhältnis.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass eine achtwöchige synbiotische Supplementierung bei gesunden Erwachsenen die Immunfunktion verbesserte, indem sie Immunparameter und die Darmmikrobiota veränderte. Die Autoren sehen weitere randomisierte kontrollierte Studien mit einer größeren Teilnehmerzahl als erforderlich an, um die Ergebnisse zu bestätigen.

Li X, Hu S, Yin J et al.
Effect of synbiotic supplementation on immune parameters and gut microbiota in healthy adults: a double-blind randomized controlled trial
Gut Microbes. 12/2023

Viele Studien haben die positiven Effekte von Omega-3-Fettsäuren auf Entzündungen, Autoimmunerkrankungen und Nierenerkrankungen untersucht. Wie sich Omega-3-Fettsäuren auf diabetische Nierenerkrankungen bei Diabetes mellitus Typ 1 auswirken, wurde bisher nicht erforscht. In dieser Studie wurde untersucht, wie sich eine Omega-3-Supplementierung auf die Blutzuckerkontrolle, das Lipidprofil, die Albuminurie, das Nierenverletzungsmolekül-1 (KIM-1) und die Dicke der Karotis-Intima-Media (CIMT) bei jungen Patienten mit Typ-1-Diabetes und diabetischer Nephropathie auswirkt.

70 Patienten mit Typ-1-Diabetes und Diabetes-Nephropathie im Alter von durchschnittlich 15,2 ± 1,96 Jahren und einer mittleren Krankheitsdauer von 7 Jahren wurden in die Studie aufgenommen. Die Patienten wurden zufällig in zwei Gruppen aufgeteilt: Die Interventionsgruppe erhielt täglich 1 g orale Omega-3-Fettsäurekapseln und die andere Gruppe ein Placebo. Während des Beobachtungszeitraums von sechs Monaten wurden Messungen von Nüchternblutzucker, HbA1c, Nüchternfette, Urin-Albumin-Kreatinin-Verhältnis (UACR), KIM-1 und CIMT durchgeführt.

Die begleitende Therapie mit Omega-3-Fettsäuren führte in der Interventionsgruppe zu einer deutlichen Verbesserung der Gesundheitswerte. Der Wert des Nüchternblutzuckers, des HbA1c, der Triglyceride, des Gesamtcholesterins sowie des LDL-Cholesterins reduzierte sich statistisch eindeutig. Auch die Werte von UACR, KIM-1 und CIMT waren geringer. Des Weiteren verbesserte sich das HDL-Cholesterin signifikant im Vergleich zum Ausgangswert sowie zur Kontrollgruppe. Der Ausgangswert von KIM-1 korrelierte positiv mit HbA1c, UACR und CIMT.

Omega-3-Fettsäuren als Ergänzungstherapie bei pädiatrischem Diabetes mellitus Typ 1 mit diabetischer Nephropathie verbesserten die Blutzuckerspiegel und Fettstoffwechselstörungen. Des Weiteren verzögerten sie das Fortschreiten der Krankheit sowie der subklinischen Atherosklerose bei diesen Patienten.

Elbarbary NS, Ismail EAR, Mohamed SA
Omega-3 fatty acids supplementation improves early-stage diabetic nephropathy and subclinical atherosclerosis in pediatric patients with type 1 diabetes: A randomized controlled trial
Clin Nutr. 12/2023

Im Herbst und im Winter sind Sportler und Militärangehörige aufgrund intensiven Trainings und oftmals unzureichender Ernährung anfälliger für Atemwegserkrankungen wie Erkältungen. Studien zeigen, dass Vitamin D eine immunmodulatorische Wirkung hat und bei der saisonalen Verbreitung von Infektionen eine Rolle spielen könnte.

Ziel einer Studie war es, den Zusammenhang zwischen dem Vitamin-D-Status und Infektionen der oberen Atemwege bei körperlich aktiven Männern und Frauen über die Jahreszeiten hinweg zu bestimmen. In einer folgenden weiteren Studie wurden anschließend die Auswirkungen von sicherem, simuliertem Sonnenlicht oder oraler D3-Supplementierung im Winter auf Infektionen der oberen Atemwege und die Schleimhautimmunität untersucht, die sich aus einer Vitamin-D-Suffizienz ergaben.

In Studie 1 wurden bei der militärischen Grundausbildung 1644 Rekruten beobachtet. Nur 21 % der Probanden waren im Winter ausreichend mit Vitamin D versorgt. Rekruten mit ausreichender Vitamin D-Versorgung hatten eine um 40 % geringere Wahrscheinlichkeit an einer Infektion der oberen Atemwege zu erkranken als Rekruten mit 25(OH)D < 50 nmol-L-1. Auch nach Berücksichtigung von Geschlecht und Rauchen blieb dieser Zusammenhang bestehen. Jede Infektion der oberen Atemwege führte im Schnitt zu drei verpassten Trainingstagen.

In der weiteren randomisierten kontrollierten Studie wurden 250 Männer eingeschlossen, die eine militärische Ausbildung absolvierten. Sie erhielten entweder Placebos, simuliertes Sonnenlicht (das 1,3-fache der erythematischen Standarddosis, 3x/Woche für 4 Wochen und dann 1x/Woche für 8 Wochen) oder orales Vitamin D3 (täglich 1000 IU für 4 Wochen und dann täglich 400 IU für 8 Wochen).

Die Vitamin-D-Ergänzungsstrategien zeigten sich ähnlich wirksam, um bei fast allen (≥ 95 %) eine ausreichende Vitamin-D-Versorgung zu erreichen. Im Vergleich zu Placebo verringerte die Vitamin D-Zugabe die Schwere der Symptome von Infektionen der oberen Atemwege um 15 % und die Anzahl der Erkrankungstage um 36 %. Diese Verringerungen waren bei beiden Vitamin D-Strategien signifikant.

Die Ergebnisse zeigen, dass eine ausreichende Versorgung mit Vitamin D die Belastung durch obere Atemwegserkrankungen während der militärischen Ausbildung verringern kann.

Harrison SE, Oliver SJ, Kashi DS et al.
Influence of Vitamin D Supplementation by Simulated Sunlight or Oral D3 on Respiratory Infection during Military Training
Med Sci Sports Exerc. 7/2021

Die Ergebnisse über den Zusammenhang zwischen Eisenstatus und depressiven Symptomen bei nicht schwangeren Frauen im gebärfähigen Alter sind nicht eindeutig, durch einen geringen Stichprobenumfang begrenzt oder es wurde nicht konsequent für Störfaktoren kontrolliert. Eine Studie hat nun den Zusammenhang zwischen Eisenmangel und depressiven Symptomen bei Frauen im gebärfähigen Alter anhand der NHANES-Daten (2005-2010) untersucht.

Frauen im Alter von 20-44 Jahren, die nicht schwanger waren, wurden in die Studie eingeschlossen. Zu ihnen lagen vollständige Daten zu Eisen-Biomarkern (Ferritin und Transferrinrezeptor (TfR)), Anämie (Hämoglobin), Depressionssymptomen (Patient Health Questionnaire-9) und soziodemographischen Variablen vor.

Bei den 2516 Frauen lag die Häufigkeit von Eisenmangel zwischen 8-16 %, abhängig vom verwendeten Eisen-Biomarker. Eine Anämie trat bei 8 % der Frauen auf, von denen 52-65 % auch einen Eisenmangel aufwiesen. Insgesamt litten 10 % der Frauen unter depressiven Symptomen. Die Studiendaten zeigten, dass Frauen mit Eisenmangel (TfR ≥ 8,3 mg/L oder Körpereisen <0 mg/kg) ein höheres Risiko für depressive Symptome aufwiesen als Frauen mit normalem Eisengehalt.

Die Wahrscheinlichkeit einer Depression war um 1,82 höher. Allerdings nahm diese Assoziation nach Berücksichtigung von möglichen Störfaktoren ab. In der Gesamtstichprobe sowie in der Stichprobe mit niedrigem Einkommen lag die Prävalenzrate bei Frauen mit Eisenmangel um 1,19 bzw. 1,27 höher als bei Frauen mit ausreichendem Eisengehalt.

Die Daten lassen darauf schließen, dass nicht schwangere Frauen mit Eisenmangel in den Vereinigten Staaten häufiger körperliche depressive Symptome aufweisen als Frauen mit genügendem Eisen, insbesondere wenn sie ein niedriges Einkommen haben.

Ciulei MA, Ahluwalia N, McCormick BJJ et al.
Iron Deficiency is Related to Depressive Symptoms in United States Nonpregnant Women of Reproductive Age: A Cross-Sectional Analysis of NHANES 2005-2010
J Nutr. 10/2023

Eine aktuelle Übersichtsarbeit beschreibt die immunologische Rolle bestimmter Mineralstoffe und gibt Empfehlungen für eine ausgewogene Ernährung, die diese Mineralstoffe enthält. Dafür konzentrierten sich die Wissenschaftler auf der Grundlage der verfügbaren Forschungsergebnisse auf Mineralien, die eine robuste Korrelation mit der Immunfunktion aufweisen.

Es wurden die Datenbanken PubMed, SciELO und Google Scholar sowie Webseiten bekannter internationaler Organisationen wie der Weltgesundheitsorganisation und des Internationalen Pharmazeutischen Verbands untersucht und schlussendlich 285 Studien in das Review eingeschlossen.

Ein Mangel an den Mineralien Zink, Kupfer, Eisen, Selen und Mangan kann die Immunfunktion beeinträchtigen, die Anfälligkeit für Infektionen erhöhen und die Immunreaktion verändern. Eine gesunde und ausgewogene Ernährung, die eine Vielzahl von nährstoffreichen Lebensmitteln enthält, ist entscheidend für eine ausreichende Zufuhr dieser wichtigen Mineralien. Es kann notwendig sein, bestimmte Nährstoffe zu ergänzen, um einen Mangel auszugleichen.

Weitere Untersuchungen sind notwendig, um die komplexen Zusammenhänge zwischen Nährstoffen und dem Immunsystem sowie deren potenzielle therapeutische Anwendungen bei immunologischen Erkrankungen besser zu verstehen. Insgesamt ist die Aufrechterhaltung eines optimalen Mineralstoffstatus durch eine ausgewogene Ernährung und eine angemessene Supplementierung bei Bedarf für die Unterstützung eines gesunden und robusten Immunsystems unerlässlich.

Stefanache A, Lungu II, Butnariu IA et al.
Understanding How Minerals Contribute to Optimal Immune Function
J Immunol Res. 11/2023

Im Sport ist es für viele ein Ziel, die Leistungsfähigkeit zu steigern und damit auch die körperliche Ermüdung zu verringern. B-Vitamine tragen entscheidend zur Aufrechterhaltung grundlegender Zellfunktionen und verschiedener wichtiger Stoffwechselvorgänge im Körper bei. Obwohl sie nicht direkt Energie liefern, wirkt jedes B-Vitamin als Co-Faktor bei Energiestoffwechselprozessen.

Ziel einer randomisierten, doppelblinden Crossover-Studie war es, die ermüdungshemmende Wirkung einer Vitamin-B-Supplementierung, insbesondere der Vitamine B1, B2, B6 und B12, und ihr Potenzial zur Verbesserung der körperlichen Leistungsfähigkeit zu untersuchen. 32 Probanden (50 % männlich, 50 % weiblich, 20-30 Jahre) wurden entweder einer Placebogruppe (n = 16) oder einer Interventionsgruppe (n = 16) zugeordnet.

Die Teilnehmer erhielten an 28 aufeinanderfolgenden Tagen ein Placebo oder das Interventionspräparat (1 Tablette/Tag). Eine Tablette enthielt Vitamin B1 (33,6 mg), Vitamin B2 (10 mg), Vitamin B6 (50 mg), Vitamin B12 (750 µg), Vitamin E (16,8 mg), Inositol (20 mg), Calcium (18,9 mg) und Taurin (20 mg). Im Anschluss an die Intervention gab es eine 14-tägige Auswaschphase.

Danach folgte ein zweiter 28-tägiger Interventionszyklus: Probanden, die während des ersten Zyklus Placebo erhielten, erhielten das Präparat und umgekehrt. Alle Probanden erhielten nur während des Experiments Nahrungsergänzungsmittel und nahmen nicht an einem Bewegungstraining teil.

Nach der Intervention wurde eine signifikante Erhöhung der Laufdauer bis zur Erschöpfung um das 1,26-fache im Vergleich zum Zeitpunkt vor der Supplementierung und in der Placebogruppe festgestellt. Außerdem wiesen die Probanden der Interventionsgruppe im Vergleich zur Placebogruppe statistisch eindeutig niedrigere Blutlaktat- und Blutammoniakkonzentrationen während der Belastung und in der Ruhephase nach der Belastung auf.

Es konnte gezeigt werden, dass eine Supplementierung mit dem Vitamin-B-Komplex an 28 aufeinanderfolgenden Tagen die Ausdauerleistung statistisch eindeutig verbessern und die biochemischen Metaboliten der Ermüdung bei Sportlern reduzieren konnte.

Lee MC, Hsu YJ, Shen SY et al.
A functional evaluation of anti-fatigue and exercise performance improvement following vitamin B complex supplementation in healthy humans, a randomized double-blind trial
Int J Med Sci 8/2023

Studien weisen darauf hin, dass der Einsatz von Synbiotika einen adipositashemmenden Einfluss haben kann. Studien am Menschen, die die Auswirkungen der Kombination von Synbiotika und anderen Arten von Diäten zur Gewichtsreduzierung und zur Regulierung der Darmmikrobiota untersuchen, sind begrenzt. Die Kombination dieser Maßnahmen wurde nun im Rahmen einer randomisierten klinischen Studie in China untersucht.

Insgesamt 55 übergewichtige oder fettleibige Personen wurden nach dem Zufallsprinzip in eine Synbiotikagruppe (SG; n = 19), eine Diätinterventionsgruppe (DG; n = 18) und eine Gruppe, die eine kombinierte Intervention erhielt (DSG; n = 18), eingeteilt. Über einen Zeitraum von acht Wochen erhielt die DSG eine Ernährungsintervention mit erhöhtem Verzehr von Obst und Gemüse und eine Synbiotika-Supplementierung.

Die SG nahm in dieser Zeit lediglich das Synbiotikum ein, während die DG nur die Ernährungsintervention erhielt. Die synbiotische Ergänzung, die SG und DSG erhielten, enthielt eine Mischung aus 1 × 1010 KBE Probiotika (5 × 109 KBE Bifidobacterium lactis HN019, 5 × 109 KBE Lactobacillus acidophilus NCFM) und einem Präbiotikum (1,7 g Polydextrose), verpackt in einem Sachet.

Die DG und DSG konsumierte täglich 30 ± 5 g Ballaststoffe aus Nahrungsmitteln und Getränken, basierend auf den Empfehlungen der Ernährungspyramide für eine gesunde Ernährung in Hongkong
(≥ 2 Portionen Obst und ≥ 3 Portionen Gemüse). Vor und nach dem Interventionszeitraum wurden die Charakteristika des metabolischen Syndroms bewertet und ein Profil der Darmmikrobiota mittels
16S rRNA-Gen-Sequenzierung erstellt.

Die DSG zeigte den größten Gewichtsverlust und eine Reihe signifikanter Unterschiede bei den klinischen Parametern im Vergleich zu den Ausgangswerten, insbesondere einen Rückgang des Nüchternblutzuckers, des Insulins, des HOMA-IR (=Methode zur Diagnostik bzw. Einschätzung der Insulinresistenz) und der Triglyceride sowie einen Anstieg des HDL-Cholesterins.

DSG senkte außerdem die Häufigkeit der Bakterien-Gattung Megamonas, was positiv mit dem Body-Mass-Index (BMI), der Körperfettmasse und der Rumpffettmasse korrelierte. Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass eine Erhöhung des Verzehrs von Ballaststoffen aus Obst und Gemüse in Kombination mit einer synbiotischen Nahrungsergänzung bei der Bekämpfung von Fettleibigkeit wirksamer ist als die Ansätze allein.

Lauw S, Kei N, Chan PL et al.
Effects of Synbiotic Supplementation on Metabolic Syndrome Traits and Gut Microbial Profile among Overweight and Obese Hong Kong Chinese Individuals: A Randomized Trial
Nutrients 10/2023

Diabetes geht mit einem erhöhten Risiko für psychische Störungen wie zum Beispiel Depressionen einher, während psychische Störungen auch zur Entwicklung von Diabetes beitragen können, z. B. durch erhöhten Stress und schlechtes Selbstversorgungsverhalten. Die Ernährung spielt sowohl bei Diabetes als auch bei psychischen Störungen eine wichtige Rolle. Während der Einfluss der Ernährung auf Diabetes und psychische Störungen allgemein anerkannt ist, besteht Unwissen in Bezug auf die Bedeutung verschiedener Nährstoffe bei gleichzeitigem Bestehen beider Erkrankungen.

Ziel dieser Studie war es, die Rolle der Ernährung bei der Verbesserung der Glukosehomöostase und der Förderung des psychischen Wohlbefindens von Menschen mit Diabetes zu untersuchen. Es wurde eine umfassende Literaturrecherche durchgeführt. Zu den Einschlusskriterien gehörten Beobachtungsstudien, randomisierte Kontrollstudien, systematische Übersichtsarbeiten und Meta-Analysen, die zwischen 2008 und 2023 veröffentlicht wurden.

Es wurde auf Datenbanken zugegriffen und eine Suche in der George Mason University Library, PubMed und Google Scholar durchgeführt. Ein Mangel an bestimmten Nährstoffen wie Omega-3-Fettsäuren, Vitamin D, B-Vitaminen, Zink, Chrom, Magnesium und Selen wird mit der Entstehung von Diabetes und psychischen Störungen in Verbindung gebracht. Personalisierte Ernährungsmaßnahmen und eine gezielte Nährstoffergänzung können den Stoffwechsel und die psychische Gesundheit verbessern.

Bei Nährstoffen wie den Vitaminen B6 und B12 führte die Verabreichung höherer Dosen an Versuchspersonen mit unzureichenden Vitaminspiegeln zu einer signifikanten Verbesserung ihrer Serumkonzentration, während sich gleichzeitig ihre Symptome verbesserten. Andererseits könnten hohe Dosen von Chrom, Vitamin E und Folsäure toxisch wirken und das Risiko von Diabetes-Komplikationen und psychischen Störungen erhöhen.

Werden die genannten essenziellen Nährstoffe nicht in ausreichender Menge über die Nahrung aufgenommen, kann eine gezielte Supplementierung eine Strategie zur Linderung von Diabetes und psychischen Problemen darstellen. Allerdings sind weitere klinische Studien erforderlich, um die optimale Dosierung dieser Nährstoffe für eine wirksame Behandlung von Diabetes und psychischen Störungen zu ermitteln.

Basiri R, Seidu B, Cheskin LJ
Key Nutrients for Optimal Blood Glucose Control and Mental Health in Individuals with Diabetes: A Review of the Evidence
Nutrients 9/2023

In Südostasien und Europa wird Katzenbart (lat. Orthosiphon aristatus) traditionell als Heilpflanze für verschiedene Krankheiten verwendet. Das Kraut enthält Rosmarinsäure, die für ihre entzündungshemmenden Eigenschaften bekannt ist. Ein aktuelles Review hat nun die aktuellen Forschungen zu den verschiedenen Wirkungsweisen von Rosmarinsäure auf molekularer Ebene im Zusammenhang mit entzündungsbedingten Krankheiten zusammengefasst.

Dafür wurde eine umfassende Literaturrecherche in Datenbanken wie Google Scholar, Scopus, Springer Link, PubMed, Medline, Wiley und Science Direct nach Studien durchgeführt, die im Zeitraum von 2008 bis 2023 über die entzündungshemmenden Wirkungen von Rosmarinsäure berichten. Die Suchbegriffe waren „Rosmarinsäure“ und „entzündungshemmend“ in Verbindung mit „hepatoprotektiv“, „chondroprotektiv“, „kardioprotektiv“, „neuroprotektiv“ und „Toxizität“. Es wurden nur englischsprachige Veröffentlichungen berücksichtigt.

Die Hemmung und Inaktivierung entzündungsfördernder Moleküle durch Rosmarinsäure wurde auf der Grundlage der auslösenden Entzündungsstimuli und ihrer Verortung im Körper begründet. Die Anregung der Nrf2/HO-1-Expression zur Hemmung des NF-κB-Signalwegs wird als Schlüsselmechanismus für die Leberschutzwirkung beschrieben.

Neben der NF-κB-Hemmung aktiviert Rosmarinsäure PPARγ, um durch Ischämie (= verminderte oder fehlende Durchblutung von Geweben)/Reperfusion (= Wiederdurchströmung eines Gewebes bzw. Organs nach vorübergehender Unterbrechung der Blutzufuhr) verursachte Herzmuskelschädigungen zu lindern. Die Regulation der MAPK- und T-Zell-Aktivierung ist wichtig für die Knochenschutzfunktion, während die antioxidative Eigenschaft von Rosmarinsäure den wichtigsten Beitrag zur Nervenschutzfunktion darstellt. Weitere Studien sind für die Erforschung von Rosmarinsäure erforderlich.

Mohmad Saberi SE, Chua LS
Potential of rosmarinic acid from Orthosiphon aristatus extract for inflammatory induced diseases and its mechanisms of action
Life Sci 10/2023

Synbiotika, eine Kombination aus lebenden Mikroorganismen (z. B. Probiotika) und Substraten (z. B. Präbiotika), haben sich als potenzielle Modulatoren der Darmmikrobiota und der Immunität herausgestellt. Sie werden in der Bevölkerung zunehmend zur Stärkung des Immunsystems eingesetzt. Bislang liegen jedoch nur wenige Belege für die immunmodulatorischen Wirkungen von Synbiotika bei gesunden Menschen vor. 

Um dies zu ändern, wurde nun eine doppelblinde, randomisierte, placebokontrollierte Studie mit 106 gesunden Erwachsenen durchgeführt, die nach dem Zufallsprinzip entweder Synbiotika (mit Bifidobacterium lactis HN019 1,5 × 108 KBE/d, Lactobacillus rhamnosus HN001 7,5 × 107 KBE/d und Fructooligosaccharid 500 mg/d) oder Placebo über einen Zeitraum von acht Wochen erhielten. Zu drei Zeitpunkten – zu Studienbeginn, in der Mitte und nach Beendigung der Intervention – wurden Immunparameter und die Zusammensetzung der Darmmikrobiota gemessen. 

Im Vergleich zur Placebogruppe wies die Interventionsgruppe eine stärkere Verringerung des C-reaktiven Proteins im Plasma und von Interferon-gamma auf, zusammen mit einem stärkeren Anstieg von Interleukin (IL)-10 im Plasma und von sekretorischem IgA im Stuhl (sIgA). Darüber hinaus führte die synbiotische Supplementierung zu einer Anreicherung von nützlichen Bakterien (Clostridium_sensu_stricto_1, Lactobacillus, Bifidobacterium und Collinsella) und mehreren Funktionswegen, die mit der Biosynthese von Aminosäuren und kurzkettigen Fettsäuren zusammenhängen.

Gleichzeitig wurden potenziell entzündungsfördernde Parabakteroide im Vergleich zum Ausgangswert reduziert. Herauszustellen ist, dass die Veränderungen der entzündungshemmenden Marker (IL-10 und sIgA) statistisch eindeutig mit den durch die synbiotische Supplementierung ausgelösten mikrobiellen Veränderungen in Zusammenhang standen.

Die Einteilung der Probanden in zwei Darmtypen auf der Grundlage des Verhältnisses von Prävotella zu Bakterien (P/B) vor der Behandlung ergab eine stärkere Wirkung der synbiotischen Nahrungsergänzung bei Personen mit einem höheren P/B-Verhältnis. Diese Ergebnisse belegen den Einsatz von Synbiotika zur Verbesserung der Immunfunktion gesunder Erwachsener. Die Verwendung des Basal-P/B-Verhältnisses ist vielversprechend für die personalisierte Supplementierung von Synbiotika zur Immunmodulation, aber es sind weitere randomisierte kontrollierte Studien mit einer größeren Teilnehmerzahl erforderlich, um diese Ergebnisse zu bestätigen.

Li X, Hu S, Yin J et al.
Effect of synbiotic supplementation on immune parameters and gut microbiota in healthy adults: a double-blind randomized controlled trial
Gut Microbes. 12/2023

Bei Frauen mittleren Alters, die sich im Übergang zur Menopause befinden, können Symptome wie Müdigkeit, Schlafstörungen, psychische Probleme und vasomotorische Symptome auftreten. Müdigkeit kann mit oxidativem Stress zusammenhängen und Alterung und Wechseljahre oxidativen Stress verstärken. Einzelne Studien deuten darauf hin, dass die aus Kakaobohnen gewonnenen Flavanolegeistige Erschöpfung verringern und chronische Müdigkeit verbessern können.

Japanische Wissenschaftler stellten die Hypothese auf, dass gesunde Frauen mittleren Alters mit einem hohen Maß an oxidativem Stress und Müdigkeit durch den Verzehr von Kakaoflavanolen eine Verringerung von Müdigkeit und Stimmungsschwankungen erreichen könnten. Im Rahmen einer randomisierten, doppelblinden und placebokontrollierten Studie untersuchten sie die Wirkung von flavanolreichem Kakaoextrakt auf Müdigkeit und Stimmung bei gesunden japanischen Frauen mittleren Alters.

Frauen (n = 60, 40-60 Jahre), die über Müdigkeit berichteten und hohe Werte eines Markers für oxidativen Stress im Serum aufwiesen, erhielten acht Wochen lang entweder ein Getränk mit Kakaoflavanolen (240 mg/200 ml/Tag) oder ein Placebo. Vor und nach der achtwöchigen Behandlung wurden die Werte der Probandinnen auf der Chalder-Fatigue-Skala, verschiedene Stimmungszustände, Aktivitätsniveaus des autonomen Nervensystems (ANS) und ihr ANS-Gleichgewicht erhoben.

Die Ergebnisse zeigten, dass unter den Stimmungszuständen die Indikatoren für negative Stimmung (z. B. Depression, Müdigkeit und Wut) und der Gesamtwert der Stimmungsstörung in der Kakaogruppe nach der Behandlung signifikant niedriger waren als in der Placebogruppe. Außerdem war die Veränderung des Index der positiven Stimmung vom Ausgangswert bis zur achten Woche in der Kakaogruppe signifikant höher als in der Placebogruppe. Es gab keine signifikanten Unterschiede zwischen den Gruppen hinsichtlich der Veränderungen des Chalder-Fatigue-Skala oder des ANS-Aktivitätsniveaus.

Der Verzehr von flavanolreichem Kakaoextrakt unterdrückte negative Stimmungen und förderte positive Stimmungen bei gesunden Frauen mittleren Alters. Diese Ergebnisse deuten darauf hin, dass Kakaoflavanole nützlich sein könnten, um Stimmungsschwankungen bei Frauen mittleren Alters zu verbessern.

Murakami R, Natsume M, Ito K et al.
Effect of Flavanol-Rich Cacao Extract on the Profile of Mood State in Healthy Middle-Aged Japanese Women: A Randomized, Double-Blind, Placebo-Controlled Pilot Study
Nutrients 9/2023

Adipositas und abdominale Adipositas haben vielfältige negative Auswirkungen auf das Fortpflanzungspotenzial, die von Menstruationsunregelmäßigkeiten, Endometriumpathologie, Eizelle, Embryo bis hin zu Unfruchtbarkeit reichen. Nur wenige Studien haben bisher den Zusammenhang zwischen dem Vitamin-D-Spiegel im Serum und Adipositas und abdominaler Adipositas bei weiblichen Unfruchtbarkeitspopulationen untersucht.

Ziel einer aktuellen Studie war es, den Zusammenhang zwischen dem Vitamin-D-Spiegel im Serum und Adipositas und abdominaler Adipositas bei Frauen mit Unfruchtbarkeit anhand der Daten der National Health and Nutrition Examination Survey (NHANES) (2013–2016) der Vereinigten Staaten zu untersuchen. Insgesamt wurden 201 unfruchtbare Frauen im Alter zwischen 20 und 40 Jahre einbezogen.

Die Ergebnisse zeigten, dass die Vitamin-D-Spiegel im Serum bei unfruchtbaren Frauen signifikant und negativ mit dem Body-Mass-Index und dem Taillenumfang assoziiert waren. Niedrigere Vitamin-D-Spiegel waren signifikant mit einer höheren Prävalenz von Fettleibigkeit und abdominaler Fettleibigkeit assoziiert. Mithilfe einer Spline-Regression konnte außerdem eine Linearität der Zusammenhänge zwischen Vitamin D und Fettleibigkeit/abdominaler Fettleibigkeit festgestellt werden.

Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass ein verringerter Vitamin-D-Gehalt mit einer höheren Prävalenz von Fettleibigkeit bei unfruchtbaren Frauen einhergehen könnte. Zukünftige größer angelegte prospektive Beobachtungs- oder Interventionsstudien sind erforderlich, um eine Vitamin-D-Ergänzung bei fettleibigen unfruchtbaren Frauen weiter zu erforschen.

Zhao J, Fu S, Chen Q
Association between the serum vitamin D level and prevalence of obesity/abdominal obesity in women with infertility: a cross-sectional study of the National Health and Nutrition Examination Survey data
Gynecol Endocrinol 12/2023

Dass die Vitamin-C-Versorgung die geistige Vitalität beeinflusst, zeigt eine aktuelle RCT-Studie. Dafür wurden die Serum-Vitamin-C-Konzentrationen 214 gesunder junger Erwachsener (20-39 Jahre) im Zusammenhang mit der Vitalität (Müdigkeit und Aufmerksamkeit) und dem Stimmungszustand (Stress, Depression sowie positiver und negativer Affekt) mithilfe der Pearson-Korrelation und mehrerer linearer Regressionsanalysen analysiert.

Anschließend wurde eine doppelblinde RCT-Studie bei gesunden Probanden durchgeführt, deren Vitamin-C-Serumkonzentrationen unzureichend waren (< 50 μmol/L). Die Probanden erhielten über einen Zeitraum von vier Wochen entweder zweimal täglich 500 mg Vitamin C (n = 24) oder ein Placebo (n = 22).

Im Anschluss wurde die Vitalität und der Stimmungszustand untersucht. Die Querschnittsdaten zeigten, dass die Serum-Vitamin-C-Konzentration signifikant positiv mit dem Grad der Aufmerksamkeit assoziiert war, während keine signifikanten Zusammenhänge mit dem Grad der Müdigkeit und den Stimmungsvariablen gefunden wurden.

Die Vitamin-C-Supplementierung steigerte im Vergleich zum Placebo die Aufmerksamkeit und die Arbeitsaufnahme signifikant mit einer deutlichen Tendenz zur Verbesserung der Müdigkeit und des Arbeitsengagements. Im Stroop-Farbtest zeigte die Interventionsgruppe eine signifikant bessere Leistung als die Placebogruppe. Ein Einfluss der Vitamin-C-Supplementierung auf die Stimmung und die Serumkonzentrationen des „brain-derived neurotrophic factor“ (BDNF) konnte nicht festgestellt werden.

Die Ergebnisse konnten zeigen, dass ein unzureichender Vitamin-C-Status mit einer geringeren geistigen Vitalität zusammenhängen kann. Eine Vitamin-C-Supplementierung kann die Arbeitsmotivation und die Konzentration steigern und zu einer besseren Leistung bei kognitiven Aufgaben beitragen.

Sim M, Hong S, Jung S et al.
Vitamin C supplementation promotes mental vitality in healthy young adults: results from a cross-sectional analysis and a randomized, double-blind, placebo-controlled trial
Eur J Nutr. 2/2022

Probiotika werden seit einigen Jahren umfassend erforscht und können die Gesundheit auf vielseitige Weise positiv beeinflussen. Ob Probiotika auch die sportliche Leitstungsfähigkeit verbessert können, hat eine Übersichtsarbeit untersucht. Dafür wurden randomisierte kontrollierte Studien aus den Datenbanken MEDLINE (Pubmed), Web of Science, Scopus und SPORTDiscus (EBSCO) ausgewertet. Von insgesamt 2.304 relevanten Artikeln erfüllten 13 Studien die Einschlusskriterien.

Sieben Studien bezogen sich auf Ausdauersportler, eine auf Rugbyspieler, drei auf nicht näher bezeichnete Sportler, eine auf Badmintonspieler und eine auf Baseballspieler. Unter anderem konnte in einer Studie die Ausdauerleistung von Triathleten durch L. plantarum um 130 % gesteigert werden. Eine andere Studie mit Multispezies-Probiotika (Lactobacillus, Bifidobacterium und Lactococcus verbesserte bei Langstreckenläufern die maximale Sauerstoffaufnahme, das Atemminutenvolumen sowie das funktionelle Residualvolumen.

Die Ergebnisse der eingeschlossenen Studien deuten darauf hin, dass die Ergänzung der Ernährung von Sportlern mit bestimmten Bakterienstämmen sowie die Einnahme von Multistamm-Präparaten zu einer Leistungssteigerung führen und leistungsbezogene Aspekte wie Ermüdung, Muskelschmerzen, Körperzusammensetzung und kardiorespiratorische Fitness positiv beeinflussen kann. 

Da die betrachteten Studien durch die Art der Supplementierung und die Sportart sehr heterogen waren, sind weitere kontrollierte und vergleichbare Studien erforderlich, um die Forschung über die möglichen Auswirkungen der Verwendung von Probiotika auf die Leistung von Sportlern zu erweitern.

Di Dio M, Calella P, Pelullo CP et al.
Effects of Probiotic Supplementation on Sports Performance and Performance-Related Features in Athletes: A Systematic Review
Int J Environ Res Public Health. 1/2023

Mit zunehmendem Alter gewinnt der Erhalt der kognitiven Fähigkeiten an Bedeutung. Im Rahmen einer randomisierten und kontrollierten Studie wurde die Wirkung einer täglichen Multivitamin-/Multimineral-Supplementierung auf das Gedächtnis bei älteren Erwachsenen untersucht.

Die Cocoa Supplement and Multivitamin Outcomes Study Web (COSMOS-Web) schloss 3562 ältere Erwachsene ein. Nach dem Zufallsprinzip erhielten die Probanden über drei Jahre täglich entweder ein Multivitaminpräparat oder ein Placebo und wurden jährlich anhand internetbasierter neuropsychologischer Tests untersucht.

Als primäres Ergebnis diente die Veränderung des episodischen Gedächtnisses, definiert als sofortige Erinnerungsleistung beim ModRey-Test, nach einem Jahr der Intervention. Zu dem sekundären Ergebnis gehörten Veränderungen im episodischen Gedächtnis über drei Jahre der Nachbeobachtung und Veränderungen in der Leistung bei neuropsychologischen Aufgaben der Erkennung neuartiger Objekte und der exekutiven Funktion über einen Zeitraum von drei Jahren.

Im Vergleich zu Placebo zeigte die Interventionsgruppe nach einem Jahr hinsichtlich des primären Endpunkts sowie im Durchschnitt über die gesamte Nachbeobachtungszeit von drei Jahren eine signifikant bessere unmittelbare ModRey-Erinnerung.

Die Multivitamin-Supplementierung hatte jedoch keine signifikanten Auswirkungen auf sekundäre Endpunkte. Basierend auf einer Querschnittsanalyse des Zusammenhangs zwischen Alter und Leistung im ModRey wurde geschätzt, dass die Multivitamin-Intervention die Gedächtnisleistung gegenüber Placebo um das Äquivalent von 3,1 Jahren altersbedingter Gedächtnisveränderung verbesserte.

Die tägliche Multivitamin-Supplementierung konnte das Gedächtnis bei älteren Erwachsenen verbessern. Sie könnte einen sicheren und zugänglichen Ansatz zur Erhaltung der kognitiven Gesundheit im Alter darstellen.

Yeung LK, Alschuler DM, Wall M et al.
Multivitamin Supplementation Improves Memory in Older Adults: A Randomized Clinical Trial
Am J Clin Nutr. 7/2023

Vorangegangene Studien zeigen, dass der Mineralstoff Magnesium, grüner Tee und Rhodiola-Extrakt nachweislich isolierte stress- und angstlösende Wirkungen aufweisen. So können Grüner Tee und Rhodiola unter anderem die oszillatorische Elektroenzephalogramm-Gehirnaktivität modulieren, die mit Entspannung und Stresswahrnehmung verbunden ist.

Ob und inwiefern sich diese schützenden Wirkungen unter akuten Stressbedingungen bei Kombination dieser Inhaltsstoffe entfalten können, wurde bislang noch nicht untersucht. Dies wurde unter der Annahme, dass eine Kombination aus Mg (mit B-Vitaminen), grünem Tee und Rhodiola die Auswirkungen einer Stressbelastung akut abmildert, in einem doppelblinden, randomisierten, placebokontrollierten Parallelgruppenversuch untersucht.

Einhundert mäßig unter Stress stehende Erwachsene erhielten entweder Mg (150 mg), B-Vitamine (0,7 mg B6, 0,1 mg B9, 0,00125 mg B12), grüner Tee (125 mg mit 50 mg L-Theanin), Rhodiola (222 mg); Mg + B-Vitamine + Rhodiola; Mg + B-Vitamine + grüner Tee; oder Placebo in Form einer oralen Supplementierung. Im Anschluss der Supplementierung wurden die Teilnehmer dem Trier Social Stress Test unterzogen.

Die Auswirkungen der Studienbehandlungen wurden anhand des Elektroenzephalogramms (EEG) im Ruhezustand (Alpha und Theta), dem subjektiven Zustand/Stimmung, des Blutdrucks, der Herzfrequenzvariabilität und Speichelcortisol-Reaktionen nach akuter Stressbelastung bewertet.

Die kombinierte Behandlung erhöhte statistisch eindeutig den EEG-Ruhezustand Theta, der als Indikator für einen entspannten, wachen Zustand gilt, milderte subjektiven Stress, Angst und Stimmungsstörungen und erhöhte die subjektive und autonome Erregung. Magnesium, B-Vitamine, Rhodiola und Grüntee-Extrakte sind eine vielversprechende Kombination von Inhaltsstoffen, die die Bewältigungsfähigkeit verbessern und Schutz vor den negativen Auswirkungen von Stress bieten können.

 

Boyle NB, Billington J, Lawton C et al.
A combination of green tea, rhodiola, magnesium and B vitamins modulates brain activity and protects against the effects of induced social stress in healthy volunteers
Nutr Neurosci. 9/2022

Eine Eisen-Supplementierung bei Eisenmangelanämie ist gängige Praxis, aber der Nutzen einer Eisen-Supplementierung bei Personen ohne Eisenmangelanämie ist nach wie vor umstritten. Ziel der vorliegenden Meta-Analyse randomisierter kontrollierter Studien war es, die Auswirkungen einer Eisentherapie auf Fatigue und körperliche Leistungsfähigkeit bei erwachsenen Eisenmangel-Patienten zu ermitteln.

Dafür wurden RCTs in Medline, Embase, Cochrane Central Register of Controlled Trials, Cumulative Index of Nursing and Allied Health, SportDiscus und CAB Abstracts von Anfang an bis zum 31. Oktober 2016 identifiziert. Zudem wurde die International Clinical Trials Registry Platform der WHO nach relevanten laufenden Studien durchsucht und eine Suche nach Studien und relevanten Reviews im Web of Science durchgeführt. Um die Validität der eingeschlossenen Studien zu bewerten, wurde das Cochrane Risk of Bias Tool und das Grading of Recommendations Assessment, Development and Evaluation Methodology, angewendet.

Es wurden 18 Studien und 2 Begleitpapiere mit insgesamt 1.170 Patienten eingeschlossen. Unter Verwendung eines Mantel-Haenszel-Modells mit zufälligen Effekten war die Eisen-Supplementierung mit einer geringeren selbstberichteten Müdigkeit verbunden, aber nicht mit Unterschieden bei objektiven Messungen der körperlichen Leistungsfähigkeit, einschließlich des maximalen Sauerstoffverbrauchs und zeitlich begrenzten Methoden von Belastungstests. Eine Eisen-Supplementierung erhöhte die Hämoglobinkonzentration im Serum und das Serumferritin signifikant.

Bei erwachsenen Eisenmangel-Patienten ist eine Eisen-Supplementierung mit einer Verringerung der subjektiv empfundenen Müdigkeit verbunden, jedoch nicht mit objektiven Verbesserungen der körperlichen Leistungsfähigkeit. Angesichts der weltweiten Prävalenz von Eisenmangel und Fatigue könnten Betroffene und Ärzte den Verzehr eisenreicher Lebensmittel oder eine Eisen-Supplementierung in Betracht ziehen, um die Symptome von Müdigkeit zu verbessern, auch wenn keine Anämie nachgewiesen wurde.

Houston BL, Hurrie D, Graham J et al.
Efficacy of iron supplementation on fatigue and physical capacity in non-anaemic iron-deficient adults: a systematic review of randomised controlled trials
BMJ Open. 4/2018

Im frühen Lebensalter spielt die Entwicklung einer gesunden Darmmikrobiota für die spätere Gesundheit eine wichtige Rolle. Bifidobakterien sind wichtige Darmbakterien, die viele gesundheitliche Vorteile bieten. In einer randomisierten, placebokontrollierten Doppelblindstudie wurde nun die Wirksamkeit und Sicherheit von Bifidobacterium longum subsp. infantis (B. infantis) M-63 auf die Bildung der Darmmikrobiota, das Darmmilieu, die gastrointestinale Funktion und Immunparameter bei gesunden Säuglingen im Alter von bis zu 3 Monaten untersucht.

Die Säuglinge erhielten ab einem Lebensalter von ≤ 7 Tagen täglich entweder B. infantis M-63 (n = 56; 1 Milliarde KBE/1,0 g Beutel) oder Placebo (n = 54; nur sterilisiertes Dextrin/1,0 g Beutel). Die Testnahrung wurde den Säuglingen gemischt mit Wasser mit einer Saugflasche oder einem sterilisierten Medikamententropfer verabreicht. Es wurden Stuhlproben entnommen und die fäkale Mikrobiota, der pH-Wert des Stuhls, kurzkettige Fettsäuren und Immunstoffe analysiert.

Die Ergänzung mit B. infantis M-63 erhöhte die relative Häufigkeit von Bifidobacterium im Vergleich zur Placebogruppe signifikant, wobei eine positive Korrelation mit der Häufigkeit des Stillens bestand. Die Interventionsgruppe zeigte außerdem im Alter von einem Monat im Vergleich zur Placebogruppe einen verringerten pH-Wert des Stuhls und einen erhöhten Gehalt an Essigsäure und Immunglobulin A im Stuhl. Die Häufigkeit des Stuhlgangs und der wässrige Stuhl waren in der Probiotikagruppe geringer. Es wurden keine unerwünschten Ereignisse im Zusammenhang mit den Testnahrungsmitteln beobachtet.

Diese Ergebnisse deuten darauf hin, dass eine frühzeitige Supplementierung mit B. infantis M-63 gut vertragen wird und zur Entwicklung einer von Bifidobacterium dominierten Darmmikrobiota während einer entscheidenden Entwicklungsphase bei Neugeborenen beiträgt.

Ähnlich wie das Gehirn steuert der Darm viele komplexe Vorgänge in unserem Körper. Er ist der Schlüssel zu Körper und Geist. Nur wenn unser Darm optimal funktioniert, fühlen wir uns rundum wohl.

Hiraku A, Nakata S, Murata M et al.
Early Probiotic Supplementation of Healthy Term Infants with Bifidobacterium longum subsp. infantis M-63 Is Safe and Leads to the Development of Bifidobacterium-Predominant Gut Microbiota: A Double-Blind, Placebo-Controlled Trial
Nutrients 3/2023

Tier- und In-vitro-Studien deuten darauf hin, dass Propolis, ein von Bienen hergestelltes Harz, entzündungshemmende Eigenschaften innehat. Ziel der vorliegenden Studie war es, erstmalig die Auswirkungen einer Propolis-Ergänzung auf die Entzündungsmarker bei Patienten mit chronischer Nierenerkrankung unter Hämodialyse zu untersuchen.

Im Rahmen einer doppelblinden, placebokontrollierten Längsschnittstudie wurden die Probanden nach dem Zufallsprinzip in zwei Gruppen eingeteilt. Sie erhielten entweder Propolis-Kapseln (4 Kapseln à 100 mg/Tag mit konzentriertem und standardisiertem Trockenextrakt aus grüner Propolis) oder ein Placebo (4 Kapseln à 100 mg/Tag mit mikrokristalliner Cellulose, Magnesiumstearat und kolloidalem Siliziumdioxid) über einen Zeitraum von zwei Monaten. Die Plasmaspiegel der entzündlichen Zytokine wurden mit Hilfe der Durchflussluminometrie bestimmt.

Die Nachuntersuchung wurde von 41 Probanden abgeschlossen, davon 21 Probanden der Propolisgruppe (45 ± 12 Jahre, 13 Frauen, BMI, 22,8 ± 3,7 kg/m2) und 20 der Placebogruppe (45,5 ± 14 Jahre, 13 Frauen, BMI, 24,8 ± 6,8 kg/m2). Die Ergebnisse zeigten, dass die Intervention mit Propolis die Serumspiegel des Tumornekrosefaktors α signifikant reduzierte und die Tendenz hatte, die Spiegel des Makrophagen-Entzündungsproteins-1β zu senken. In der Placebogruppe gab es keine signifikanten Unterschiede.

Die zweimonatige Ergänzung mit 400 mg/Tag Propolis-Trockenextrakt scheint Entzündungen zu lindern und die Plasmaspiegel von TNFα und MIP-1β bei Patienten mit chronischer Nierenerkrankung unter Hämodialyse zu senken.

Eine gesunde Ernährung, die uns mit allen wichtigen Nährstoffen (Makro- und Mikronährstoffe sowie weitere Stoffe) versorgt, ist eine wichtige Voraussetzung für eine starke natürliche Abwehr. Um das Immunsystem dauerhaft zu stärken, sollten Lebensmittel mit immunfördernden Eigenschaften in den täglichen Speiseplan integriert werden.

Chermut TR, Fonseca L, Figueiredo N et al.
Effects of propolis on inflammation markers in patients undergoing hemodialysis: A randomized, double-blind controlled clinical trial
Complement Ther Clin Pract. 5/2023

Eine hohe Zufuhr von zugesetzten Zuckern und insbesondere von Fruktose, z. B. in Form von gezuckerten Getränken, gilt als ein Hauptfaktor, der Stoffwechselstörungen fördert. Trotz zahlreicher Studien ist jedoch umstritten, ob die metabolischen Auswirkungen von zugesetzten Zuckern durch eine übermäßige Energieaufnahme oder Gewichtszunahme vermittelt werden oder ob Fruktose und Glukose den Stoffwechsel unterschiedlich und unabhängig von einer übermäßigen Kalorienaufnahme beeinflussen.

In einem aktuellen Review beleuchten Schweizer Forschende die Auswirkungen des Zucker-/Fruktosekonsums auf die hepatische De-novo-Lipogenese, einen Ergebnisparameter, von dem bekannt ist, dass er bei Personen mit Typ-2-Diabetes und/oder NAFLD dysreguliert ist.

Dafür ziehen die Forschenden Erkenntnisse aus Interventionsstudien am Menschen mit physiologischen Zuckergaben sowie aus mechanistischen Tierstudien heran. Es kann gezeigt werden, dass Fruktose die hepatische Lipogenese stärker anregt als Glukose. Die Forschenden nehmen an, dass dies auf die physiologische Rolle der Leber im Fruktosestoffwechsel zurückzuführen ist, die unter pathologischen Bedingungen durch eine erhöhte hepatische Expression fruktolytischer und lipogener Enzyme gestört werden kann.

Eine hohe Aufnahme von freiem Zucker in Form von gezuckerten Getränken erhöht das Risiko von Fettleibigkeit, kardiometabolischen Erkrankungen und NAFLD. Eine zentrale Rolle bei der Entstehung dieser Krankheiten muss der Fruktose zugeschrieben werden. Sie ist nicht nur ein starker Auslöser von De-novo-Lipogenese, sondern auch eine bekannte Ursache für ektopische Fettablagerungen, da sie die Fettoxidation verringert und den Fettsäuren-Fluss in das viszerale Fett und die Leber erhöht.

Diese fruktosespezifischen Wirkungen treten unabhängig von einer Überernährung bei gesunden Personen auf. Um ungünstigen Stoffwechselanpassungen vorzubeugen, sollte deshalb der Zucker-/Fruktosekonsum reduziert werden.

Geidl-Flueck B, Gerber PA
Fructose drives de novo lipogenesis affecting metabolic health
J Endocrinol. 3/2023

Das Restless-Legs-Syndrom ist eine weit verbreitete Schlafstörung, zu der widersprüchliche Daten über die Wirksamkeit von Magnesium und Vitamin B6 bei der Linderung der Symptome dieser Erkrankung diskutiert werden.

In einer Einfachblindstudie wurde die Wirksamkeit von Magnesium und Vitamin B6 für die Linderung der Symptome des Restless-Legs-Syndroms an Probanden untersucht, die seit mindestens drei Monaten diese Krankheit aufwiesen. Nach dem Zufallsprinzip wurden 75 Patienten in drei Gruppen eingeteilt: Magnesium, Vitamin B6 und Placebo.

Die Interventionsgruppen erhielten tägliche Dosen von 40 mg Vitamin B6 oder 250 mg Magnesiumoxid. Die übrigen Patienten der Kontrollgruppe erhielten lediglich ein Placebo. Der Schweregrad der Erkrankung und die Schlafqualität der Patienten wurden dreimal anhand von Standardfragebögen bewertet (zu Beginn der Studie, einen und zwei Monate nach der Therapie) und statistisch ausgewertet.

Der Mittelwert und die Standardabweichung der Schlafqualität und der Krankheitsschwere zu Beginn der Studie und im ersten Monat nach der Intervention unterschieden sich statistisch nicht zwischen den drei Gruppen. Im zweiten Monat nach der Intervention unterschieden sich der Mittelwert und die Standardabweichung der Schlafqualität und der Krankheitsschwere signifikant.

Alle drei Gruppen konnten relative Fortschritte erzielen, jedoch waren die Fragebogenwerte der beiden Interventionsgruppen signifikant höher als die der Kontrollgruppe. Die mittleren Pittsburgh-Schlafqualitäts- und IRLS-Fragebogenwerte in der Magnesiumoxid-Interventionsgruppe waren zudem deutlich niedriger als in der B6-Interventionsgruppe.

Dies deutet darauf hin, dass Magnesiumoxid bei der Behandlung des Restless-Legs-Syndroms vorteilhafter ist als Vitamin B6. Die Einnahme von Magnesium- aber auch Vitamin-B6-Präparaten kann die Schwere der Symptome von Restless-Legs-Syndrom-Patienten verringern und damit ihre Schlafqualität verbessern.

Jadidi A, Rezaei Ashtiani A, Khanmohamadi Hezaveh A et al.
Therapeutic effects of magnesium and vitamin B6 in alleviating the symptoms of restless legs syndrome: a randomized controlled clinical trial
BMC Complement Med Ther 12/2022

Anhaltende niedriggradige Entzündungen im höheren Alter verändern die Zellfunktionen und begünstigen altersbedingte Krankheiten wie kardio-metabolische Erkrankungen und Muskel-Skelett-Erkrankungen, z. B. Sarkopenie. Inwieweit Ernährung und Bewegung die Entzündungsreaktion beeinflussen, wurde im Rahmen einer achtwöchigen Intervention bei älteren Erwachsenen untersucht.

Alle Probanden erhielten wöchentlich Vibrations- und Widerstandstraining. Außerdem erhielten die Teilnehmer nach dem Zufallsprinzip entweder eine proteinreiche (1,2-1,5 g/kg) oder eine proteinreiche, mit Omega-3-Fettsäuren angereicherte (2,2 g/Tag) Nahrung. Vor und nach der Behandlung wurden Entzündungsmarker im Nüchternserum und nach der Stimulation durch Lipopolysaccharid im Vollblut ex vivo bestimmt.

Die Genexpressionswerte von Entzündungsmarkern wurden in mononukleären Zellen des peripheren Blutes quantifiziert. Die Studie wurde von 61 Probanden (Alter: 70,6 ± 4,7 Jahre) abgeschlossen. Die Studienergebnisse zeigten, dass die proteinreiche, mit Omega-3-Fettsäuren angereicherte Ernährung das zirkulierende entzündungshemmende Interleukin (IL-) 10 und den IL-1-Rezeptor-Antagonisten verringerte.

Weitere nach Geschlecht aufgeschlüsselte Analysen ergaben, dass die pro-inflammatorischen Marker bei Männern, die sich proteinreich und mit Omega-3-Fettsäuren angereichert ernährten, ebenfalls deutlich reduziert waren. Die Genexpression von IL-1-Rezeptor-Antagonisten war nach beiden proteinangereicherten Diäten im Vergleich zu den Kontrollen signifikant reduziert. Im Vergleich zu einer eiweißreichen Ernährung zeigte sich bei körperlicher Betätigung eine geringere Lipopolysaccharid-induzierte Freisetzung des C-C-Motiv-Chemokin-Liganden-2, die bei Männern tendenziell stärker ausgeprägt war als bei Frauen.

Haß U, Heider S, Kochlik B et al.
Effects of Exercise and Omega-3-Supplemented, High-Protein Diet on Inflammatory Markers in Serum, on Gene Expression Levels in PBMC, and after Ex Vivo Whole-Blood LPS Stimulation in Old Adults
Int J Mol Sci 1/2023

Antibiotika werden jährlich millionenfach rezeptiert. Die Einnahme zeigt sich in den meisten Fällen als wirksam, geht aber häufig nicht ohne Nebenwirkungen, z. B. auf den Gastrointestinaltrakt, einher. Probiotika reduzieren antibiotikabedingte gastrointestinale Nebenwirkungen, zeigen Studien. Die Wirkung von Probiotika auf den Erhalt der mikrobiellen Zusammensetzung des Darms als Reaktion auf Antibiotika ist jedoch nicht erforscht.

Um zu untersuchen, ob der Zusatz von Probiotika in der Lage ist, die Veränderungen der Alpha-Diversität und die Zusammensetzung des Darmmikrobioms zu beeinflussen, die häufig bei erwachsenen Teilnehmern beobachtet werden, die Antibiotika erhalten, wurde von Januar bis Dezember 2021 eine Recherche in PubMed, Science Direct, Cochrane und Embase unter Berücksichtigung verschiedener Kriterien durchgeführt. Insgesamt erfüllten 29 Artikel die Einschlusskriterien. Die Analyse wurde jedoch durch die fehlende Standardisierung der Protokolle zur Analyse der mikrobiellen Zusammensetzung des Darms und das breite Spektrum der ausgewählten Antibiotika/Probiotika erschwert.

Die Ergebnisse der Analyse deuteten darauf hin, dass die gleichzeitige Verabreichung von Probiotika und Antibiotika einige, aber nicht alle durch Antibiotika induzierten Veränderungen der mikrobiellen Vielfalt und Zusammensetzung des Darms zu verhindern scheinen. Auch die Wiederherstellung gesundheitsrelevanter Bakterien wie Faecalibacterium prausnitzii wurde durch die Zugabe von Probiotika beeinflusst.

Fernández-Alonso M, Aguirre Camorlinga A, Messiah SE
Effect of adding probiotics to an antibiotic intervention on the human gut microbial diversity and composition: a systematic review
J Med Microbiol. 11/2022

Wie sich die Einnahme von Omega-3-Fettsäuren auf die Körperzusammensetzung, Muskelkraft und körperliche Leistungsfähigkeit bei älteren Menschen auswirkt, wurde im Rahmen einer nach dem Zufallsprinzip eingeteilten, doppelblinden, kontrollierten Studie untersucht.

Über einen Zeitraum von sechs Monaten erhielten 200 Probanden nach dem Zufallsprinzip entweder 4 g/Tag Fischölkapseln (1,34 g Eicosapentaensäure [EPA] + 1,07 Docosahexaensäure [DHA]) oder 4 g/Tag Maisölkapseln (EPA + DHA <0,05 g). Als primäre Ergebnisse wurden die Veränderungen der Körperzusammensetzung, die Muskelkraft (Handgriffstärke) und die körperliche Leistungsfähigkeit (Zeitmessung beim Aufstehen und Gehen) betrachtet. Sekundäre Ergebnisse waren die Veränderungen der Serumlipidprofile.

Im Vergleich zur Kontrollgruppe führte die Supplementierung mit Omega-3-Fettsäuren zu einer statistisch eindeutigen Zunahme des Oberschenkelumfangs, der gesamten Skelettmuskelmasse und der appendikulären Skelettmuskelmasse (= fettfreie Masse der oberen und unteren Extremitäten). Die Muskelkraft und die körperliche Leistungsfähigkeit, einschließlich der Handgriffkraft und der Zeit für das Aufstehen und Gehen, verbesserten sich ebenfalls statistisch eindeutig. Darüber hinaus wurden die Triglyzeridspiegel der Probanden der Interventionsgruppe statistisch erheblich gesenkt und das HDL-Cholesterin erhöht.

Die Studie konnte zeigen, dass die sechsmonatige Supplementierung mit Omega-3-Fettsäuren die Körperzusammensetzung, die Muskelkraft, die körperliche Leistungsfähigkeit und die Serumlipidprofile älterer Menschen positiv beeinflussen kann. Diese Erkenntnisse könnten beispielsweise bei der Entwicklung von Strategien zur Primärprävention der Sarkopenie, die mit fortschreitendem Alter durch zunehmenden Abbau von Muskelmasse und -kraft gekennzeichnet ist, berücksichtigt werden.

Xu D, Lu Y, Yang X et al.
Effects of fish oil-derived n-3 polyunsaturated fatty acid on body composition, muscle strength and physical performance in older people: a secondary analysis of a randomised, double-blind, placebo-controlled trial
Age Ageing 12/2022

Bei der Behandlung von Depressionen werden zunehmend integrative Ansätze verfolgt, bei denen die Änderung des Lebensstils ein fester Bestandteil ist. Studien haben gezeigt, dass die „oxidativ-antioxidative“ Funktion des Körpers bei Patienten mit Depressionen gestört ist und dass Stoffwechselprodukte des oxidativen Stresses wichtige Parameter zur Messung und Vorhersage des depressiven Zustands und zur Bestimmung der Wirksamkeit von verabreichten Antidepressiva sind.

Um den Zusammenhang zwischen verschiedenen antioxidativen Nahrungsergänzungsmitteln und dem depressiven Zustand zu untersuchen, wurde nun eine Meta-Analyse randomisierter kontrollierter Studien durchgeführt. Dafür wurden die gängigen Datenbanken nach Veröffentlichungen durchsucht, die sich mit den Auswirkungen von antioxidativen Nahrungsergänzungsmitteln auf den Depressionsstatus befassen. Es wurden 52 Studien mit 4.049 Probanden identifiziert.

Die Meta-Analyse ergab, dass die positive Wirkung einer antioxidativen Nahrungsergänzung, wie Magnesium, Zink, Selen, Coenym Q10, Tee und Kaffee sowie Crocin auf den depressiven Status signifikant waren. Die Supplementierung mit Antioxidantien zeigte außerdem eine signifikante Verbesserung der Angstzustände.

Die Meta-Analyse konnte zeigen, dass die Einnahme antioxidativer Nahrungsergänzungsmittel Depressions- und Angstzustände verbessern kann, was das therapeutische Potenzial von antioxidativen Nahrungsergänzungsmitteln als Zusatztherapie zu konventionellen Antidepressiva bestätigt.

Wang H, Jin M, Xie M et al.
Protective role of antioxidant supplementation for depression and anxiety: A meta-analysis of randomized clinical trials
J Affect Disord. 11/2022

Einige Studien kamen in der Vergangenheit bereits zum Ergebnis, dass ein Zusammenhang zwischen Magnesium und Diabetes besteht. Der Zusammenhang zwischen der Magnesiumversorgung und Prädiabetes (= Diabetes-Vorstadium, bei dem die Krankheit noch nicht ausgebrochen ist, die Blutzuckerwerte aber bereits erhöht sind) wurde bislang jedoch nur wenig untersucht. Eine aktuelle Studie nahm es sich deshalb zum Ziel, den Zusammenhang zwischen der Magnesiumzufuhr über die Nahrung und dem Risiko von Prädiabetes bei chinesischen Frauen im gebärfähigen Alter (18-44 Jahre) zu untersuchen.

Im Jahr 2015 wurden insgesamt 1.981 Teilnehmerinnen nach dem Zufallsprinzip aus der China Nutrition and Health Surveillance unter Berücksichtigung bestimmter Gesichtspunkte in die Studie eingeschlossen, darunter 1.420 Probandinnen mit normalem Nüchternblutzucker und 561 Prädiabetesfälle. Mit dem Fragebogen zur Häufigkeit der Nahrungsaufnahme und Plasma-Massenspektrometrie wurde das Magnesium in der Nahrung und im Plasma erhoben.

Die Ergebnisse dieser Studie zeigten, dass die Magnesiumzufuhr über die Nahrung in umgekehrtem Zusammenhang mit dem Nüchternplasmaglukosespiegel stand. Pro 100 mg Magnesiumzufuhr verringerte sich der Nüchternplasmaglukosegehalt statistisch deutlich erkennbar um 0,052 mmol/L. Im Vergleich zum niedrigsten Quartil der Aufnahme (≤ 350,10 mg/Tag) verringerten das dritte und vierte Quartil (≥ 405,41 mg/Tag) das Risiko für Prädiabetes um etwa 37%. In dieser Studie wurde das Risiko für Prädiabetes mit steigender Magnesiumzufuhr verringert. Auch Frauen im gebärfähigen Alter sollten auf ihren Magnesiumstatus achten.

Yang J, Zhang H, Cao Y et al.
The Association of Dietary Magnesium and Prediabetes in Childbearing Chinese Women: Results from China Nutrition and Health Surveillance (2015–2017)
Nutrients 11/2022

Neuroentzündlicher und oxidativer Stress sind an der Entstehung von Migräne beteiligt. Das Spurenelement Zink hat entzündungshemmende und antioxidative Eigenschaften. Da bislang wenig über die Auswirkungen von Zink auf Migräne bekannt ist, hat nun eine Querschnittsstudie den Zusammenhang zwischen der Zinkzufuhr über die Nahrung und Migräne untersucht.

Für diese Querschnittsstudie wurden die Daten des US National Health and Nutrition Examination Survey aus den Jahren 1999 bis 2004 analysiert. Probanden, die angaben unter starken Kopfschmerzen oder Migräne zu leiden, wurden dabei als Migränepatienten eingeordnet. Die Zinkaufnahme über die Nahrung wurde anhand eines Erhebungsbogens über einen Zeitraum von 24 Stunden bewertet. Es wurden 11.088 Probanden in die Studie eingeschlossen, von denen 20,2 % als Migränepatienten eingeordnet wurden.

Im Vergleich zum niedrigsten Quintil der Zinkaufnahme (Q1, ≤5,9 mg/Tag) lagen die bereinigten Odds Ratios für Migräne in Q2 (6,0-8,4 mg/Tag) bei 0,73, Q3 (8,5-11,2 mg/Tag) bei 0,71, Q4 (11,3-15,7 mg/Tag) bei 0,71 und Q5 (≥15. 8 mg/Tag) bei 0,70. Eine Sensitivitätsanalyse der Probanden an der Erhebung zur Zinksupplementierung zeigte ebenfalls einen Zusammenhang zwischen der Zinkzufuhr über die Nahrung und Migräne. Im Vergleich zum niedrigsten Quintil der Gesamtzinkaufnahme (Q1: 0,5-9,6 mg/Tag) betrugen die bereinigten Odds Ratios für Migräne in Q3 (19,3-24,3 mg/Tag) und Q4 (24,4-32,5 mg/Tag) 0,62 bzw. 0,67.

Die Ergebnisse der Studie zeigen einen inversen Zusammenhang zwischen der Zufuhr an Zink und Migräne. Gut angelegte Interventionsstudien sind notwendig, um den Zusammenhang von Zink und Migräne weiter zu erforschen.

Um herauszufinden, welche Auswirkungen Nahrungsergänzungsmittel auf die Blutzuckerkontrolle haben, wurden direkte und indirekte Belege in den Datenbanken PubMed, Scopus und Web of Science recherchiert und daraus ein systematisches Review erstellt.

Es wurden randomisierte und kontrollierte Studien eingeschlossen, welche die Wirkung der Vitamine D, C und E sowie von Magnesium, Zink, Calcium, Selen und Omega-3-Fettsäuren auf mindestens einen Blutzuckermarker untersuchten, darunter HbA1c, Nüchternblutzucker, geschätzte Insulinresistenz nach dem Homöostase-Modell (HOMA-IR), HOMA-B und Insulin bei Erwachsenen mit Diabetes mellitus Typ 2. Zur Schätzung der Wirksamkeit von Nahrungsergänzungsmitteln wurde eine Netzwerkmetaanalyse mit zufälligen Effekten des Bayes’schen Rahmen durchgeführt.

Es wurden 178 Studien berücksichtigt, deren Analyse ergab, dass Zink, Vitamin D, Omega-3- Fettsäuren, Vitamin C und Vitamin E mit geringer Evidenz einen senkenden Effekt auf den HbA1c haben. Für die Senkung des Nüchternblutzuckers waren Zink, Vitamin D und Vitamin C und für den HOMA-IR-Wert Vitamin D wirksam, allerdings auch nur mit geringer Evidenz. Keine der Nahrungsergänzungen bewirkte eine Senkung von Insulin und HOMA-B. Nach Ausschluss von Studien niedriger Qualität war nur Vitamin D bei der Senkung aller Marker signifikant wirksam.

Unter Beschränkung der Analyse auf Studien mit einer Dauer von ≥ 12 Wochen reduzierte Vitamin D konsistent HbA1c, den Nüchternblutzucker und geschätzte Insulinresistenz nach dem Homöostase-Modell HOMA-IR.

Das Review kommt zu dem Schluss, dass die Vitamin-D-Supplementierung im Vergleich zu anderen Mikronährstoffen in Nahrungsergänzungsmitteln wirksamer bei der Verbesserung von HbA1c, FBS und HOMA-IR ist, wenn auch mit geringer Evidenz.

Unsere Ernährung ist die Grundlage für ein gesundes und langes Leben. Eine vollwertige, ausgewogene, abwechslungsreiche und frische Ernährung kann ernährungsabhängigen Krankheiten wie Übergewicht, Fettstoffwechselstörungen und Diabetes mellitus vorbeugen und bestehende Erkrankungen in ihrer Therapie unterstützen. 

Kazemi A, Ryul Shim S, Jamali N et al.
Comparison of nutritional supplements for glycemic control in type 2 diabetes: A systematic review and network meta-analysis of randomized trials
Diabetes Res Clin Pract. 9/2022

Bei dem Restless-Legs-Syndrom handelt sich um eine häufig vorkommende, neurologisch-sensomotorische Störung. Sie wird hauptsächlich durch den starken Wunsch gekennzeichnet, die unteren Extremitäten zu bewegen.

Das Restless-Legs-Syndrom kann auch als Schlafstörung bezeichnet werden. Die Symptome treten vor allem bei Ruhe oder in der Nacht auf und nehmen bei Aktivität ab. Eine starke Evidenz stützt den Zusammenhang zwischen dem Vitamin B12-Status und neurodegenerativen Erkrankungen. In der folgend vorgestellten Studie wurde untersucht, ob der Vitamin-B12-Spiegel unabhängig vom Auftreten des Restless-Legs-Syndroms ist.

Dafür wurden die Serum-Vitamin-B12-Spiegel von 80 Patienten mit Restless-Legs-Syndrom und 80 alters- und geschlechtsgleichen gesunden Kontrollpersonen rückblickend analysiert. In der Restless-Legs-Syndrom-Gruppe waren die Serum-Vitamin-B12-Spiegel statistisch eindeutig vermindert, während die Kreatinin- und Homocysteinspiegel höher waren.

Die Pearson-Korrelationsanalyse zeigte, dass der Serum-Vitamin-B12-Spiegel negativ mit dem Ergebnis der International Restless Legs Scales und dem Ergebnis der 24-teiligen Hamilton Depression Rating Scale zusammenhing.

Patienten mit Restless-Legs-Syndrom hatten im Vergleich zur Kontrollgruppe einen statistisch eindeutigen Vitamin-B12-Mangel. Dieser Mangel wirkt sich statistisch erkennbar auf die Schwere der Symptome und auch depressiven Symptome aus. Weitere Studien zur Vitamin-B12-Behandlung sind erforderlich, um die Wirksamkeit von Vitamin B12 als Behandlungsmöglichkeit zu erforschen.

Geng C, Yang Z, Xu P et al.
Possible association between vitamin B12 deficiency and restless legs syndrome
Clin Neurol Neurosurg. 12/2022

Einige Menschen mittleren und höheren Alters klagen über Obstipation (Verstopfung), dabei sind Frauen häufiger betroffen als Männer. Für die Behandlung funktioneller Obstipation gibt es sowohl medikamentöse als auch nicht-medikamentöse Therapiemöglichkeiten sowie die Möglichkeit zur Veränderung des Lebensstils. Als nicht-medizinische Therapie werden Leinsamen zunehmend gerne eingesetzt.

Ob diese jedoch tatsächlich auch chronische Obstipation in der älteren Bevölkerung lindern können, ist nicht klar. In dieser Studie sollte der Einfluss von Leinsamen auf die Darmmikrobiota von älteren Patienten mit funktioneller Obstipation untersucht werden.

Sechzig Patienten (Alter: 68,68 ± 8,73 Jahre) erhielten über einen Zeitraum von einem Monat Leinsamen (50 g/Tag) mit der Ernährung. Die Stuhlgewohnheiten und unerwünschte Ereignisse wurden vor und nach der Behandlung aufgezeichnet. Zudem wurde vor und nach der Behandlung frischer Stuhl gesammelt und die Darmmikrobiota analysiert.

Die Behandlung mit Leinsamen führte bei älteren Patienten mit chronischer Obstipation zu einer signifikanten Erhöhung der Häufigkeit des Stuhlgangs. Die Mehrheit der Darmbakterien gehörte zu den Phyla Firmicutes, Bacteroidetes und Proteobacteria und machte 98,71 % aus.

Nach der Behandlung mit Leinsamen nahm die Vielfalt der Bakteriencluster signifikant zu, mit einer Zunahme von Roseburia hominis, Pseudomonas azotoformans, Clostridiales bacterium, Blautia obeum, Ruminococcus sp. 16442, Pyramidobacter piscolens, Acinetobacter lwoffii, Prevotella melaninogenica. Die Häufigkeit von Blautia war bei Patienten mit Obstipation deutlich geringer als bei gesunden Kontrollpersonen, während Blautia obeum nach der Behandlung mit Leinsamen deutlich zunahm.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Leinsamen den Stuhlgang bei älteren Patienten mit chronischer Obstipation verbessern und die Struktur des Darms verändern können. Somit können Leinsamen als wirksame Nahrungsergänzung bei der Behandlung von chronischer Obstipation dienen.

Ma J, Sun J, Bai H et al.
Influence of Flax Seeds on the Gut Microbiota of Elderly Patients with Constipation
J Multidiscip Healthc. 10/2022

Der Verzehr von Beerenpolyphenolen wird mit kardioprotektiven Vorteilen in Verbindung gebracht, jedoch ist wenig darüber bekannt, ob sie auch gesundheitlich vorteilhafte Effekte für das Darmmikrobiom bieten können. Das Ziel der vorliegenden Studie war es, die Auswirkungen des Verzehrs von Polyphenolen aus Aroniabeeren auf die kardiometabolische Gesundheit sowie die Zusammensetzung des Darmmikrobioms zu untersuchen.

Insgesamt 102 prähypertonische Teilnehmer wurden in die parallel angelegte 12-wöchige randomisierte, doppelblinde und placebokontrollierte Studie eingeschlossen. Nach dem Zufallsprinzip wurden die Probanden entweder der täglichen Einnahme eines verkapselten, polyphenolreichen Aroniabeerenextrakts (n = 51) oder eines Placebos (n = 51) zugeteilt. Während des Studienzeitraums wurden der Blutdruck, die arterielle und endotheliale Funktion, die Serumbiochemie (einschließlich der Blutfette), die Polyphenol-Metaboliten im Plasma und Urin sowie die Zusammensetzung des Darmmikrobioms erhoben.

In der Aroniabeeren-Gruppe konnte im Vergleich zur Kontrollgruppe eine signifikante Verbesserung der arteriellen Parameter, gemessen als Augmentationsindex und Pulswellengeschwindigkeit, festgestellt werden. Die Intervention führte zu keinen Veränderungen des Blutdrucks, der endothelialen Funktion oder der Blutfette. Die Interventionsgruppe zeigte einen signifikanten Anstieg der Vielfalt des Darmmikrobioms und Butyrat-produzierender Arten.

Zusammenfassend ist hervorzuheben, dass durch den Verzehr von Polyphenolen aus Aroniabeeren für einige Parameter der Arterienfunktion bei prähypertensiven Personen mittleren Alters eine Verbesserung beobachtet werden konnte und die Zusammensetzung des Darmmikrobioms verändert wurde. Ob die Veränderung des Darmmikrobioms für die Veränderung der arteriellen Funktionen verantwortlich ist, muss in weiteren Studien weiter erforscht werden.

Le Sayec M, Xu Y, Laiola M et al.
The effects of Aronia berry (poly)phenol supplementation on arterial function and the gut microbiome in middle aged men and women: Results from a randomized controlled trial
Clin Nutr. 11/2022

Selen und Coenzym Q10 haben synergistische antioxidative Eigenschaften. In einer vierjährigen schwedischen Studie an älteren Erwachsenen mit niedrigem Selenstatus konnte eine verbesserte Herzfunktion, eine geringere Herzwandspannung und eine verringerte kardiovaskuläre Sterblichkeit bis zu einer Nachbeobachtungszeit von 12 Jahren festgestellt werden.

Die 443 Probanden erhielten über 48 Monate ein Präparat mit Selenhefe (200 µg/Tag) und Coenzym Q10 (200 mg/Tag) oder Placebo. Mit Hilfe einer Strukturgleichungsmodellierung wurden die statistischen Zusammenhänge zwischen Biomarkern im Zusammenhang mit Entzündungen, oxidativem Stress, dem insulinähnlichen Wachstumsfaktor 1, der Expression von Mikro-RNA, Fibrose und endothelialer Dysfunktion sowie deren Auswirkungen auf die klinischen Effekte untersucht.

Zusätzlich zu den positiven klinischen Effekten war die Intervention mit Selen und Coenzym Q10 auch mit günstigen Auswirkungen auf die Biomarker des kardiovaskulären Risikos verbunden. Die Verwendung dieser Ergebnisse in der Strukturgleichungsmodellierung zeigte, dass die Gewichtung der Faktoren erster Ordnung „Entzündung“ und „oxidativer Stress“ hoch waren und zusammen einen Faktor zweiter Ordnung „Entzündung/oxidativer Stress“ bildeten, der die Faktoren „Fibrose“ und „Myokard“ beeinflusste. Dem Modell zufolge wirkte sich die Intervention auf die Fibrose und das Myokard aus, was zu einer verbesserten Herzfunktion und einer geringeren kardiovaskulären Mortalität führte.

Diese Ergebnisse weisen auf die Bedeutung einer entsprechenden Supplementierung bei Personen mit niedrigen Selen- und Coenzym-Q10-Spiegeln hin.

Alehagen U, Johansson P, Svensson E et al.
Improved cardiovascular health by supplementation with selenium and coenzyme Q10: applying structural equation modelling (SEM) to clinical outcomes and biomarkers to explore underlying mechanisms in a prospective randomized double-blind placebo-controlled
Eur J Nutr. 9/2022

Die Omega-3-Fettsäuren Docosahexaensäure (DHA) und Eicosapentaensäure (EPA) haben verschiedene Funktionen für den menschlichen Körper. Einige Studien deuten darauf hin, dass Omega-3-Fettsäuren den Schlaf von Kindern und jungen Erwachsenen positiv beeinflussen können. Es liegen jedoch nur wenige Studien über ihre Auswirkungen auf den Schlaf von Erwachsenen mittleren und höheren Alters vor.

Um herauszufinden, ob DHA und EPA auch die Schlafqualität von Erwachsenen mittleren und höheren Alters verbessern können, wurde eine randomisierte, placebokontrollierte und doppelt verblindete Parallelgruppenstudie durchgeführt. Es wurden 66 gesunde japanische Männer und Frauen, die ein Alter von ≥ 45 Jahren hatten, in die Studie eingeschlossen.

Jeder Proband erhielt über einen Zeitraum von 12 Wochen täglich sechs 480-mg-Kapseln mit 576 mg DHA und 284 mg EPA (Anzahl der Teilnehmer = 33) oder Maisöl (Anzahl der Teilnehmer = 33). Vor und nach der Intervention wurden verschiedene Untersuchungen und Tests durchgeführt, um die Schlafqualität bewerten zu können: das sogenannte Oguri-Shirakawa-Azumi-Schlaf-Inventar, Version MA (OSA-MA), und Schlafzustandstests. In der DHA/EPA-Gruppe verbesserte sich der Faktor häufiges Träumen des OSA-MA im Vergleich zur Placebogruppe deutlich. Außerdem zeigten die Schlafzustandstests, dass sich die Schlafeffizienz in der DHA/EPA-Gruppe verbesserte.

Yokoi-Shimizu K, Yanagimoto K, Hayamizu K.
Effect of Docosahexaenoic Acid and Eicosapentaenoic Acid Supplementation on Sleep Quality in Healthy Subjects: A Randomized, Double-Blinded, Placebo-Controlled Trial
Nutrients 10/2022

Gelenkprobleme beeinträchtigen die Leistungsfähigkeit bei sportlichen und alltäglichen Aktivitäten und beeinflussen die Lebensqualität maßgeblich. Ziel der vorliegenden randomisierten, placebokontrollierten Studie war es, die Auswirkungen einer Kombination aus sechs nicht-essentiellen Aminosäuren auf Gelenkbeschwerden in der erwachsenen Bevölkerung zu untersuchen.

Insgesamt 50 Teilnehmer im Alter zwischen 20 und 64 Jahren mit Gelenkbeschwerden, aber ohne diagnostizierte Gelenkerkrankung, wurden nach dem Zufallsprinzip und blind einer Kontroll- oder einer Interventionsgruppe zugewiesen. Die Interventionsgruppe nahm 12 g (4 g 3x/Tag) einer nicht-essentiellen Aminosäureformulierung (Alanin, Natrium-L-Aspartat, L-Glutaminsäure, Glycin, L-Serin und L-Prolin) ein, während die Kontrollgruppe ein Placebo erhielt. Jede Gruppe behielt die tägliche Einnahme für 12 Wochen bei.

Die primären Ergebnisse wurden mit der visuellen Analogskala, dem Japanese Knee Osteoarthritis Measure und dem Japanese Orthopaedic Association Score bewertet. Diese Tests wurden vor Beginn des Experiments, 4 Wochen und 12 Wochen nach der Intervention durchgeführt.

Die Ergebnisse der visuellen Analogskala zeigten, dass die Einnahme der sechs nicht-essentiellen Aminosäuren die Gelenkschmerzen, Beschwerden und Steifheit sowohl im Ruhezustand als auch bei normaler Aktivität verbesserten. Auch die Ergebnisse der beiden Tests zeigten statistisch eindeutige Verbesserungen in der Gruppe, die das Interventions-Supplement eingenommen hatte.

Diese Ergebnisse legen nahe, dass die sechs nicht-essentiellen Aminosäuren die Beschwerden von Gelenkproblemen wie Schmerzen, Unbehagen, Steifheit und Schwierigkeiten bei der Ausübung täglicher Aktivitäten und täglicher Einnahme verbessern können.

Takeuchi F, Takada M, Kobuna Y et al.
Effects of Non-Essential Amino Acids on Knee Joint Conditions in Adults: A Randomised, Double-Blind, Placebo-Controlled Trial
Nutrients 9/2022

Um herauszufinden, ob Ernährungsfaktoren das Wiederauftreten von Nierenstein-Symptomen vorhersagen können, hat eine aktuelle Untersuchung die Ernährung von Steinbildnern und Kontrollpersonen analysiert.

Dafür wurden prospektiv (= bei einem prospektiven Studiendesign werden die Daten nach Start eigens für diese Studie neu erhoben) 411 symptomatische Nierensteinbildner, die zwischen dem 1. Januar 2009 und dem 31. August 2018 in einem Krankenhaus behandelt worden waren, mit 384 Kontrollpersonen verglichen. Die Ernährungsfaktoren basierten auf einem Fragebogen von Viocare, Inc. zur Nahrungsmittelfrequenz.

Die Regressionsanalyse verglich die ernährungsbedingten Risikofaktoren zwischen symptomatischen Steinbildnern und Kontrollen. Statistische Cox-Proportional-Hazards-Modelle schätzten das Risiko eines symptomatischen Wiederauftretens in Abhängigkeit von Ernährungsfaktoren. In vollständig bereinigten Analysen war eine geringere Calcium-, Kalium-, Koffein-, Phytat- und Flüssigkeitszufuhr mit einer höheren Wahrscheinlichkeit für einen symptomatischen Nierenstein verbunden.

Unter Berücksichtigung von Body-Mass-Index, Flüssigkeits- und Energiezufuhr waren eine niedrigere Calcium– und Kaliumzufuhr in der Nahrung vorhersagend für ein symptomatisches Nierensteinrezidiv. Bei einer weiteren Anpassung für nicht ernährungsbedingte Risikofaktoren blieb eine niedrigere Calciumzufuhr in der Nahrung ein Prädiktor für ein Wiederauftreten, aber eine niedrigere Kaliumzufuhr blieb nur ein Prädiktor für ein Wiederauftreten bei denjenigen, die keine Thiaziddiuretika oder Calciumpräparate einnahmen.

Die Wissenschaftler nehmen an, dass eine Anreicherung der Ernährung von Steinbildnern mit calcium- und kaliumreichen Lebensmitteln dazu beitragen könnte, das Wiederauftreten von Nierensteinen zu verhindern.

Chewcharat A, Thongprayoon C, Vaughan LE et al.
Dietary Risk Factors for Incident and Recurrent Symptomatic Kidney Stones
Mayo Clin Proc. 8/2022

Zahlreiche Studien deuten darauf hin, dass mehrfach ungesättigte Omega-3-Fettsäuren, insbesondere Docosahexaensäure (DHA) und Eicosapentaensäure (EPA), einen Nutzen für die kardiovaskuläre Gesundheit haben können, indem sie modifizierbare Risikofaktoren reduzieren. Die Stärke und Form der Dosis-Wirkungs-Beziehung ist jedoch bislang nicht geklärt. Eine aktuelle Metaanalyse hat den Dosis-Wirkungs-Effekt unter Berücksichtigung der Heterogenität der Studien nun erfasst.

In die Metaanalyse wurden randomisierte kontrollierte Studien eingeschlossen, die vor dem 7. Mai 2021 veröffentlicht wurden, deren Probanden ein Alter von ≥ 18 Jahren aufwiesen und die einen Zusammenhang zwischen Omega-3-Fettsäuren (Docosahexaensäure, Eicosapentaensäure oder beide) und Blutdruck untersuchten.

Es wurde ein statistisches Analyseverfahren (hier: 1-stufiges kubisches Spline-Regressionsmodell mit zufälligen Effekten) verwendet, um den durchschnittlichen Dosis-Wirkungs-Zusammenhang zwischen der täglichen Aufnahme von Omega-3-Fettsäuren und Veränderungen des Blutdrucks vorherzusagen. So wurden 71 Studien eingeschlossen, an denen insgesamt 4.973 Personen mit einer kombinierten Docosahexaensäure-Eicosapentaensäure-Dosis von 2,8 g/Tag teilnahmen.

Die optimale Einnahme in Bezug auf die Senkung sowohl des systolischen als auch des diastolischen Blutdrucks wurde mit moderaten Dosen zwischen 2 g/Tag und 3 g/Tag erreicht. Untergruppenstudien ergaben stärkere und annähernd lineare Dosis-Wirkungs-Beziehungen bei hypertensiven, hyperlipidämischen und älteren Populationen.

Die Ergebnisse der vorliegenden Metaanalyse zeigen, dass die optimale kombinierte Zufuhr von Omega-3-Fettsäuren zur Senkung des Blutdrucks wahrscheinlich zwischen 2 g/Tag und 3 g/Tag liegt. Die Zufuhr von Omega-3-Fettsäuren in Mengen, die über den empfohlenen 3 g/Tag liegen, kann bei Gruppen mit hohem Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen mit zusätzlichen Vorteilen bei der Senkung des Blutdrucks verbunden sein.

Zhang X, Ritonja JA, Zhou N et al.
Omega-3 Polyunsaturated Fatty Acids Intake and Blood Pressure: A Dose-Response Meta-Analysis of Randomized Controlled Trials
J Am Heart Assoc. 6/2022

Patienten, die an Fibromyalgie leiden, berichten häufig über Stress und Schmerzen. Die Supplementierung von Magnesiumscheint die Fibromyalgie-Symptome zu verbessern, allerdings ist die Beweislage noch schwach.

Im Rahmen einer randomisierten, kontrollierten Doppelblindstudie erhielten Fibromyalgie-Patienten über den Zeitraum von einem Monat entweder einmal täglich 100 mg Magnesium oder ein Placebo. Primärer Endpunkt der Untersuchung war das Stressniveau auf einer wissenschaftlichen Bewertungs-Skala, sekundäre Endpunkte waren Schmerzen, Schlaf, Lebensqualität, Müdigkeit, Katastrophismus, soziale Anfälligkeit und die Magnesiumkonzentration im Blut.

Nach einem Monat verringerte sich das Stressniveau in der Magnesium- und der Placebogruppe, jedoch nicht signifikant. Die Magnesium-Supplementierung reduzierte signifikant die Untergruppe mit leichtem/mittlerem Stress. Zudem nahm die Schmerzintensität unter Magnesium signifikant ab. Die anderen Parameter unterschieden sich zwischen der Interventions- und der Placebogruppe nicht signifikant.

Diese Ergebnisse deuten darauf hin, dass Magnesium bei Fibromyalgie-Patienten eine Verbesserung bei leichtem/mittlerem Stress und eine Verringerung des Schmerzempfindens bewirken kann. Eine tägliche Magnesiumgabe könnte eine nützliche Behandlung sein, um die Belastung von Fibromyalgie-Patienten zu verbessern. Die Wissenschaftler wünschen weitere größere klinische Studien.

Macian N, Dualé C, Voute M et al.
Short-Term Magnesium Therapy Alleviates Moderate Stress in Patients with Fibromyalgia: A Randomized Double-Blind Clinical Trial
Nutrients 5/2022

Vorangegangene Studienergebnisse zeigen, dass der Verzehr ballaststoffreicher Lebensmittel, die Milchsäurebakterien enthalten, die Symptome des Reizdarmsyndroms lindern können. Nun wurde eine Studie durchgeführt, um die Wirkung von Kimchi auf die Symptome des Reizdarmsyndroms zu untersuchen. Als Kimchi wird in der koreanischen Küche sowohl die Zubereitung von Gemüse durch Milchsäuregärung als auch das auf diese Art fertig zubereitete Gemüse bezeichnet.

Im Rahmen einer kontrollierten, doppelblinden und placebo-kontrollierten Studie wurden 90 Studienteilnehmer (Alter: 19-75 Jahre) mit Reizdarmsyndrom-Symptomen in drei Gruppen zu je 30 Personen eingeteilt. Über einen Zeitraum von 12 Wochen verzehrten die Probanden täglich 210 g Kimchi.

Eine Gruppe erhielt Standard-Kimchi (SK), eine weitere Gruppe erhielt ein um abgetöteten Lactobacillus plantarum ergänztes Kimchi (nLpSK) und die dritte Gruppe (FK) erhielt sogenanntes funktionales Kimchi, welches um weitere Zutaten wie Lactobacillus plantarum und Mistel-Extrakt ergänzt war. Es wurden Ernährungsprotokolle, Serumspiegel von Entzündungsfaktoren und Stuhlproben untersucht.

Nach der Intervention waren typische Reizdarmsyndrom-Symptome wie Bauchschmerzen oder -beschwerden, unvollständige Entleerung und Blähungen gelindert. Im Serum zeigten alle Gruppen eine Reduktion des Entzündungsmarkers Tumornekrosefaktor (TNF)-α. Darüber hinaus waren Serum-IL-4, -IL-10 und -IL-12 (= weitere Entzündungsmarker) in den nLpSK- und FK-Gruppen statistisch eindeutig reduziert und das Serum-Monozyten-chemotaktische Protein (MCP)- 1 zeigt sich in der nLpSK-Gruppe signifikant verringert.

Die Aktivitäten von β-Glucosidase und β-Glucuronidase der Stuhlproben waren in allen drei Gruppen statistisch eindeutig verringert, wobei diese Verringerung in der nLpSK-Gruppe am größten ausfiel. Die Analyse des Darmmikrobioms zeigte darüber hinaus, dass der Verzehr von Kimchi die Firmicutes-Populationen erhöhte und gleichzeitig die Bacteroidetes– und Tenericutes-Populationen verringerte. Zudem nahm die Bifidobacterium adolescentis-Population in der FK-Gruppe statistisch eindeutig zu.

Die Studienergebnisse zeigen, dass die Einnahme von Kimchi zur Linderung von Reizdarmsyndrom beitragen kann, indem es die entzündlichen Zytokinspiegel im Serum und Enzymaktivitäten im Stuhl reduziert. Insbesondere verbesserte nLpSK das Immunsystem und die weiteren funktionellen Inhaltsstoffe des FK das Wachstum von Bifidobacterium adolescentis im Darm. Die Studie zeigt, dass Kimchi die Symptome des Reizdarmsyndroms verbessern kann und dass das Hinzufügen von weiteren funktionalen Zutaten die Wirkung verstärken kann.

Kim HY, Park ES, Sik Choi Y
Kimchi improves irritable bowel syndrome: results of a randomized, double-blind placebo-controlled study
Food Nutr Res 5/2022

Die Wirkung von Ginseng während und nach einer exzentrischen Übung ist bislang unzureichend erforscht. Im Rahmen einer aktuellen Studie wurde die Wirkung von Ginseng auf die Muskelkraft, die Muskelerregung während einer exzentrischen Übung und die nachfolgenden Muskelschäden sowie Muskelkater untersucht.

Unter Verwendung eines randomisierten, doppelblinden Crossover-Designs nahmen 10 männliche Leichtathleten über eine Dauer von 8 Tagen täglich ein Ginseng-Supplement oder ein Placebo ein. Am fünften Tag wurde ein Kniebeuge-Training mit vier Sätzen bis zum konzentrischen Versagen absolviert, wobei die exzentrische Bewegung durch die Verwendung eines an ihren Knien befestigten exzentrischen Induktorgeräts verstärkt wurde.

Die Einschätzung der wahrgenommenen Anstrengung und der elektromyographischen Aktivität des Vastus lateralis wurde während der halben Kniebeuge gemessen. 24, 48 und 72 Stunden nach dem Kniebeuge-Training wurden die Konzentrationen der Laktatdehydrogenase und Kreatinkinase im Plasma, der Muskelkater und die maximale isometrische Kontraktion elektromyographisch gemessen.

Ginseng schwächte die wahrgenommene Anstrengung ab und erhöhte die elektromyographische Aktivität während der vier Trainings-Sätze. Die maximale isometrische Kontraktion war bei der Ginseng-Gruppe über alle Zeitpunkte höher als bei den Probanden der Placebo-Gruppe. Es wurde keine signifikante Wirkung von Ginseng auf die Laktatdehydrogenase, Kreatinkinase und den Muskelkater beobachtet.

Diese Ergebnisse deuten darauf hin, dass Ginseng die Muskelerregung erhöhen, die wahrgenommene Anstrengung während einer exzentrischen Übung verringern und die Erholung der Muskelkraft bei gut trainierten Athleten beschleunigen kann.

Cristina-Souza, G, Santos-Mariano, AC, Lima-Silva, AE
Panax ginseng Supplementation Increases Muscle Recruitment, Attenuates Perceived Effort, and Accelerates Muscle Force Recovery After an Eccentric-Based Exercise in Athletes
J Strength Cond Res 4/2022

Zur Trainingsroutine vieler Individual- und Teamsportarten gehören wiederholende Sprints, um die Geschwindigkeit und die Fähigkeit, intensive Leistungen mit kurzen Erholungsintervallen zu wiederholen, zu verbessern. Das Ziel der vorliegenden Studie war es, die Auswirkungen einer Kreatin-Supplementierung auf die Leistung während wiederholter Sprints zu untersuchen.

An der Studie nahmen 16 Freizeitsportler (Alter 25,5 ± 4,8 Jahre, Größe 179 ± 5 cm, Körpermasse 74,8 ± 6,8 kg) teil. Alle Teilnehmer erhielten 5 Tage lang eine Placebo-Ergänzung (75 mg Glukose) und führten dann einen Baseline-Test mit wiederholten Sprints durch (Sprints von 6 × 10 s). Danach erhielten sie entweder zufällig eine Kreatin-Supplementierung (75 mg pro kg Körpergewicht) oder Placebo-Ergänzung und der Test mit wiederholten Sprints wurde wiederholt.

Nach der Kreatin-Supplementierung wurde die Körpermasse um 0,99 ± 0,83 kg signifikant erhöht, die Spitzenleistung und die Spitzenlaufgeschwindigkeit blieben während des gesamten Tests in beiden Gruppen unverändert, während die mittlere Leistungsabgabe und die mittlere Laufgeschwindigkeit während der letzten 5 s der Sprints signifikant um 4,5 % anstiegen bzw. 4,2 % bis 7,0 % während der letzten drei Sprints.

Die Verringerung der Geschwindigkeit innerhalb jedes Sprints wurde nach der Kreatin-Supplementierung ebenfalls um 16,2 % signifikant abgeschwächt. Das Plasma-Ammoniak sank nach Kreatin-Supplementierung trotz Leistungssteigerung signifikant um 20,1 %. Da nach der Supplementierung keine Veränderung der Sauerstoffaufnahme (VO2) und Blutlaktats während des wiederholten Sprinttests gemessen wurde, kann angenommen werden, dass der sauerstoffabhängige und -unabhängige Beitrag zur ATP-Produktion nicht verändert wurde.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Kreatin-Supplementierung trotz der erhöhten Körpermasse die mittlere Leistung und Geschwindigkeit in der zweiten Hälfte eines wiederholten Sprint-Laufprotokolls verbesserte.

Bogdanis GC, Nevill ME, Aphamis G et al.
Effects of Oral Creatine Supplementation on Power Output during Repeated Treadmill Sprinting
Nutrients 3/2022

Eine Demenz entwickelt sich in den meisten Fällen über viele Jahre. Stoffwechselstörungen sind ein bedeutender Risikofaktor für Demenz. Vorangegangene Studien zeigen, dass Heidelbeeren die kognitive Leistungsfähigkeit verbessern und den Stoffwechsel sowie die Gehirnfunktion beeinflussen können. In einer nach dem Zufallsprinzip eingeteilten, kontrollierten Studie war es nun das Untersuchungsziel herauszufinden, ob Heidelbeeren eine Rolle bei der Frühintervention spielen könnten, um Neurodegeneration (= Prozesse, die zu einem Funktionsverlust und/oder zum Untergang von Nervenzellen führen) zu verhindern.

In die Studie wurden 33 übergewichtige, insulinresistente Männer und Frauen im Alter von 50 bis 65 Jahren eingeschlossen, die einen subjektiven kognitiven Leistungsrückgang verspürten. Die Probanden durchliefern vor und nach der Intervention verschiedene Bewertungen zur Kognition und des Stoffwechsels. Zudem wurde eine periphere Mitochondrienfunktions-Messung durchgeführt. Die Intervention dauerte 14 Tage und beinhaltete entweder gefriergetrocknetes Heidelbeerpulver oder ein Placebo, das einmal täglich mit einer Mahlzeit verzehrt werden sollte.

Die Leistungen der Heidelbeer-Gruppe (Anzahl der Personen = 15) verbesserten sich signifikant für das sogenannte mentale Lexikon und das Gedächtnis. Zudem berichteten die Probanden der Heidelbeer-Gruppe von verringerten Gedächtnisschwierigkeiten bei Aktivitäten des täglichen Lebens. Auch die periphere Hyperinsulinämie (= zu hohe Konzentration von Insulin im Blut) wurde statistisch eindeutig reduziert.

Die Studienergebnisse deuten darauf hin, dass eine Heidelbeer-Supplementierung zum Schutz vor kognitivem Verfall beitragen kann, wenn sie bei gefährdeten Personen frühzeitig eingesetzt wird.

Krikorian R, Skelton MR, Summer SS et al.
Blueberry Supplementation in Midlife for Dementia Risk Reduction
Nutrients 4/2022

Viele postmenopausale Frauen haben Beschwerden, die ihre Lebensqualität einschränken.  Nahrungsergänzungsmittel und andere Lebensmittel werden häufig als praktikable und sicherere Alternative und ergänzender Ansatz zu Standardtherapien empfohlen. Um die Wirksamkeit und Sicherheit bekannter Pflanzenstoffe bei postmenopausalen Frauen zu bewerten, wurden diese im Rahmen einer nach dem Zufallsprinzip in Interventions- und Placebogruppe eingeteilten und doppelblinden (= weder Teilnehmer noch Ärzte kennen die Zuteilung zur jeweiligen Studiengruppe) Studie untersucht.

Die Studienteilnehmerinnen waren postmenopausale Frauen im Alter von 45-60 Jahren, die nach dem Zufallsprinzip entweder der Interventions- (Anzahl der Teilnehmer = 50) oder der Placebogruppe (Anzahl der Teilnehmer = 51) zugeordnet wurden. Das Präparat, eine Kombination aus Soja-Isoflavonen, Traubensilberkerze, Mönchspfeffer- und Nachtkerzenölextrakten, und das Placebo wurde jeder Gruppe für insgesamt 12 Wochen verabreicht. Menopausale Symptome, endokrine Parameter und Blutparameter wurden zu Studienbeginn, nach 6 Wochen und nach 12 Wochen bewertet.

Die Interventionsgruppe zeigte eine statistisch eindeutige Verringerung von Hitzewallungen bzw. Schwitzen, Schlafproblemen, depressiver Stimmung und Reizbarkeitssymptomen im Vergleich zur Placebogruppe. Es gab keine statistisch eindeutigen Unterschiede in den Hormonspiegeln zwischen der Interventions- und der Placebogruppe, jedoch waren die Spiegel des C-reaktiven Proteins (= Entzündungsparameter) statistisch eindeutig verringert. Darüber hinaus waren die LDL-Cholesterin- und Triglyzeridspiegel im Blutserum in der Interventionsgruppe nach 6 und 12 Wochen statistisch eindeutig niedriger als zum Ausgangszeitpunkt.

Die Studienergebnisse weisen darauf hin, dass das aus vier Heilkräutern bestehende Nahrungsergänzungsmittel Wechseljahresbeschwerden verringern sowie allgemeine Gesundheitsindikatoren bei postmenopausalen Frauen verbessern kann.

Rattanatantikul T, Maiprasert M, Sugkraroek P et al
Efficacy and Safety of Nutraceutical on Menopausal Symptoms in Post-Menopausal Women: A Randomized, Double-Blind, Placebo-Controlled Clinical Trial
J Diet Suppl. 2022

Mit zunehmendem Alter kommt es zu typischen biologischen und physiologischen Veränderungen, die unter anderem Einfluss auf die Zellfunktionen nehmen. Zu diesen Veränderungen des Alterns zählen chronische Entzündungen und Modifikationen in der Zusammensetzung der Darmflora. Zwar konnten Studien bisher keine Zusammenhänge ausfindig machen, jedoch berichten zahlreiche Studien über eine signifikante Verringerung der Entzündung während des Alterns durch eine gut erhaltene Darmgesundheit und ein mikrobielles Gleichgewicht.

Die Bedeutung von Probiotika und Präbiotika für die Gesundheit gewinnt in den letzten Jahren immer mehr Zustimmung. Sie sind dafür bekannt, die Darmgesundheit zu unterstützen und sind einfach in die tägliche Ernährung zu integrieren. Bislang haben sich nur wenige Studien mit der Bedeutung von Pro- und Präbiotika in Hinblick auf die Verringerung von Entzündungen während des Alterns beschäftigt.

In einer Übersichtsarbeit wurden nun die wissenschaftlichen Erkenntnisse für die potenzielle Rolle von Probiotika und zwei Arten von Präbiotika, resistente Stärke sowie resistente Proteine im späteren Alter zusammengefasst. Die Ergebnisse zeigten, dass die orale Aufnahme von Bakterien, die zu einer entzündungshemmenden Reaktion beitragen können, wie Bifidobacterium spp., Akkermansia munichipilla und Faecalis praunitzii, signifikant die Unterdrückung entzündungsfördernder Marker bei älteren Menschen unterstützt.

Die Fermentation resistenter Stärke und resistenter Proteine im Dickdarm zeigte ebenfalls eine entzündungshemmende Aktivität. Dies ist auf die Produktion von Buttersäure und die Verbesserung der Zusammensetzung der Darmflora zurückzuführen. Zusammenfassend kommt die Übersichtsarbeit zum Schluss, dass Probiotika und die Präbiotika, resistente Stärke und resistente Proteine ​​das Potenzial besitzen, ein gesundes Altern zu unterstützen.

Die Wissenschaftler hoffen, dass die Ergebnisse des Reviews dazu beitragen, die weitere Erforschung von Probiotika und Präbiotika zur Aufrechterhaltung der Darmgesundheit, zur Bekämpfung von Entzündungen und zur Förderung eines gesunden Alterns anzuregen.

Warman DJ, Jia H, Kato H.
The Potential Roles of Probiotics, Resistant Starch, and Resistant Proteins in Ameliorating Inflammation during Aging (Inflammaging).
Nutrients 2/2022

Magnesium spielt eine Schlüsselrolle für die Knochengesundheit und kann daher einen interessanten Nährstoff zur Vorbeugung von Knochenschwund und Osteoporose darstellen. Eine aktuelle systematische Übersichtsarbeit und Metaanalyse hat nun die Auswirkungen der Magnesiumaufnahme aus beliebigen Quellen auf die Knochenmineraldichte, den Knochenmineralgehalt, Knochenumsatzmarker und das Risko für Knochenbrüche bei älteren Erwachsenen untersucht.

Die systematische Recherche brachte sechs Kohortenstudien, eine Fall-Kontroll-Studie und fünf Querschnittsstudien hervor. Die qualitative Auswertung zeigte einen positiven Zusammenhang zwischen einer höheren Magnesiumaufnahme und einer höheren Knochenmineraldichte an Hüfte und Schenkelhals. Die Metaanalyse von vier Studien zeigte einen positiven Zusammenhang zwischen der Magnesiumaufnahme und einer höheren Knochenmineraldichte der Hüfte.

Aufgrund einer begrenzten Anzahl von Studien, die diese Endpunkte bewerten, konnten keine Schlussfolgerungen bezüglich Knochenmineralgehalt, Gesamtkörper- und Lendenwirbelsäulen-Knochenmineraldichte, Knochenumsatzmarkern und Frakturrisiko gezogen werden.

Diese systematische Arbeit weist darauf hin, dass eine höhere Magnesiumaufnahme einen Anstieg der Knochenmineraldichte an Hüfte und Schenkelhals unterstützen kann. Die Wissenschaftler weisen darauf hin, dass randomisierte kontrollierte Studien an älteren Erwachsenen erforderlich sind, um festzustellen, ob eine Erhöhung der Magnesiumzufuhr die Knochengesundheit verbessern kann.

Groenendijk I, van Delft M, Versloot P et al
Impact of magnesium on bone health in older adults: A systematic review and meta-analysis
Bone 1/2022

Die Relevanz eines gesunden Schlafes, der Schlafdauer und Schlafqualität wird zunehmend als wichtiger Faktor für die allgemeine Gesundheit wahrgenommen. Alleine in den USA geben 35 % der Erwachsenen an, zu wenig zu schlafen (Schlafdauer < 7 Stunden). Das Center for Disease Control und die World Health Organization (WHO) bezeichnen Schlafentzug sogar als öffentliches Gesundheitsproblem. Vor dem Hintergrund, dass Schlafprobleme immer weiter zunehmen, wurde sich nun in einer aktuellen Studie dieses Themas angenommen. 

Ziel der Studie war es, die Zusammenhänge zwischen langkettigen Omega-3-Fettsäuren im Serum und den Schlafparametern bei Erwachsenen (n = 1.314) zu untersuchen. Insgesamt waren 49 % der Probanden männlich, das Durchschnittsalter aller Probanden betrug 47,2 Jahre. Mithilfe von Regressionsanalysen wurden die Schlafdauer, Einschlafschwierigkeiten und Schlafstörungen bewertet. Die dafür verwendeten Daten über die Studienpopulation entstammten der National Health and Nutrition Examination Survey (NHANES) aus dem Jahr 2011 bis 2012.

Insgesamt berichteten 5 % der Probanden über sehr kurzen Schlaf, 29 % über kurzen Schlaf, 63 % über normalen Schlaf und 3 % über langen Schlaf. Die Summe der Omega-3-Fettsäurenspiegel war bei Erwachsenen mit kurzem Schlaf niedriger als bei Personen mit normalem Schlaf. Im Vergleich zum normalen Schlaf hatten Erwachsene mit sehr kurzem Schlaf niedrigere Werte an Eicosapentaensäure (EPA), Docosahexaensäure (DHA) und der Summe der Omega-3-Fettsäuren. Es wurden keine Zusammenhänge mit Einschlafschwierigkeiten oder Schlafstörungen beobachtet.

Zusammenfassend deuten die Studienergebnisse darauf hin, dass der Omega-3-Fettsäurespiegel mit einer gesunden Schlafdauer assoziiert ist. Um Kausalitäten herauszufinden, sind Interventionsstudien notwendig.

Murphy RA, Devarshi PP, Mun JG et al.
Association of omega-3 levels and sleep in US adults, National Health and Nutrition Examination Survey, 2011-2012.
Sleep Health. 2/2022

Diabetes mellitus Typ 2 ist ein weltweit wachsendes Gesundheitsproblem. Im Rahmen einer zufällig eingeteilten, zweiarmigen Studie wurde die Wirksamkeit gegen Überzuckerungen zwischen einem pflanzlichen Präparat, das Extrakte aus 150 mg Zimt (Cinnamomum cassia), 150 mg Bittermelone (Momordica charantia), 150 mg Padoukbaum (Pterocarpus marsupium), 30 mg Gurmar / Indischer Schwalbenwurz (Gymnema sylvestre), 20 mg Salacia reticulata, 20 mg Jambolanapflaume (Eugenia jambolana) und das die Bioverfügbarkeit verbessernde Piperin (2,5 mg) aus schwarzem Pfeffer (Piper nigrum) enthält, und Metformin, dem Standard-Medikament bei Diabetes mellitus Typ 2, verglichen.

Die Teilnehmer hatten entweder eine Vorstufe des Diabetes mellitus Typ 2 – jedoch ohne Symptome (=prädiabetisch) (Anzahl der Teilnehmer = 29 Personen; davon 12 im Metformin- bzw. 17 im Interventions-Arm) oder waren neu diagnostizierte Diabetiker (Anzahl der Teilnehmer = 40 Personen; 16 im Metformin- und 24 im Interventions-Arm).

Über die Dauer von 120 Tagen nahmen die Interventionsgruppen zweimal täglich das pflanzliche Präparat ein, während die beiden Kontrollgruppen täglich 500 mg Metformin bekamen.
Zur Beurteilung der Wirksamkeit wurden Veränderungen des glykosylierten Hämoglobins HbA1c)/Langzeitblutzuckerwert, des morgendlichen Nüchternblutzuckers und des postprandialen Blutzuckers (= Blutzuckerwert meistens zwei Stunden nach der Mahlzeit) betrachtet. Das Fettwerte- und Leberprofil sowie Schilddrüsen-stimulierende Hormon, Bilirubin und Kreatinin wurden ebenfalls analysiert.

Die zweimal tägliche Einnahme des pflanzlichen Präparates führte zu einer statistisch erheblichen Veränderung von HbA1c, des Nüchternblutzuckers und des postprandialen Blutzuckers, sowohl bei prädiabetischen als auch bei neu diagnostizierten Diabetespatienten.

Damit zeigte die Einnahme des pflanzlichen Präparates ein ähnliches Potenzial wie Metformin bei der Behandlung von Diabetes mellitus Typ 2. In der prädiabetischen Gruppe waren sowohl das pflanzliche Präparat als auch Metformin für alle hyperglykämischen Parameter vergleichbar. Bei den neu diagnostizierten Diabetikern zeigte das pflanzliche Präparat im Vergleich zu Metformin sogar eine statistisch erheblich bessere Reduktion des postprandialen Blutzuckers, während alle anderen Parameter vergleichbar waren.

Diese Studienergebnisse deuten darauf hin, dass das pflanzliche Präparat bei der Behandlung von Diabetes mellitus Typ 2 sowohl bei neu diagnostizierten als auch bei prädiabetischen Patienten wirksam sein kann.

Majeed M, Majeed A, Nagabhusahnam K et al
A randomized, double-blind clinical trial of a herbal formulation (GlycaCare-II) for the management of type 2 diabetes in comparison with metformin. Diabetol Metab Syndr.
Diabetol Metab Syndr. 11/2021

Studien geben Hinweise darauf, dass Omega-3-Fettsäuren, Carotinoide (= sekundäre Pflanzenstoffe) und Vitamin E die kognitive (= die Funktion und Effektivität des Gehirn betreffend) Leistungsfähigkeit verbessern können. Eine aktuelle Studie hat sich diesem Thema angenommen und die Wirkung einer ergänzenden Zufuhr bestehend aus Omega-3-Fettsäuren, Carotinoiden und Vitamin E auf die kognitive Leistungsfähigkeit gesunder älterer Erwachsener (≥ 65 Jahre) untersucht. 

Im Rahmen einer nach dem Zufallsprinzip in Kontroll- und Interventionsgruppe eingeteilten und verblindeten (= weder die Teilnehmer noch die Studienleiter wissen, ob der Teilnehmer die Nährstoffe oder ein Scheinprodukt erhält) Studie nahmen die Probanden über 24 Monate entweder täglich 1 g Fischöl (davon 430 mg Docosahexaensäure, 90 mg Eicosapentaensäure), 22 mg Carotinoide (10 mg Lutein, 10 mg Meso-Zeaxanthin, 2 mg Zeaxanthin) und 15 mg Vitamin E oder ein Placebo zu sich.

Bei Arbeitsgedächtnisaufgaben, die im Anschluss an die 24-monatige ergänzende Einnahme durchgeführt wurden, zeigte die Interventionsgruppe, die die Nährstoffe erhielten, statistisch deutlich weniger Fehler als die Placebo-Gruppe, die nur ein Scheinprodukt einnahm. Darüber hinaus übertraf die Interventionsgruppe die Placebogruppe bei Zunahme der kognitiven Belastung durch die Arbeitsgedächtnisaufgaben.

Statistisch erhebliche Verbesserungen der Carotinoidkonzentrationen im Gewebe, der Xanthophyll-Carotinoidkonzentrationen im Serum und der Omega-3-Fettsäuren-Plasmakonzentrationen wurden bei den Probanden der Interventionsgruppe beobachtet. Das Ausmaß der Änderung der Carotinoidkonzentrationen im Gewebe sowie der Omega-3-Fettsäuren- und Carotinoidkonzentrationen im Blut standen in Beziehung zum Ausmaß der Änderung der Arbeitsgedächtnisleistung.

Die Ergebnisse legen nahe, dass die Erhöhung der Nahrungsaufnahme von Carotinoiden und Omega-3-Fettsäuren sich als vorteilhaft erweisen kann, um den Abbau der kognitiven Funktionen und das Demenzrisiko im späteren Leben zu verringern.

Power R, Nolan JM, Prado-Cabrero A et al.
Omega-3 fatty acid, carotenoid and vitamin E supplementation improves working memory in older adults: A randomised clinical trial.
Clin Nutr. 2/2022

In einer aktuellen Studie wurde der Zusammenhang des täglichen Kaffeekonsums mit der Gesamtsterblichkeit und der kardiovaskulären (= das Herz und das Gefäßsystem betreffend) Sterblichkeit und den wichtigsten Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems untersucht. In die Studie wurden 468.629 UK Biobank-Teilnehmer ohne klinisch festgestellte Herzerkrankung zum Zeitpunkt der Anwerbung zur Studie eingeschlossen. Insgesamt konsumierten 22,1 % nicht regelmäßig Kaffee,
58,4 % tranken 0,5-3 Tassen pro Tag und 19,5 % tranken mehr als 3 Tassen täglich.

Nach einer mittleren Nachuntersuchung nach 11 Jahren war im Vergleich zu Nicht-Kaffeetrinkern ein leichter bis mäßiger (0,5-3 Tassen pro Tag) Kaffeekonsum mit einem geringeren Risiko für Gesamtsterblichkeit, kardiovaskuläre Sterblichkeit und Schlaganfälle verbunden. Von 30.650 Teilnehmern waren außerdem Daten einer Magnetresonanztomographie des Herzens und der Gefäße verfügbar, die hinsichtlich eines Zusammenhangs zwischen regelmäßigem Kaffeekonsum und Herzstruktur und -funktion untersucht wurden.

Sowohl die Kategorien mit leichtem bis mäßigem als auch hohem Kaffeekonsum waren dosisabhängig mit erhöhten enddiastolischen (= Druck, der am Ende der Entspannungsphase des Herzens (Diastole) herrscht) und endsystolischen (= Druck, der am Ende der Systole nach maximaler Entleerung einer Herzkammer, d.h. nach der vollständigen Kammerkontraktion, in einer Herzkammer vorhanden ist) Schlagvolumen in der rechten und linken Herzkammer sowie mit einer größeren Masse der linken Herzkammer verbunden.

Die Wissenschaftler kommen zum Schluss, dass Kaffeekonsum von bis zu 3 Tassen pro Tag mit günstigen kardiovaskulären Ergebnissen verbunden ist. Außerdem hängt regelmäßiger Kaffeekonsum auch mit einem wahrscheinlich gesunden Muster kardiovaskulärer Magnetresonanztomographie-Befunde zusammen.

Simon J, Fung K, Raisi-Estabragh Z et al.
Light to moderate coffee consumption is associated with lower risk of death: a UK Biobank study
Eur J Prev Cardiol 1/2022

Die Aminosäure Glutamin wirkt entzündungshemmend und antioxidativ und kann aufgrund dieser Eigenschaften für Sportler von Vorteil sein. Die Wirkung einer ergänzenden Einnahme von Glutamin auf verschiedene Atherosklerose-Marker nach erschöpfender körperlicher Betätigung haben iranische Wissenschaftler in einer aktuellen Interventionsstudie untersucht.

Die 30 gesunden männlichen Probanden wurden zufällig in zwei Gruppen eingeteilt (Fall = 15 Personen und Kontrolle = 15 Personen). Die Interventionsgruppe erhielt 14 Tage lang täglich 0,3 g Glutamin pro Kilogramm Körpergewicht mit 25 g Zucker in 250 ml Wasser und die Kontrollgruppe 25 g Zucker pro
250 ml Wasser. Am Ende der Intervention absolvierten die Teilnehmer eine erschöpfende Trainingseinheit. Anschließend wurden ihnen Blutproben entnommen, um die Serumspiegel von Atherosklerose-Markern zu untersuchen.

In der Interventionsgruppe waren die Serumspiegel von Leptin, Cholesterin und oxidiertem Low-Density-Lipoprotein (LDL) nach zweiwöchiger Glutamin-Supplementierung niedriger als in der Kontrollgruppe. Die Interleukin-6-Serumspiegel waren in der Interventionsgruppe im Vergleich zur Kontrollgruppe nach der Supplementierung niedriger, jedoch nicht statistisch erheblich.

Die Serumspiegel von Leptin, Interleukin-6, Cholesterin und oxidiertem LDL sowie das Verhältnis von oxidiertem LDL zu High-Density-Lipoprotein waren in der Interventionsgruppe im Vergleich zur Kontrollgruppe nach erschöpfender körperlicher Betätigung niedriger.

Die Studienergebnisse zeigen, dass eine Glutamin-Supplementierung vorteilhafte Wirkungen für Sportler hat, die ein anstrengendes körperliches Training absolvieren, da mit Atherosklerosezusammenhängende Biomarker im Blut reduziert werden können.

Alipanah-Moghadam R, Molazadeh L, Jafari-Suha Z et al
Glutamine supplementation can reduce some atherosclerosis markers after exhaustive exercise in young healthy males.
Nutrition 2/2022

Für ein gesundes Altern ist die Aufrechterhaltung der Skelettmuskelfitness von großer Bedeutung. Zusammen mit einer gesunden Ernährung ist ein aktiver Lebensstil für den Erhalt einer starken, gesunden Skelettmuskulatur unabdingbar. Vorangegangene Studien zeigen, dass Spinatextrakt, welcher sich durch einen hohen Gehalt an Phytoecdysteroiden (= Pflanzenstoffe, die die Pflanzen zur Abwehr herstellt) auszeichnet, die Kraft und Muskelmasse während des Krafttrainings steigern, Ermüdung reduzieren und die Regeneration erleichtern kann. 

In einer 12-wöchigen, zufallsbedingt eingeteilten, doppelblinden, placebokontrollierten Studie wurde nun die Wirksamkeit einer Nahrungsergänzung mit Spinatextrakt (Spinacia oleracea L.) auf die Fitness der Skelettmuskulatur bei gesunden Erwachsenen über 50 Jahren, die Krafttraining durchführten, untersucht. Die Teilnehmer nahmen 4 x 500 mg Spinatextrakt/Tag zu sich und absolvierten ein Trainingsprogramm mittlerer Intensität (1 h Sitzung/3-mal pro Woche).

Zur Bewertung der Fitness der Skelettmuskulatur wurden isometrische und isokinetische Übungen herangezogen, die aus verschiedenen Techniken zur Aktivierung und Kräftigung der Muskulatur bestehen. Die dadurch bewertete Muskelkraft verbesserte sich statistisch erheblich in der Interventionsgruppe (Anzahl der Personen = 23), die den Spinatextrakt einnahm, und der Placebogruppe (Anzahl der Personen = 22), aber das Ausmaß der Verbesserung war in der Interventionsgruppe höher.

Außerdem wurde die Fettmasse reduziert und die Muskelmasse signifikant erhöht. Veränderungen der Lebensqualität, die mittels des Gesundheitsfragebogens SF-36 erfasst wurde, wurden nicht festgestellt, mit Ausnahme von Verbesserungen in den Anwendungsgebieten „Rolle körperlich“ (d.h. wie gut kann der Teilnehmer seiner Arbeit oder anderen täglichen Aktivitäten nachgehen?) und „Rolle emotional“ (d.h. wie sehr beeinträchtigen emotionale Probleme die Arbeit oder die täglichen Aktivitäten?). Die zusätzlich durchgeführte Erhebung des Ernährungsverhaltens ergab keine Veränderungen in den Ernährungsgewohnheiten.

Bei Personen über 50 Jahren verbesserte das Krafttraining mittlerer Intensität in Kombination mit einer täglichen Spinatextrakt-Nahrungsergänzung die muskelbezogenen Variablen und die Muskelqualität. Die Erhaltung der Muskelgesundheit, insbesondere der Skelettmuskulatur im Alter, ist für den Erhalt der funktionellen Selbstständigkeit und Lebensqualität eine wichtige Voraussetzung.

Pérez-Piñero S, Ávila-Gandía V, Rubio Arias JA et al
A 12-Week Randomized Double-Blind Placebo-Controlled Clinical Trial, Evaluating the Effect of Supplementation with a Spinach Extract on Skeletal Muscle Fitness in Adults Older Than 50 Years of Age
Nutrients 12/2021

Laut der Weltgesundheitsorganisation (WHO) leiden weltweit mehr als 264 Millionen Menschen an Depressionen. Die psychische Erkrankung kann eine erhebliche Beeinträchtigung der Lebensqualität darstellen. Studien zeigen, dass die Ernährung eine wichtige Rolle für die psychische Gesundheit einnimmt.

Die Ergebnisse von Beobachtungs- und Interventionsstudien sind hinsichtlich der Bedeutung von Selenbei Depressionen widersprüchlich. Mehrere Studien zeigen eine negative Beziehung zwischen Selenspiegeln in der Nahrung oder im Serum und dem Depressionsrisiko oder Depressionssymptomen, d.h. je mehr Selen mit der Nahrung aufgenommen wurde oder je höher die Selenkonzentration im Blut war, desto geringer war das Risiko für eine Depression oder dass Krankheitszeichen einer Depression vorlagen. Andere Studien konnten keinen solchen Zusammenhang feststellen.

Eine systematische Übersichtsarbeit und eine statistische Untersuchung einzelner bereits vorhandener Forschungsarbeiten zu diesem Thema (= Meta-Analyse) geben nun einen Überblick über die Rolle von Selen bei depressiven Erkrankungen. Insgesamt wurden 20 Studien in die systematische Übersichtsarbeit und 15 Studien in die Metaanalyse eingeschlossen.

Es gab keine statistisch eindeutigen Unterschiede in den Selenspiegeln im Serum zwischen Patienten mit Depression und gesunden Studienteilnehmern. Auch wurden keine statistisch eindeutigen Zusammenhänge zwischen den Selenspiegeln im Serum und den Depressions-Messwerten gefunden.

Jedoch gab es einen negativen Zusammenhang zwischen einer hohen Selenaufnahme und dem Risiko einer Wochenbettdepression (= Symptome einer Depression innerhalb der ersten zwölf Monate nach der Geburt), d.h. je mehr Selen eingenommen wurde, desto geringer war das (rechnerische) Risiko, eine Wochenbettdepression zu entwickeln. Darüber hinaus reduzierte die Selenergänzung depressive Krankheitszeichen.

Zusammenfassend legen die Ergebnisse nahe, dass eine hohe Selenaufnahme einen schützenden Effekt gegen Wochenbettdepression haben könnte. Darüber hinaus zeigen die Ergebnisse, dass eine ergänzende Einnahme von Selen bei der Verringerung depressiver Symptome wirksam sein kann. Dennoch sind weitere Studien erforderlich, um endgültige Schlussfolgerungen zu ziehen.

Sajjadi SS, Foshati S, Haddadian-Khouzani S et al.
The role of selenium in depression: a systematic review and meta-analysis of human observational and interventional studies.
Scientific Reports 1/2022

Studien deuten darauf hin, dass eine Vitamin-D-Supplementierung zu weniger kardiovaskulären Ereignissen führt und einen Einfluss auf die koronare Arteriosklerose haben kann. In einer aktuellen, retrospektiven deutsch-österreichischen Studie wurden 176 Probanden aufgrund klinischer Indikationen in einem bildgebenden Verfahren zur Darstellung der Blutgefäße (CT-Angiographie (CTA)) untersucht.

Die Probanden hatten ein Alter von 62,4 ± 10,4 Jahren. Die Hälfte dieser Probanden nahmen Vitamin D ein. Die Ergebnisse der CTA zeigten, dass die Probanden, die eine Vitamin-D-Supplementierung erhielten, unabhängig von kardiovaskulären Risikofaktoren unter anderem weniger Hochrisiko-Plaques und eine weniger nicht-kalzifizierte Plaquebelastung der Arterien aufwiesen. Diese Plaques sind Biomarker für ein erhöhtes kardiovaskuläres Risiko.

Die Studie zeigt, dass die Supplementierung von Vitamin D mit weniger Hochrisiko-Plaques und einer weniger nicht-kalzifizierten Plaquebelastung assoziiert sein kann.

Gudrun Feuchtner, Simon Suppersberger, Christian Langer, Christoph Beyer, Stefan Rauch, Theresa Thurner, Guy Friedrich, Wolfgang Dichtl, Gerlig Widmann, Fabian Plank, Fabian Barbieri
The Effect of Vitamin D on Coronary Atherosclerosis: A Propensity Score Matched Case–Control Coronary CTA Study
J Cardiovasc Dev Dis. 8/2021; 8: 85.

Sarkopenie wird durch den progressiven Verlust von Skelettmuskelmasse und -funktion charakterisiert, wodurch die Mobilität eingeschränkt und die Lebensqualität reduziert wird. Die Risikofaktoren für Sarkopenie sind ein fortgeschrittenes Alter, wenig Bewegung, Übergewicht und chronische Krankheiten wie Krebs oder rheumatoide Arthrose. Langkettige mehrfach ungesättigte Omega-3-Fettsäuren 
könnten aufgrund ihrer entzündungshemmenden Wirkung mit einer Verringerung des Sarkopenierisikos in Verbindung gebracht werden.

In einer aktuellen Übersichtsarbeit wurden nun die Auswirkungen von Omega-3-Fettsäuren auf die Muskelmasse, -volumen und -funktionsparameter untersucht. Im Rahmen der Recherche wurden 66 Studien mit den Endpunkten fettfreie Körpermasse, Skelettmuskelmasse, Mittelarmmuskelumfang, Griffkraft, maximale freiwillige Kontraktion des Quadrizeps (MVC) und maximales Brustdrücken in den Review eingeschlossen.

Das Ergebnis der Überprüfung zeigte einen positiven Zusammenhang zwischen einer Omega-3-Fettsäuren-Supplementierung und der fettfreien Körpermasse, der Skelettmuskelmasse und der Quadrizeps-MVC. Somit zeigt sich, dass die Supplementierung von Omega-3-Fettsäuren einen positiven Einfluss auf die Gesamtmuskelmasse und -kraft des Körpers haben kann. Die Anwendbarkeit der Ergebnisse auf die Sarkopenie-Prävention ist jedoch aufgrund der großen Bandbreite der Dosierungen eingeschränkt.

Julia K. Bird, Barbara Troesch, Ines Warnke, Philip C. Calder
The effect of long chain omega-3 polyunsaturated fatty acids on muscle mass and function in sarcopenia: A scoping systematic review and meta-analysis
Clinical Nutrition ESPEN 10/2021

Das menschliche Darmmikrobiom steht in einer engen Verflechtung mit der psychischen Gesundheit und dem Schlaf. Wissenschaftler überprüften diesen Zusammenhang in einer 8-wöchigen Studie mit der kombinierten Behandlung zweier probiotischer Kulturen.

Insgesamt 156 gesunde Erwachsene mit subklinischen Symptomen von Depressionen, Angstzuständen und Schlaflosigkeit wurden nach dem Zufallsprinzip 8 Wochen lang entweder mit einer Kombination aus Lactobazillen und Bifidobakterien oder einem Placebo behandelt.

In der Probiotikagruppe nahmen Symptome, die auf eine Depression oder Angststörungen hinwiesen, im Vergleich zur Placebogruppe bereits nach 4 Wochen ab. Ebenso zeigte sich eine signifikant verbesserte Schlafqualität und ein Rückgang des Entzündungsmarkers (Interleukin-6) im Blut. Außerdem verbesserte sich die Darmmikrobiota.

Dies äußerte sich in einer erhöhten Zahl der Bifidobakterien und Lactobazillen und einer Abnahme der Enterobacteriaceaen. Die Ergebnisse der Studie deuten darauf hin, dass die kombinierte Einnahme von Lactobazillen und Bifidobakterien die psychische Gesundheit und den Schlaf verbessern kann. 

Lee HJ, Hong JK, Kim JK, Kim DH, Jang SW, Han SW, Yoon IY.
Effects of Probiotic NVP-1704 on Mental Health and Sleep in Healthy Adults: An 8-Week Randomized, Double-Blind, Placebo-Controlled Trial.
Nutrients 7/2021; 13(8): 2660.

Die Einnahme von Vitamin C verbessert die Aufmerksamkeit, Reaktionsgeschwindigkeit und Arbeitsmotivation von jungen erwachsenen Menschen. Koreanische Wissenschaftler untersuchten im Rahmen einer Studie einen Zusammenhang zwischen den Vitamin-C-Konzentrationen im Blut und der Vitalität, gemessen als Müdigkeit und Aufmerksamkeit sowie dem Gemütszustand.

Die Untersuchungsteilnehmer waren zwischen 20 und 39 Jahre alt. Im Anschluss wurde eine weitere Untersuchung durchgeführt, bei der 24 junge Erwachsene mit einer unzureichenden Vitamin C-Konzentration im Blut (< 50 μmol/L) nach dem Zufallsprinzip für vier Wochen entweder zweimal täglich 500 mg Vitamin C oder ein Placebo erhielten.

Schon bei der ersten Untersuchung konnten die Wissenschaftler einen positiven Zusammenhang zwischen der Vitamin-C-Konzentration im Blut und dem Grad der Aufmerksamkeit feststellen, während kein deutlicher Zusammenhang mit dem Grad der Müdigkeit und der Stimmung gefunden wurde. In der anschließenden Studie konnte dieser Zusammenhang bestätigt werden.

In der Gruppe der Vitamin-C-Supplementierung erhöhte sich im Vergleich zur Placebo-Gruppe die Aufmerksamkeit und die Arbeitsleistung deutlich. Außerdem zeigten sich Verbesserungen der Müdigkeit und der Arbeitsmotivation. Ein unzureichender Vitamin-C-Status steht im Zusammenhang mit einer geringen geistigen Vitalität. Den beiden Studien zufolge kann eine Vitamin-C-Supplementierung dazu beitragen, die Arbeitsmotivation und Aufmerksamkeit zu steigern.

Sim M, Hong S, Jung S, Kim JS, Goo YT, Chun WY, Shin DM
Vitamin C supplementation promotes mental vitality in healthy young adults: results from a cross-sectional analysis and a randomized, double-blind, placebo-controlled trial.
Eur J Nutr 9/2021

Arthrose ist ein häufiger Grund für chronische Schmerzen und starke Einschränkungen im Leben. Wegen häufiger Nebenwirkungen und geringem Therapieerfolg von Arzneimitteln gelten Vitalstoffe als interessante Alternative. In einer qualitativ hochwertigen Studie erhielten 152 übergewichtige Patienten mit Arthrose über einen Zeitraum von 16 Wochen unter anderem ein Omega-3-Supplement oder ein Placebo.

Das Supplement enthielt folgende Omega-3-Fettsäuren: 2.000 mg Docosahexaensäure (DHA) und
400 mg Eicosapentaensäure (EPA). DHA und EPA reduzierten die Schmerzen der Patienten im Vergleich zum Placebo. Die Abnahme der Schmerzen stand im Zusammenhang mit einer Verbesserung des Wohlbefindens und der mikrovaskularen Funktion, also der Funktion der kleinen Blutgefäße.

DHA und EPA lindern arthrosebedingte Schmerzen. Die Einnahme dieser Vitalstoffe könnte den Wissenschaftlern nach eine sinnvolle Ergänzung in der Therapie von Arthrose sein.

Kuszewski JC, Wong RHX, Howe PRC
Fish oil supplementation reduces osteoarthritis-specific pain in older adults with overweight/obesity
Rheumatol Adv Pract. 7/2020; 4(2): rkaa036.

Viele gesundheitlich positive Eigenschaften können Vitamin D bereits zugesprochen werden. Laut den Ergebnissen einer irischen Studie kann sich nun eine weitere positive Wirkung einreihen. Ziel der Studie war die Ermittlung eines Zusammenhangs zwischen dem Vitamin D-Status von über 60-Jährigen und der Wahrscheinlichkeit, aufgrund eines gesundheitlichen Vorfalls in ein Krankenhaus oder eine Notaufnahme aufgenommen werden zu müssen. 3.093 Senioren nahmen an der Studie teil.

Im Folgezeitraum von durchschnittlich 3,6 Jahren wurden 1.269 Senioren ins Krankenhaus und 1.577 Senioren in die Notaufnahme eingeliefert. Senioren, für die der Besuch einer Notaufnahme notwendig war, hatten durchschnittlich deutlich niedrigere Vitamin D-Spiegel als nicht eingelieferte Senioren
(59.1 vs. 70.6 nmol/L). Das gleiche Bild zeigte sich auch bei Senioren, für die ein Krankenhausaufenthalt notwendig war (58.4 vs. 69.3 nmol/L).

Die Auswertung zeigte, dass es einen Zusammenhang zwischen dem Vitamin D-Status und dem Risiko für eine Einlieferung in ein Krankenhaus oder eine Notaufnahme gab. Ebenso konnte ein Zusammenhang zwischen der Dauer des Krankenhausaufenthalts und dem Vitamin D-Spiegel ermittelt werden. Ein guter Vitamin D-Status scheint den Ergebnissen der Studie nach zu urteilen vor allem im Alter den Bedarf von Krankenhausaufenthalten zu reduzieren.

Vitamin D ist in besonderem Maße in Fisch zu finden. Fisch überzeugt auf ganzer Linie, denn er kann vielfältig zubereitet werden, liefert wichtige Nährstoffe und kann auch mit gutem Gewissen gegenüber der Umwelt verzehrt werden, wenn man es richtig angeht.

Beirne A, McCarroll K, Walsh JB, Casey M, Laird E, McNulty H, Ward M, Hoey L, Molloy AM, Healy M, Hughes C, Strain S, Cunningham C.
Vitamin D and Hospital Admission in Older Adults: A Prospective Association
Nutrients 2/2021; 13(2): 616.

Probiotische Kulturen haben schon vereinzelt in Studien gezeigt, dass sie den Schlaf positiv beeinflussen können. Eine aktuelle Studie zeigt nun, dass auch Präbiotika Einfluss auf den Schlaf haben können. 

Über einen Zeitraum von 3 Wochen nahmen 70 Männer und Frauen eine Stunde vor dem Zubettgehen ein auf Milchproteinen und Galactooligosacchariden, Vitaminen sowie Mineralstoffen basierendes Supplement oder ein Placebo (Magermilch) ein. Die Teilnehmer waren zwischen 30 und 50 Jahre alt und litten unter Schlafstörungen.

Nach dieser dreiwöchigen Einnahme-Phase folgte ein dreiwöchige Pause. Anschließend wurden die Gruppen getauscht, d. h. die vorherige Präbiotika-Gruppe nahm über einen Zeitraum von 3 Wochen nun das Placebo und die vorherige Placebo-Gruppe nun die Präbiotika ein. Unter der Einnahme der Präbiotika hatten die Teilnehmer einen verbesserten Schlaf und einen niedrigeren Kortisolspiegel am Morgen im Vergleich zur Einnahme des Placebo-Produkts.

Ebenso zeigte sich unter der Einnahme der Präbiotika ein Anstieg der probiotischen Kulturen der Spezies Bifidobakterium. Die hohe Anzahl an Bifidobakterien korrelierte mit einer hohen Schlafqualität. Präbiotika können den Kortisolspiegel am Morgen nach dem Schlaf senken und die Anzahl der Bifidobakterien erhöhen. Beide Faktoren scheinen einen guten Schlaf zu begünstigen.

Unsere Ernährung kann den Schlaf beeinflussen. Was am Abend gegessen und getrunken wird, nimmt großen Einfluss auf die Einschlafzeit, Durchschlafdauer, Dauer der Tiefschlafphasen und letztlich auf die Schlafqualität.

Schaafsma A, Mallee L, van den Belt M, Floris E, Kortman G, Veldman J, van den Ende D, Kardinaal A.
The Effect of A Whey-Protein and Galacto-Oligosaccharides Based Product on Parameters of Sleep Quality, Stress, and Gut Microbiota in Apparently Healthy Adults with Moderate Sleep Disturbances: A Randomized Controlled Cross-Over Study.
Nutrients 7/2021; 3(7): 2204..

Magnesium ist an einer Vielzahl verschiedener Stoffwechselprozesse im Körper beteiligt. Insbesondere ältere Menschen sind häufig von einem Magnesiummangel betroffen. Der Grund hierfür liegt in einer abnehmenden Absorptionsrate, höheren Verlusten über die Nieren und einem stärkeren Verbrauch vom Magnesium aufgrund von der Einnahme mehrerer Medikamente. Eine aktuelle Übersichtsarbeit über mehrere wissenschaftliche Arbeiten fasste kürzlich die Bedeutung von Magnesium für das Immunsystem und die Konsequenzen eines Magnesiummangels im Alter zusammen.

Demnach bewirkt ein Magnesiummangel im Körper oxidativen Stress und Entzündungsreaktionen, begünstigt zahlreiche altersabhängige Erkrankungen und Infektionen. Eine besondere Funktion nimmt Magnesium der Übersichtsarbeit nach bei Immunfunktionen ein.

Magnesium ist ein Cofaktor. Cofaktoren ermöglichen wichtige chemische Reaktionen im Körper. Als Cofaktor ist Magnesium an der sogenannten Immunglobulinsynthese und anderen Prozessen, die eng mit der Funktion von Immunzellen verbunden sind, beteiligt. Ebenso ist Magnesium notwendig für die Biosynthese, den Transport und die Aktivierung von Vitamin D, einem weiteren Schlüsselfaktor in der Entstehung und Entwicklung von Infektionskrankheiten.

Laut der Übersichtsarbeit erfüllt der Mineralstoff Magnesium noch weitere wichtige Aufgaben in der Immunfunktion. Die Wissenschaftler stellen die Bedeutung von Magnesium für die Immunfunktion insbesondere im Alter heraus. Demnach könnte die Funktion von Magnesium sogar Einfluss auf den Verlauf einer COVID-19-Infektion nehmen.

Magnesium ist ein für den Menschen lebensnotwendiger (essentieller) Mineralstoff und ist in unterschiedlichen Mengen in einer Vielzahl von Lebensmitteln enthalten.

Dominguez LJ, Veronese N, Guerrero-Romero F, Barbagallo M.
Magnesium in Infectious Diseases in Older People.
Nutrients 1/2021; 13(1): 180.

Ein ausreichender Fischverzehr ist laut Experten zur Unterstützung der Herzgesundheit sinnvoll. Verantwortlich für den gesundheitlichen Nutzen sind insbesondere die enthaltenen Omega-3-Fettsäuren Eicosapentaensäure (EPA) und Docosahexaensäure (DHA). Eine aktuelle Analyse ermittelte nun die optimale Anzahl der Fischmahlzeiten pro Woche.

Eine kürzlich veröffentlichte Übersichtsarbeit fasste die Ergebnisse von vier großen Studien mit insgesamt fast 200.000 Teilnehmern zusammen. Die Teilnehmer entstammten aus 53 Ländern und hatten ein Alter zwischen 46 und 62 Jahren. In allen vier Studien wurden die Teilnehmer zu ihren Ernährungsgewohnheiten befragt, wodurch später der Einfluss des Fischverzehrs in Bezug auf die Vorbeugung von kardiovaskulären Herzerkrankungen abgeleitet werden konnte.

In einer der vier Studien konnte nach einem knapp neunjährigen Beobachtungszeitraum weder bei Personen mit kardiovaskulären Vorerkrankungen noch bei Gesunden ein statistisch signifikanter Einfluss gefunden werden. In den anderen drei Studien, die zusätzlich den Einfluss spezieller Arzneimittel untersucht hatten, zeigte sich ein deutlich positiver Effekt des Fischverzehrs auf die Sekundärprävention von kardiovaskulären Erkrankungen.

Ein Fischverzehr von 175-350 g pro Woche reduzierte das Risiko für kardiovaskuläre Herzerkrankungen im Vergleich zu Personen mit weniger als 50 g Fischverzehr pro Woche um 16 % und das Risiko, daran zu versterben, um 18 %. Ein Verzehr von mehr als 350 g Fisch pro Woche führte zu keiner weiteren Steigerung des Nutzens.

Der Verzehr von 175-350 g Fisch pro Woche konnte in einer Analyse von mehreren Studien das Risiko für kardiovaskuläre Erkrankungen bei bereits kardiovaskulär erkrankten Menschen reduzieren. Dies entspricht nach Aussage der Autoren circa 1-2 Portionen Fisch pro Woche. Ernährungswissenschaftler führen die Vorteile eher auf die hohen EPA- und DHA-Gehalte der Fische zurück, denen günstige Wirkungen auf Immunsystem, Blutgerinnung und Blutdruck zugeschrieben werden.

Omega-3-Fettsäuren sind wichtiger Bestandteil einer ausgewogenen und gesunden Ernährung. Zwar sind sie nicht nur in marinen, sondern auch in pflanzlichen Lebensmitteln zu finden, jedoch besteht zwischen den Omega-3-Fettsäure-Quellen ein Unterschied, der vielen Menschen nicht bekannt ist.

Mohan D, Mente A, Dehghan M, Rangarajan S, O’Donnell M, Hu W, Dagenais G, Wielgosz A, Lear S, Wei L, Diaz R, Yusuf S.
URE, ONTARGET, TRANSCEND, and ORIGIN investigators. Associations of Fish Consumption With Risk of Cardiovascular Disease and Mortality Among Individuals With or Without Vascular Disease From 58 Countries.
JAMA Intern Med. 3/2021

Die aktuellen Ergebnisse einer amerikanischen Studie zeigen, dass die Ernährung Einfluss auf die Häufigkeit und Dauer von Kopfschmerzattacken haben kann. Christopher Ramsden und sein Team untersuchten in einer Interventionsstudie den Einfluss eines hohen Verzehrs von Omega-3-Fettsäuren sowie einer pflanzlichen Omega-6-Fettsäure.

In ihrer Studie wurden 183 Teilnehmer, vorwiegend weiblich (88 %) mit einem Durchschnittsalter von 38 Jahren und regelmäßiger Migräne (5-20 Tage pro Monat) in drei Gruppen eingeteilt. Die erste Gruppe (High Omega-3; H3) erhielt 16 Wochen eine Omega-3-fettsäurereiche und Omega-6-fettsäurehaltige Ernährung.

Die zweite Gruppe (High Omega-3 Low Omega 6; H3-L6) erhielt über denselben Zeitraum die gleiche Menge Omega-3-Fettsäuren, jedoch weniger Omega-6-Fettsäuren. Die dritte Gruppe entsprach einer Kontrollgruppe und erhielt eine Omega-3-fettsäurearme und Omega-6-fettsäurehaltige Ernährung.

Die Omega-3-fettsäurereiche Ernährung erhöhte sowohl in der Gruppe mit viel als auch wenig Omega-6-Fettsäuren die Blutspiegel eines schmerzlindernden Botenstoffs. In einem Kopfschmerztest konnten keine Unterschiede im Vergleich zur Kontrollgruppe festgestellt werden.

Allerdings zeigt sich im Kopfschmerztagebuch der Teilnehmer, dass die Omega-3-Fettsäuren die tägliche Gesamt-Kopfschmerzdauer, die moderate bis schwere Kopfschmerzdauer und die Anzahl an Kopfschmerztagen um 1,3 Stunden, 0,7 Stunden und 2 Tage reduzieren konnte. 

Eine Ernährung reich an Omega-3-Fettsäuren kann die Häufigkeit und Schwere von Kopfschmerzen reduzieren.

Ramsden C E, Zamora D, Faurot K R, MacIntosh B, Horowitz M, Keyes G S et al.
Dietary alteration of n-3 and n-6 fatty acids for headache reduction in adults with migraine: randomized controlled trial
BMJ 7/2021; 374: 1448.

Coenzym Q10 ist ein effizientes Antioxidans und zeigt zudem auch entzündungshemmende Eigenschaften. Einige Studien konnte bereits die Sicherheit und Wirksamkeit in der Remissionsphase – einervorübergehenden oder dauernden Abschwächung der Symptome bei chronischen Erkrankungen – bei Colitis ulcerosa-Patienten nachweisen.

Eine Forschergruppe aus dem Iran wollte die bisher gewonnenen Erkenntnisse einer weiteren Probe unterziehen. Dafür erhielten 88 Colitis ulcerosa-Patienten mit einer milden bis moderaten Ausprägung der Erkrankung über einen Zeitraum von 2 Monaten entweder 200 mg Coenzym Q10 oder ein Placebo. Zu Beginn und nach Ende der Studie wurden zahlreiche Indikatoren des Erkrankungsverlaufs im Blut bestimmt.

Nach acht Wochen kam es in der Coenzym Q10-Gruppe zu einer Verbesserung der Ergebnisse des sogenannten Simple Clinical Colitis Activity Index-Fragebogens (SCCAIQ), der ein diagnostisches Instrument und ein Fragebogen zur Beurteilung der Schwere der Symptome bei Menschen, die an Colitis ulcerosa leiden, darstellt. Außerdem veränderten sich die Blut-Indikatoren, beispielsweise kam es zum Anstieg eines antimikrobiellen Proteins, welches von Immunzellen produziert wird. 

Die Autoren schlussfolgern in ihrer Studie, dass Coenzym Q10 eine sinnvolle Ergänzung in der Therapie einer leichten bis moderaten Colitis Ulcerosa-Erkrankung sein könnte, insbesondere durch die entzündungshemmende Wirkung. Coenzym Q10 wird aufgrund der strukturellen Ähnlichkeit mit Vitamin E zu den vitaminähnlichen Substanzen (Vitaminoide) gezählt.

Farsi F, Ebrahimi-Daryani N, Golab F, Akbari A, Janani L, Karimi MY, Irandoost P, Alamdari NM, Agah S, Vafa M.
A randomized controlled trial on the coloprotective effect of coenzyme Q10 on immune-inflammatory cytokines, oxidative status, antimicrobial peptides, and microRNA-146a expression in patients with mild-to-moderate ulcerative colitis.
Eur J Nutr. 2/2021

Vitalstoffpräparate mit der Omega-3-Fettsäure Eicosapentaensäure (EPA) verbessern laut einer europäischen Studie die Präzision und Geschwindigkeit der kognitiven Fähigkeiten gesunder, junger Erwachsener. Wissenschaftler der Northumbria University in England untersuchten in einer gut angelegten Studie den Einfluss der marinen Omega-3-Fettsäuren EPA und Docosahexaensäure (DHA) auf die kognitiven Fähigkeiten von 310 gesunden Erwachsenen im Alter zwischen 25 und 49 Jahren.

Die Teilnehmer wurden in drei Gruppen eingeteilt und erhielten über 26 Wochen täglich ein Vitalstoffpräparat mit 900 mg DHA und 270 mg EPA (DHA -Gruppe) oder 360 mg DHA und 900 mg EPA (EPA-Gruppe) oder ein Placebo mit Olivenöl (Placebo-Gruppe). Im Vergleich zur DHA-Gruppe und der Placebo-Gruppe verbesserte sich in der EPA-Gruppe nach 26 Wochen die Merkfähigkeit und Geschwindigkeit bei Denkprozessen.

Bei den Teilnehmern der EPA- und in der DHA-Gruppe stellten die Wissenschaftler im Vergleich zur Placebo-Gruppe eine Reduzierung des sauerstoffreichen roten Blutfarbstoffs im Bereich des Frontallappens im Gehirn fest. Die Autoren schlussfolgern, dass EPA die kognitiven Fähigkeiten verbessern kann.

Die Abnahme des sauerstoffreichen roten Blutfarbstoffs im Bereich des Frontallappens im Gehirn dient den Autoren als möglicher Mechanismus für die kognitive Wirkung von EPA. Nicht nur körperlich, sondern auch geistig und mental fit wollen wir sein und lange bleiben. Geistige Mobilität ist eine Trainingsfrage.

Patan MJ, Kennedy DO, Husberg C, Hustvedt SO, Calder PC, Khan J, Forster J, Jackson PA.
Supplementation with oil rich in eicosapentaenoic acid, but not in docosahexaenoic acid, improves global cognitive function in healthy, young adults: results from randomized controlled trials.
Am J Clin Nutr. 6/2021

Eine aktuelle Übersichtsarbeit kommt zu dem Ergebnis, dass der Verzehr von Citrusfrüchten einen positiven Einfluss auf die Gehirngesundheit insbesondere im Alter ausüben kann. Im Rahmen einer umfassenden wissenschaftlichen Recherche wurden hunderte Studien identifiziert, die sich mit der Auswirkung von Citrus-Flavonoiden auf Gehirn- und Nervenzellen beschäftigten. Darunter waren auch 10 Studien, die mit Menschen durchgeführt wurden.

Demnach wirken die Flavonoide auf zellulärer Ebene vor allem antioxidativ und antiinflammatorisch. Beide Wirkungen spielen eine wichtige Rolle beim Zellschutz von Gehirn- und Nervenzellen während des Alterungsprozesses. Eine weitere neue Erkenntnis ist der Einfluss der Flavonoide auf die Funktion der Blut-Hirnschranke. Es wird vermutet, dass Flavonoide auf diese Weise ihre protektiven neuronalen Effekte vermitteln könnten.

In ihrem Fazit stellen die Autoren der Übersichtsarbeit den Citrus-Flavonoiden ein positives Zeugnis aus: Citrus-Flavonoide haben ein vielversprechendes Potenzial zur positiven Beeinflussung kognitiver Alterungsprozesse.

Pontifex MG, Malik MMAH, Connell E, Müller M, Vauzour D.
Citrus Polyphenols in Brain Health and Disease: Current Perspectives.
Front Neurosci. 2/2021

Beim Vergleich der Ernährungsgewohnheiten und des Mikronährstoff-Status von Gesunden mit denen von Alzheimer-Erkrankten kommen interessante Unterschiede zum Vorschein.

Wissenschaftler veröffentlichten nun in einer hoch angesehenen Fachzeitschrift die Ergebnisse ihrer Studie, an der 110 Patienten mit moderater Alzheimererkrankung und 60 gesunde Personen teilnahmen. Die Teilnehmer hatten ein Alter von mindestens 52 Jahren. Patienten mit Alzheimer hatten deutlich geringere Konzentrationen der Mikronährstoffe Selen und Zink im Blutserum sowie eine schlechtere antioxidative Gesamtkapazität.

Auch das Verhältnis von Kupfer zu Zink war bei Alzheimerpatienten deutlich höher. Kupfer gilt als Oxidans, Zink hingegen unterstützt antioxidative Prozesse im Körper. Der Verlauf der Alzheimerkrankheit, gemessen anhand des sogenannten Mini-Mental-Status-Tests, zeigte einen Zusammenhang mit der antioxidativen Gesamtkapazität. Eine hohe Kupferkonzentration über dem Normwert zeigte einen Zusammenhang mit niedrigen Werten des Mini-Mental-Status-Tests.

Patienten mit Alzheimer haben deutlich geringere Konzentrationen wichtiger antioxidativer Mikronährstoffe im Blutserum. Dies könnte ein wichtiger Ansatz in der Alzheimer-Therapie sein, da oxidativer Stress Vorgänge, welche den Verfall des Nervensystems betreffen, vorantreibt.

Laut der Ergebnisse der Nationalen Verzehrsstudie II erreichen 66 % der Männer und 30 % der Frauen im Alter von 35 bis 50 Jahren die empfohlene tägliche Zufuhr von Zink nicht.

Socha K, Klimiuk K, Naliwajko SK, Soroczyńska J, Puścion-Jakubik A, Markiewicz-Żukowska R, Kochanowicz J.
Dietary Habits, Selenium, Copper, Zinc and Total Antioxidant Status in Serum in Relation to Cognitive Functions of Patients with Alzheimer’s Disease.
Nutrients 1/2021; 13(2): 287.

Die marinen Omega-3-Fettsäuren Eicosapentaensäure (EPA) und Docosahexaensäure (DHA) könnten den Ergebnissen einer englischen Arbeitsgruppe zufolge eine sinnvolle Unterstützung für die Regenerationsphase nach dem Training sein. Intensive Trainingseinheiten können bei Sportlern kleine Mikroverletzungen am Muskel entstehen lassen und zu vorübergehender Muskelentzündung, Kraftverlust und Muskelkater führen.

In einer Studie untersuchten Wissenschaftler den Einfluss der marinen Omega-3-Fettsäuren EPA und DHA und deren antiinflammatorische Eigenschaften auf Mikroverletzungen nach dem Sport. 14 gesunde Sportler im Alter von 21 bis 29 Jahren erhielten zu diesem Zweck über vier Wochen täglich 3.000 mg eines EPA- und DHA-Supplements oder ein Placebo. Im Anschluss und zu Beginn wurde ein Downhill-Lauf absolviert.

Im Vergleich zur Placebogruppe war der Muskelkater in der Omega-3-Gruppe signifikant geringer ausgeprägt. Die Interleukin 6-Konzentration, ein Marker für Entzündungen, stieg in der Placebogruppe 24 Stunden nach dem Training deutlich an, nicht jedoch in der Omega-3-Gruppe. Der Unterschied zwischen den Gruppen war dennoch nicht deutlich. Gleiches galt für die maximale Leistungsfähigkeit 24 Stunden nach dem Training.

Die Einnahme von Omega-3-Supplementen über 4 Wochen kann die Auswirkungen kleiner Mikroverletzungen der Muskeln nach dem Training zum Teil kompensieren. In dieser Studie konnte die Leistung jedoch nicht durch Omega-3-Fettsäuren verbessert werden.

Omega-3-Fettsäuren sind wichtiger Bestandteil einer ausgewogenen und gesunden Ernährung. Zwar sind sie sowohl in pflanzlichen als auch in marinen Lebensmitteln zu finden, jedoch besteht zwischen den Omega-3-Fettsäure-Quellen ein Unterschied, der vielen Menschen nicht bekannt ist.

Kyriakidou Y, Wood C, Ferrier C, Dolci A, Elliott B.
The effect of Omega-3 polyunsaturated fatty acid supplementation on exercise-induced muscle damage.
J Int Soc Sports Nutr. 1/2021; 18(1): 9.

Stress am Arbeitsplatz ist ein bedeutender Risikofaktor für viele Folgeerkrankungen wie Diabetes, Bluthochdruck (Hypertonie) oder Depressionen. Einen vielversprechenden Lösungsansatz für Stress am Arbeitsplatz liefert nun eine Studie aus Taiwan. Die Wissenschaftler der Studie identifizierten eine Berufsgruppe, die kontinuierlich einem hohen Stresslevel ausgesetzt ist.

Hierbei handelte es sich um IT-Spezialisten, die laut Angabe eines Stressfragebogens eine besonders hohe Punktzahl erreichten. Die 36 Studienteilnehmer erhielten über 8 Wochen täglich zwei Kapseln eines Probiotikums mit Lactobazillus plantarum oder ein Placebo.

Teilnehmer der Probiotika-Gruppe konnten ihr körperliches und subjektiv empfundenes Stresslevel deutlich reduzieren. Bei ihnen nahmen im Vergleich zur Placebogruppe der wahrgenommene Stress, der allgemeine Arbeitsstress, die Arbeitsbelastung, der Cortisolspiegel, Angst, Depressionen und Schlafstörungen ab. Des Weiteren nahmen die allgemeine und psychische Gesundheit, die Lebensqualität und die positiv empfundenen Emotionen zu.

Probiotika wie Lactobazillus plantarum haben demnach das Potenzial, hohe Stresslevel abzubauen und die mentale Gesundheit zu stärken. Davon profitieren insbesondere Menschen in stressigen Lebenssituationen.

Wu SI, Wu CC, Tsai PJ, Cheng LH, Hsu CC, Shan IK, Chan PY, Lin TW, Ko CJ, Chen WL, Tsai YC.
Psychobiotic Supplementation of PS128TM Improves Stress, Anxiety, and Insomnia in Highly Stressed Information Technology Specialists: A Pilot Study:
Front Nutr. 3/2021

Antioxidantien aus der Nahrung wird immer wieder eine präventive Bedeutung gegen neurodegenerative Erkrankungen zugeschrieben. In einer schwedischen Studie wurde dieser Effekt nun für das Entstehungsrisiko von Parkinson untersucht. Ein Team aus internationalen Wissenschaftlern wertete dazu die Daten von 43.685 Männern und Frauen der „Swedish National March Kohorte“ aus. Die Teilnehmer wiesen ein Alter zwischen 18 und 94 Jahren auf.

Die Wissenschaftler untersuchten einen Zusammenhang zwischen dem Verzehr spezieller Antioxidantien und dem Risiko, im Folgezeitraum von durchschnittlich 17,6 Jahren eine Parkinsonkrankheit zu entwickeln. Der Antioxidantienverzehr wurde aus einer Befragung zu den Verzehrgewohnheiten berechnet.

Insgesamt erkrankten im Beobachtungszeitraum 465 Personen an Parkinson. Ein hoher Verzehr von Vitamin E und Vitamin C senkte das Risiko, an Parkinson zu erkranken, deutlich. Teilnehmer, die viel Vitamin E über Lebensmittel verzehrten, hatten im Vergleich zu Teilnehmern, die wenig Vitamin E aufnahmen, ein um 32 % geringeres Risiko, an Parkinson zu erkranken. Ebenso reduzierte Vitamin C das Risiko um 32 %. Für Beta-Carotin konnte keine deutliche Wirkung festgestellt werden. 

Die Wissenschaftler schlussfolgern, dass der Verzehr von Vitamin C und E das Risiko für die Entwicklung einer Parkinsonkrankheit reduzieren könnten.

Hinweis zum Versorgungszustand von Vitamin E (Nationale Verzehrsstudie II 2008)
In der Altersgruppe vom 19. – 80. LJ. erreichen nur circa 50 % der Frauen und Männer die Zufuhr-Empfehlung. Den am schlechtesten versorgten Männern fehlen durchschnittlich circa 7 mg Vitamin E, den Frauen fehlen entsprechend circa 6 mg.
(DGE-Empfehlungen: m. 19. – 24. LJ 15 mg/Tag, m. 25. – 50. LJ. 14 mg/Tag, m. 51. – 64. LJ. 13 mg/Tag, m. 65 > LJ. 12 mg/Tag, w. 19. – 64. LJ. 12 mg/Tag, w. 65 > LJ. 11 mg/Tag).

Hantikainen E, Lagerros YT, Ye W, Serafini M, Adami HO, Bellocco R, Bonn S.
Dietary antioxidants and the risk of Parkinson Disease: The Swedish National March Cohort.
Neurology 1/2021

Eine chronische bakterielle Prostataentzündung (Prostatitis) wird standardmäßig mit einer langzeitigen Gabe von Antibiotika therapiert. In vielen Fällen kehrt nach erfolgreicher Therapie die Prostatitis zurück, was vermutlich auf eine antibiotikabedingte Zerstörung der Darmflora zurückzuführen ist. Wissenschaftler überprüften diese These in einer Studie. 84 Patienten mit chronisch bakterieller Prostatitis erhielten nach einer Antibiotikabehandlung zusätzlich eine 3-monatige Therapie mit probiotischen Kulturen der Spezies Lactobazillus casei.

72,6 % der Patienten waren nach 6 Monaten vollständig genesen und hatten ihren ursprünglichen Gesundheitszustand erreicht. Die Einnahme von Probiotika im Anschluss an die Antibiotikatherapie hatte das Risiko für ein erneutes Auftreten einer chronisch bakteriellen Prostatitis deutlich reduziert und auch den Einsatz von Antibiotika zu Therapiezwecken gesenkt.

Die Autoren schlussfolgern, dass probiotische Kulturen in der Therapie einer bakteriellen Prostatitis die Lebensqualität verbessern, den Therapieerfolg erhöhen und den Antibiotikaeinsatz reduzieren könnten.

Cai T, Gallelli L, Cione E, Perletti G, Ciarleglio F, Malossini G, De Pretis G, Palmieri A, Mirone V, Bartoletti R, Johansen TEB.
The use of Lactobacillus casei DG® prevents symptomatic episodes and reduces the antibiotic use in patients affected by chronic bacterial prostatitis: results from a phase IV study.
World J Urol. 1/2021

Wissenschaftler der Universität Lübeck haben in einer Versuchsstudie die Wirkung von Rosenwurzwurzel-Extrakten auf die kognitive Leistungsfähigkeit untersucht. Tina Koop und Kollegen rekrutierten für die Interventionsstudie 50 gesunde Erwachsene mit einem durchschnittlichen Alter von 41,2 Jahren. Die Teilnehmer erhielten über einen Zeitraum von 12 Wochen zweimal täglich 200 mg Rosenwurzwurzel-Extrakt. Zu Beginn, nach 6 Wochen und nach 12 Wochen durchliefen alle Teilnehmer mehrere neuropsychologische Tests. 

Die Einnahme des Rosenwurzwurzel-Extraktes verbesserte die Reaktionszeiten, also die Fähigkeit, auf seine Umgebung zu reagieren, die Exekutivfunktionen sowie die Denkgeschwindigkeit und die Fähigkeit, Dinge zu verarbeiten.

Die Wissenschaftler schlussfolgern, dass die Einnahme von Rosenwurzwurzel-Extrakt über 12 Wochen die kognitive Leistung verbessern kann. Da diese Studie ohne eine Placebogruppe durchgeführt wurde, empfehlen die Wissenschaftler weitere placebokontrollierte Studien zur Bestätigung der Ergebnisse.

In der Volksheilkunde der arktischen bzw. nördlichen Regionen von Europa, Asien und Nordamerika wird Rosenwurz bereits seit 3.000 Jahren traditionell bei Erschöpfung, psychischen Erkrankungen, Kopfschmerzen und weiteren Beschwerden und Erkrankungen angewendet.

Koop T, Dienel A, Heldmann M, Münte TF.
Effects of a Rhodiola rosea extract on mental resource allocation and attention: An event-related potential dual task study.
Phytother Res. 12/2020; 34(12): 3287-3297.

Die Ärzte in Krankenhäusern konnten während der letzten Monate zunehmende Erfahrungen im Umgang mit COVID-19 Patienten sammeln. Mit den zunehmenden Erfahrungswerten häufen sich die Erkenntnisse, dass Vitamin D eine wichtige Rolle für den Krankheitsverlauf spielen könnte.

In einer Studie aus Belgien haben Wissenschaftler die Daten von 186 schweren COVID-19-Verläufen zwischen März und April 2020 ausgewertet. Sie untersuchten im Speziellen den Zusammenhang zwischen dem Vitamin D-Status der Patienten nach der Aufnahme ins Krankenhaus, dem Schweregrad der akuten respiratorischen Infektion anhand radiologischer Ergebnisse (CT) sowie der Sterblichkeit.

59 % aller aufgenommenen COVID-19-Patienten hatten einen Vitamin D-Mangel (< 20ng/ml). Bei Männern war der Anteil mit 67 % deutlich höher als bei Frauen. Patienten mit einem zunehmenden Schweregrad der Erkrankung wiesen deutlich häufiger einen Vitamin D-Mangel auf. Im Stadium 1 betraf der Mangel im Durchschnitt 55 %, im Stadium 3 74 % der Patienten. Das Risiko, an einer COVID-19-Infektion zu versterben, war bei Patienten mit einem Vitamin D-Mangel 3,61-fach höher.

Ein Vitamin D-Mangel erhöht bei COVID-19-Patienten im Krankenhaus das Risiko für einen schwere Infektion und die Sterblichkeit.

De Smet D, De Smet K, Herroelen P, Gryspeerdt S, Martens GA.
Serum 25(OH)D Level on Hospital Admission Associated With COVID-19 Stage and Mortality.
Am J Clin Pathol. 11/2020

In vielen Studien beobachten Wissenschaftler regelmäßig einen Zusammenhang zwischen zu geringen Vitamin D-Spiegeln und gesundheitlich ungünstig hohen Blutdruckwerten der Versuchsteilnehmer. Lauren Abderhalden und ihr Team aus Wissenschaftlern der Züricher Universitätsklinik und Wissenschaftlern der Harvard School of Public Health untersuchten, ob durch eine Vitamin D-Gabe der Blutdruck gesenkt werden kann.

Die Daten der Studie entstammten der Züricher Multiple Endpoint Vitamin D Studie zu Kniearthrosen. Es handelte sich um eine experimentelle Studie, bei der ausgewählte Patienten, die sich einer Knieoperation unterzogen, für 24 Monate entweder 20 µg oder 50 µg Vitamin D (800 oder 2.000 Internationale Einheiten = IE) erhielten. Die 273 Teilnehmer waren alle älter als 60 Jahre. 

Die Einnahme von Vitamin D senkte den Blutdruck in beiden Gruppen. Es konnte festgestellt werden, dass der systolische Blutdruck nach zwei Jahren der Vitamin D-Einnahme im Durchschnitt um fast 4 mmHg abgenommen hatte. Zudem konnte beobachtet werden, dass eine höhere Vitamin D-Einnahme tägliche Blutdruckschwankungen stärker reduzierte.

Die Studie von Lauren Abderhalden und Kollegen bestätigt die Beobachtungen aus Studien, dass eine Vitamin D-Einnahme bei älteren Menschen den Blutdruck positiv beeinflussen kann.

Abderhalden LA, Meyer S, Dawson-Hughes B, et al.
Effect of daily 2000 IU versus 800 IU vitamin D on blood pressure among adults age 60 years and older: a randomized clinical trial
Am J Clin Nutr. 6/2020

Extrakte der Schlafbeerenwurzel, auch bekannt als Ashwagandha, werden bereits seit Jahrhunderten wegen ihrer schlaffördernden Wirkung angewendet. Schlafbeerenwurzel-Extrakt gilt daher als komplementärmedizinischer Vitalstoff zur Behandlung einer Schlafstörung. In einer Studie untersuchten Wissenschaftler die Wirkung des Extraktes über acht Wochen sowohl bei 40 gesunden als auch 40 Patienten mit Schlafstörungen. Alle Patienten durchliefen zu Beginn und nach acht Wochen zahlreiche Tests zur Schlafqualität.

In beiden Gruppen, Gesunde und Teilnehmer mit Schlafstörungen, bewirkte die Einnahme des Schlafbeerenwurzel-Extraktes eine Verbesserung der Schlafqualität. Die Wirkung bei Teilnehmern mit einer Schlafstörung war stärker ausgeprägt. Dies äußerte sich in einer kürzeren Einschlafzeit, einer besseren Schlafqualität, einer höheren Schlafeffizienz, einer längeren Schlafgesamtzeit, seltenerem Aufwachen nach Einsetzen des Schlafs und einer am Tage höheren geistigen Wachsamkeit.

Ebenso schnitten Teilnehmer, die Schlafbeerenwurzel-Extrakte eingenommen hatten, besser bei der Hamilton-Angst-Skala ab. Die Hamilton-Angst-Skala ist ein Fragebogen zur Beurteilung der Schwere von Angststörungen. Die aktuelle Studie zeigt, dass Supplemente mit Schlafbeerenwurzelextrakt den Schlaf von Menschen mit und ohne Schlafstörungen verbessern können.

Langade D, Thakare V, Kanchi S, Kelgane S.
Clinical evaluation of the pharmacological impact of ashwagandha root extract on sleep in healthy volunteers and insomnia patients: A double-blind, randomized, parallel-group, placebo-controlled study
J Ethnopharmacol. 8/2020

Vitamin D hat zahlreiche Wirkungen auf Körperzellen und Körpergewebe, die auch an einer Covid-19-Erkrankung beteiligt sind. In einer klinischen Studie untersuchten Ärzte einer spanischen Universitätsklinik die Wirkung von Vitamin D auf den Krankheitsverlauf von Patienten, die aufgrund einer nachgewiesenen Covid-19-Infektion im Krankenhaus waren. Alle 76 behandelten Patienten erhielten eine Standardmedikation. Ein Teil der Patienten erhielt darüber hinaus eine Vitamin D-Supplementation.

Patienten die Vitamin D-Supplemente erhielten, zeigten einen besseren klinischen Verlauf der Krankheit. Von den 50 zusätzlich mit Vitamin D behandelten Patienten musste nur einer auf der Intensivstation weiterbehandelt werden. Dies entsprach einem Anteil von 2 %. In der Nicht-Vitamin D-Gruppe hingegen lag der Anteil an Intensiv-Patienten bei 50 % (13 von 26 Patienten). Dies entsprach einem durchschnittlich geringeren Risiko für die Notwendigkeit einer Behandlung auf der Intensivstation von 96 %. In der Vitamin D-Gruppe kam es zu keinem Todesfall. Bei Patienten der Nicht-Vitamin D-Gruppe verstarben zwei der 13 Intensivpatienten.

Die Studie zeigt, dass die hochdosierte Einnahme von Vitamin D die Notwendigkeit einer Intensivbehandlung verringern kann und den Krankheitsverlauf bei Covid-19-Patienten verbessert. Die Ergebnisse müssen in weiteren größeren Studien überprüft werden.

Hinweis zum Versorgungszustand von Vitamin D (Nationale Verzehrsstudie II 2008)
In der Altersgruppe ab dem 19. LJ. erreichen über die normale Ernährung 0 % der Frauen und Männer die Zufuhr-Empfehlung, weshalb den am schlechtesten Versorgten circa 19,2 µg Vitamin D fehlen. (DGE-Empfehlung: 20 µg/Tag)

Entrenas Castillo M, Entrenas Costa LM, Vaquero Barrios JM, Alcalá Díaz JF, López Miranda J, Bouillon R, Quesada Gomez JM.
Effect of calcifediol treatment and best available therapy versus best available therapy on intensive care unit admission and mortality among patients hospitalized for COVID-19: A pilot randomized clinical study.
J Steroid Biochem Mol Biol. 10/2020

Probiotika interagieren über die Darmflora mit dem Gehirn und beeinflussen die Stimmung und mentale Gesundheit. Studien konnten bereits zeigen, dass spezielle Lactobazillen und Bifidobakterien die Symptome bei Depressionen lindern können.

In einer Studie von Wissenschaftlern aus der Türkei und dem Iran wurde nun ein Beweis erbracht, dass die zuvor auf Symptomebene beobachteten Verbesserungen der Psyche auch auf physiologischer Ebene nachweisbar sind. 78 Patienten mit einer leichten bis moderaten Depression erhielten für acht Wochen entweder ein Probiotikum mit Bifidobakterien und Lactobazillen, Präbiotika oder ein Placebo.

Teilnehmer der Probiotikagruppe wiesen, verglichen mit den Teilnehmern der Präbiotika- und Placebogruppe, acht Wochen nach der ersten Einnahme höhere Konzentrationen des neuronalen Wachstumsfaktors „brain-derived neurotrophic factor“ (BDNF) auf. Die BDNF-Konzentration stand im Zusammenhang mit der Ausprägung depressiver Symptome. Präbiotika erhöhten zwar ebenfalls den BDNF-Spiegel, es konnte jedoch kein statistischer Zusammenhang nachgewiesen werden.

Probiotika können die Symptome einer Depression vermutlich über einen Anstieg von BDNF verbessern.

Heidarzadeh-Rad N, Gökmen-Özel H, Kazemi A, Almasi N, Djafarian K.
Effects of a Psychobiotic Supplement on Serum Brain-derived Neurotrophic Factor Levels in Depressive Patients: A Post Hoc Analysis of a Randomized Clinical Trial.
J. Neurogastroenterol Motil. 9/2020; 26(4): 486-495.

Die Ergebnisse einer Studie zur Gewichtsreduktion aus Deutschland demonstrieren auf beeindruckende Weise, dass Mahlzeitenersatz-Shakes eine wichtige Ergänzung zu Fitnessprogrammen sind. Im Rahmen der Studie wurden 463 übergewichtige und adipöse Teilnehmer für 52 Wochen in zwei Gruppen mit verschiedenen Gewichtsreduktionsprogrammen zugeordnet.

In der ersten Gruppe versuchten Teilnehmer, ihr Gewicht durch Lebensstilmaßnahmen zu reduzieren. In der zweiten Gruppe absolvierten die Teilnehmer neben der Lebensstiländerung ebenso ein Ernährungsprogramm. Dazu ersetzten sie für eine Woche täglich 3 Mahlzeiten, anschließend für weitere 2–4 Wochen noch zwei Mahlzeiten und zuletzt bis zur 26. Woche noch eine Mahlzeit durch einen Mahlzeitenersatz-Shake. Ein weiteres halbes Jahr später verglichen die Autoren der Studie das Gewicht der Teilnehmer.

Der zusätzliche Verzehr von Mahlzeitenersatz-Shakes hatte einen deutlichen Einfluss auf die Gewichtsreduktion. Im Vergleich nahmen Teilnehmer, die zusätzlich Mahlzeitenersatz-Shakes eingenommen hatten, nach 26 Wochen im Durchschnitt 3,2 kg mehr Gewicht ab. Der Gewichtsunterschied in der Mahlzeitenersatz-Gruppe war zudem nachhaltiger. Teilnehmer der Mahlzeitenersatz-Gruppe hatten im Durchschnitt auch nach einem Jahr noch 1,8 kg weniger Körpergewicht als die Lebensstil-Gruppe.

Eine Kombination aus Veränderungen des Lebensstils und einem 6-monatigen Ernährungsprogramm mit Mahlzeitenersatz-Shakes ist nach den Ergebnissen der Studie eine optimale Strategie zur Gewichtsreduktion.

Halle M, Röhling M, Banzer W, Braumann KM, Kempf K, McCarthy D, Schaller N, Predel HG, Scholze J, Führer-Sakel D, Toplak H, Berg A; ACOORH study group.
Meal replacement by formula diet reduces weight more than a lifestyle intervention alone in patients with overweight or obesity and accompanied cardiovascular risk factors-the ACOORH trial.
Eur J Clin Nutr. 10/2020

Bei kaum einer Erkrankung wird in einem solchen Tempo geforscht wie bei Covid-19. Täglich werden neue Erkenntnisse veröffentlicht. Nun haben indische Wissenschaftler zu einem Zusammenhang zwischen Covid-19-Erkrankungen und dem Darmmikrobiom geforscht. Als Mikrobiom bezeichnet man die Gesamtheit aller Mikroorganismen im Verdauungstrakt. 

Die Wissenschaftler stellten fest, dass RNA des Virus SARS-CoV-2 im Kot von Covid-19-Erkrankten nachweisbar war. Des Weiteren konnte beobachtet werden, dass auf Darmzellen sogenannte ACE-Rezeptoren zu finden sind, die wie in der Lunge als Eintrittspforte für das Virus SARS-CoV-2 dienen könnten. Eine Beteiligung des Darms bei COVID-19-Erkrankungen scheint daher nicht unwahrscheinlich.

Darüber hinaus ist bereits bekannt, dass Virusinfektionen der Atemwege die Zusammensetzung der Bakterienkulturen im Darm stören können und dass mit zunehmendem Alter auch die Vielfalt der nützlichen sogenannten probiotischen Kulturen im Darm abnimmt. Die Abnahme der im Darm befindlichen Bakterienvielfalt im Alter könnte demnach ein wichtiger Risikofaktor für schwere Verläufe von COVID-19-Erkrankungen sein.

Die Wissenschaftler empfehlen, durch eine zielgerichtete Ernährung und Supplementierung von Probiotika und Präbiotika die Zusammensetzung der Darmflora zu unterstützen, um dadurch das Immunsystem zu stärken. Präbiotika, wie beispielsweise das Kohlenhydrat Inulin, werden über die Nahrung aufgenommen und stellen eine Nahrungsgrundlage für die Darmbakterien dar, wodurch die Zusammensetzung der Darmbakterien beeinflusst werden kann.

Dhar D, Mohanty A.
Gut microbiota and Covid-19- possible link and implications.
Virus Res. 8/2020

Ein Team aus Wissenschaftlern hat eine aussagekräftige Übersichtsarbeit veröffentlicht, die verdeutlicht, dass die Aufnahme großer Mengen mariner Omega-3-Fettsäuren aus Fischöl die Regeneration der Muskeln nach starker körperlicher Anstrengung beschleunigen kann. Es wurde die Studienlage zur Wirkung von marinen Omega-3-Fettsäuren auf verschiedene körperliche Leistungsmerkmale untersucht.

Im Rahmen der Erstellung der Übersichtsarbeit wurden 18 Studien herangezogen, die den Zusammenhang zwischen Omega-3-Fettsäuren und körperlichen Leistungsmerkmalen untersuchten. Alle Studien kamen zu dem Ergebnis, dass die Omega-3-Fettsäuren Eicosapentaensäure (EPA) und Docosahexaensäure (DHA) die Muskelkraft während einer intensiven Tätigkeit erhalten und die Regeneration beschleunigen.

Marine Omega-3-Fettsäuren haben den Ergebnissen der aktuellen Studie nach das Potenzial, die Regenerationskraft des Körpers zu stärken.

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Frischer Seefisch ist der ideale Lieferant für Omega-3-Fettsäuren. Wie viel Fisch pro Woche die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfiehlt und was Sie beim Kauf beachten sollten, erfahren Sie hier

Heileson JL, Funderburk LK.
The effect of fish oil supplementation on the promotion and preservation of lean body mass, strength, and recovery from physiological stress in young, healthy adults: a systematic review.
Nutr Rev. 6/2020

Probiotika können über die Darm-Hirn-Achse unmittelbaren Einfluss auf die psychische Gesundheit nehmen. In einer doppelblinden, placebokontrollierten und dem Zufallsprinzip unterliegenden Ernährungsstudie konnten Wissenschaftler diesen Effekt nun bei gestressten Menschen nachweisen. In ihrer Studie erhielten 111 Patienten mit einem hohen Stresslevel entweder ein Probiotikum mit einer Milliarden koloniebildenden Einheiten des Stammes Lactobazillus plantarumoder ein Placebo. Die Dauer der Einnahme betrug 12 Wochen.

Im Vergleich zum Ausgangswert nahmen sowohl die Stress- als auch die Angstsymptome in der Probiotikagruppe ab. Ebenso verbesserte sich die psychische Verfassung. Dies äußerte sich besonders bei den über 30-Jährigen in einer höheren Aufmerksamkeitsfähigkeit, einer besseren emotionalen Auffassungsgabe und einer Verbesserung des assoziativen Lernens. Ebenso verbesserten sich zahlreiche stressassoziierte Blutwerte wie der Cortisolspiegel, Entzündungswerte sowie entzündungshemmende Botenstoffe.

Menschen mit einem hohen Stresslevel können durch die Einnahme von probiotischen Kulturen sowohl kognitiv als auch gesundheitlich profitieren.

Chong HX, Yusoff NAA, Hor YY, Lew LC, Jaafar MH, Choi SB, Yusoff MSB, Wahid N, Abdullah MFIL, Zakaria N, Ong KL, Park YH, Liong MT.
Lactobacillus plantarum DR7 alleviates stress and anxiety in adults: a randomised, double-blind, placebo-controlled study.
Benef Microbes. 4/2019; 10(4): 355-73

Eine aktuelle Studie des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR) zeigt, dass viele Menschen in Deutschland über die Nahrung zu wenig Jod zu sich nehmen. Besonders ausgeprägt ist ein Jodmangel bei Menschen mit einer veganen Ernährungsweise. Jod reguliert über die Schilddrüse und deren Hormone den Stoffwechsel und das Herzkreislaufsystem. In der Studie wurde die Nährstoffaufnahme sowie der Status wichtiger Laborparameter, Vitamine und Spurenelemente von 36 Veganern und 36 Mischköstlern im Alter zwischen 30–60 Jahren untersucht.

Um die Jod-Versorgung beurteilen zu können, muss der Urin über 24 Stunden gesammelt und untersucht werden. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat festgelegt, dass ab einem Wert von unter 100µg/L von einer Jod-Unterversorgung gesprochen werden kann. Bei drei Vierteln der Mischköstler und nahezu allen Veganern lag der gemessene Jod-Wert unter 100µg/L und damit im Bereich der Unterversorgung. Bei einem Drittel der Veganer betrug er sogar weniger als 20 µg/L. Diese Menschen waren somit laut Definition schwer unterversorgt.

Die Autoren schlussfolgern aus den vorliegenden Ergebnissen, dass auf die Jodversorgung insbesondere bei veganer Ernährungsweise zu achten sei. Eine Supplementierung könnte in Einzelfällen sinnvoll sein.

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Damit Sie Ihren täglichen Jod-Bedarf einfacher decken können, haben wir eine übersichtliche Tabelle erarbeitet, die Lebensmittel mit einem besonders hohen Jod-Gehalt aufführt. Diese Tabelle finden Sie hier

Weikert C, Trefflich I, Menzel J, Obeid R, Longree A, Dierkes J, Meyer K, Herter-Aeberli I, Mai K, Stangl GI, Müller SM, Schwerdtle T, Lampen A, Abraham K.
Vitamin and mineral status in a vegan diet.
Dtsch Arztebl Int 8/2020; 117: 575-82.

Die Erkrankung Keratokonjunktivitis sicca, auch trockene Augen genannt, ist eine multifaktorielle Erkrankung der Augenoberfläche. Die Ursache liegt beispielsweise in einer fehlerhaften Zusammensetzung des Tränenfilms, Entzündungen oder Schäden, die die oberste Schicht der Haut oder Schleimhaut betreffen. Ein aktueller Artikel einer italienischer Wissenschaftler hat die Bedeutung der Ernährung für diese Erkrankung genauer untersucht.

Die Ergebnisse der Studie zeigen, dass Omega-3-Fettsäuren einen wichtigen Beitrag zur Therapie leisten können. Demnach gibt es eine verlässliche Datengrundlage für die Therapie von Omega-3-Fettsäuren bei trockenem Augen.

Eine Einnahme von Omega-3-Fettsäuren kann, laut den Studienergebnissen, die Anzeichen und Symptome trockener Augen lindern.

Pellegrini M, Senni C, Bernabei F, et al.
The Role of Nutrition and Nutritional Supplements in Ocular Surface Diseases.
Nutrients 3/2020; 12(4): 952.

Profisportler stellen ihren Körper vor große Herausforderungen. Umso wichtiger ist es, dem Körper bei regelmäßigem Leistungssport eine optimale Ernährung zukommen lassen. Eine Verzehrsstudie aus den USA zeigt nun, dass auf dem Ernährungsplan von Profisportlern vor allem ein lebenswichtiger Nährstoff (Vitalstoff) zu kurz kommt.

Die National Collegiate Athletic Association (NCAA) untersuchte in einer großen Beobachtungsstudie die Ernährung von 1.528 Athleten unterschiedlicher Sportarten. Mittels der Auswertung von Fragebögen, die die Häufigkeit verzehrter Lebensmittel und Nahrungsergänzungsmittel erfassten, berechneten die Wissenschaftler die Nährstoffversorgung der Athleten.

Die Studie aus den USA zeigte, dass lediglich 6 % der Athleten eine ausreichende Zufuhr an lebensnotwendigen Omega-3-Fettsäuren erreichten. Daraus kann abgeleitet werden, dass der Verzehr und damit die Versorgung mit lebensnotwendigen Omega-3-Fettsäuren der meisten Leistungssportler dieser Sportarten nicht ausreichend ist.

Omega-3-Fettsäuren spielen bei regelmäßigen Sporteinheiten auf Leistungsniveau eine wichtige Rolle bei Entzündungs- und Regenerationsprozessen, der Gehirn- und Herzgesundheit sowie weiteren physiologischen Aufgaben.

Ritz PP, Rogers MB, Zabinsky JS, et al.
Dietary and Biological Assessment of the Omega-3 Status of Collegiate Athletes: A Cross-Sectional Analysis.
PLoS One 4/2020

Britische Wissenschaftler haben eine Übersicht zu möglichen Mikronährstoffen erstellt, die im Zusammenhang mit COVID-19-Infektionen von Bedeutung sein könnten. Dabei betrachteten sie vor allem Risikogruppen für schwere Infektionsverläufe, da insbesondere diese Menschen aufgrund von Vorerkrankungen oder medikamentöser Therapien häufiger einen Vitalstoff- bzw. Mikronährstoffmangel aufweisen.

Die Wissenschaftler kamen zu dem Ergebnis, dass die Vitamine A, C, D und E auch in diesem Zusammenhang bedeutende Vitalstoffe sind. Darüber hinaus schrieben sie den Spurenelementen Selen und Zink eine übergeordnete Rolle für die Funktion des Immunsystems zu. Demnach könnte schon die Verbesserung nicht optimaler Konzentrationen dieser Mikronährstoffe im Blut das Risiko für COVID-19-Infektionen senken.

Daraus lässt sich schlussfolgern, dass eine ausreichende Zufuhr und ein optimaler Versorgungsstatus der für das Immunsystem relevanten Vitalstoffe das Risiko für COVID-19-Infektionen und schwere Verläufe insbesondere von Risikogruppen senken könnte.

Hinweis zum Versorgungszustand von Vitamin D (Nationale Verzehrsstudie II 2008)
In der Altersgruppe ab dem 19. LJ. erreichen über die normale Ernährung 0 % der Frauen und Männer die Zufuhr-Empfehlung, weshalb den am schlechtesten Versorgten circa 19,2 µg Vitamin D pro Tag fehlen. (DGE-Empfehlung: 20 µg/Tag)

Hinweis zum Versorgungszustand von Vitamin E (Nationale Verzehrsstudie II 2008)
In der Altersgruppe vom 19. – 80. LJ. erreichen nur circa 50 % der Frauen und Männer die Zufuhr-Empfehlung. Den am schlechtesten versorgten Männern fehlen durchschnittlich circa 7 mg Vitamin E täglich, den Frauen fehlen entsprechend circa 6 mg am Tag.

(DGE-Empfehlungen: m. 19. – 24. LJ 15 mg/Tag, m. 25. – 50. LJ. 14 mg/Tag, m. 51. – 64. LJ. 13 mg/Tag, m. 65 > LJ. 12 mg/Tag, w. 19. – 64. LJ. 12 mg/Tag, w. 65 > LJ. 11 mg/Tag).

McAuliffe S, Ray S, Fallon E, et al.
Dietary micronutrients in the wake of COVID-19: an appraisal of evidence with a focus on high-risk groups and preventativehealthcare.
BMJ Nutrition, Prevention & Health 6/2020

Studien zufolge wirken sich Omega-3-Fettsäuren in vielerlei Hinsicht positiv auf die Gesundheit aus. Besonders geschätzt ist der positive Effekt auf die Entzündungsregulation. Es wird vermutet, dass die Wirkung der langkettigen, mehrfach ungesättigten Omega-3-Fettsäuren über oxidative Zwischenprodukte vermittelt wird. Dazu zählen sogenannte Eicosanoide oder Oxylipine. Wissenschaftler von der Universität Wuppertal untersuchten in einer Ernährungsstudie den Einfluss von marinen Omega-3-Fettsäuren auf die Plasmaspiegel von Oxylipinen.

121 gesunde Erwachsene mit einem geringen Fischkonsum erhielten über 12 Monate entweder die marinen Omega-3-Fettsäuren Eicosapentaensäure (EPA) und Docosahexaensäure (DHA) oder ein Placebo. Die Dosierung der Omega-3-Fettsäuren war so gewählt, dass sie dem Verzehr von einer, zwei oder vier Portionen Fisch pro Woche entsprach.

Nach 3 und 12 Monaten wurden insgesamt 73 Oxylipine im Plasma der Teilnehmer identifiziert. Die Oxylipinkonzentration stieg in Abhängigkeit der Omega-3-Fettsäurezufuhr linear an. Dieser Effekt war nach drei und nach 12 Monaten für alle EPA- und DHA-Oxylipin-Zwischenprodukte zu beobachten.

Der Oxylipinspiegel scheint unmittelbar mit der Zufuhr von marinen Omega-3-Fettsäuren zusammenzuhängen und könnte die positive Wirkung auf die Entzündungsreaktionen erklären.


Ostermann AI, West AL, Schoenfeld K, Browning LM, Walker CG, Jebb SA, Calder PC, Schebb NH.
Plasma oxylipins respond in a linear dose-response manner with increased intake of EPA and DHA: results from a randomized controlled trial in healthy humans.
Am J Clin Nutr. 5/2019; 109(5): 1251-63.

Mit zunehmendem Alter nimmt die Funktion des Insulinstoffwechsels ab und das Risiko für Diabetes mellitus steigt. In einer hochqualitativen Studie haben US-Wissenschaftler nun eine bemerkenswerte Beobachtung gemacht. Während einer 90-tägigen experimentellen Studie erhielten 93 gesunde Personen mittleren bis hohen Alters entweder ein Placebo oder ein Probiotikum („gesunde“ Darmbakterien) namens Lactobacillus rhamnosus (Milchsäurebakterium).
Um möglichst jegliche Fehlerquellen ausschließen zu können, wussten die Teilnehmer nicht, ob sie das Probiotikum oder das Placebo einnahmen und auch den in die Studie involvierten Ärzten wurde diese Information vorenthalten. Im Rahmen der Erhebung der Studiendaten wurde bei allen Teilnehmern zu Beginn und im Verlauf der Studie unter anderem der Langzeit-Blutzuckerwert (HbA1c-Wert) gemessen.

Die Auswertung der Daten offenbarte, dass die Einnahme der Probiotika den Langzeit-Blutzuckerwert über die Zeit konstant hielt. In der Placebo-Gruppe hingegen stieg dieser Langzeit-Blutzuckerwert über die Studiendauer an. Die Wissenschaftler schlussfolgern, dass die Einnahme des Milchsäurebakteriums vor einer Verschlechterung des Blutzucker-Stoffwechsels und dementsprechend den damit verbundenen gesundheitlichen Risiken im Alter schützen könnte.
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Der Darm nimmt großen Einfluss auf unser Wohlbefinden. Funktioniert er nicht optimal, fühlen wir uns schnell unwohl. Erfahren Sie mehr darüber, welche Ernährung dem Darm gut tut und welche nicht.

Sanborn VE, Azcarate-Peril MA, Gunstad J.
Lactobacillus rhamnosus GG and HbA1c in middle age and older adults without type 2 diabetes mellitus: A preliminary randomized study
Diabetes Metab Syndr. 5/2020; 14(5): 907-909.

Bereits eine geringe Zufuhr des sekundären Pflanzenstoffs Lutein kann die Gedächtnisfunktion von gesunden Menschen verbessern. Seit längerer Zeit gibt es Hinweise, dass Gemüse und Früchte mit einem hohen Gehalt antioxidativer Inhaltsstoffe einen positiven Einfluss auf die kognitiven Fähigkeiten (Auffassungsgabe und Erinnerung) nehmen können.

Studien führten jedoch immer wieder zu uneinheitlichen Ergebnissen. In einer Übersichtsarbeit wurde daher das Carotinoid Lutein genauer unter die Lupe genommen. Ein Team aus japanischen Wissenschaftlern suchte in zahlreichen wissenschaftlichen Literaturdatenbanken nach Studien mit gesunden Menschen jeden Alters, bei denen der Einfluss einer Lutein-Einnahme auf die kognitiven Fähigkeiten untersucht wurde.

Insgesamt fünf Studien hatten einen solchen Zusammenhang zwischen Lutein und den kognitiven Fähigkeiten untersucht. Es zeigte sich, dass Lutein durch alle Studien hinweg eine positive Wirkung auf die visuelle Merkfähigkeit von gesunden, jungen und mittelalten Menschen ausübte. Bereits 10 mg pro Tag konnten bei einer Einnahme über 12 Monate positive Effekte erzielen.

Lutein kann die visuelle Gedächtnisfunktion von jungen und mittelalten Menschen verbessern.

Nouchi R, Suiko T, Kimura E, Takenaka H, Murakoshi M, Uchiyama A, Aono M, Kawashima R.
Effects of Lutein and Astaxanthin Intake on the Improvement of Cognitive Functions among Healthy Adults: A Systematic Review of Randomized Controlled Trials.
Nutrients. 2/2020

Entscheidend für das Voranschreiten des geistigen Abbaus im Alter ist die Abnahme der Durchblutung kleinster Blutgefäße im Gehirn. Ein prominenter Pflanzenstoff gilt, den Erkenntnissen einer klinischen Studie nach, als aussichtsreicher Kandidat, um dem Abbau entgegenzusteuern. Australische Wissenschaftler hatten bereits in einer 14-tägigen Studie die Wirkung des sekundären Pflanzenstoffs Resveratrol auf verschiedene Marker mit Erfolg getestet.

In einer länger angelegten Studie testeten sie nun die 12-monatige Gabe von zweimal täglich 75 mg Resveratrol im Vergleich zu einem Placebo. An der Studie nahmen 129 postmenopausale Frauen teil. Im Vergleich zur Placebo-Gruppe verbesserte sich in der Resveratrol-Gruppe die kognitive Leistungsfähigkeit deutlich über den Studienzeitraum.

Ebenso konnte die Abnahme der zerebrovaskulären Reaktionsfähigkeit (betrifft die Blutversorgung im Gehirn) abgeschwächt werden. Die Verzögerung der zerebrovaskulären Reaktionsgeschwindigkeit stand ebenfalls in Zusammenhang mit der Abnahme des Nüchtern-Blutzuckerspiegels.

Der sekundäre Pflanzenstoff Resveratrol zeigte in der aktuellen Studie eine positive Wirkung auf die kognitive Leistungsfähigkeit und die Blutversorgung im Gehirn von postmenopausalen Frauen.

Thaung Zaw JJ, Howe PRC, Wong RHX.
Sustained Cerebrovascular and Cognitive Benefits of Resveratrol in Postmenopausal Women.
Nutrients. 3/2020