Der Periotest (Synonym: Zahnbeweglichkeits-Analyse) ist ein Gerät, welches es ermöglicht, die Beweglichkeit von Zähnen oder Implantaten im Kieferknochen zu messen. Es ermöglicht eine objektive Bewertung des Zustandes von Knochen oder Parodont (Zahnhalteapparat).
Der Periotest dient der Messung der Beweglichkeit von Zähnen oder Implantaten im Kieferknochen. Er ermöglicht eine objektive Bewertung des Zustandes von Knochen oder Parodont.
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Bei einer intraoralen Kamera (Synonyme: Intraoralkamera, Mundkamera) handelt es sich um eine Digitalkamera, die in ihren Abmessungen in Stiftform und damit so zierlich gehalten ist, dass digitales Fotografieren innerhalb des Mundes bei dennoch hoher Auflösung möglich ist.
Entsprechend hoch sind die Anforderungen, die an ein intraoral einsetzbares Kamerasystem gestellt werden:
Die angebotenen Systeme arbeiten mit einer Auflösung bis zu 470.000 Pixeln, einer bis 100-fachen Vergrößerung, stellen kleinste Strukturen von bis zu 12 µm dar, schaffen mit bis zu neun um die Linse herum positionierten LED-Lampen einen homogen ausgeleuchteten Aufnahmebereich und sind in Form und Funktion ergonomisch so durchdacht, dass sie sich leicht handhaben lassen. Hoch qualifizierte optische Systeme ermöglichen unverzerrte Abbildungen von der Portraitaufnahme bis hin zu feinsten Befunden wie undichten Füllungsrändern, Wurzelkanaleingängen und vielem mehr. Die Schärfe wird systemabhängig durch die Anwahl eines Bereiches (Gesicht, Quadranten, Zahn- oder Makroaufnahme) oder durch einen Autofokus reguliert.
Indikationen (Anwendungsgebiete)
Auf Grund ihrer leichten Handhabung stellt eine Intraoralkamera je nach Ausstattung für den Zahnarzt eine wertvolle Unterstützung bei folgenden Aufgaben dar:
Das Verfahren
Eine intraorale Kamera ist in der Regel ebenso wie der Monitor zur Bildwiedergabe in die zahnärztliche Behandlungseinheit integriert. So kann die Kamera ohne weiteren Aufwand zeitgleich zur Behandlung eingesetzt werden. Zur Verfügung stehen sowohl kabelgebundene Kamerasysteme, die per Hand oder über einen Fußschalter ausgelöst werden, als auch kabellose Funkkameras mit Handauslöser. Hierbei handelt es sich im Idealfall um eine 360°-Rundumauslösung, die eine Aufnahme aus jeder Kamera- und Fingerposition heraus ermöglicht.
Die intraorale Kamera liefert ein Livebild von Mund, Zähnen und Zahnfleisch und kann durch eine Fingertaste an der Kamerasonde gestoppt und direkt in einer Bildsoftware gespeichert werden.
Live-Bilder werden durch das Auslösen eines Hand- oder Fußsensors z. B. für das Patientengespräch oder für die Befundung zu Standbildern „eingefroren“ und ggf. gespeichert. Dabei können in der Regel vier Bilder gleichzeitig auf dem Monitor dargestellt werden (Quadbild-Modus).
Die Aufnahmen können in der Regel direkt am Stuhl betrachtet, ausgewertet und für spätere Verwendung gespeichert werden (Bildarchivierung). Der Patient wird sozusagen in die Lage und Sichtweise des Zahnarztes versetzt.
Dem Zahnarzt ermöglicht die bildliche Darstellung ein besseres Erklären und Aufzeigen von eventuellen Problemen oder Erkrankungen sowie von erfolgreichen Therapien.
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Lasertherapie, eine fortschrittliche Technologie, die das Prinzip der Lichtverstärkung durch stimulierte Emission von Strahlung (Laser) nutzt, hat die medizinische Landschaft revolutioniert. In der Zahnmedizin bietet sie eine präzise, minimalinvasive Option zur Behandlung verschiedener zahnärztlicher Erkrankungen, insbesondere in der Endodontie, der Lehre von den Zahnwurzeln und dem Zahnnerv.
Die Anwendung von Lasern in der Medizin begann in den frühen 1960er-Jahren und hat sich seither stetig weiterentwickelt. In der Zahnmedizin wurden verschiedene Lasertypen wie Festkörperlaser, Gaslaser und Flüssiglaser eingeführt. Diese Innovationen haben neue Wege zur Behandlung komplexer dentaler Probleme eröffnet.
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Die chirurgische Kronenverlängerung ist ein zahnärztliches Verfahren, das darauf abzielt, die Länge der Zahnkrone zu vergrößern. Dies wird erreicht, indem entweder das Zahnfleisch, der Knochen um den Zahn oder beides reduziert wird. Das Verfahren ist sowohl aus funktionellen als auch aus ästhetischen Gründen von Bedeutung.
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Akupressur, eine Technik der traditionellen chinesischen Medizin, die Druck auf spezifische Punkte am Körper ausübt, findet zunehmend Anwendung in der Zahnmedizin. Diese Methode kann genutzt werden, um Schmerzen zu lindern, Angstzustände zu reduzieren und das allgemeine Wohlbefinden der Patienten während zahnärztlicher Behandlungen zu verbessern.
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Traumatische Zahnverletzungen, insbesondere Wurzelfrakturen (Bruch der Zahnwurzel), stellen eine ernsthafte Herausforderung in der zahnmedizinischen Praxis dar. Ein effektives Management ist entscheidend, um die Zahngesundheit und -funktion zu erhalten und ästhetische Beeinträchtigungen zu minimieren.
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Zahnsensibilitäten nach einer Füllungstherapie sind ein häufiges Problem, das Patienten beträchtliche Unannehmlichkeiten bereiten kann. Diese Überempfindlichkeiten können auf verschiedene Faktoren zurückzuführen sein und erfordern ein gezieltes Management.
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Orthognathische Chirurgie befasst sich mit der chirurgischen Korrektur von Kieferfehlstellungen und Fehlbissen, die nicht allein durch kieferorthopädische Behandlungen korrigiert werden können. Dieser Artikel gibt einen Überblick über die Indikationen, Verfahren und Ergebnisse der orthognathischen Chirurgie.
Orthognathische Chirurgie ist eine komplexe, aber hochwirksame Behandlungsmethode zur Korrektur von schweren Kieferfehlstellungen und Fehlbissen. Sie erfordert eine enge Zusammenarbeit zwischen Kieferorthopäden, Oralchirurgen und anderen Fachärzten, um optimale funktionelle und ästhetische Ergebnisse zu erzielen.
Ayurveda, eine der ältesten medizinischen Praktiken der Welt, bietet einzigartige Perspektiven und Behandlungsmethoden, die auch in der Zahnheilkunde Anwendung finden können. Die ayurvedischeZahnheilkunde konzentriert sich auf Prävention, natürliche Heilmittel und die ganzheitliche Betrachtung des Patienten.
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Das Retreatment von Wurzelkanalbehandlungen ist ein wichtiger Bereich der Endodontie, der sich mit der erneuten Behandlung von Zähnen befasst, bei denen bereits eine Wurzelkanalbehandlung durchgeführt wurde. Dieses Vorgehen wird notwendig, wenn die ursprüngliche Behandlung nicht erfolgreich war oder neue Probleme aufgetreten sind.
Das Retreatment von Wurzelkanalbehandlungen ist eine anspruchsvolle, aber oft erfolgreiche Prozedur, die eine wichtige Option zur Erhaltung eines natürlichen Zahnes darstellt. Trotz der Herausforderungen bietet es eine wertvolle Alternative zum Zahnverlust und zur Implantation.
Der pH-Wert im Mund ist ein kritischer Faktor, der erheblichen Einfluss auf die orale Gesundheit hat. Er kann Aufschluss über das Risiko für Karies und andere Erkrankungen geben und ist ein wichtiges Instrument in der präventiven Zahnmedizin.
Der pH-Wert im Mund ist ein Maß für die Säure- oder Basenbalance und kann zwischen sauren, neutralen und basischen Werten variieren. Ein neutraler pH-Wert liegt bei etwa 7,0. Werte darunter sind sauer, und Werte darüber sind basisch.
Einfluss des pH-Werts auf die Mundgesundheit
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Die Pflege und Wartung von Zahnimplantaten sind entscheidend für ihren langfristigen Erfolg und die Vermeidung von Komplikationen wie Periimplantitis. Ein umfassendes Pflegeprogramm hilft dabei, die Funktionalität und Ästhetik der Implantate über viele Jahre hinweg zu erhalten.
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Der Erbium:YAG-Laser, ein Festkörperlaser, hat sich als ein vielseitiges Instrument in der Zahnmedizin etabliert. Er wird für eine schonende und nahezu schmerzfreie Behandlung von Karies, zur Vorbereitung von Zähnen für Füllungen, zur Keimabtötung und in chirurgischen Eingriffen verwendet.
Seit seiner Einführung in die Zahnheilkunde hat der Erbium:YAG-Laser aufgrund seiner präzisen und gewebeschonenden Eigenschaften an Bedeutung gewonnen. Die Technologie ermöglicht eine hohe Absorption im Zielgewebe mit minimaler Wärmeentwicklung, was sie für eine Vielzahl von zahnmedizinischen Anwendungen ideal macht.
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Die Behandlung von Zähnen mit offenem Apex stellt eine besondere Herausforderung in der Endodontie dar, insbesondere bei pädiatrischen Patienten und Fällen mit Entwicklungsanomalien. Ein offener Apex (Wurzelspitze eines Zahnes), der bei nicht vollständig entwickelten Zähnen auftritt, erschwert herkömmliche endodontische Verfahren, da die normale Kontur des Wurzelkanals fehlt.
Bei jugendlichen Patienten sind die Wurzelkanäle oft weit und konisch, mit einem großen, offenen Apex. Diese anatomische Besonderheit beeinträchtigt die Fähigkeit, eine effektive Wurzelfüllung herzustellen, da ein dichter Verschluss des Kanals notwendig ist, um eine bakterielle Reinfektion zu verhindern.
Die Diagnose offener Apex erfolgt hauptsächlich durch radiologische Untersuchungen. Digitale Röntgenaufnahmen oder die digitale Volumentomographie bieten detaillierte Bilder der Zahnstruktur.
Die Prognose für Zähne mit offenem Apex hat sich durch moderne Behandlungsmethoden verbessert. Die Wahl der Therapie hängt von verschiedenen Faktoren ab, darunter Alter des Patienten, Zustand des Zahns und Präferenzen des Behandlers.
Die Behandlung von Zähnen mit offenem Apex ist ein komplexes Unterfangen, das eine sorgfältige Planung und spezialisierte Techniken erfordert. Fortschritte in der endodontischen Materialwissenschaft und Technologie haben neue Möglichkeiten eröffnet, um erfolgreiche Ergebnisse in diesen herausfordernden Fällen zu erzielen.
Laser, eine Technologie, die auf der Verstärkung von Licht durch stimulierte Emission von Strahlung basiert, hat in der Parodontologie, dem Bereich der Zahnmedizin, der sich mit dem Zahnhalteapparat befasst, bedeutende Fortschritte erzielt. Durch seine bakteriziden Eigenschaften und die Fähigkeit, präzise zu arbeiten, hat der Laser neue Möglichkeiten in der Behandlung von Parodontitis eröffnet.
Seit den 1960er-Jahren wird der Laser in der Medizin eingesetzt. In der Parodontologie kommen verschiedene Arten von Lasern wie Festkörperlaser, Gaslaser und Flüssiglaser zum Einsatz, die je nach Leistungsstärke in Softlaser, mittlere und Hochleistungslaser unterteilt werden.
In der Parodontologie wird der Laser für verschiedene Behandlungen genutzt:
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Interzeptive Kieferorthopädie, auch als präventive oder frühzeitige Kieferorthopädie bekannt, umfasst Maßnahmen zur Verhinderung, Interzeption und Korrektur von Zahn- und Kieferanomalien bei Kindern. Diese Behandlungen finden in einem frühen Stadium statt, oft während das Kind noch im Wachstum ist.
Interzeptive Kieferorthopädie spielt eine entscheidende Rolle in der frühzeitigen Behandlung von Zahn- und Kieferanomalien.
Durch frühzeitige Diagnose und Intervention können Zahnärzte langfristige orale Gesundheitsprobleme vermeiden oder mildern und somit zur allgemeinen Gesundheit und zum Wohlbefinden von Kindern beitragen.
Wurzelkaries, ein zunehmend häufiges Problem insbesondere bei älteren Patienten, stellt aufgrund ihrer Lage und Beschaffenheit eine besondere Herausforderung in der Zahnmedizin dar. Ihre effektive Behandlung erfordert spezielle Kenntnisse und Techniken.
Die Restauration von Wurzelkaries erfordert ein sorgfältiges und patientenorientiertes Vorgehen. Moderne restaurative Materialien und Techniken ermöglichen es, diese Läsionen effektiv zu behandeln und die Zahngesundheit zu erhalten.
Kieferorthopädische Retentionsschienen spielen eine entscheidende Rolle im letzten Schritt der kieferorthopädischen Behandlung. Nach der aktiven Bewegung der Zähne dienen diese Schienen dazu, die Zähne in ihrer neuen Position zu stabilisieren und einem Rückfall in die ursprüngliche Stellung vorzubeugen.
Festsitzende Retainer
Herausnehmbare Retainer
Kieferorthopädische Retentionsschienen sind ein wesentlicher Bestandteil der Nachbehandlung jeder kieferorthopädischen Therapie. Sie spielen eine entscheidende Rolle bei der Sicherung der erreichten Ergebnisse und verhindern, dass die Zähne in ihre ursprüngliche Position zurückkehren.
Die regelmäßige Kontrolle und Pflege dieser Schienen sind entscheidend für den langfristigen Erfolg der kieferorthopädischen Behandlung.
Von einer Sofortimplantation spricht man, wenn ein Zahnimplantat (künstliche Zahnwurzel) innerhalb von bis zu acht Wochen nach Zahnverlust in die bisher nicht knöchern regenerierte Alveole (Zahnfach) gesetzt wird. Hierbei wird die primäre Sofortimplantation (unmittelbar nach Zahnverlust) von der sekundären unterschieden, die erst nach Ausheilung der beteiligten Weichgewebe vorgenommen wird.
Der größte Vorteil der primären Sofortimplantation, die verkürzte Behandlungszeit durch Versorgung unmittelbar nach Zahnverlust, geht mit einer Reihe von Nachteilen einher:
Diese Nachteile sind bei der verzögerten, sekundären Sofortimplantation nach üblicherweise vier bis acht Wochen deutlich reduziert:
Zur Sofortimplantation werden in der Regel schrauben- oder zylinderförmige Systeme verwendet. Unter einer Reihe von alloplastischen Implantatmaterialien erscheint gegenwärtig Titan als am besten geeignet, das sich durch hohe mechanische Stabilität, Röntgendichte und Sterilisierbarkeit auszeichnet. Dicht gefolgt wird Titan von yttriumverstärkter Zirkonoxidkeramik. Beiden Materialien ist gemeinsam, dass das knöcherne Implantatlager keine Gewebereaktionen zeigt; sie sind also bioinert (d. h., dass es zu keiner chemischen bzw. biologischen Wechselwirkung zwischen dem Implantat und dem Gewebe kommt). Dadurch können die Implantatkörper einheilen, indem sie in direktem Oberflächenkontakt ohne bindegewebige Trennschicht vom Knochen umgeben werden (Kontaktosteogenese).
Als Material für das oberhalb des Zahnfleischrandes befindliche sogenannte Sekundärteil hat sich Zirkonoxid aufgrund seiner Zahnfarbe durchgesetzt, da es, anders als metallfarbene Sekundärteile, nicht unästhetisch durch keramische Kronen hindurchschimmert.
Digital Smile Design (DSD) ist eine innovative Methode in der ästhetischen Zahnmedizin, die digitale Technologie nutzt, um das erwartete Ergebnis von zahnmedizinischen Behandlungen zu planen und zu visualisieren. Diese Methode revolutioniert den Ansatz der zahnärztlichen Ästhetik, indem sie eine präzise Vorhersage und Planung ermöglicht.
DSD konzentriert sich darauf, das ideale Lächeln unter Berücksichtigung der individuellen Gesichtsmerkmale und ästhetischen Wünsche des Patienten zu gestalten. Durch digitale Fotos, Videos und Scans des Patientenmundes und -gesichts wird ein detailliertes Bild des aktuellen Zustands und des potenziellen Endergebnisses erstellt.
Schritte des Digital Smile Designs
Vorteile des Digital Smile Designs
Herausforderungen und Überlegungen
Digital Smile Design stellt einen wichtigen Fortschritt in der Planung ästhetischer Zahnbehandlungen dar. Es verbessert nicht nur die Kommunikation und Zufriedenheit der Patienten, sondern erhöht auch die Genauigkeit und Effizienz des Behandlungsprozesses.
Während DSD eine beeindruckende Methode zur Visualisierung des idealen Lächelns ist, sollte die endgültige Behandlungsentscheidung immer in enger Abstimmung zwischen dem Zahnarzt und dem Patienten getroffen werden, unter Berücksichtigung aller individuellen Faktoren und Bedürfnisse.
Fluorid ist ein Schlüsselelement in der konservierenden Zahnheilkunde, bekannt für seine Fähigkeit, den Zahnschmelz zu stärken und Karies zu verhindern. Diese Therapie spielt eine entscheidende Rolle bei der Zahnpflege und -prävention. Der folgende Artikel beleuchtet die Bedeutung, Anwendung und Vorteile der Fluoridtherapie.
Die Fluoridtherapie ist ein wesentlicher Bestandteil der konservierenden Zahnheilkunde und spielt eine zentrale Rolle bei der Prävention von Karies. Eine korrekte Anwendung und Dosierung, insbesondere bei Kindern, ist für ihre Wirksamkeit und Sicherheit entscheidend.
Als kosteneffiziente und weit verbreitete Methode trägt sie erheblich zur Verbesserung der Mundgesundheit bei.
Die Endodontie, ein wesentlicher Bestandteil der zahnärztlichen Praxis, befasst sich mit der Behandlung von Erkrankungen des Zahninneren, insbesondere der Zahnpulpa. Diese Disziplin ist entscheidend für den Erhalt natürlicher Zähne und die Linderung von Zahnschmerzen.
Grundlagen der Endodontie
Das Verständnis der Anatomie und Physiologie des Zahnes ist für endodontische Behandlungen essentiell. Die Zahnpulpa, bestehend aus Nervengewebe, Blutgefäßen und Bindegewebe, kann durch Karies, Traumata oder andere pathologische Prozesse beschädigt werden. Histamin und andere biogene Amine spielen eine Rolle bei Entzündungsreaktionen innerhalb der Pulpa.
Diagnostische Verfahren
Endodontische Diagnosen basieren auf einer gründlichen klinischen Untersuchung und Symptomanalyse. Radiologische Techniken, insbesondere die digitale Volumentomographie (DVT), bieten detaillierte Einblicke in die Zahnstruktur. Zusätzliche Tests wie Kältetest und elektrische Pulpatestung können zur Bestätigung der Diagnose beitragen.
Behandlungsmethoden
Das Kernstück der Endodontie bildet die Wurzelkanalbehandlung, welche mit verschiedenen Techniken und Instrumenten durchgeführt wird. Moderne Verfahren wie die Verwendung rotierender NiTi-Instrumente und Lasertechnologie haben die Effizienz und Erfolgsrate dieser Behandlungen verbessert.
Spezielle endodontische Verfahren
Die Behandlung von Zähnen mit offenen Apex, die regenerative Endodontie sowie die Revision fehlgeschlagener Wurzelkanalbehandlungen sind spezielle Herausforderungen. Die Wurzelspitzenresektion wird als chirurgischer Eingriff in der Endodontie eingesetzt.
Schmerzmanagement und Patientenbetreuung
Effektives Schmerzmanagement ist entscheidend für den Erfolg endodontischer Behandlungen. Dies umfasst sowohl die Anästhesie während des Eingriffs als auch die postoperative Schmerzkontrolle. Die umfassende Aufklärung und Beratung der Patienten ist ebenso wichtig.
Komplikationen und deren Management
Mögliche Komplikationen in der Endodontie reichen von akuten Entzündungen bis zu instrumentellen Komplikationen. Ein proaktiver Ansatz zur Vermeidung und effektiven Behandlung dieser Komplikationen ist essenziell.
Zusammenfassung und Schlussfolgerungen
Zusammenfassend ist die Endodontie ein entscheidender Bereich der zahnmedizinischen Praxis. Die fortlaufende Entwicklung von Techniken und Materialien verspricht eine kontinuierliche Verbesserung der Patientenversorgung.
Die Zähne bis ins hohe Alter hinein vor Karies (Zahnfäule) und Parodontitis (Entzündung des Zahnhalteapparats) zu schützen ist ein realisierbares Ziel, wenn prophylaktische (vorbeugende) Maßnahmen wie eine konsequente häusliche Zahnpflege und regelmäßige professionelle Zahnreinigung (PZR) beim Zahnarzt Hand in Hand gehen.
Durch die häusliche Mundhygiene werden Bereiche wie die Interdentalräume (Zahnzwischenräume) und die retromolaren Räume (hinter den letzten Backenzähnen) deutlich schwerer erfasst als die Kau-, Außen- und Innenflächen der Zähne. Sammelt sich aber Plaque (mikrobieller Zahnbelag) über mehrere Tage hinweg an, ist eine Gingivitis (Zahnfleischentzündung) die Folge, die bei längerem chronischen Verlauf wiederum in eine Parodontitis übergehen kann. Außerdem gefährden kariogene Bakterien in der Plaque die Zahngesundheit durch Karies.
Während eine Gingivitis durch verbesserte und ambitionierte Putztechnik wieder rückgängig gemacht werden kann, hilft dies jedoch nicht mehr weiter, wenn sich Zahnbeläge durch Einlagerung von Mineralstoffen erst einmal zu Zahnstein (oberhalb des Zahnfleischrandes) oder gar Konkrementen (Zahnstein unterhalb des Zahnfleischrandes) verfestigt haben. Auch feste Farbauflagerungen, die beim Genuss von Kaffee, Tee, Nikotin o. ä. entstehen, sind mit der häuslichen Mundhygienetechnik nur schwer zu beseitigen.
Hier setzt die professionelle Zahnreinigung (PZR) an, welche in der Zahnarztpraxis in der Regel von fortgebildetem Fachpersonal (Zahnmedizinische Prophylaxehelferin, Zahnmedizinische Fachassistentin, Dentalhygienikerin) durchgeführt wird.
Durch die Kombination von guter Zahnpflege und PZR lassen sich Karies (Zahnfäule, bakterielle Zerstörung der Zahnhartsubstanzen), Gingivitis (Zahnfleischentzündung) und Parodontitis (Zahnbettentzündung) effektiv und lebenslang verhindern.
Die professionelle Zahnreinigung (PZR) umfasst:
Die PZR wird eingesetzt:
Die Abstände eines Recalls (der Nachsorgetermine) sind für jeden Patienten individuell festzulegen und liegen in der Regel bei drei bis sechs Monaten. Insbesondere wenn eine unterstützende Parodontaltherapie zur Langzeiterhaltung (UPT) nach einer erfolgreichen Parodontitistherapie (Behandlung einer Zahnbettentzündung, z. B. chirurgisch oder mit der Vector®-Methode) erforderlich ist, werden engmaschige Recalls indiziert sein, um das erneute Anhaften von subgingivalen Konkrementen (Zahnstein unterhalb des Zahnfleischrandes in den Zahnfleischtaschen) von vornherein zu verhindern und im Biofilm eine Verschiebung der Keimzusammensetzung hin zu apathogenen Keimen (ohne Krankheitswert) zu begünstigen.
Die Sofortbelastung von Implantaten ist ein fortschrittliches Konzept in der Implantologie, das es ermöglicht, Zahnimplantate unmittelbar nach ihrer Platzierung zu belasten. Dieses Verfahren stellt eine signifikante Abkehr von der traditionellen Methode dar, bei der Patienten eine längere Einheilphase abwarten mussten, bevor die Implantate belastet werden konnten.
Mit fortschreitenden technologischen Entwicklungen und zunehmender klinischer Erfahrung wird die Sofortbelastung von Implantaten voraussichtlich eine noch größere Rolle in der zahnärztlichen Praxis spielen.
Die Sofortbelastung von Implantaten bietet bedeutende Vorteile für Patienten und verkürzt die Behandlungszeit erheblich. Eine sorgfältige Patientenauswahl und präzise chirurgische Techniken sind jedoch entscheidend für den Erfolg dieses Verfahrens.
Karies ist eine der häufigsten oralen Erkrankungen weltweit und resultiert aus einem komplexen Zusammenspiel von Bakterien, Ernährungsgewohnheiten, Mundhygiene und individuellen Faktoren. Ein Verständnis der Entwicklung und Pathogenese von Karies ist wesentlich für effektive Präventions- und Behandlungsstrategien.
Die Entwicklung und Pathogenese von Karies ist ein dynamischer Prozess, der durch verschiedene Faktoren beeinflusst wird. Das Verständnis dieser Mechanismen ist entscheidend für die Prävention, Früherkennung und effektive Behandlung von Karies, um die Mundgesundheit zu erhalten und zu fördern.
Die Aufbissschiene, auch als Okklusionsschiene bekannt, ist ein wichtiges therapeutisches Instrument in der Zahnmedizin, das insbesondere zur Behandlung von Bruxismus (Zähneknirschen), TMD (Temporomandibuläre Dysfunktion) und anderen okklusalen Problemen eingesetzt wird. Diese Schienen spielen eine wesentliche Rolle in der Schienentherapie, indem sie die Kiefermuskulatur entspannen und den Druck auf das Kiefergelenk reduzieren.
Ziel der Aufbissschiene: Verteilung des Kaudrucks, Schutz der Zähne vor Abrieb, Entlastung des Kiefergelenks und der Muskulatur.
Indikationen (Anwendungsgebiete):
*Überbegriff für eine Gruppe von muskuloskelettalen und neuromuskulären Erkrankungen, die das Kiefergelenk (TMJ), die Kaumuskulatur und alle damit verbundenen Strukturen betreffen
Harte Okklusionsschienen
Weiche Okklusionsschienen
Anatomisch geformte Schienen
Die Aufbissschiene ist ein vielseitiges und effektives Werkzeug in der Schienentherapie, das zur Linderung von Symptomen bei Bruxismus, TMD und anderen okklusalen Störungen beiträgt.
Ihre korrekte Anwendung und regelmäßige Kontrolle sind entscheidend für den Therapieerfolg und die langfristige orale Gesundheit.
Die apikale Chirurgie, auch bekannt als Wurzelspitzenresektion (Entfernung einer Wurzelspitze des Zahnes), ist ein zahnmedizinisch-chirurgischer Eingriff, der häufig zur Behandlung von Zahnwurzelinfektionen oder zur Entfernung von Zysten im Bereich der Zahnwurzelspitze durchgeführt wird. Diese Prozedur ist ein wesentlicher Bestandteil der Oralchirurgie und bietet eine Alternative, wenn eine konventionelle Wurzelkanalbehandlung nicht erfolgreich war oder nicht möglich ist.
Die apikale Chirurgie ist eine wichtige Behandlungsoption in der Oralchirurgie, die es ermöglicht, Zähne zu erhalten, die sonst möglicherweise extrahiert werden müssten.
Eine sorgfältige Planung, fachgerechte Durchführung und konsequente Nachsorge sind entscheidend für den Erfolg dieses Verfahrens.
Die Ästhetik von Lippen und Gesicht spielt eine wesentliche Rolle in der Gesamtwahrnehmung eines schönen Lächelns. In der modernen Zahnmedizin gehen einige Praxen über die traditionellen zahnärztlichen Behandlungen hinaus und bieten ergänzende Verfahren an, die sich auf die Verbesserung der Lippen- und Gesichtsästhetik konzentrieren, wie beispielsweise der Einsatz von Fillern oder Botox.
Ein harmonisches Lächeln hängt nicht nur von der Beschaffenheit der Zähne ab, sondern auch von der Form und Fülle der Lippen. Ästhetische Eingriffe an den Lippen können das Erscheinungsbild des Lächelns erheblich verbessern.
Häufige Lippenbehandlungen
Die Gesichtsästhetik umfasst die Gesamtheit der Gesichtszüge und deren Einfluss auf das Lächeln. Einige zahnmedizinische Praxen bieten Behandlungen an, die auf die Verbesserung der Gesichtsästhetik abzielen.
Häufige Gesichtsbehandlungen
Die Integration von Lippen- und Gesichtsästhetik in die zahnärztliche Praxis bietet eine ganzheitliche Herangehensweise an das ästhetische Erscheinungsbild des Lächelns.
Diese Verfahren können das Selbstvertrauen stärken und zu einem jugendlicheren, frischeren Gesamtbild beitragen. Patienten sollten sich jedoch über die Kosten, potenziellen Risiken und die Notwendigkeit einer fachkundigen Durchführung bewusst sein. Eine ausführliche Beratung mit einem qualifizierten Facharzt ist unerlässlich, um die am besten geeigneten Optionen zu erörtern.
Parodontalerkrankungen, oft als Erkrankungen des Zahnfleisches bezeichnet, sind eine der häufigsten Ursachen für Zahnverlust bei Erwachsenen. Eine frühzeitige Erkennung und präventive Maßnahmen können jedoch dazu beitragen, diese Erkrankungen effektiv zu verhindern und zu behandeln.
Parodontalerkrankungen entstehen durch die Ansammlung von Bakterien in Form von Plaque und Zahnstein am Zahnfleischrand. Risikofaktoren umfassen schlechte Mundhygiene, Rauchen, genetische Prädisposition, bestimmte Krankheiten wie Diabetes mellitus, und einige Medikamente.
Die Frühstadien der Parodontitis, bekannt als Gingivitis (Zahnfleischentzündung), sind durch Zahnfleischbluten, Rötung und Schwellung gekennzeichnet. Ohne Behandlung kann sich die Erkrankung zu einer fortgeschrittenen Parodontitis entwickeln, die zu Zahnlockerung, Rückgang des Zahnfleisches und letztlich zum Zahnverlust führen kann.
Die Früherkennung von Parodontalerkrankungen ist entscheidend. Bei Anzeichen von Zahnfleischbluten oder -schwellung sollte umgehend ein Zahnarzt konsultiert werden. Frühzeitige Behandlungen können einfache Maßnahmen wie eine verbesserte Mundhygiene oder eine professionelle Zahnreinigung umfassen. Bei fortgeschrittenen Erkrankungen können tiefere Reinigungen oder chirurgische Eingriffe notwendig sein.
Die Prävention und frühzeitige Behandlung von Parodontalerkrankungen sind entscheidend, um die Mundgesundheit zu erhalten und ernsthafte Komplikationen zu vermeiden. Eine gute Mundhygiene, regelmäßige zahnärztliche Kontrollen und ein gesunder Lebensstil sind die Schlüssel zur Vorbeugung dieser häufigen Erkrankungen.
Zahnstein und Ablagerungen sind häufige Probleme in der oralen Gesundheit. Eine detaillierte Analyse ihrer Zusammensetzung kann wertvolle Informationen über den Zustand des Mundraums liefern und Hinweise auf das Risiko für Parodontalerkrankungen geben.
Zahnstein, auch bekannt als dentaler Kalkulus, ist verhärteter Zahnbelag, der sich an den Zähnen bildet. Er besteht aus Mineralien, Speichelbestandteilen, Mikroorganismen und organischen Substanzen. Die Analyse von Zahnstein kann Aufschluss über die Präsenz und Aktivität spezifischer Bakterien sowie über Risikofaktoren für Parodontitis und andere orale Erkrankungen geben.
Bedeutung für die Prävention und Behandlung von Parodontalerkrankungen
Herausforderungen und Überlegungen
Die Analyse von Zahnstein und Ablagerungen bietet tiefe Einblicke in die orale Gesundheit eines Patienten. Sie ist ein wertvolles Instrument für die Diagnose und Behandlung von Parodontalerkrankungen und anderen oralen Problemen.
Durch die Identifizierung spezifischer Bakterien und die Analyse der Zusammensetzung von Zahnstein können Zahnärzte gezielte Behandlungen anbieten und Patienten effektiver bei der Verbesserung ihrer Mundhygiene unterstützen.
Mit dem Fortschritt in der Zahnmedizin haben zahnfarbene Füllungen und Inlays an Popularität gewonnen. Sie bieten nicht nur eine funktionelle Wiederherstellung bei Karies oder beschädigten Zähnen, sondern erfüllen auch ästhetische Ansprüche. In diesem Artikel werden die Eigenschaften, Vorzüge und Anwendungen von Kompositfüllungen und Keramikinlays erörtert.
Kompositfüllungen bestehen aus einem Kunststoffgemisch, das mit feinen Glaskeramikpartikeln verstärkt ist. Sie sind besonders beliebt, weil sie in Farbe und Textur den natürlichen Zähnen sehr ähnlich sind.
Vorteile
Indikationen (Anwendungsbereiche)
Kompositfüllungen eignen sich hervorragend für die Behandlung von Karies in Front- und Seitenzähnen sowie für kleinere Zahndefekte.
Keramikinlays sind maßgefertigte Einlagen, die in einem zahntechnischen Labor hergestellt werden. Sie bieten eine langlebige Lösung für größere Zahndefekte.
Vorteile
Indikationen (Anwendungsbereiche)
Keramikinlays eignen sich besonders für größere Kariesläsionen oder zur Restauration von Backenzähnen, wo hohe Kaukräfte auftreten.
Mundkrebs, auch bekannt als oraler Krebs, umfasst Krebserkrankungen, die in der Mundhöhle und Lippen auftreten. Früh erkannt, sind die Behandlungsaussichten für Mundkrebs deutlich besser, daher ist sowohl die Prävention als auch die Früherkennung von entscheidender Bedeutung.
Verschiedene Faktoren können das Risiko für Mundkrebs erhöhen. Dazu gehören:
Die Früherkennung von Mundkrebs ist entscheidend, um die Behandlungschancen zu verbessern. Regelmäßige Selbstuntersuchungen und zahnärztliche Kontrollen können helfen, Anzeichen von Mundkrebs frühzeitig zu erkennen. Symptome können sein:
Die Prävention von Mundkrebs ist ein mehrdimensionaler Ansatz, der eine gesunde Lebensweise, regelmäßige medizinische Kontrollen und das Bewusstsein für die Risikofaktoren und Symptome umfasst. Die Früherkennung ist entscheidend, um die Behandlungsaussichten zu verbessern und die Ausbreitung der Krankheit zu verhindern.
Orthodontische Behandlungen sind ein wesentlicher Bestandteil der zahnmedizinischen Versorgung, der sich nicht nur auf die Funktionalität, sondern auch auf die Ästhetik des Lächelns konzentriert. Neben modernen Lösungen wie Invisalign®gibt es eine Reihe traditioneller und innovativer Methoden, die zur Korrektur von Zahnfehlstellungen eingesetzt werden.
Traditionelle Zahnspangen bestehen aus Metallbrackets, die auf die Zähne geklebt und durch Drähte miteinander verbunden werden. Sie sind besonders effektiv bei der Behandlung komplexer Fehlstellungen.
Vorteile
Keramikbrackets ähneln traditionellen Metallbrackets, sind jedoch aus zahnfarbener Keramik gefertigt. Sie sind aufgrund ihrer weniger auffälligen Erscheinung eine beliebte Wahl erwachsener Patienten.
Vorteile
Bei der Lingualtechnik werden die Brackets auf der Rückseite der Zähne angebracht, sodass sie von außen nicht sichtbar sind. Diese Technik ist ideal für Patienten, die eine unauffällige Behandlung bevorzugen.
Vorteile
Selbstligierende Brackets nutzen einen speziellen Mechanismus, der den Draht hält und sich selbst anpasst. Dies reduziert die Notwendigkeit für häufige Anpassungen.
Vorteile
Invisalign® und ähnliche Systeme verwenden eine Serie von maßgefertigten, durchsichtigen Kunststoffschienen, um die Zähne schrittweise in die gewünschte Position zu bewegen.
Vorteile
Die Wahl der geeigneten orthodontischen Behandlungsmethode hängt von vielen Faktoren ab, einschließlich der Art der Zahnfehlstellung, des Alters des Patienten, ästhetischen Präferenzen und Budget.
Während traditionelle Methoden wie Metall- und Keramikbrackets weiterhin eine wichtige Rolle spielen, bieten neuere Technologien wie Invisalign® und selbstligierende Brackets zusätzliche Optionen für Patienten, die Wert auf Ästhetik und Komfort legen. Eine ausführliche Beratung durch einen qualifizierten Kieferorthopäden ist entscheidend, um die am besten geeignete Behandlungsmethode zu bestimmen.
Fluoridierung, die Zugabe von Fluoriden zu Zahnpflegeprodukten und Trinkwasser, ist eine bewährte Maßnahme zur Kariesprävention. Dieser Artikel beleuchtet die Vorteile, Methoden und die damit verbundenen Kontroversen in der modernen Zahnmedizin.
Trotz Kontroversen bleibt Fluoridierung ein zentraler Bestandteil der Kariesprävention in der Zahnmedizin. Eine ausgewogene Anwendung unter Berücksichtigung individueller Bedürfnisse und Sicherheitsrichtlinien ist entscheidend, um den maximalen Nutzen zu erzielen und Risiken zu minimieren.
Die digitale Implantologie und 3D-Planung haben die Art und Weise, wie Zahnimplantate geplant und eingesetzt werden, grundlegend verändert. Diese technologischen Fortschritte ermöglichen präzisere Diagnosen, individuellere Behandlungspläne und verbesserte Behandlungsergebnisse.
Die digitale Implantologie und 3D-Planung sind dynamische Bereiche mit ständigen Innovationen. Zukünftige Entwicklungen könnten eine noch größere Personalisierung und Effizienz bringen.
Die 3D-Planung und digitale Implantologie bieten signifikante Vorteile in Bezug auf Genauigkeit, Sicherheit und Patientenzufriedenheit. Diese Technologien stellen einen Meilenstein in der zahnärztlichen Implantologie dar und werden die Zukunft dieses Fachgebiets maßgeblich prägen.
Gesichtsmasken sind extraoral (außerhalb des Mundes) verankerte kieferorthopädische Geräte.Sie nehmen Einfluss auf die Lage und das Wachstum des Oberkiefers.
Generell kommen extraoral verankerte kieferorthopädische Geräte dann zum Einsatz, wenn die Kräfte, welche für eine Beeinflussung des Kieferwachstums erforderlich sind, nicht allein über intra- oder intermaxilläre (an einem oder beiden Zahnbögen befestigte) festsitzende Apparaturen ansetzen können.
Die Funktion einer Gesichtsmaske besteht in einer auf den Oberkiefer nach ventral und labial (nach vorn und lippenwärts) einwirkenden Zugkraft. Ist die Oberkieferbasis im Gesichtsschädel zu weit nach dorsal (nach hinten) gelagert, kann durch die Einwirkung der Zugkraft Einfluss auf die basale Situation des Oberkiefers im Sinne einer Vorverlagerung genommen und ein Wachstumsimpuls in die entsprechende Richtung gegeben werden. Der Oberkiefer wird also in seiner Lage und Neigung orthopädisch beeinflusst und sein Wachstum stimuliert.
Sinnvollerweise wird ein zu klein, zu schmal oder zu weit nach dorsal (nach hinten) entwickelter Oberkiefer möglichst frühzeitig behandelt, um eine möglichst effektive Wirkung auf die skelettalen Strukturen zu erzielen. Dies gilt insbesondere für die echte Progenie (Fehlbiss, bei dem ein unphysiologischer Überbiss der unteren über die oberen Schneidezähne besteht), bei der ein skelettales Missverhältnis zwischen zu kleinem Oberkiefer und überschießend wachsendem Unterkiefer vorliegt. Das bedeutet, dass die Behandlung schon im Milchgebiss bzw. im frühen Wechselgebiss beginnt (Alter fünf bis acht Jahre). Es handelt sich hierbei um eine kieferorthopädische Frühbehandlung.
Die Behandlung mit einer Gesichtsmaske stellt nie die alleinige kieferorthopädische Therapie dar. Sie ist vielmehr eingebettet in ein Gesamtkonzept, zu dem weitere Behandlungsmaßnahmen wie herausnehmbare und festsitzende Apparaturen oder auch operative Eingriffe (z. B. bei Patienten mit Lippen-Kiefer-Gaumenspalte oder echter Progenie/Überbiss) zählen können.
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Bei einem PerioChip® handelt es sich um ein Gelatineplättchen mit dem Wirkstoff Chlorhexidin.Der Chip wird zur Keimreduktion in Zahnfleischtaschen an durch Parodontitis (Entzündung des Zahnhalteapparats) geschädigten Zähnen eingesetzt, wo er seine Depotwirkung entfaltet und so effektiv zur Eindämmung der Parodontitis beiträgt.
Das Antiseptikum Chlorhexidin (Synonyme: Chlorhexidindigluconat, Chlorhexidinbis (D-gluconat), CHX) wird bereits seit 30 Jahren in Mundspüllösungen, Gelen und Lacken verwendet und ist nach wie vor der zahnmedizinische Goldstandard, wenn es darum geht, bakterielle Infektionen in der Mundhöhle ohne Antibiotika zu therapieren.
Der große Vorzug des 4 x 5 mm großen PerioChip® besteht in seiner Applikationsform: Zum einen ist seine Chlorhexidinkonzentration mit 36 % wesentlich höher als in Spülungen oder Gelees mit maximal 2 %, zum anderen löst er sich im Verlauf von sieben bis zehn Tagen langsam und vollständig auf, wodurch das Chlorhexidin über einen langen Zeitraum in ausreichend hoher Konzentration in die Sulkusflüssigkeit (Flüssigkeit in der Zahnfleischtasche) abgegeben wird und dort direkt lokal auf die parodontopathogenen (Zahnbettentzündung verursachenden) Erreger einwirken kann.
Studien haben ergeben, dass die Neubesiedelung von mit PerioChip® behandelten Zahnfleischtaschen so für bis zu zwölf Wochen unterdrückt werden kann. Darauf basiert die Empfehlung, die Behandlung gefährdeter Taschen alle drei Monate zu wiederholen. In Verbindung mit einer verbesserten häuslichen Mundhygiene, regelmäßigem zahnärztlichem Recall (Nachkontrollen) und professioneller Zahnreinigung (PZR) lassen sich folgende Langzeittherapieerfolge nachweisen:
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Bei einem Headgear (Außenbogen, Außenspange) handelt es sich um ein kieferorthopädisches Gerät, das mit extraoralen Zugbändern (Zugbändern außerhalb des Mundes) arbeitet, um Kräfte wirkungsvoll auf Zähne und Knochenstrukturen, vor allem des Oberkiefers einwirken zu lassen. Dies erfolgt in Kombination mit intraoral (in der Mundhöhle) festsitzenden oder herausnehmbaren Apparaturen.
Der Headgear selbst besteht aus einem Innenbogen und einem Außenbogen, die in Höhe des Mundes miteinander verlötet sind und deren Winkel zueinander indikationsabhängig eingestellt wird. Außerdem gehören Zugbänder zum System, die indikationsabhängig um den Nacken- und/oder Schädelbereich verlaufen. Die Zugbänder werden an den beiden Armen des Außenbogens befestigt.
Die Wirkung eines Headgear hängt sowohl von der Größe der eingesetzten Kraft als auch von deren Richtung ab. Um Zahnbewegungen auszulösen, bedarf es weniger großer Kräfte als für die Beeinflussung des Knochenwachstums. Nach der einwirkenden Kraftrichtung lässt sich der Einsatz des Headgear in drei Gruppen unterteilen:
Der Einsatz eines Headgears kann sinnvoll sein bei:
Je nach Winkel- und Krafteinstellung kann er dabei die unterschiedlichsten Wirkungen entfalten, so beispielsweise:
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Bei der Pulpotomie (Synonym: Vitalamputation) handelt es sich um eine endodontische Behandlung (Behandlung des Wurzelkanalsystems einschließlich der Wurzelspitze), bei der die bakteriell infizierte Kronenpulpa (Zahnmark im Kronenbereich des Zahns) entfernt und gleichzeitig die Wurzelpulpa vital (lebendig) erhalten werden soll. Ziel der Pulpotomie ist es, den Zahn schmerzfrei und im apikalen (Wurzel-) Bereich entzündungsfrei zu erhalten. Sie wird vorzugsweise an Milchzähnen angewendet und trägt so zu deren Platzhalter- und Wegweiserfunktion für die bleibenden Zähne bei.
Wird die Pulpotomie an einem Zahn der 1. Dentition ausgeführt, so kann dieser:
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Bei der Michigan-Schiene (Synonyme: Michiganschiene; Schienentherapie nach Ash und Ramfjord; Schienentherapie mit der Michiganschiene) handelt es sich um eine von verschiedenen in der zahnärztlichen Praxis eingesetzten sogenannten Aufbiss- bzw. Äquilibrierungsschienen. Sie findet auch in modifizierten Formen Anwendung und dient der Harmonisierung des Zusammenspiels von Kiefergelenken und Kaumuskulatur, um in der Folge gegebenenfalls Korrekturen der Okklusion (des Zahnreihenschlusses) vorzunehmen (= Okklusionsschiene).
Das Behandlungskonzept mit einer Michigan-Schiene besteht darin, den Unterkiefer aus seiner Verzahnung mit dem Oberkiefer zu befreien und ihm dadurch die Möglichkeit zu geben, sich losgelöst von den Vorgaben durch das Relief der Gegenkieferzähne in einer Lage einzustellen, die aus einer entspannten Muskel- und Kiefergelenksituation resultiert.
Das beschriebene Konzept einer Äquilibrierungsschiene zur Aufhebung der Okklusion ist sinnvoll,
Die Okklusionsschiene (Typ Michigan) gilt als Goldstandard in der zahnärztlichen Therapie für Patienten mit einer craniomandibulären Dysfunktion (CMD).
Bei der Funktionskieferorthopädie (FKO) handelt es sich um ein kieferorthopädisches Behandlungskonzept, welches das Ziel verfolgt, durch den Einsatz von an sich passiv in der Mundhöhle liegenden Apparaturen die Weich- und Hartgewebe des Kausystems funktionell so zu reizen, dass sie sich in ihren muskulären Funktionsmustern umstellen und mit Anpassung und Wachstum darauf reagieren.
Der theoretische Ansatz besteht darin, das craniomandibuläre System (CMS; stomatognathes System) als eine funktionelle Einheit von Hartgeweben wie den Schädel-, Halswirbelsäulen- und Kieferknochen und den daran ansetzenden Weichgeweben wie Schulter-, Lippen-, Wangen- und Zungenmuskulatur zu sehen.
Während aktive kieferorthopädische Apparate gezielt auf Zähne und Knochenstrukturen wirken, liegen funktionskieferorthopädische Geräte (FKO-Geräte) nahezu passiv und drucklos im Mund und wirken, ohne selbst Kraft auszuüben: Bei jedem Kieferschluss, so z. B. beim Schlucken, lenkt ein FKO-Gerät durch seine jeweils auf die zu behebende Anomalie abgestimmte Konstruktion über die Bewegung des Unterkiefers diesen in die angestrebte Schlussbisslage und trainiert dabei gleichzeitig die beteiligte Muskulatur um.
Durch Umstellung des muskulären Funktionsmusters wird das durch die Behandlung angestrebte funktionelle Gleichgewicht auf natürliche Weise stabilisiert. Das Abhalten der Weichgewebe Lippen, Wangen und Zunge bewirkt einen Zug am darunter liegenden Periost (Knochenhaut) und setzt dadurch Wachstumsreize im Knochen.
Die Kraniosakraltherapie (Synonyme: Craniosacraltherapie; craniosacrale therapy; CST) ist eine Behandlungsform, die sich von W. G. Sutherlands kraniosakraler Osteopathie (1930) ableitet und zum Bereich der manuellen Medizin (= manuelle Therapiemethode) gehört. Das Verfahren wurde 1970 von dem Amerikaner J. G. Upledger entwickelt und als Verfeinerung der kraniosakralen Osteopathie vorgestellt. Die Kraniosakraltherapie setzte sich zuerst in den USA durch, bevor sie in Europa bekannt wurde. Sie stützt sich auf die Annahme, dass das sogenannte kraniosakrale System als physiologisches eigenständiges System bei Erkrankungen beeinflusst werden könne und durch eine gezielte Behandlung den Beschwerden entgegengewirkt werden könne. Zunächst wird der Körperzustand ermittelt und anschließend mit sanftem Druck und Massagen die Störungen und Beschwerden des Körpers behoben.
Als Plaque oder Biofilm werden die mikrobiellen Beläge bezeichnet, die sich bei inadäquater Zahnpflege auf den Oberflächen und in den Approximalräumen (Zwischenräumen) der Zähne bilden. Die Demonstration dieser bakteriellen Plaque ist eine für den Patienten wertvolle Hilfe, die es ihm ermöglicht, seine Mundhygienedefizite zu erkennen und gezielt zu verbessern.
In der Mundhöhle eines jeden Menschen ist eine Vielzahl von Mikroorganismen anzutreffen, ohne dass es sich hierbei um einen pathologischen (krankhaften) Zustand handelt. Die Wissenschaft geht mittlerweile von mehreren Tausend verschiedenen Keimarten aus. Diese bilden gemeinsam ein ausgewogenes, in sich geschlossenes Ökosystem, in das weitere Keime nur schwer eindringen können. Die Keime, die sich darauf spezialisiert haben, auf den harten Oberflächen der Zähne anzuhaften, bilden die sogenannte Plaque.
Die Plaque-Entstehung läuft in mehreren Phasen ab:
Besteht im Mund über längere Zeit ein Überangebot an Kohlenhydraten, vorzugsweise Zucker (Sammelbegriff für alle süß schmeckenden Saccharide (Einfach- und Doppelzucker) und Handelsbezeichnung für den Doppelzucker Saccharose), führt dies zu einem vermehrten Wachstum kariogener (Karies auslösender) Keime innerhalb der Plaque. Hier sind in erster Linie Mutans-Streptokokken und Laktobazillen zu nennen. Der Zucker wird von Streptococcus mutans schnell und effektiv zu Milchsäure verstoffwechselt, die wiederum dazu führt, dass innerhalb der Plaque bevorzugt Keime überleben, die das saure Milieu verkraften – auch hier stehen die kariogenen Mutans-Streptokokken und Laktobazillen wieder in erster Reihe.
Die Säure hingegen setzt den eigentlichen Schaden an der Zahnhartsubstanz: diese wird demineralisiert. Das Kristallgefüge, das dem Zahn Härte verleiht, wird durch die Säure allmählich aufgelöst, sodass es im weiteren Verlauf zur Kavitation (Substanzverlust, Entstehen eines „Loches“) kommt.
Die Gleichgewichtsverschiebung innerhalb des Ökosystems Plaque durch zu langes Nahrungsüberangebot führt nicht nur zu einem erhöhten Kariesrisiko für die Zahnsubstanz. Denn durch die Zunahme der Plaque über einen längeren Zeitraum und die damit erschwerte Sauerstoffzufuhr in den tiefer gelegenen Schichten gedeihen dort Keime, die innerhalb von wenigen Tagen unweigerlich zur Gingivitis (Zahnfleischentzündung) in den durch die Zahnputztechnik nicht erreichten Bereichen führen. Kommen weitere ungünstige Faktoren hinzu, kann eine entzündliche Schädigung des Zahnhalteapparates in Form einer Parodontitis nachfolgen.
Ohne Plaque keine Karies! Auf Grund dieser einfachen Formel stellt sich die Indikation zur Demonstration der Plaque immer dann, wenn die gezielte Motivation eines Patienten erforderlich ist. Nur durch Aufzeigen aller bakteriellen Schlupfwinkel wird er seine Zähne regelmäßig und konsequent von Plaque befreien können.
Die Indikation wird sich in Abhängigkeit vom individuellen Befund unterschiedlich oft stellen. Anhand sogenannter Plaque- oder Mundhygiene-Indizes wird der Befall der Zähne durch Plaque schematisch und reproduzierbar erfasst. Bei Nachkontrollen ist dadurch ein objektiver Vergleich möglich. Je nach Plaquebefund wird der Zahnarzt eine Empfehlung zum Recall (zur Wiedervorstellung in der Praxis) aussprechen, um die häusliche Zahnpflege ggf. durch eine professionelle Zahnreinigung (PZR) und Fluoridapplikation (Auftragen von Fluoridlacken o. ä.) zur Senkung des Kariesrisikos zu ergänzen.
Bei Insert-Systemen handelt es sich um konfektionierte Keramik-Inlays (Megafüller) zur Versorgung des Patienten mit direkten (im Mund hergestellten) Füllungen, die in Form und Größe abgestimmt sind auf spezielle oszillierende Präparationsinstrumente (schallaktivierte Instrumente zur Bearbeitung des Zahndefekts). Ein Keramik-Insert wird adhäsiv mit Komposit (durch Mikroverzahnung mit Kunststoff) im Zahn befestigt und nimmt dadurch eine Zwischenstellung zwischen Komposit-Füllung und Keramik-Inlay ein.
Die Anwendungsmöglichkeiten einer mit einem Insert kombinierten Komposit-Füllung (Kunststoff-Füllung) unterscheiden sich nicht von denen einer in Inkrement-Technik (Mehrschicht-Technik) eingebrachten Komposit-Füllung:
Die Insert-Technik vereint dabei folgende Vorteile in sich:
Daraus ergeben sich im Vergleich folgende Nachteile:
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Bei einer Knirscherschiene handelt es sich um eine in der zahnärztlichen Praxis therapeutisch eingesetzte Aufbissschiene. Sie dient zum einen der Harmonisierung des Zusammenspiels von Kiefergelenken und Kaumuskulatur, zum anderen soll sie während der Tragezeit unphysiologische Zahnkontakte in Form von Reiben und Pressen und die daraus resultierenden Schäden an Zahnhartsubstanz, Zahnhalteapparat, Kiefergelenken und Muskulatur verhindern.
Zähneknirschen und Zähnepressen (Bruxismus) sind sogenannte Parafunktionen (Nebenfunktionen neben der eigentlichen Kaufunktion), bei denen Kräfte auf die beteiligten Strukturen einwirken, die wesentlich stärker sind als beim eigentlichen Kauvorgang und die auch deutlich länger andauern. Sie können durch Vorkontakte (vorzeitige Kontakte eines Zahnes oder einer Zahngruppe) entstehen; sehr oft handelt es sich allerdings um fehlerhafte Verhaltensweisen, die der Patient unbewusst als Reaktion auf Belastungen und Stress entwickelt. Verschärft sich die Lebenssituation, kann das bis dahin nicht von Schmerzen begleitete Pressen und Knirschen zu akuten Schmerzphasen im Bereich der Kiefergelenksstrukturen, der Kaumuskulatur oder der Zähne führen.
Das Behandlungskonzept mit einer Knirscherschiene besteht darin, den Unterkiefer aus seiner Verzahnung mit dem Oberkiefer zu befreien und ihm dadurch die Möglichkeit zu geben, sich losgelöst von den Vorgaben durch das Relief der Gegenzähne in einer Lage einzustellen, die aus einer entspannten Muskel- und Kiefergelenkssituation resultiert. Eventuell vorhandene Vorkontakte (vorzeitige Kontakte eines Zahnes oder einer Zahngruppe) werden so während der Tragezeit der Schiene umgangen. Außerdem ist die Irritation der unbewussten automatisierten Bewegungsabläufedurch die Schiene ein erwünschter Effekt. Eine Knirscherschiene wird also angewendet
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Mit einer Mundstrommessung (Synonym: galvanische Mundstrommessung) wird das elektrische Potential ermittelt, das sich zwischen verschiedenartigen Metallen im wässrigen Milieu der Mundhöhle aufbauen kann. Diesem werden von den Befürwortern ganzheitlicher Behandlungsmethoden gesundheitliche Beeinträchtigungen zugeschrieben.
Wissenschaftlich unumstritten ist dabei die Tatsache, dass es zwischen Metallen unterschiedlicher Zusammensetzung in wässriger Umgebung zu elektrochemischen Vorgängen kommt. Das unedlere Metall gibt hierbei Ionen in den Speichel als Elektrolyt ab, während das edlere, chemisch trägere Metall diese Ionen auf seiner Oberfläche ablagert. Die höchsten Werte kommen dabei zwischen Amalgam als unedlem und Gold als Edelmetall zustande.
In jedem biologischen System, also jedem Lebewesen, wird der Stromfluss für lebensnotwendige Vorgänge wie beispielsweise die Reizübertragung in sämtlichen Nerven genutzt. Dabei entstehen geringe elektrische Potentiale von -80 mV bis +30 mV. Die im Speichel entstehenden Potentiale können bis zu 300 mV betragen. Ihnen wird in der Naturheilkunde die Auslösung von Störfeldern angelastet, die sich auch auf Körperbereiche außerhalb der Mundhöhle auswirken.
Wenngleich eine Mundstrommessung allein nicht für die ursächliche Erklärung gesundheitlicher Beschwerden ausreichen mag, so erscheint es doch sinnvoll, die in den Mund eingebrachten Metalle bzw. Metalllegierungen derart auszuwählen, dass sich möglichst keine elektrischen Potentiale bilden können.
Ganz auf Metalle zu verzichten, lässt sich hingegen nicht bei jeder prothetischen Arbeit (Zahnersatz) realisieren. In der Füllungs- und Zahntechnik muss auf die unterschiedlichsten Metalle und Legierungen zurückgegriffen werden. So erhält beispielsweise eine herausnehmbare Modellgussprothese ihre Stabilität durch eine Metallbasis. Im Bereich der Kronenprothetik stehen zwar metallfreie Kronen aus Keramik zur Verfügung, sind aber nicht für jeden Patienten indiziert. Die konservierende Zahnheilkunde hingegen kann zugunsten von Kunststofffüllungen sowie Kunststoff- und Keramik-Inlays weitestgehend auf Amalgam als Füllungsmaterial verzichten.
Eine Mundstrommessung kann indiziert sein, wenn ein Patient unter einer der folgenden gesundheitlichen Beeinträchtigungen leidet, da für diese und andere Potentialdifferenzen im Mund als Auslöser diskutiert werden:
Bei einer Amalgamfüllung (umgangssprachlich: Plombe) handelt es sich um einen zahnärztlichen Füllungswerkstoff, der in der Regel eine Legierung des Quecksilbers mit Silber, Kupfer, Indium, Zinn und Zink ist.
Amalgam wird seit vielen Jahrzehnten auf Grund seiner guten mechanischen Materialeigenschaften weltweit als sehr dauerhaftes Füllungsmaterial eingesetzt. Es ist der einzige von den gesetzlichen Krankenkassen im Seitenzahnbereich bezahlte Füllstoff, wenn man von Kunststofffüllungen in Ausnahmefällen wie bei Nierenfunktionsstörungen und nachgewiesener Amalgamallergie absieht.
Vorteile
Nachteile
Lippen- und Wangenbänder – sogenannte Frenula – bestehen aus Muskel- und Bindegewebsfasern und strahlen bisweilen bis in die marginale Gingiva (den Zahnfleischrand) ein. Hier schädigen sie durch ihre starken Zugkräfte das Parodont (den Zahnhalteapparat) und verhindern einen natürlichen oder kieferorthopädischen Lückenschluss, so dass sie durch den operativen Eingriff der Frenektomie entfernt werden sollten.
Die typischen Bereiche für die Frenula sind die mittleren Schneidezähne, die Eckzähne und Prämolaren (vorderen Backenzähne). Der Zug, der während des Sprech- und Kauvorgangs durch die Frenula auf den Zahnfleischrand bzw. vereinzelte Papillen (dreieckförmiger Zahnfleischbereich zwischen den Zähnen) ausgeübt wird, kann so stark sein, dass Rezessionen (entzündungsfreier Zahnfleischrückgang) die Folge sind.
Ein bei etwa sieben Prozent der Kinder zu beobachtendes Trema (Synonym: Diastema mediale superior – Lücke zwischen den mittleren Schneidezähnen des Oberkiefers) kann durch ein straff zwischen den Zähnen verlaufendes Frenulum verursacht sein. Erscheint bei Zug auf das Bändchen die gesamte Papille ischämisch (blutleer), kann davon ausgegangen werden, dass das Bandgewebe die Ursache für die Lücke darstellt.
In diesem Fall muss das Frenulum operativ beseitigt werden, um den Lückenschluss – spontan oder mit kieferorthopädischer Unterstützung – zu ermöglichen. Ist es zum Verlust einer Papille gekommen, bedeutet dies neben Einschränkungen in der Ästhetik auch, dass der betroffene Zahnzwischenraum anfälliger für Plaqueretention (Anhaften von bakteriellem Belag) wird und somit die Hygienetechnik dauerhaft intensiviert werden muss.
Im Zahnfleischrandbereich bedeutet der Rückgang, dass durch Freilegen des Wurzeldentins die Anfälligkeit für Karies(Zahnfäule) und hypersensible Zahnhälse (überempfindliche Zahnhälse) erhöht wird. Aus den genannten Gründen werden Frenula deshalb häufig nicht erst wenn sie Schaden verursacht haben, sondern bereits zur Prophylaxe (als vorbeugende Maßnahme) operativ korrigiert. Im einfachsten Fall handelt es sich dabei lediglich um eine Durchtrennung (Frenotomie)des störenden Bändchens.
Bei der im Folgenden erläuterten Frenektomie (Synonyme: Lippenbandentfernung, Lippenbandexzision, Frenulotomie) wird darüber hinaus das Bandgewebe vom Periost (Knochenhaut) gelöst und verlagert, um so die Rezidivgefahr (Rückfallgefahr) zu reduzieren.
Der Bionator ist ein funktionskieferorthopädisches Gerät, entwickelt in den 1940er Jahren von Prof. Dr. Dr. Balters.
Es funktioniert wie alle funktionskieferorthopädischen Geräte, wenn noch Wachstum vorhanden ist, also bei Kindern und Jugendlichen. Dysgnatien (Fehlentwicklungen der Zähne, der Kiefer und/oder des Kausystems), die aufgrund von Fehlfunktionen der orofazialen Muskulatur (Kaumuskeln, Lippen, Zunge, Wangen) entstanden sind, können mit Hilfe des Bionators unter Nutzung körpereigener Kräfte behandelt werden.
Dennoch wird der Bionator auch bei Erwachsenen eingesetzt, jedoch zur Behandlung von Dysfunktionen wie Knirschen oder Pressen.
Man unterscheidet drei Typen des Bionators:
Eine Weiterentwicklung des Gerätes erfolgte von Ascher, einem Schüler Balters. Er fügte dem Gerät zwei Haltedorne im Oberkiefer im Bereich der ersten Molaren hinzu sowie einen Kunststoffüberwurf für die Unterkieferfrontzähne.
Die Homöopathie (griech. homoios – gleichartig, das gleiche; pathos – Leiden) ist eine therapeutische Methode, die vor 200 Jahren von dem deutschen Arzt Samuel Hahnemann begründet wurde, der 1796 seine grundlegende Schrift zur Homöopathie veröffentlichte: „Bloß jene Eigenschaft der Arzneien, eine Reihe spezifischer Krankheitssymptome im gesunden Körper zu erzeugen, ist es, wodurch sie Krankheiten heilen, das ist, den Krankheitsreiz durch einen angemessenen Gegenreiz aufheben und verlöschen können“. (Hahnemann, Heilkunde der Erfahrung).
Im Unterschied zur Schulmedizin wird die Krankheit nicht durch den Einsatz von Arzneimitteln, die die Symptome bekämpfen, sondern durch kleinste Mengen von Stoffen, die in hoher Dosis selbst ähnliche Symptome erzeugen, behandelt. Die Homöopathie gehört zu den Verfahren der Alternativen Medizin.
Ob ein homöopathisches Mittel für Sie in Frage kommt, entscheidet der Zahnarzt ganz individuell.
Die Bürstenbiopsie (Synonym: Bürstenzytologie) ist ein einfaches Verfahren zur Entnahme von Zellen aus auffällig veränderten Arealen der Mundschleimhaut und dient der Früherkennung und Kontrolle oraler Risikoläsionen.
Das orale Plattenepithelkarzinom (Plattenepithelkrebs der Mundhöhle) ist mit einer Inzidenz (Häufigkeit von Neuerkrankungen) von etwa 10.000 Neuerkrankungen pro Jahr eine häufige Krebserkrankung. Die Fünf-Jahres-Überlebensrate liegt für Männer zwischen 36 und 45 Prozent, für Frauen etwas darüber bei 50 bis 63 Prozent. Die ungünstigste Prognose haben Krebserkrankungen von Zunge, Mundboden und Rachen.
Das mittlere Erkrankungsalter liegt für Frauen bei 64 Jahren, für Männer bei 60 Jahren.
Hauptrisikofaktoren für die Entstehung eines Plattenepithelkarzinoms der Mundhöhle sind Nikotin und Alkohol, besonders wenn beide Risikofaktoren in Kombination vorhanden sind. Weitere Risikofaktoren sind unzureichende Mundhygiene, HVP-Viren, chronische Entzündungen sowie vitaminarme und fleischreiche Ernährung.
Oftmals wird die Erkrankung erst spät diagnostiziert, was schwerwiegende Folgen für den Patienten hat. Wird die Erkrankung im Frühstadium diagnostiziert und der Tumor im T1-Stadium entfernt, steigt die Fünf-Jahres-Überlebensrate auf etwa 90 Prozent an.
Orale Präkanzerosen (Krebsvorstufen) wie die Leukoplakie (weiße, nicht abwischbare Effloreszenzen der Schleimhaut; es handelt sich dabei um eine Keratinisierungsstörung mit zellulären und epithelialen Atypien (Zellabweichungen von der Norm); die Leukoplakie gehört zu den fakultativen Präkanzerosen) und Erythroplakie (rötliche Läsion, die zu den fakultativen Präkanzerosen gehört) müssen daher regelmäßig vom Zahnarzt kontrolliert werden.
Die Prävalenz (Krankheitshäufigkeit) der Leukoplakie wird mit 0,5 bis 3,4 Prozent angegeben. In 0,6 bis 18 Prozent der Fälle kommt es zu einer malignen Entartung.
Weitere potentielle maligne Mundschleimhautveränderungen s. u. Indikationen.
Eine einfache, wenig invasive Methode zur Beurteilung oraler Mundschleimhautveränderungen hinsichtlich ihres Malignitätspotentials ist die Bürstenbiopsie.
Zahnsteinablagerungen, die subgingival, also unterhalb des Gingivalsaums (des Zahnfleischrands) den Oberflächen der Zahnwurzeln anhaften, werden als Konkremente bezeichnet. Sie reizen die Weichgewebe des Parodonts (des Zahnhalteapparats) mechanisch und begünstigen das Anhaften von Mikroorganismen, deren Toxine (Bakteriengifte) die Entstehung einer Parodontitis (Entzündung des Zahnhalteapparats) auslösen können. Die Zahnsteinentfernung unter dem Zahnfleischrand ist folglich eine wesentliche Voraussetzung zur Behandlung und Vermeidung einer Parodontitis.
Unter Zahnstein versteht man fest anhaftende, durch die Einlagerung von Mineralien erhärtete Ablagerungen. Sie können mit der Zahnbürste und anderen Hilfsmitteln zur täglichen Mundhygienenicht mehr entfernt werden.
Mineralisierte Beläge, die entlang oder oberhalb des Gingivalsaums (Zahnfleischrands) dem Zahnhals und der Zahnkrone anhaften, bezeichnet man als supragingivalen Zahnstein. Dieser entsteht aus Biofilm (Plaque, bakteriellem Zahnbelag), welcher von einer Zahnbürste und anderen Hilfsmitteln nicht entfernt wird und in welche sich Mineralien aus dem Speichel einlagern. Der Mineralanteil beträgt etwa 40 %.
Die Mineralien in subgingivalem Zahnstein – den sogenannten Konkrementen –, welcher in der Zahnfleischtasche auf der Wurzeloberfläche fest sitzt, entstammen dem Exsudat (Absonderungen) der Zahnfleischtasche. Hier ist der Mineralgehalt mit 60 % deutlich höher und Konkremente haften der Zahnwurzel wesentlich fester an als supragingivaler Zahnstein. Sie verhindern das Anlagern des Gingivalsaums und des Taschenepithels an die Wurzeloberfläche und begünstigen dadurch das weitere Vordringen des Biofilms in die Zahnfleischtaschen.
Mit zunehmender Tiefe der Zahnfleischtaschen gedeihen dort vermehrt anaerob (ohne Sauerstoff) lebende Mikroorganismen. Diese produzieren Toxine (Bakteriengifte), welche zur Gingivitis (Zahnfleischentzündung) und im weiteren Verlauf zur Parodontitis führen – ein Entzündungsprozess, der neben der Entzündung der bindegewebigen Anteile des Zahnhalteapparats mit der Zerstörung des Alveolarknochens (des die Zahnwurzel umgebenden Knochens) einher geht. Ein Attachmentverlust(Befestigungsverlust) ist die Folge.
Bei der Entfernung von Konkrementen handelt es sich also um eine mechanische Infektionsbekämpfung mit dem Ziel, den parodontalen Biofilm (Mikroorganismen in der Zahnfleischtasche) zu beseitigen und damit die Entwicklung einer Parodontitis zu verhindern oder rückgängig zu machen. Ist es bereits zum Attachmentverlust, also dem Verlust von Alveolarknochen und Periodontalligament (bindegewebiger Faserapparat zwischen Zahnoberfläche und Knochen) gekommen, so ist ein Attachmentgewinn nach Beseitigung des Entzündungsgeschehens das Ziel der Konkremententfernung.
Das Verfahren wird durchgeführt bei:
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Eine keramische Schulter bezeichnet den Rand einer Krone, der in diesem Fall nicht aus Metall, sondern aus Keramik gefertigt wird. Dieser Rand wird leicht unter das Zahnfleisch geschoben und macht die Krone fast unsichtbar.
Normale Metall-Keramik-Kronen besitzen einen Kern aus Metall, der von Keramik umgeben ist.
Doch diese Art der Versorgung zeigt deutliche Nachteile. So ist der Zahnfleischrand oft gerötet oder entzündet, da das Metall Oxide abgibt. Es entsteht ein unschöner dunkler Rand. Auch wenn sich das Zahnfleisch im Laufe der Jahre etwas zurückbildet, wird der Metallrand sichtbar.
Um dies zu vermeiden, gibt es eine einfache Lösung: die Keramikschulter. Hierbei wird das Gerüst aus Metall etwas gekürzt und durch einen abschließenden Keramiksaum ersetzt. Dadurch verschwinden die dunklen Ränder und Entzündungen und die Krone ist praktisch unsichtbar. Das Licht wird natürlich reflektiert. Auch wenn das Zahnfleisch sich zurückzieht, wird lediglich der Keramikrand sichtbar, der wie ein natürlicher Zahn erscheint.
Durch die bessere Ästhetik und das Verhindern von unschönen Metallrändern besitzen Kronen mit Keramikschulter eine längere Lebensdauer.
Bei einer individuellen Fluoridierungsschiene handelt es sich um eine Kunststoffschiene, die labortechnisch passgenau jeweils für den oberen und unteren Zahnbogen eines Patienten hergestellt wird und als Medikamententräger für fluoridhaltiges Gel dient.
Fluorid ist ein essentielles Spurenelement und für die Bildung gesunder Knochen- und Zahnhartsubstanz unerlässlich.
In der Zahnmedizin stellen Fluoride, insbesondere in lokaler Anwendung (auf der Zahnoberfläche), dietragende Säule der Kariesprophylaxe dar.
Karies entsteht dadurch, dass Bakterien, die sich in der Plaque (im Zahnbelag) befinden, kurzkettige Kohlenhydrate/Zucker zu Säuren verstoffwechseln, welche den Zahnschmelz demineralisieren (erweichen) und auf Dauer zerstören, sofern nicht nach jeder Säureeinwirkung wieder eine Remineralisation stattfindet.
Und so wirken Fluoride am Zahn:
Die lebenslange Fluoridierung der Zahnoberflächen zum Schutz vor Karies ist prinzipiell für jedermann indiziert, der sich nicht konsequent zahngesund ernährt und keine optimale Mundhygiene betreibt. Wer kein derart engagiertes Verhalten zeigt, kommt um Fluoridierungsmaßnahmen zur Kariesprävention nicht herum.
Ist das Kariesrisiko nicht erhöht, ist eine Fluorid-Basisprophylaxe in Form von fluoridierter Zahnpasta und fluoridiertem Speisesalz ausreichend.
Bei erhöhtem Kariesrisiko bietet sich u. a. die wöchentliche Anwendung eines Fluoridgel-Konzentrats an. Hierbei muss die Applikation (das Auftragen) nicht zwingend mit einer Schiene erfolgen, diese stellt lediglich eine Option dar, die gewisse Vorteile aufweist.
Die individuelle Schiene bietet im Vergleich zu konfektionierten Schienen/Trays Vorteile:
Auch im Vergleich zum Einbürsten eines Fluoridgels mit der Zahnbürste fallen Vorteile auf:
Unter Apexifikation versteht man ein Verfahren, das vor allem bei devitalen (abgestorbenen)jugendlichen Zähnen mit noch nicht abgeschlossenem Wurzelwachstum eingesetzt wird. Ziel der Apexifikation ist eine natürliche oder künstliche Hartsubstanzbarriere an der Wurzelspitze, ohne die eine dichte Wurzelfüllung des Zahns nicht möglich ist.
Zähne mit abgeschlossenem Wurzelwachstum haben am Apex (an der Wurzelspitze) eine apikale Konstriktion (verengte Stelle an der Wurzelspitze), an der der Wurzelkanal durch Hartsubstanzanlagerung den schmalsten Querschnitt aufweist. Ohne diese Einengung besteht bei der Wurzelfüllung eines Zahns die Gefahr, Material ins umliegende apikale Gewebe, den Knochen und bei Behandlung im Oberkiefer auch in die Kieferhöhle zu überstopfen.
Wenngleich das Verfahren der Apexifikation vorrangig bei noch nicht abgeschlossenem Wurzelwachstum eingesetzt wird, kommen prinzipiell alle Einsatzmöglichkeiten in Betracht, bei denen es darum geht, eine apikale Konstriktion zu schaffen:
Bei der Distraktionsosteogenese (Synonym: Kallusdistraktion) handelt es sich um ein operatives Verfahren, dessen wörtliche Übersetzung die Vorgehensweise bereits erklärt: Knochenneubildung durch Auseinanderziehen. In Anlehnung an die biologischen Heilungsprozesse nach Frakturen (Knochenbrüchen) wird durch das Voneinander-Entfernen der Knochenbruchstücke die Neuproduktion von Knochensubstanz im Bruchspalt erreicht.
Nach einer unfallbedingten Knochenfraktur reagieren die den Bruchspalt umgebenden Weichgewebe mit Knochen- und Gefäßneubildung, sofern die Knochenfragmente nicht hundertprozentig in ihrer ursprünglichen Position zueinander fixiert sind, sondern ein schmaler Spalt verbleibt.
Man spricht hier von sekundärer Knochenheilung, da zur Überbrückung erst neue Knochensubstanz entstehen muss. Im Bruchspalt wird sogenannter Kallus (Synonyme: Knochenkallus; Frakturkallus; Bruchkallus) von Osteoblasten (Knochen produzierenden Zellen) gebildet. Dieser wird innerhalb weniger Wochen in mineralisierten Knochen umgewandelt und ist dann röntgenologisch sichtbar.
Die Distraktionsosteogenese findet in verschiedenen Fachrichtungen der Chirurgie Anwendung. Die zahnärztliche Implantologie greift auf das Verfahren der Kallusdistraktion zurück, wenn zur Insertion eines ausreichend dimensionierten Implantates nicht genügend Alveolarknochen (der Knochenanteil der Kiefer, in dem ehemals die Zahnwurzeln verankert waren, im Gegensatz zur Kieferbasis, auf die der Alveolarknochen aufgelagert ist) vorhanden ist. Sie dient der Alveolaraugmentation vor Implantatinsertion (Erhöhung des ehemals Zahn tragenden Kieferknochenanteils vor dem Setzen eines Implantats).
Bei Onlays handelt es sich um Zahnfüllungen, die üblicherweise indirekt (außerhalb des Mundes) hergestellt und mit speziellen, auf das Onlaymaterial abgestimmten Befestigungsmaterialien in den zuvor in bestimmter Technik präparierten (beschliffenen) Zahn eingesetzt werden. Die räumlichen Grenzen der Präparation liegen dabei auf den Höckerspitzen des Zahns.
Damit nimmt das Onlay präparationstechnisch eine Zwischenstellung zwischen einem Inlay und einem Overlay ein: Ersteres bedeckt die Kaufläche nicht vollständig, bei Letzterem sind die Höckerspitzen im Sinne eines Kaukantenschutzes mit in die Präparation einbezogen. Die Übergänge zwischen diesen drei Präparationsformen sind dabei durchaus als fließend zu betrachten.
Die Indikation zur Präparation eines Onlays ergibt sich aus dem Zerstörungsgrad einer Zahnkroneund, je nach verwendetem Material, aus der Position des Zahns im Mund. Als Material werden, seit Jahrzehnten bewährt, Goldlegierungen verwendet; auf Grund der unzureichenden Ästhetik von Goldgussfüllungen kommen in den vergangenen Jahren aber in der Mehrzahl der Fälle zahnfarbene Materialien wie Glaskeramik-Komposite und vor allem Keramik zum Einsatz. Die Anwendungsbereiche sind also nach verwendetem Material zu differenzieren:
Indikationen zum Goldguss-Onlay
Indikationen zum zahnfarbenen Keramik- oder Glaskeramik-Komposit-Onlay
Unter Quecksilberausleitung versteht man die Detoxikation (Entgiftung) des Körpers, um im Körper verbliebenes Quecksilber auszuscheiden. Quecksilber ist z. B. in dem Zahnfüllungsmaterial Amalgam enthalten. Die sogenannte Amalgamfüllung wird schon seit langer Zeit in der Zahnmedizin verwendet und gilt sowohl preislich als auch technisch als das Verfahren der Wahl.
Das Material besteht aus 40 % Silber, 32 % Zinn, 30 % Kupfer, 3 % Quecksilber und 2 % Zink. Die Toxizität dieser Menge an Quecksilber wird kontrovers diskutiert. Bekannt ist jedoch, dass beim Legen einer Amalgamfüllung oder durch den täglichen Abrieb geringe Mengen in den Organismus gelangen.
Einige wenige Menschen reagieren allergisch auf Amalgam. Andere lehnen dieses Füllungsmaterial aufgrund des enthaltenen Quecksilbers ab, welches unter Umständen eine negative Wirkung auf den Körper haben kann, aber nicht muss. Quecksilber ist zwar giftig, hat jedoch erst ab einer gewissen Menge eine schädliche Wirkung auf den Menschen.
Aus Amalgamfüllungen werden täglich nur winzige Mengen des enthaltenen Quecksilbers freigesetzt. Der größte Teil davon wird wieder ausgeschieden, jedoch kann ein kleiner Anteil Quecksilber im Körper zurückbleiben. Um auch diesen letzten Rest aus dem Körper zu entfernen, kann eine fachgerechte Entgiftung, das heißt eine Quecksilberausleitung, durchgeführt werden.
Das Air-Flow®-System (Synonym: Pulverstrahltechnik) ist ein Verfahren zur professionellen Zahnreinigung (PZR), mit dem durch ein Pulver-Wasser-Luftgemisch dem Zahn aufgelagerte harte Verfärbungen und mikrobielle weiche Zahnbeläge schonend und an für die häusliche Zahnpflege unzugänglichen Stellen entfernt werden können.
Die klassische Air-Flow®-Methode dient, wie auch die Behandlung mit vergleichbaren Systemen wie z. B. dem PROPHYFlex®-Ansatz, der supragingivalen (über dem Zahnfleischrand) Prophylaxe (Reinigung zur Vorbeugung). Dabei kommt lediglich das verwirbelte Pulver-Wasser-Luftgemisch mit der Zahnoberfläche in Kontakt, kratzende Geräusche durch metallische Reinigungsinstrumente bleiben dem Patienten erspart, das angrenzende Weichgewebe und die Zahnoberflächen werden bei fachmännischer Anwendung im Idealfall nicht in Mitleidenschaft gezogen.
Das Air-Flow®-System wird wie das PROPHYFlex®-Gerät alternativ oder ergänzend zur traditionellen Reinigungstechnik, die beispielsweise mit rotierenden Reinigungsbürstchen oder -kelchen zuzüglich Polierpasten unterschiedlicher Körnung und Abrasivität arbeitet, angewendet, um insbesondere durch Nahrungs- und Genussmittel wie Kaffee, Tee, Nikotin oder Rotwein, aber auch durch Medikamente entstandene Verfärbungen abzutragen. Dabei sind insbesondere die Approximalräume (Zahnzwischenräume) mit den Pulverstrahlgeräten in der Regel besser zu erreichen als mit herkömmlichen Reinigungsmöglichkeiten.
Sollte zusätzlich Zahnstein entfernt werden müssen, so kann die klassische Air-Flow®-Methode kombiniert werden mit Handinstrumenten oder Ultraschallscalern. Als neue Alternative bietet der Hersteller hier das Air-Flow®-Master-System an, bei dem die supragingivale Reinigung (oberhalb des Zahnfleischrands) durch ein System zur Reinigung subgingivaler Zahnoberflächen (in der Zahnfleischtasche) ergänzt wird, das ebenfalls auf der Pulverstrahlmethode mit Natriumbikarbonat basiert und für das spezielle, in den Sulcus (Furche zwischen Zahnfleisch und Zahn) einführbare Düsen entwickelt wurden.
Das vorwiegend aus Natriumbikarbonat (CHNaO3) bestehende Reinigungspulver wird mittlerweile in sechs Geschmacksrichtungen angeboten. Erweitert wird das Sortiment durch das Air-Flow®-Pulver Soft, das der Hersteller für Patienten mit sehr empfindlichem Zahnfleisch empfiehlt, sodass eine Gingivareizung weitestgehend vermieden werden kann.
Smile-Makeover
Der dem angloamerikanischen Sprachraum entlehnte Begriff des Smile Makeover hat in letzter Zeit Einzug in die Ästhetische Zahnmedizin gefunden und kann übersetzt werden mit „Verschönerung“ oder auch „gründlicher Veränderung des Lächelns“. Um dem Patienten zu einem attraktiveren, einnehmenden und selbstsicheren Lächeln zu verhelfen, können die verschiedensten Verfahren der Zahnmedizin erforderlich werden.
„Lachen ist die beste Medizin“, „Lachen ist gesund“, „Wer lacht, lebt länger- und gesünder“: wer kennt sie nicht, diese alten Volksweisheiten! Und längst ist sich die Medizin darüber im Klaren, wie viel Wahrheit in ihnen steckt. Umso ungesünder ist es für einen Menschen, der meint, sich das Lachen und sogar das Lächeln auf Grund ästhetischer Einschränkungen selbst verbieten zu müssen. In diesem Zusammenhang müssen schon einfachste Maßnahmen, die zu einem schöneren Lächeln verhelfen, als therapeutisch sinnvoll betrachtet werden.
In erster Linie ist die Ästhetische Zahnmedizin gefordert, so beispielsweise in Form von:
Diese Leistungen der Ästhetischen Zahnmedizin gehen konsequenterweise oft Hand in Hand mit Therapiemaßnahmen aus dem Bereich der Kieferorthopädie:
Auch die konservierende Zahnheilkunde leistet durch den Austausch von Amalgamfüllungen oder Gold-Inlays gegen zahnfarbene Restaurationen wie Kunststofffüllungen oder z. B. Cerec- bzw. Keramik-Inlays u.v.m. einen wesentlichen Beitrag zu einem ästhetischen Lächeln.
Sind die Zähne durch noch größeren Zahnhartsubstanzverlust vorgeschädigt, kann der Fachbereich der Prothetik mit Teilkronen oder Kronen aus ästhetischen zahnfarbenen Materialien zu einem schöneren Lächeln verhelfen, in Fällen von Zahnverlust mit Brücken oder weiterreichenden prothetischen Versorgungen.
Auch die Zahnchirurgie kann gefordert sein, sei es z. B. durch das Setzen von Implantaten und auch durch chirurgische Maßnahmen der Parodontologie, denn zur Ästhetik des Lächelns gehört gesundes Zahnfleisch unabdingbar dazu.
Über den zahnmedizinischen Bereich hinaus kann ein Patient Leistungen der ästhetischen Chirurgie in Anspruch nehmen.
Bei einem Cerec-Inlay handelt es sich um eine indirekt (außerhalb des Mundes) hergestellte keramische Einlagefüllung; hierbei steht die Abkürzung Cerec für ceramic reconstruction. Der große Vorteil dieser Art der Füllungsversorgung besteht im Vergleich zu anderen ästhetischen Restaurationen darin, dass die Restauration aus hochwertiger Keramik besteht und ohne Abformung innerhalb einer Behandlungssitzung in der zahnärztlichen Praxis hergestellt werden kann, wodurch die mehrtägige Wartezeit auf eine Fertigstellung im zahntechnischen Labor entfällt.
Das Cerec-System wurde in den 1980er Jahren an der Universität Zürich entwickelt und befindet sich nun schon in der 4. Generation. Das technisch aufwändige Gesamtkonzept besteht aus einem Kamerasystem zur optischen Abformung, einer 3D-Software zum Konstruieren des Inlays (CAD-Verfahren) und einem Schleifsystem mit Elektromotoren, das innerhalb weniger Minuten das Inlay aus einem industriell hergestellten Keramikblock herausfräst (CAM-Verfahren). Als Material können Blöcke aus Feldspatkeramik, leucit- oder lithiumsilikatverstärkte Glaskeramik sowie Zirkonoxid verwendet werden.
Die Indikation für ein Cerec-Inlay stellt sich zum einen durch den Zerstörungsgrad eines Zahns dar, zum anderen trägt der Wunsch des Patienten nach einer dauerhaften, hochwertigen und ästhetischen Versorgung zur Entscheidung bei. Auch Unverträglichkeiten gegen andere Füllungsmaterialien können zur Auswahl einer Keramikversorgung führen. Ein Cerec-Inlay kommt also unter folgenden Gesichtspunkten zur Anwendung:
Bei einer Schnarcherschiene (Synonyme: Unterkieferprotrusionsschiene, UPS; Schnarchtherapiegerät; engl.: „mandibular advancement device“, MAD) handelt es sich um ein therapeutisches Gerät, das durch Protrusion (Vorverlagerung) des Unterkiefers die oberen Atemwege erweitert, wodurch Schnarchgeräusche verhindert und Apnoezustände (Atemaussetzer) behandelt werden.
Mithilfe einer Unterkieferprotrusionsschiene (UPS) kann die Tagesschläfrigkeit von Patientinnen und Patienten mit obstruktivem Schlafapnoe-Syndrom (OSAS) gelindert werden. Das OSAS ist gekennzeichnet durch die Obstruktion (Verengung) oder kompletten Verschluss der oberen Atemwege während des Schlafes.
Das Gerät besteht aus jeweils einer transparenten starren Kunststoffschiene für den Ober- und Unterkiefer. Beide Schienen sind durch im bukkalen Mundvorhof (Raum zwischen Wangen und Zähnen) oder interokklusal (zwischen den Zahnreihen) positionierte Metall- oder Kunststoffstege miteinander verbunden, die dem Unterkiefer zwar etwas seitliche Bewegungsfreiheit lassen, ihn aber in einer nach ventral (vorne) verlagerten Position fixieren.
Im Schlaf lässt die Muskelspannung des Körpers nach, also auch der Tonus (Spannungszustand) der Rachen- und Zungenmuskulatur. Begünstigt durch eine Rückenlage des Schlafenden fällt die Zunge zurück und engt somit die Luftwege zwischen Zunge und Rachenwand ein. Durch den eingeengten Luftstrom entstehen durch Flattern der Weichgewebe, so z. B. des Gaumensegels, die typischen, bis zu 90 Dezibel lauten Schnarchgeräusche, die für den Schnarcher selbst nicht gesundheitsschädigend sind, sehr wohl aber die Schlafqualität des Partners erheblich reduzieren können.
Kommt es jedoch nicht nur zur Einengung der oberen Atemwege, sondern zu einem völligen Verschluss, sind obstruktive Apnoezustände (Atemstillstand durch Verschluss) die Folge, in denen die Atmung zwischen zehn Sekunden und zwei Minuten aussetzen kann, bevor das Gehirn den entstehenden Sauerstoffmangel mit einer Weckreaktion beendet. Treten die Atemaussetzer regelmäßig und häufig auf, werden die für einen erholsamen Schlaf wichtigen Tiefschlafphasen erheblich reduziert, was schwerwiegende gesundheitliche Folgen nach sich ziehen kann.
Der Einsatz einer Unterkieferprotrusionsschiene (UPS) gilt gemäß dem nationalen Konsensuspapier bereits bei leichter bis mittelgradiger obstruktiver Schlafapnoe (OSAS) und einem Body-Mass-Index (BMI) < 30 kg/m 2, besonders bei überwiegend in Rückenlage auftretender Schlafapnoe, neben der Positivdruckatmung als Therapie der ersten Wahl [4]. Hierbei sollte die Diagnostik vorab interdisziplinär durch den HNO-Arzt, Internisten oder Lungenfacharzt sowie ein Schlaflabor erfolgen.
In schwerwiegenderen Fällen können operative Maßnahmen oder eine nächtliche Überdruckbeatmung mit einem nCPAP („continuous positive airway pressure“, Überdruckbeatmungsgerät; nCPAP-Maske n=nasal) erforderlich werden. Sollte das nCPAP vom Patienten nicht akzeptiert werden, so kann die Behandlung auch hier mit einem Schnarchtherapiegerät erfolgen.
Der Herstellung des Schnarchtherapiegeräts muss eine umfassende Diagnostik der Zähne, des Kiefergelenks und der Funktionsbewegungen vorausgehen, da die Schienen sämtliche Zähne umfassen und diese durch die Schiene Belastungen ausgesetzt sind; außerdem darf die Vorschubbewegung des Unterkiefers nicht durch Erkrankungen des Kiefergelenks eingeschränkt sein.
Bei einer Parodontitis handelt es sich um eine Entzündung des Zahnhalteapparates. Das heißt, es sind nicht die Zähne an sich betroffen. Umgangssprachlich wird die Parodontitis auch als Parodontose bezeichnet. Damit ist jedoch eine andere Form der Erkrankung gemeint. Im Verlauf der Parodontitis ist anfänglich meist das Zahnfleisch entzündet. Es blutet daher schnell und schmerzt häufig.
Wird die Parodontitis nicht behandelt, schreitet sie voran und führt dazu, dass die Zähne sich lockern und sogar ausfallen können.
Durch eine Parodontitis gehen mehr Zähne verloren als durch Karies!
Parodontitis ist ein unabhängiger Risikofaktor für:
Mit Hilfe des DNS-Sondentests auf Parodontitis-Risiko können die für die Parodontitis verantwortlichen Bakterienarten identifiziert werden.
Relative Indikationen
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Eine Wurzelspitzenresektion (WSR) (Synonyme: amputatio radicis dentis; Apektomie; apikale Osteotomie; chirurgische Wurzelfüllung; Radikaloperation der apikalen Parodontitis (Entzündung des Parodonts (Zahnhalteapparat) genau unterhalb der Zahnwurzel; apikal = „zahnwurzelwärts“); Wurzelspitzenamputation) ist ein operativer Eingriff, bei dem die Wurzelspitze eines im Vorfeld wurzelbehandelten Zahnes sowie die entzündete Umgebung der Wurzelspitze entfernt werden. Sie dient dem Erhalt des betroffenen Zahnes durch die Beseitigung der Entzündung.
Hierzu wird in Lokalanästhesie (örtlicher Betäubung) durch eine Osteotomie (operative Durchtrennung von Knochen oder die Ausschneidung eines Knochenstücks) der Zugang durch den Knochen zur Wurzelspitze geschaffen. Die endgültige Wurzelfüllung des bereits wurzelbehandelten Zahnes kann dabei auch intraoperativ (während der Operation) gelegt werden. Während eine Wurzelfüllung für den Erfolg unabdingbar ist, wird ein zusätzlicher retrograder Verschluss des Wurzelkanals (von der neu geschaffenen Wurzelspitze aus) nicht zwingend vorgeschrieben.
Die Operation ist ein Routineeingriff in der zahnärztlichen Praxis. Sie ist bei einer Parodontitis apicalis (Erkrankung des den Wurzelspitzenbereich betreffenden Zahnhalteapparates) notwendig, wenn eine im Vorfeld ausgeführte Wurzelbehandlung nicht zur Entzündungsfreiheit führt. Hierbei tritt eine chronische apikale Entzündung unter Bildung von Granulationsgewebe als Abwehrreaktion auf, die mit konventionellen Methoden nicht mehr zur Ausheilung gebracht werden kann.
Typische Symptome bzw. Beschwerden, die zur Planung einer Wurzelspitzenresektion führen, sind:
Folgende diagnostische Maßnahmen sind vor der Therapieentscheidung notwendig:
Ziel der Wurzelspitzenresektion ist es, pathologische (krankhafte) Veränderungen wie apikale Granulome, Zysten (krankhafter flüssigkeitsgefüllter Hohlraum mit eigenständiger Wand) und Parodontitiden (Entzündungen des Zahnhalteapparates) im periapikalen (die Wurzelspitze umgebenden) Bereich zum Ausheilen zu bringen und dadurch den Zahn zu erhalten.
Die Ohrakupunktur ist eine alternative medizinische Methode, die ihren Ursprung unter anderem in der traditionellen chinesischen Medizin (TCM) hat.
Speziell die Akupunkturtechnik (Synonym: Auriculotherapie) des Ohres wurde durch den französischen Arzt Dr. Paul Nogier etabliert. Er entdeckte das sogenannte Ohrsomatotop, das in Form eines auf dem Kopf stehenden Embryos den Elementen des menschlichen Körpers jeweils ein Äquivalent auf dem äußeren Ohr zuordnet. Dabei befindet sich zum Beispiel der Kopf am Ohrläppchen während die Wirbelsäule mit der Anthelix (Teil der Ohrmuschel) korrespondiert.
Bei Nogiers Auriculo-Therapie handelt es sich sowohl um ein therapeutisches als auch um ein diagnostisches Konzept. Seine ersten Erfahrungen sammelte er, indem er im Bereich der Anthelix (diejenige Windung beim äußeren Ohr, die dem Rand der Ohrmuschel (Helix) gegenüberliegt) sensible Punkte bei Beschwerden bzw. Schmerzen im Rahmen einer Lumboischialgie (lumbosakrales Wurzelreizsyndrom, bei dem Schmerzen im Bereich der Lendenwirbelsäule und im Versorgungsbereich des Nervus ischiadicus auftreten) mithilfe von Akupunktur mit Erfolg behandelte.
Die Ohrakupunktur erfreut sich besonderer Beliebtheit, da die Akupunkturpunkte gut zugänglich sind und auch Regionen, die durch eine Verletzung nicht zugängig sind, therapiert werden können. Der folgende Text gibt einen kurzen Überblick zur Verfahrenstechnik der Ohrakupunktur und ihren theoretischen Hintergründen.
In der Zahnheilkunde wird die Ohrakupunktur sowohl für diagnostische als auch therapeutische Zwecke eingesetzt.
In der Diagnostik:
In der Therapie:
Unter Interdentalraumhygiene versteht man Mundhygienetechniken, die auf die schwerer zu reinigenden Interdentalräume (Approximalräume, Zahnzwischenräume) abgestimmt sind, welche von der elektrischen oder Handzahnbürste nicht erfasst werden.
Um die Zähne lebenslang gesund und frei von Karies und Zahnfleischerkrankungen zu halten, sind die wesentlichen Faktoren einer optimalen Basis-Mundhygiene zunächst einmal:
Im individuellen Fall reichen diese Basismaßnahmen meist nicht aus. Um der Entstehung von Approximalraumkaries (Zahnzwischenraumkaries) und parodontalen Taschen (krankhaft entzündeten Zahnfleischtaschen mit Knochenabbau) effektiv vorzubeugen, muss die Basishygiene um zusätzliche Hilfsmittel für die Interdentalraumhygiene erweitert werden.
Indikationen (Anwendungsgebiete)
Der Einsatz von Mundhygienehilfsmitteln zur Ergänzung der Basismaßnahmen empfiehlt sich immer dann, wenn die Zähne ohne Lücken stehen. Da der Zahnbogen üblicherweise ohne Lücken ausgeformt ist, bedeutet dies, dass die überwiegende Mehrzahl der Menschen täglich zu Hilfsmitteln greifen sollte, die die Effektivität der Interdentalhygiene (Zahnzwischenraumhygiene) steigern.
Die moderne Phytotherapie (griech. phyton: Pflanze; therapeia: Pflege) beinhaltet die Prävention (Vorbeugung) und Behandlung von Erkrankungen sowie Befindensstörungen durch Verabreichung von Pflanzen bzw. deren Bestandteilen (z. B. Blüten, Blätter, Wurzeln, Früchte und Samen). Diese Pflanzen werden auch als Heilpflanzen bezeichnet. Man unterscheidet die rationale Phytotherapie (basiert auf naturwissenschaftlichen Erkenntnissen) von der Traditionellen Phytotherapie. Die traditionelle Pflanzenheilkunde gehört zu den ältesten medizinischen Systemen und umfasst zum Beispiel die chinesische oder die indisch-ayurvedische Medizin.
Sogenannte Phytotherapeutika oder auch Phytopharmaka unterscheiden sich von normalen schulmedizinischen Arzneimitteln. Die verwendeten Pflanzen werden in ihrer Gesamtheit als Stoffgemisch betrachtet, da sie nur so die gewünschte Wirkung entfalten. Isolierte Pflanzeninhaltsstoffe, die meist chemisch hergestellt werden, sind keine Phytopharmaka (z. B. Atropin oder Digitoxin). Die Phytotherapie ist keine „Alternative Medizin“ und sie ist klar von der Homöopathie abzugrenzen. Je mehr pflanzliche Wirkstoffe gegeben werden, desto stärker ist die Wirkung. Bei der Homöopathie verhält es sich umgekehrt.
Phytotherapeutika werden meist bei leichten oder chronischen Erkrankungen angewendet. Die traditionelle Phytotherapie eignet sich auch für die Selbstanwendung durch den Patienten. Die Therapie ist nicht für die Behandlung von schweren Erkrankungen (insbesondere Stoffwechselerkrankungen wie Diabetes mellitus) oder in Notfallsituationen geeignet. Die Möglichkeiten in der Anwendung der phytotherapeutischen Wirkstoffgemische sind sehr groß. Jede Pflanze besitzt ihre individuelle Heilkraft und kann in Kombination mit anderen Pflanzen verwendet werden. Die Phytotherapie zeichnet sich durch hohe Verträglichkeit und wenige Nebenwirkungen aus.
In der Zahnheilkunde wird die Phytotherapie bevorzugt zur Behandlung von Erkrankungen des Mundes und des Rachens angewendet, meist in Form von Spülungen oder Lösungen.
Mit den unterschiedlichen Pflanzen lassen sich sowohl Viren als auch Bakterien wirkungsvoll bekämpfen.
Schmerzen können gelindert und Schwellungen zum Abklingen gebracht werden.
Einige Bespiele für Erkrankungen und Probleme, die phytotherapeutisch behandelt werden können, sind unter anderem:
Bei einem Keramik-Inlay (Synonyme: Ceramikinlay; Keramikinlay;) handelt es sich um eine zahnfarbene, indirekt (außerhalb des Mundes) hergestellte Zahnfüllung, für die der zu versorgende Zahn in einer bestimmten Technik präpariert (beschliffen) wird und die mit speziellen, auf das keramische Material und die Zahnhartsubstanzen abgestimmten Materialien adhäsiv (durch Verklammerung in mikroskopisch feinen Poren) befestigt wird.
Die räumliche Ausdehnung eines Inlays ist in seltenen Fällen nur auf den Okklusalbereich (Kauflächenbereich) mit seinen Fissuren (Grübchen im Kauflächenrelief der Seitenzähne) begrenzt; in der Regel umfasst das Inlay zusätzlich einen oder beide Approximalraumflächen (den Nachbarzähnen zugewandte Zahnzwischenraumflächen).
Keramik besteht aus Quarzkristallen, die in eine Matrix (Basismasse) aus Feldspat eingebunden sind. Das Keramik-Inlay ist im Vergleich zum Kunststoff-Inlay zu sehen. Bis auf wenige Ausnahmen findet das Keramikmaterial häufiger Anwendung, u.a. weil es biologisch inert (reaktionsträge) ist und somit einen deutlichen Vorteil gegenüber dem Kunststoffmaterial aufweist, auf das sich Überempfindlichkeitsreaktionen entwickeln können. Allerdings werden auch Keramik-Inlays in aller Regel mit Befestigungsmaterial auf Kunststoffbasis adhäsiv mit dem Zahn verbunden, sodass man den Einsatz von Kunststoff nur quantitativ deutlich reduzieren kann.
Die Indikationen zum Keramik-Inlay ergeben sich aus:
Bei der transdentalen Fixation (Synonyme: Transfixation, endodontale Schienung) handelt es sich um ein operatives Verfahren der zahnärztlichen Chirurgie, das in speziellen Fällen dem Erhalt eines gelockerten Zahnes dient. Dabei wird ein Stift in die Zahnwurzel eingebracht, der über die Wurzelspitze des Zahnes hinausragt. Der Stift wird so im um die Wurzelspitze befindlichen Knochen verankert, die Zahnlockerung wird reduziert.
Durch die künstliche Verlängerung der Zahnwurzel transdental (über die natürliche Wurzelspitze hinaus) kommt es bei einem gelockerten Zahn zu günstigeren Hebelverhältnissen zwischen Zahnkrone und Zahnwurzel. Ursachen für die Zahnlockerung können sein:
In allen Fällen ist die transdentale Fixation nicht die alleinige notwendige Therapie für den Erhalt des gelockerten Zahnes: im ersten Fall muss die marginale Parodontitis chirurgisch und durch häusliche Hygienemaßnahmen zur Ausheilung gebracht werden. Die apikale Parodontitis (Entzündung des Parodonts (Zahnhalteapparat) genau unterhalb der Zahnwurzel; apikal = „zahnwurzelwärts“) erfordert eine Wurzelkanalbehandlung mit chirurgischer Wurzelspitzenresektion. Sollte der Bruchspalt einer quer frakturierten Wurzel sich im wurzelspitzennahen Drittel befinden, so wird dieser Anteil chirurgisch entfernt.
Die Mundakupunktur nach Gleditsch ist ein therapeutisches und diagnostisches Verfahren, das von dem deutschen Arzt und Akupunkteur J. M. Gleditsch etabliert wurde. Die traditionelle Akupunktur (lat. acus: Nadel; pungere: stechen) ist ein alternativ-medizinisches Verfahren, das sich von der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) ableitet. Es basiert auf der Annahme, dass durch das sanfte Einstechen feiner Nadeln die Dynamik des Energiesystems, die sogenannten Meridiane, zu Gunsten der Heilung beeinflusst werden kann.
Gleditsch entdeckte während seiner Studien an seinen Patienten, die er als Zahnarzt und Hals-Nasen-Ohren-Arzt behandelte, das sogenannte Somatotop der Mundhöhle. Als Somatotop wird hier die örtliche Projektion des Körpers und seiner Organe auf die Mundhöhle bezeichnet. Das Somatotop der Mundhöhle wird ebenso wie das Ohrsomatotop (Ohrakupunktur, Auricolotherapie) auch als Mikrosystem bezeichnet. Dies bedeutet, dass z. B. die Wirbelsäule des Patienten sich in speziellen Punkten (Mundakupunkturpunkte) einer bestimmen Region der Mundhöhle widerspiegelt. Dieser Zusammenhang ermöglicht eine therapeutische Behandlung z. B. einer erkrankten Wirbelsäule durch Stimulation der Akupunkturpunkte.
Der folgende Text stellt das Verfahren und die theoretischen Hintergründe der Mundakupunktur im Überblick dar.
Ein Tetracyclinfaden ist ein mit dem Antibiotikum Tetracyclin getränkter Faden zur lokalen Anwendung in den Parodontaltaschen (Zahnfleischtaschen, die von bakterieller Plaque besiedelt sind). Tetracyclin ist ein Breitbandantibiotikum, welches von Streptomyceten (Streptomyces aureofaciens) produziert wird und gegen zahlreiche bakterielle Infektionen eingesetzt wird. Die Fäden geben kontinuierlich für mehr als sieben Tage Tetracyclin in die erkrankte Parodontaltasche ab.
Tetracyclin verursacht bei oraler Gabe bleibende Verfärbungen an den Zähnen des Kindes und geht in die Muttermilch über. Es wird daher von der Anwendung der Fäden, obgleich nicht sicher ist, inwieweit dieser Effekt auch bei lokaler Applikation auftritt, während Schwangerschaft und Stillzeit abgeraten.
Die Zähne bis ins hohe Alter hinein vor Karies (Zahnfäule) und Parodontitis (Entzündung des Zahnhalteapparats) zu schützen ist ein realisierbares Ziel, wenn prophylaktische (vorbeugende) Maßnahmen wie eine konsequente häusliche Zahnpflege und regelmäßige professionelle Zahnreinigung (PZR) beim Zahnarzt Hand in Hand gehen.
Durch die häusliche Mundhygiene werden Bereiche wie die Interdentalräume (Zahnzwischenräume) und die retromolaren Räume (hinter den letzten Backenzähnen) deutlich schwerer erfasst als die Kau-, Außen- und Innenflächen der Zähne.
Sammelt sich aber Plaque (mikrobieller Zahnbelag) über mehrere Tage hinweg an, ist eine Gingivitis (Zahnfleischentzündung) die Folge, die bei längerem chronischen Verlauf wiederum in eine Parodontitis übergehen kann. Außerdem gefährden kariogene Bakterien in der Plaque die Zahngesundheit durch Karies.
Während eine Gingivitis durch verbesserte und ambitionierte Putztechnik wieder rückgängig gemacht werden kann, hilft dies jedoch nicht mehr weiter, wenn sich Zahnbeläge durch Einlagerung von Mineralstoffen erst einmal zu Zahnstein (oberhalb des Zahnfleischrandes) oder gar Konkrementen (Zahnstein unterhalb des Zahnfleischrandes) verfestigt haben.
Auch feste Farbauflagerungen, die beim Genuss von Kaffee, Tee, Nikotin o. ä. entstehen, sind mit der häuslichen Mundhygienetechnik nur schwer zu beseitigen. Hier setzt die professionelle Zahnreinigung (PZR) an, welche in der Zahnarztpraxis in der Regel von fortgebildetem Fachpersonal (Zahnmedizinische Prophylaxehelferin, Zahnmedizinische Fachassistentin, Dentalhygienikerin) durchgeführt wird.
Durch die Kombination von guter Zahnpflege und PZR lassen sich Karies (Zahnfäule, bakterielle Zerstörung der Zahnhartsubstanzen), Gingivitis (Zahnfleischentzündung) und Parodontitis (Zahnbettentzündung) effektiv und lebenslang verhindern.
Die professionelle Zahnreinigung (PZR) umfasst:
Die PZR wird eingesetzt:
Die Abstände eines Recalls (der Nachsorgetermine) sind für jeden Patienten individuell festzulegen und liegen in der Regel bei drei bis sechs Monaten.
Insbesondere wenn eine unterstützende Parodontaltherapie zur Langzeiterhaltung (UPT) nach einer erfolgreichen Parodontitistherapie (Behandlung einer Zahnbettentzündung, z.B. chirurgisch oder mit der Vector®-Methode) erforderlich ist, werden engmaschige Recalls indiziert sein, um das erneute Anhaften von subgingivalen Konkrementen (Zahnstein unterhalb des Zahnfleischrandes in den Zahnfleischtaschen) von vornherein zu verhindern und im Biofilm eine Verschiebung der Keimzusammensetzung hin zu apathogenen Keimen (ohne Krankheitswert) zu begünstigen.
Bei einer Kunststoff-Teilprothese (Synonym: partielle Kunststoffprothese) handelt es sich um eine einfache, herausnehmbare partielle Prothese (Teilprothese) zum Ersatz fehlender Zähne. Ihre Nutzungsdauer ist auf die Wundheilungsphase nach einem chirurgischen Eingriff bis zur Anfertigung einer definitiven (endgültigen) Versorgung begrenzt.
In der Wundheilungsphase nach einer Zahnextraktion (Zahnentfernung) regenerieren nicht nur die den Kieferknochen bedeckenden Weichgewebe. Vielmehr wird auch die Alveole (das knöcherne Zahnfach) des extrahierten Zahnes umstrukturiert, so dass der Kieferkamm eine Formveränderung erfährt.
Es ist daher in der Regel wenig sinnvoll, unmittelbar nach einem chirurgischen Eingriff definitiven (endgültigen) Zahnersatz anzufertigen. Eine Kunststoff-Teilprothese überbrückt den für die Wundheilung notwendigen Zeitraum von etwa zwei Monaten.
In aller Regel handelt es sich bei Kunststoff-Teilprothesen also um sogenannte Interimsprothesen (von lat.: unterdessen, einstweilen). Auf Grund der kurzen Nutzungsdauer werden sie kostengünstig aus Kunststoff auf PMMA-Basis (Polymethylmethacrylat) gefertigt, wobei der Halt am Restgebiss durch von Hand gebogene Drahtklammern erreicht wird.
Anders als eine Modellgussprothese, die als definitive Versorgung geplant wird, besitzt eine Kunststoff-Teilprothese kein stabilisierendes, gegossenes Metallgerüst. Sie dient der Wiederherstellung der Kaufunktion und Ästhetik für einen begrenzten Zeitraum.
Die Kunststoff-Teilprothese ist, ohne sich auf den verbliebenen Zähnen abzustützen, eine rein mukosal bzw. gingival (auf Schleimhaut bzw. Zahnfleisch) gelagerte Versorgung, die den Kaudruck an den Kieferkamm abgibt. Dieser reagiert darauf langfristig mit Atrophie (Rückbildung des Knochens). Darüber hinaus sind die gebogenen Klammern auf Dauer wenig schonend für den Zahnhalsbereich des Klammerzahns. Aus diesen Gründen sollte die Nutzungsdauer der partiellen Kunststoffprothese nicht über Gebühr verlängert werden.
Definitionen: Interimsprothese – Immediatprothese
Nach Krankenkassenrichtlinien muss zwischen einer Interimsprothese und einer Immediatprothese (von lat.: sofort) unterschieden werden. Während es sich bei letzterer um eine sofort nach dem chirurgischen Eingriff eingesetzte endgültige Versorgung handelt, dient die Interimsprothese, wie erläutert, lediglich der zeitlichen Überbrückung.
Es ist nur in Ausnahmefällen sinnvoll, einen definitiven Zahnersatz, der etliche Jahre in Funktion bleiben soll, einzugliedern, ohne die Umstrukturierungsprozesse der Wundheilung abzuwarten. Andererseits müssen Kaufunktion und Ästhetik sichergestellt und umfangreichere Wundgebiete ggf. vor mechanischen Reizen geschützt werden. Praktikabel ist daher das Verfahren einer sofort nach dem chirurgischen Eingriff eingesetzten Interimsversorgung.
Indikationen (Anwendungsgebiete)
Der Kariesschutz durch die Anwendung von Fluoriden, so auch durch Aminfluoride, hat in der zahnärztlichen Individualprophylaxe grundlegende Bedeutung.
Fluoride sind Salze der Flusssäure (Fluorwasserstoffsäure, HF) und sind in der Natur weit verbreitet. Sie kommen im Boden und in jedem Wasser vor, dabei finden sich besonders hohe Konzentrationen in Meeren und vulkanischen Böden. Fluorid ist als Spurenelement natürlicherweise im Zahnschmelz enthalten und ist in der Schmelzbildungsphase während der Zahnentwicklung erforderlich. Die Fluoridkonzentration nimmt in der Schmelzschicht zur Zahnoberfläche hin zu.
Je höher die Fluoridkonzentration in der oberflächlichen Schmelzschicht ist, desto resistenter ist der Schmelz gegen Säureeinwirkungen aus der Nahrung oder aus dem bakteriellen Stoffwechsel. Säuren führen zur Demineralisation(Erweichung) des Schmelzes und schließlich zur Kavitation (Entstehen eines Loches).
Zur Kariesprophylaxe werden dementsprechend verschiedene Fluoride eingesetzt, die im wässrigen Mundmilieu leicht Fluoridionen freisetzen, welche in die Schmelzoberfläche durch Ionenaustausch eingelagert werden können und dort eine Härtesteigerung bewirken.
Ein Anstieg der Fluoridkonzentration findet nicht nur im Schmelz, sondern auch in der mikrobiellen Plaque (dem Zahnbelag) statt. Fluoride greifen in den bakteriellen Stoffwechsel ein, indem sie Enzyme hemmen, die für die Verstoffwechselung von Zuckermolekülen erforderlich sind. Ein Abbauprodukt des Stoffwechsels sind organische Säuren. Wird der bakterielle Stoffwechsel gestört, ist der Zahnschmelz seltener der Säureeinwirkung ausgesetzt.
Chemisch kann unterschieden werden zwischen anorganischen Fluoridverbindungen:
und der Stoffgruppe der organischen Aminfluoride, so z. B.
Alle diese zum Kariesschutz eingesetzten Fluoridverbindungen wirken:
Aminfluoride sind Hydrofluoride von Aminen. Die Moleküle verfügen sowohl über hydrophobe (wasserabstoßende) als auch hydrophile (wasseranziehende) Komponenten und wirken dadurch Oberflächen benetzend. Durch diese Tensidwirkung (Tenside sind Substanzen, die die Oberflächenspannung einer Flüssigkeit herabsetzen bzw. als Lösungsvermittler wirken) unterscheiden sie sich grundsätzlich von den anorganischen Fluoridverbindungen:
Aminfluoride werden zur Kariesprophylaxe (Kariesschutz, Vorsorge gegen Zahnfäule) angewendet:
Die Raucherentwöhnung ist eine notwendige Maßnahme zur Bekämpfung der Tabakabhängigkeit. Bereits im 16. Jahrhundert wurde der Pfeifentabak durch die spanischen Eroberer nach Europa gebracht. Damals als Privileg der Reichen, heute als Produkt der Massenindustrie und verfügbar für jedermann, ist die Abhängigkeit vom Zigarettengift Nikotin eine der häufigsten Suchterkrankungen im 21. Jahrhundert.
Die Nikotinsucht ist sowohl durch eine soziale bzw. psychische Komponente als auch durch eine biologische Komponente gekennzeichnet. Das Rauchverhalten wird sozial durch Gruppenakzeptanz verstärkt, während der Nikotinkonsum neurobiologisch über präsynaptische nikotinerge Acetylcholinrezeptoren die Ausschüttung des Neurotransmitters Dopamin im mesolimbischen System (Ausschüttung der Botenstoffe im Belohnungssystem des Gehirns) erhöht.
Dies erklärt die hohe Suchtpotenz des Rauchens und die Art der Suchtentstehung. Es begründet weiterhin die Komplexität der Verfahren zur Raucherentwöhnung. Die ICD-10 (Internationale Klassifikation der Krankheiten und verwandter Gesundheitsprobleme der Weltgesundheitsorganisation) definiert folgende Kriterien zur Diagnose der Tabakabhängigkeit, von denen mindestens drei erfüllt sein müssen:
Die Folgeschäden des Tabakkonsums sind immens. Jährlich sterben über 100.000 Menschen an den Folgen des Rauchens. Todesfälle durch Rauchen im Alter zwischen 35 und 69 Jahren sind:
Auch in der Zahnheilkunde führt Rauchen zu Erkrankungen: Rauchen schädigt beispielsweise die natürliche Mundflora (Gefahr der Kariesbildung) und erhöht das Risiko für eine Parodontitis um das 2,5- bis 6-Fache.
Bei der Parodontitis handelt es sich um eine infektiöse Erkrankung, welche zu einem entzündlichen Abbau des Parodonts (Zahnhalteapparat) führt. Nach Karies stellt die Parodontitis die häufigste Erkrankung der Mundhöhle dar.
Als Implantate werden in der Zahnmedizin meist schrauben- oder zylinderförmige Systeme bezeichnet, welche dem Ersatz natürlicher Zahnwurzeln dienen und die in der Regel nach einer Einheilungsphase mit festsitzendem Zahnersatz in Form von Kronen oder Brücken versorgt werden oder den Halt von Prothesen verbessern.
Unter eine Reihe von alloplastischen Implantatmaterialien (Einsetzen von Fremdmaterial) erscheint Titan gegenwärtig als am besten geeignet, da es sich durch etliche werkstoffkundliche Vorteile von anderen Materialien absetzt:
• hohe mechanische Stabilität (Härte, Risszähigkeit, Biegefestigkeit)
• Röntgendichte
• Sterilisierbarkeit
Dicht gefolgt in seinen Materialeigenschaften wird Titan von yttriumverstärkter Zirkonoxidkeramik. Entscheidend ist aber, dass trotz minimaler Abgabe von Titanionen auf Titan und auch auf Zirkonoxid keine Gewebereaktionen stattfinden; beide sind also bioinert (d. h., dass es zu keiner chemischen bzw. biologischen Wechselwirkung zwischen dem Implantat und dem Gewebe kommt).
Der Knochen integriert das Implantat in direktem und engstem Oberflächenkontakt bis 10 nm ohne Ausbildung einer bindegewebigen Trennschicht: Kontaktosteogenese (Bildung eines individuellen Knochens durch Kontakt). Zwar gibt es durchaus auch schon bioaktive Implantatmaterialien, die in Form einer Verbundosteogenese sogar einen physikochemischen Verbund mit dem Knochen eingehen; allerdings reichen deren biomechanische Eigenschaften nicht an die des Titans und des Zirkonoxids heran.
Implantate werden in der Regel zweiteilig (Implantatkörper als Primärteil, Implantataufbau als Sekundärteil) verarbeitet. Als Material für Sekundärteile hat sich Zirkonoxid auf Grund seiner Zahnfarbe, die im Gegensatz zu Metall nicht durch eine keramische Kronenversorgung durchschimmert, und wegen weiterer Vorteile durchgesetzt.
Neben schraubenförmigen Implantaten werden auch die Zylinderform und sogenannte Extensionsimplantate angeboten. Extensionsimplantate sind blattförmige, flache Implantate, die entlang des Knochenverlaufes der Kiefer in einen dort hineinpräparierten Schlitz (1 mm Breite; 4-14 mm Länge) eingesenkt werden und dort festwachsen.
Indikationen (Anwendungsgebiete)
Die Indikation zur Implantatversorgung stellt sich je nach anatomischen Voraussetzungen und Umfang des Zahnverlusts mit unterschiedlicher Dringlichkeit:
• zahnloser Kiefer: während Totalprothesen durch die Saughaftung mit der breitflächigen Oberkieferschleimhaut in aller Regel guten Halt haben, lässt sich ein vergleichbarer Halt auf dem Unterkiefer selbst unter optimalen anatomischen Bedingungen in keinem Fall erreichen. Der zahnlose Unterkiefer stellt daher die wichtigste Indikation zur Implantatversorgung dar.
• Freiendsituation: die Zahnreihe ist ein- oder beidseitig durch Zahnverlust verkürzt und kann ohne Implantatversorgung nur durch herausnehmbaren Zahnersatz versorgt werden.
• Schaltlücken: Zahnlücken, die von Nachbarzähnen begrenzt sind; hier ist vom Restzahnbestand und der Größe der Lücke abhängig, inwieweit die Lücke ohne Implantat noch mit einer fest sitzenden Brücke geschlossen werden könnte oder ob die Versorgung mit herausnehmbarem Zahnersatz erfolgen müsste. Ein Implantat als strategischer zusätzlicher Brückenpfeiler in einer größeren Lücke vermeidet auch hier eine herausnehmbare Prothese.
• Einzelzahnersatz: hier wäre ohne Implantatversorgung in aller Regel eine festsitzende Brücke, im Frontzahnbereich ggf. auch als Klebebrücke indiziert. Ein Implantat schützt die Nachbarzähne vor Überkronung.
Unabhängig vom Wunsch des Patienten nach einem festsitzenden anstelle eines herausnehmbaren Zahnersatzes sollte eine weitere Tatsache berücksichtigt werden: Der alveolare Knochen (Knochenanteil der Kiefer, in dem die Zahnwurzeln verankert sind) hat zeitlebens die Tendenz, sich zurückzubilden, wenn er nicht durch Zähne funktionell belastet wird.
Hiermit bekommen Implantate eine zusätzliche Bedeutung: Denn Alveolarknochen, in den ein durch Kaufunktion belastetes Implantat integriert ist, reagiert nicht mit einem derartigen Rückgang. So dient ein Implantat, für das zunächst Knochensubstanz geopfert werden muss, im Idealfall dem Schutz des knöchernen Alveolarfortsatzes. Wangen und Lippen werden weiterhin gestützt. Dadurch kann beispielsweise eine Implantatversorgung im Frontzahnbereich ästhetischer wirken als eine Brücke.