Zahngesundheit

Der Periotest (Synonym: Zahnbeweglichkeits-Analyse) ist ein Gerät, welches es ermöglicht, die Beweglichkeit von Zähnen oder Implantaten im Kieferknochen zu messen. Es ermöglicht eine objektive Bewertung des Zustandes von Knochen oder Parodont (Zahnhalteapparat).

Zielsetzung des Periotests

Der Periotest dient der Messung der Beweglichkeit von Zähnen oder Implantaten im Kieferknochen. Er ermöglicht eine objektive Bewertung des Zustandes von Knochen oder Parodont.

Indikationen (Anwendungsgebiete)

  • Parodontalstatus (Status des Zahnhalteapparates)
    Beginnende Schäden am Parodont (Zahnhalteapparat) oder das Nicht-Einheilen eines Implantates können frühzeitig festgestellt und behandelt werden.
  • Verlaufskontrollen
    Nach einer Behandlung, wie der Versorgung mit Implantaten, Kieferorthopädie oder Therapie eines erkrankten Zahnhalteapparates, kann der Erfolg der Behandlung mit dem Periotest-Messgerät kontrolliert werden.
    Auf Röntgenbilder, die jedes Mal eine Strahlenbelastung darstellen, kann dadurch verzichtet werden.
  • Festlegung weiterer therapeutischer Maßnahmen
    Ob ein Zahn noch fest genug verankert ist, um beispielsweise eine Brücke tragen zu können, kann ebenfalls mit dem Periotest-Messgerät bestimmt werden.
    Auch die Festigkeit von Implantaten im Kieferknochen kann ermittelt werden.

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Bei einer intraoralen Kamera (Synonyme: Intraoralkamera, Mundkamera) handelt es sich um eine Digitalkamera, die in ihren Abmessungen in Stiftform und damit so zierlich gehalten ist, dass digitales Fotografieren innerhalb des Mundes bei dennoch hoher Auflösung möglich ist.

Entsprechend hoch sind die Anforderungen, die an ein intraoral einsetzbares Kamerasystem gestellt werden:

  • hohe intraorale Tiefenschärfe
  • hohe Auflösung
  • starke Vergrößerung
  • Darstellung auch feinster Befunde
  • Darstellung in verschiedenen Fokusbereichen
  • geringe Verzeichnung
  • großer Blickwinkel
  • zufriedenstellende Farbgenauigkeit
  • lichtstarke Ausleuchtung
  • einfache Handhabung
  • verwacklungsfreies Auslösen, per Hand durch empfindlichen Drucksensor
  • ergonomische Formgebung
  • geringes Gewicht
  • einfache Reinigung und Desinfektion
  • Darstellung auf dem Monitor in Echtzeit
  • Vernetzung mit einem Speichermedium zur Bildarchivierung

Die angebotenen Systeme arbeiten mit einer Auflösung bis zu 470.000 Pixeln, einer bis 100-fachen Vergrößerung, stellen kleinste Strukturen von bis zu 12 µm dar, schaffen mit bis zu neun um die Linse herum positionierten LED-Lampen einen homogen ausgeleuchteten Aufnahmebereich und sind in Form und Funktion ergonomisch so durchdacht, dass sie sich leicht handhaben lassen. Hoch qualifizierte optische Systeme ermöglichen unverzerrte Abbildungen von der Portraitaufnahme bis hin zu feinsten Befunden wie undichten Füllungsrändern, Wurzelkanaleingängen und vielem mehr. Die Schärfe wird systemabhängig durch die Anwahl eines Bereiches (Gesicht, Quadranten, Zahn- oder Makroaufnahme) oder durch einen Autofokus reguliert.

Indikationen (Anwendungsgebiete)

Auf Grund ihrer leichten Handhabung stellt eine Intraoralkamera je nach Ausstattung für den Zahnarzt eine wertvolle Unterstützung bei folgenden Aufgaben dar:

  • Kommunikation in der Patientenaufklärung
  • softwaregestützte Dokumentation von Befunden
  • Diagnostik
  • Planung restaurativer und/oder prothetischer Versorgungen
  • Verlaufskontrolle beispielsweise von Mundschleimhauterkrankungen
  • Kommunikation und Arbeitsgrundlage für das zahntechnische Labor
  • endodontische (Wurzelkanal-) Behandlungen
  • chirurgische Behandlungen

Das Verfahren

Eine intraorale Kamera ist in der Regel ebenso wie der Monitor zur Bildwiedergabe in die zahnärztliche Behandlungseinheit integriert. So kann die Kamera ohne weiteren Aufwand zeitgleich zur Behandlung eingesetzt werden. Zur Verfügung stehen sowohl kabelgebundene Kamerasysteme, die per Hand oder über einen Fußschalter ausgelöst werden, als auch kabellose Funkkameras mit Handauslöser. Hierbei handelt es sich im Idealfall um eine 360°-Rundumauslösung, die eine Aufnahme aus jeder Kamera- und Fingerposition heraus ermöglicht.

Die intraorale Kamera liefert ein Livebild von Mund, Zähnen und Zahnfleisch und kann durch eine Fingertaste an der Kamerasonde gestoppt und direkt in einer Bildsoftware gespeichert werden.

Live-Bilder werden durch das Auslösen eines Hand- oder Fußsensors z. B. für das Patientengespräch oder für die Befundung zu Standbildern „eingefroren“ und ggf. gespeichert. Dabei können in der Regel vier Bilder gleichzeitig auf dem Monitor dargestellt werden (Quadbild-Modus).

Die Aufnahmen können in der Regel direkt am Stuhl betrachtet, ausgewertet und für spätere Verwendung gespeichert werden (Bildarchivierung). Der Patient wird sozusagen in die Lage und Sichtweise des Zahnarztes versetzt.

Dem Zahnarzt ermöglicht die bildliche Darstellung ein besseres Erklären und Aufzeigen von eventuellen Problemen oder Erkrankungen sowie von erfolgreichen Therapien.

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Lasertherapie, eine fortschrittliche Technologie, die das Prinzip der Lichtverstärkung durch stimulierte Emission von Strahlung (Laser) nutzt, hat die medizinische Landschaft revolutioniert. In der Zahnmedizin bietet sie eine präzise, minimalinvasive Option zur Behandlung verschiedener zahnärztlicher Erkrankungen, insbesondere in der Endodontie, der Lehre von den Zahnwurzeln und dem Zahnnerv.

Die Anwendung von Lasern in der Medizin begann in den frühen 1960er-Jahren und hat sich seither stetig weiterentwickelt. In der Zahnmedizin wurden verschiedene Lasertypen wie Festkörperlaser, Gaslaser und Flüssiglaser eingeführt. Diese Innovationen haben neue Wege zur Behandlung komplexer dentaler Probleme eröffnet.

Zielsetzung der Lasertherapie in der Endodontie

  • Präzise Behandlung entzündeter Zahnwurzeln (Pulpitis): Nutzung der Lasertherapie zur gezielten Entfernung entzündeten Gewebes und zur Reduzierung von Bakterien im Wurzelkanal.
  • Desinfektion von Wurzelkanälen: Der Laser bietet eine gründliche Desinfektion des Wurzelkanals, die traditionelle chemische Spülungen ergänzt oder ersetzt, indem tiefer liegende Bakterien effektiv erreicht und eliminiert werden.
  • Verschluss des Wurzelkanals nach Behandlung: Durch die Anwendung des Lasers wird ein sauberer und sterilisierter Wurzelkanal sichergestellt, der dann sicher und dauerhaft verschlossen werden kann.
  • Behandlung von Wurzelgranulomen oder Zysten: Der Laser wird eingesetzt, um diese oft hartnäckigen Infektionen an der Wurzelspitze zu beseitigen.
  • Behandlung von Fisteln: Lasertechnologie hilft bei der Behandlung von Fisteln, die durch chronische Infektionsprozesse im Bereich der Zahnwurzeln entstanden sind, indem sie das infizierte Gewebe präzise abträgt.

Indikationen (Anwendungsgebiete)

  • Anwendung in der Endodontie: Behandlung entzündeter Zahnwurzeln (Pulpitis), Desinfektion von Wurzelkanälen, Verschluss des Wurzelkanals nach Behandlung.
  • Anwendung bei Wurzelgranulomen oder Zysten, Behandlung von Fisteln.

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Die chirurgische Kronenverlängerung ist ein zahnärztliches Verfahren, das darauf abzielt, die Länge der Zahnkrone zu vergrößern. Dies wird erreicht, indem entweder das Zahnfleisch, der Knochen um den Zahn oder beides reduziert wird. Das Verfahren ist sowohl aus funktionellen als auch aus ästhetischen Gründen von Bedeutung.

Indikationen (Anwendungsgebiete)

  • Ästhetik: Korrektur eines „Gummy Smile“, bei dem zu viel Zahnfleisch beim Lächeln sichtbar ist.
  • Funktionelle Notwendigkeit: Exposition von mehr Zahnoberfläche zur Befestigung einer Krone oder Brücke.
  • Parodontale Gesundheit: Zugang zur Entfernung von subgingivalen („unterhalb des Zahnfleischsaumes“) Karies oder zur Verbesserung der Zahnfleischgesundheit.

Diagnostik

  • Klinische Untersuchung: Bewertung der Zahnfleischlinie und der Zahnstruktur.
  • Röntgenaufnahmen: Zur Beurteilung des Knochenlevels und der Zahnwurzellänge.
  • Ästhetische Planung: Berücksichtigung des Lächelns und der Gesichtssymmetrie.

Chirurgisches Vorgehen

  • Gingivektomie: Entfernung eines Teils des Zahnfleisches, um die Zahnkrone freizulegen.
  • Osteotomie: Entfernung eines Teils des Knochens in Fällen, in denen eine bloße Reduktion des Zahnfleisches nicht ausreicht.
  • Kombinierte Verfahren: Bei Bedarf werden sowohl Zahnfleisch als auch Knochen reduziert.

Nachsorge und Heilung

  • Schmerzmanagement: Einsatz von Schmerzmitteln und gegebenenfalls Antibiotika.
  • Ernährung: Weiche Kost und Vermeidung von scharfen Speisen während der Heilungsphase.
  • Mundhygiene: Vorsichtige Reinigung des behandelten Bereichs, um Infektionen zu vermeiden.

Mögliche Komplikationen

  • Ästhetische Bedenken: Ungleichmäßige Zahnfleischlinien können das Erscheinungsbild beeinträchtigen.
  • Empfindlichkeit: Freiliegende Zahnhälse können zu Temperatur- und Berührungsempfindlichkeit führen.
  • Infektion: Wie bei allen chirurgischen Eingriffen besteht das Risiko einer Infektion.

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Akupressur, eine Technik der traditionellen chinesischen Medizin, die Druck auf spezifische Punkte am Körper ausübt, findet zunehmend Anwendung in der Zahnmedizin. Diese Methode kann genutzt werden, um Schmerzen zu lindern, Angstzustände zu reduzieren und das allgemeine Wohlbefinden der Patienten während zahnärztlicher Behandlungen zu verbessern.

Grundprinzipien der Akupressur in der Zahnheilkunde

  • Druckpunkte: Die Akupressur konzentriert sich auf spezifische Punkte am Körper, die mit der Linderung von Schmerzen und Angst verbunden sind.
  • Nicht-invasive Methode: Akupressur bietet eine sanfte, nicht-invasive Alternative zu herkömmlichen Schmerzbehandlungsmethoden.

Anwendungsbereiche

  • Vor und während zahnärztlicher Eingriffe: Zur Reduzierung von Angst und Stress bei den Patienten.
  • Nach der Behandlung: Zur Förderung des Heilungsprozesses und zur Minderung von Beschwerden wie Schmerzen oder Schwellungen.
  • Bei zahnärztlichen Phobien: Als Teil eines umfassenden Behandlungsplans zur Angstreduktion.

Durchführung und Techniken

  • Akupressur kann von einem ausgebildeten Therapeuten oder vom zahnärztlichen Personal nach entsprechender Schulung durchgeführt werden.
  • Die Behandlung umfasst das sanfte Drücken oder Massieren bestimmter Punkte, die mit der oralen Gesundheit assoziiert sind.

Potenzielle Vorteile

  • Schmerzlinderung: Kann effektiv bei der Reduzierung von Schmerzen helfen, insbesondere bei kleineren zahnärztlichen Eingriffen.
  • Reduzierung von Angst und Stress: Kann helfen, die allgemeine Entspannung zu fördern und die Angst vor zahnärztlichen Behandlungen zu verringern.
  • Verbesserung der Durchblutung und Heilung: Kann den Heilungsprozess nach zahnärztlichen Eingriffen unterstützen.

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Traumatische Zahnverletzungen, insbesondere Wurzelfrakturen (Bruch der Zahnwurzel), stellen eine ernsthafte Herausforderung in der zahnmedizinischen Praxis dar. Ein effektives Management ist entscheidend, um die Zahngesundheit und -funktion zu erhalten und ästhetische Beeinträchtigungen zu minimieren.

Pathophysiologie und Klassifikation

  • Wurzelfrakturen können horizontal oder vertikal verlaufen und betreffen meist dem mittleren Drittel der Wurzel.
  • Traumatische Verletzungen variieren von einfachen Kronenfrakturen bis zu komplexen Luxationen oder Avulsionen (vollständige Verlagerung des Zahnes aus der Alveole/knöchernes Zahnfach).

Diagnostik

  • Klinische Untersuchung: Überprüfung auf Beweglichkeit des Zahnes, Fehlstellungen undSchmerzempfindlichkeit.
  • Radiologische Evaluation: Mehrere Röntgenaufnahmen sind erforderlich, um den Verlauf und die Ausdehnung der Fraktur genau zu bestimmen.

Behandlungsstrategien bei Wurzelfrakturen

  • Stabilisierung: Sofortige Schienung des betroffenen Zahnes zur Förderung der Heilung.
  • Endodontische Behandlung: Bei Pulpanekrose (Gewebeuntergang (Nekrose) der Zahnpulp) ist eine Wurzelkanalbehandlung des koronalen Segmentes erforderlich.
  • Langzeitbeobachtung: Regelmäßige Nachkontrollen zur Überwachung der Heilung und Funktion.

Management von Luxationen und Avulsionen

  • Repositionierung und Stabilisierung: Sofortige Rückführung des Zahnes in die Alveole, gefolgt von einer Schienung.
  • Endodontische Behandlung: Oft notwendig, insbesondere bei Avulsionen, um eine Pulpanekrose zu behandeln.
  • Augenmerk auf Weichgewebeverletzungen: Beurteilung und Behandlung vonBegleitverletzungen des umliegenden Gewebes.

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Zahnsensibilitäten nach einer Füllungstherapie sind ein häufiges Problem, das Patienten beträchtliche Unannehmlichkeiten bereiten kann. Diese Überempfindlichkeiten können auf verschiedene Faktoren zurückzuführen sein und erfordern ein gezieltes Management.

Ursachen von Überempfindlichkeiten

  • Thermische Reize: Heiße oder kalte Lebensmittel und Getränke können nach der Füllungstherapie zu Sensibilitäten führen.
  • Mechanischer Druck: Kauen oder Bissdruck kann bei frischen Füllungen zu Empfindlichkeiten führen.
  • Chemische Reize: Säurehaltige Nahrungsmittel und Getränke können den Zahnnerv reizen.

Managementstrategien

  1. Patientenaufklärung: Aufklärung über die vorübergehende Natur der Sensibilitäten und Beratung zu geeigneten Maßnahmen.
  2. Verwendung spezieller Zahnpasten: Fluoridhaltige oder für empfindliche Zähne formulierte Zahnpasten können helfen, die Sensibilität zu reduzieren.
  3. Desensibilisierende Agentien: Auftragen von desensibilisierenden Mitteln auf den betroffenen Zahn zur Verringerung der Nervenempfindlichkeit.
  4. Anpassung der Füllung: Korrektur von zu hoch oder ungleichmäßig gelegten Füllungen, die Druckempfindlichkeiten verursachen könnten.
  5. Nachsorge und Überwachung: Regelmäßige Nachuntersuchungen zur Überwachung des Heilungsprozesses und zur Anpassung der Behandlungsstrategie.

Präventive Maßnahmen

  • Adäquate Füllungstechnik: Sicherstellung, dass die Füllung korrekt gelegt und das umliegende Gewebe geschützt wird.
  • Sanfte Poliertechniken: Vermeidung von aggressivem Polieren, das zu einer Dentinexposition führen könnte.
  • Schutz des Zahnes während der Behandlung: Verwendung von Kofferdam und anderen Isolationsmethoden zur Reduktion von Feuchtigkeit und Kontamination.

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Orthognathische Chirurgie befasst sich mit der chirurgischen Korrektur von Kieferfehlstellungen und Fehlbissen, die nicht allein durch kieferorthopädische Behandlungen korrigiert werden können. Dieser Artikel gibt einen Überblick über die Indikationen, Verfahren und Ergebnisse der orthognathischen Chirurgie.

Indikationen für orthognathische Chirurgie

  • Fehlbisse: Behandlung von Okklusionsproblemen, die funktionelle Schwierigkeiten verursachen, wie z. B. Probleme beim Kauen, Sprechen oder Atmen.
  • Kieferfehlstellungen: Korrektur von ausgeprägten Kieferfehlstellungen, die zu Gesichtsasymmetrien führen.
  • Kombinierte kieferorthopädisch-chirurgische Fälle: Fälle, in denen eine kieferorthopädische Behandlung allein nicht ausreicht, um das gewünschte Ergebnis zu erzielen.

Arten von orthognathischen Eingriffen

  1. Le-Fort-Osteotomie: Befasst sich mit Korrekturen des Oberkiefers.
  2. Bilaterale Sagittale Spaltosteotomie: Wird bei der Korrektur des Unterkiefers eingesetzt.
  3. Genioplastik: Chirurgische Veränderung des Kinns, oft in Kombination mit anderen Eingriffen.

Behandlungsablauf

  1. Vorbereitende kieferorthopädische Behandlung: Ausrichtung der Zähne vor der chirurgischen Korrektur.
  2. Chirurgischer Eingriff: Durchführung der eigentlichen Kieferkorrektur unter Vollnarkose in einem Krankenhaus.
  3. Postoperative Betreuung: Wichtige Phase zur Sicherung des chirurgischen Ergebnisses, inklusive Schmerzmanagement und Ernährungsempfehlungen.

Vorteile der orthognathischen Chirurgie

  • Funktionelle Verbesserungen: Korrektur von Bissproblemen, Verbesserung der Kau- und Sprechfunktionen sowie der Atmung.
  • Ästhetische Verbesserungen: Harmonisierung des Gesichtsprofils und der Gesichtsästhetik.
  • Psychosoziale Vorteile: Steigerung des Selbstvertrauens und des Wohlbefindens.

Herausforderungen und Risiken

  • Langfristige Verpflichtung: Der gesamte Behandlungsprozess kann mehrere Jahre dauern.
  • Chirurgische Risiken: Wie bei jedem chirurgischen Eingriff bestehen Risiken, darunter Infektionen, Nervenverletzungen und Blutungen.
  • Postoperative Anpassung: Die Erholungsphase kann schmerzhaft sein und erfordert eine Anpassung der Ernährungs- und Lebensgewohnheiten.

Fazit

Orthognathische Chirurgie ist eine komplexe, aber hochwirksame Behandlungsmethode zur Korrektur von schweren Kieferfehlstellungen und Fehlbissen. Sie erfordert eine enge Zusammenarbeit zwischen Kieferorthopäden, Oralchirurgen und anderen Fachärzten, um optimale funktionelle und ästhetische Ergebnisse zu erzielen.

Ayurveda, eine der ältesten medizinischen Praktiken der Welt, bietet einzigartige Perspektiven und Behandlungsmethoden, die auch in der Zahnheilkunde Anwendung finden können. Die ayurvedischeZahnheilkunde konzentriert sich auf Prävention, natürliche Heilmittel und die ganzheitliche Betrachtung des Patienten.

Grundprinzipien der Ayurvedischen Zahnheilkunde

  • Ganzheitlicher Ansatz: Ayurveda betrachtet Mundgesundheit als integralen Bestandteil der allgemeinen Gesundheit und Wohlbefinden.
  • Dosha-Balance: Ayurveda basiert auf der Theorie der drei Doshas (Vata, Pitta, Kapha), deren Gleichgewicht für die Gesundheit entscheidend ist, einschließlich der Mundgesundheit.
  • Natürliche Heilmittel und Praktiken: Verwendung von Kräutern, Ölen und natürlichen Techniken zur Förderung der Mundgesundheit.

Anwendungsbereiche in der Zahnmedizin

  • Ölziehen (Gandusha): Eine Praxis, bei der Öl im Mund gespült wird, um Toxine zu entfernen, das Zahnfleisch zu stärken und Mundgeruch zu reduzieren.
  • Kräuterbehandlungen: Verwendung von ayurvedischen Kräutern und Gewürzen wie Neem, Kurkuma und Triphala für ihre antimikrobiellen und entzündungshemmenden Eigenschaften.
  • Ernährungsberatung: Beratung zur ayurvedischen Ernährung, die das Dosha-Gleichgewicht unterstützt und die Mundgesundheit fördert.

Vorteile der Ayurvedischen Zahnheilkunde

  • Prävention: Starke Betonung auf präventive Maßnahmen und Selbstpflege.
  • Natürliche Behandlungsmethoden: Minimierung des Einsatzes von Chemikalien und synthetischen Medikamenten.
  • Ganzheitliche Gesundheitsförderung: Beitrag zur allgemeinen Gesundheit und zum Wohlbefinden des Patienten.

Integration in die moderne Zahnheilkunde

  • Ayurvedische Praktiken können als ergänzende Behandlungen in der modernen Zahnmedizin eingesetzt werden.
  • Schulung des zahnmedizinischen Personals über ayurvedische Konzepte und Praktiken.

Herausforderungen und Überlegungen

  • Die Notwendigkeit, die Wirksamkeit und Sicherheit ayurvedischer Behandlungen wissenschaftlich zu validieren.
  • Berücksichtigung individueller Unterschiede und Kontraindikationen bei der Anwendung ayurvedischer Methoden.

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Das Retreatment von Wurzelkanalbehandlungen ist ein wichtiger Bereich der Endodontie, der sich mit der erneuten Behandlung von Zähnen befasst, bei denen bereits eine Wurzelkanalbehandlung durchgeführt wurde. Dieses Vorgehen wird notwendig, wenn die ursprüngliche Behandlung nicht erfolgreich war oder neue Probleme aufgetreten sind.

Ursachen für das Scheitern der Erstbehandlung

  • Unvollständige Entfernung von infiziertem Gewebe aus dem Wurzelkanalsystem.
  • Undichte Füllungen oder Kronen, die eine erneute Infektion ermöglichen.
  • Komplexe Anatomie des Wurzelkanalsystems, die bei der Erstbehandlung nicht vollständig adressiert wurde.
  • Entwicklung sekundärer Infektionen wie beispielsweise durch neue Karies.

Diagnostische Schritte

  • Sorgfältige Bewertung der Symptome und der Zahnhistorie.
  • Radiologische Untersuchungen zur Beurteilung des Zustands der bestehenden Wurzelfüllung und der umliegenden Gewebe.
  • Identifizierung von Anzeichen für eine erneute Infektion oder andere Probleme.

Techniken und Werkzeuge beim Retreatment

  • Entfernung der alten Wurzelfüllung, oft mit speziellen Instrumenten wie Ultraschallspitzen.
  • Erneute Aufbereitung und Desinfektion des Wurzelkanalsystems.
  • Einsatz moderner bildgebender Verfahren, um versteckte Kanäle oder unzugängliche Bereiche zu identifizieren.

Herausforderungen

  • Entfernung von gut versiegeltem Füllmaterial ohne Beschädigung der Zahnstruktur.
  • Umgang mit Komplikationen wie Wurzelfrakturen oder perforierten Kanälen.
  • Erhöhte Komplexität bei Zähnen mit fortgeschrittenen pathologischen (krankhaften) Veränderungen oder stark gekrümmten Kanälen.

Erfolgsaussichten

  • Das Retreatment kann eine hohe Erfolgsrate aufweisen, wenn es von erfahrenen Endodontologen mit den richtigen Techniken durchgeführt wird.
  • Entscheidend für den Erfolg ist eine gründliche Reinigung und Desinfektion des Kanalsystems sowie eine adäquate Füllung und Restauration des Zahnes.

Fazit

Das Retreatment von Wurzelkanalbehandlungen ist eine anspruchsvolle, aber oft erfolgreiche Prozedur, die eine wichtige Option zur Erhaltung eines natürlichen Zahnes darstellt. Trotz der Herausforderungen bietet es eine wertvolle Alternative zum Zahnverlust und zur Implantation.

Der pH-Wert im Mund ist ein kritischer Faktor, der erheblichen Einfluss auf die orale Gesundheit hat. Er kann Aufschluss über das Risiko für Karies und andere Erkrankungen geben und ist ein wichtiges Instrument in der präventiven Zahnmedizin.

Bedeutung des pH-Werts im Mund

Der pH-Wert im Mund ist ein Maß für die Säure- oder Basenbalance und kann zwischen sauren, neutralen und basischen Werten variieren. Ein neutraler pH-Wert liegt bei etwa 7,0. Werte darunter sind sauer, und Werte darüber sind basisch.

Einfluss des pH-Werts auf die Mundgesundheit

  • Kariesentwicklung: Ein saurer pH-Wert (unter 5,5) kann zur Demineralisierung des Zahnschmelzes führen und somit die Kariesentwicklung begünstigen.
  • Parodontalerkrankungen: Ein unausgeglichener pH-Wert kann das Wachstum bestimmter Bakterien fördern, die zu Zahnfleischerkrankungen beitragen.
  • Allgemeine Mundgesundheit: Der pH-Wert beeinflusst die Zusammensetzung der oralen Mikroflora und kann somit die allgemeine Gesundheit des Mundraums beeinflussen.

Indikationen (Anwendungsgebiete)

  • Früherkennung von Karies: Regelmäßige pH-Messungen können helfen, das Risiko für Karies frühzeitig zu erkennen.
  • Bewertung der Wirksamkeit von Behandlungen: Überwachung des Erfolgs von Behandlungen, die auf die Wiederherstellung eines gesunden pH-Werts abzielen.
  • Patientenaufklärung: Sensibilisierung der Patienten für die Bedeutung des pH-Werts und Beratung zu entsprechenden Ernährungs- und Lebensstiländerungen.

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Die Pflege und Wartung von Zahnimplantaten sind entscheidend für ihren langfristigen Erfolg und die Vermeidung von Komplikationen wie Periimplantitis. Ein umfassendes Pflegeprogramm hilft dabei, die Funktionalität und Ästhetik der Implantate über viele Jahre hinweg zu erhalten.

Grundlagen der Implantatpflege

  • Regelmäßige Mundhygiene: Tägliches Bürsten und die Verwendung von Zahnseide oder Interdentalbürsten sind unerlässlich, um Plaquebildung um das Implantat zu vermeiden. Besonders geeignet sind weiche bis mittelharte Zahnbürsten, die nach der modifizierten BASS-Technik (Zahnputztechnik: Zähne werden mit kreisförmigen Bewegungen gereinigt) verwendet werden sollten. Elektrische Zahnbürsten sind eine gute Alternative, besonders für Patienten mit eingeschränkter manueller Geschicklichkeit.
  • Spezielle Reinigungsinstrumente: Die Verwendung von implantatspezifischen Zahnbürsten und interdentalen Reinigungshilfen ist wichtig. Interdentalbürsten sind dabei oft effektiver als Zahnseide, da sie einfacher zu handhaben sind und eine höhere Akzeptanz bei den Patienten finden. Es ist entscheidend, die richtige Größe der Interdentalbürsten zu wählen, um eine effektive Reinigung ohne Verletzungen zu gewährleisten.

Professionelle Implantatwartung

  • Regelmäßige zahnärztliche Kontrollen: Halbjährliche oder jährliche Untersuchungen zur Überwachung des Zustands der Implantate sind notwendig. Zahnärzte sollten besonders auf Anzeichen von periimplantären Erkrankungen achten und gegebenenfalls frühzeitig intervenieren.
  • Professionelle Reinigung: Eine professionelle Zahnreinigung (PZR) ist notwendig, um hartnäckige Beläge und Zahnstein zu entfernen. Hierbei sollten schonende Methoden verwendet werden, um die Implantatoberfläche nicht zu beschädigen. Instrumente aus Kunststoff oder speziellen Materialien wie Polyetheretherketon (PEEK) sind hierbei vorzuziehen, da sie die Oberfläche weniger stark abradieren. Der Einsatz von Luft-Pulverstrahlgeräten mit Glycin- oder Erythritol-basiertem Pulver kann effektiv sein, jedoch ist Vorsicht geboten, um die empfindlichen Weichgewebe nicht zu schädigen.

Erkennung und Management von Problemen

  • Früherkennung von Komplikationen: Regelmäßige Untersuchungen helfen, Probleme wie Lockerung oder Entzündungen frühzeitig zu erkennen. Es ist wichtig, dass Patienten bei Schmerzen, Schwellungen oder Veränderungen im Bereich des Implantats sofort ihren Zahnarzt aufsuchen.
  • Sofortiges Handeln bei Beschwerden: Patienten sollten bei auftretenden Problemen wie Schmerzen, Schwellungen oder Blutungen im Implantatbereich unverzüglich den Zahnarzt aufsuchen, um schwerwiegende Komplikationen zu vermeiden.

Patientenaufklärung

  • Anleitung zur häuslichen Pflege: Patienten sollten genaue Anweisungen zur Pflege ihrer Implantate erhalten. Dies umfasst nicht nur das tägliche Bürsten, sondern auch die richtige Technik und die Verwendung geeigneter Reinigungsmittel. Interdentalbürsten sind besonders zu empfehlen, da sie einfacher zu handhaben sind und eine bessere Reinigungsleistung bieten.
  • Bewusstsein für Risikofaktoren: Aufklärung über Risikofaktoren wie Rauchen oder schlechte Mundhygiene ist entscheidend. Patienten sollten über die negativen Auswirkungen dieser Faktoren auf die Implantatgesundheit informiert werden.

Lebensstilfaktoren und Implantatgesundheit

  • Ernährung und Gesundheit: Eine ausgewogene Ernährung und eine gute allgemeine Gesundheit unterstützen die Langlebigkeit der Implantate. Patienten sollten zu einem gesunden Lebensstil angehalten werden, der eine ausreichende Versorgung mit allen notwendigen Nährstoffen sicherstellt.
  • Rauchverzicht: Rauchen erhöht das Risiko für Implantatkomplikationen erheblich und sollte vermieden werden. Patienten sollten über die negativen Auswirkungen des Rauchens auf die Implantatgesundheit aufgeklärt und zu einem Rauchverzicht motiviert werden.

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Der Erbium:YAG-Laser, ein Festkörperlaser, hat sich als ein vielseitiges Instrument in der Zahnmedizin etabliert. Er wird für eine schonende und nahezu schmerzfreie Behandlung von Karies, zur Vorbereitung von Zähnen für Füllungen, zur Keimabtötung und in chirurgischen Eingriffen verwendet.

Seit seiner Einführung in die Zahnheilkunde hat der Erbium:YAG-Laser aufgrund seiner präzisen und gewebeschonenden Eigenschaften an Bedeutung gewonnen. Die Technologie ermöglicht eine hohe Absorption im Zielgewebe mit minimaler Wärmeentwicklung, was sie für eine Vielzahl von zahnmedizinischen Anwendungen ideal macht.

Zielsetzung des Erbium:YAG-Lasers in der Zahnmedizin

  • Schmerzreduktion und Patientenkomfort: Der Erbium:YAG-Laser ermöglicht eine nahezu schmerzfreie Behandlung, was den Bedarf an Lokalanästhesie reduziert und den Komfort für den Patienten während der Behandlung erhöht.
  • Effektive Kariesentfernung: Durch die hohe Präzision und minimal-invasive Technik ermöglicht der Laser eine zielgerichtete Entfernung kariöser Zahnsubstanz, ohne gesundes Gewebe zu beeinträchtigen.
  • Verbesserung der Adhäsion bei Füllungen: Der Laser bereitet die Zahnoberfläche optimal vor, indem er sie von Bakterien befreit und die Oberfläche für das Anhaften von Füllungsmaterialien konditioniert.
  • Bakterielle Reduktion in Wurzelkanälen: Der Erbium:YAG-Laser bietet eine verbesserte Sterilisation von Wurzelkanälen, was die Effektivität der Wurzelkanalbehandlung erhöht und das Risiko von Reinfektionen minimiert.
  • Gewebeabtragung und -bearbeitung in der Oralchirurgie: Der Laser ermöglicht präzise Schnitte und fördert die Blutstillung, was in der Oralchirurgie zu weniger postoperativen Blutungen und schnellerer Heilung führt.
  • Zahnaufhellung (Bleaching): In Kombination mit Bleichmitteln kann der Erbium:YAG-Laser die Aufhellungsprozesse beschleunigen und intensivieren.

Indikationen (Anwendungsgebiete)

  • Kariesentfernung: Der Laser entfernt Karies effizient ohne die Erschütterungen und Geräusche eines Bohrers und reduziert so das Unbehagen für den Patienten.
  • Schmelzkonditionierung: In der Füllungstherapie konditioniert der Laser die Zahnoberfläche, um die Adhäsion zwischen Zahnhartsubstanz und Füllung zu verbessern.
  • Wurzelkanalsterilisation: Der Laser wirkt bakterizid und reduziert Keime im Wurzelkanalsystem.
  • Parodontologie: Effektive Entfernung von subgingivalem Zahnstein (unterhalb des Zahnfleischsaumes) und pathogenen Keimen sowie Behandlung entzündlichen Gewebes.
  • Oralchirurgie: Präzises Schneiden und Abtragen von Gewebe sowie Koagulation (Verkochung) kleiner Blutgefäße zur Blutstillung.
  • Bleaching: Verstärkung der Wirkung von Bleichmitteln durch Laseraktivierung.

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Die Behandlung von Zähnen mit offenem Apex stellt eine besondere Herausforderung in der Endodontie dar, insbesondere bei pädiatrischen Patienten und Fällen mit Entwicklungsanomalien. Ein offener Apex (Wurzelspitze eines Zahnes), der bei nicht vollständig entwickelten Zähnen auftritt, erschwert herkömmliche endodontische Verfahren, da die normale Kontur des Wurzelkanals fehlt.

Pathophysiologie und Bedeutung

Bei jugendlichen Patienten sind die Wurzelkanäle oft weit und konisch, mit einem großen, offenen Apex. Diese anatomische Besonderheit beeinträchtigt die Fähigkeit, eine effektive Wurzelfüllung herzustellen, da ein dichter Verschluss des Kanals notwendig ist, um eine bakterielle Reinfektion zu verhindern.

Diagnostik

Die Diagnose offener Apex erfolgt hauptsächlich durch radiologische Untersuchungen. Digitale Röntgenaufnahmen oder die digitale Volumentomographie bieten detaillierte Bilder der Zahnstruktur.

Therapeutische Ansätze

  1. Apexifikation: Eine traditionelle Methode zur Behandlung offener Apex. Hierbei wird ein biokompatibles Material, wie Calciumhydroxid oder MTA (Mineral Trioxide Aggregate), in den Wurzelkanal eingebracht, um die Bildung einer künstlichen Barriere am Apex zu fördern.
  2. Regenerative Endodontie: Ein neuerer Ansatz, der sich auf die Regeneration von Pulpa-ähnlichem Gewebe im Wurzelkanal konzentriert. Dieser Prozess verwendet biologische Verfahren, um das Wurzelwachstum zu fördern und den Apex zu schließen.

Klinische Verfahren

  • Reinigung und Desinfektion des Wurzelkanals, um eine optimale Umgebung für die Heilung oder Regeneration zu schaffen.
  • Sorgfältige Auswahl und Anwendung der Materialien zur Apexifikation oder regenerativen Behandlung. 

Prognose und Erfolgsraten

Die Prognose für Zähne mit offenem Apex hat sich durch moderne Behandlungsmethoden verbessert. Die Wahl der Therapie hängt von verschiedenen Faktoren ab, darunter Alter des Patienten, Zustand des Zahns und Präferenzen des Behandlers.

Fazit

Die Behandlung von Zähnen mit offenem Apex ist ein komplexes Unterfangen, das eine sorgfältige Planung und spezialisierte Techniken erfordert. Fortschritte in der endodontischen Materialwissenschaft und Technologie haben neue Möglichkeiten eröffnet, um erfolgreiche Ergebnisse in diesen herausfordernden Fällen zu erzielen.

Laser, eine Technologie, die auf der Verstärkung von Licht durch stimulierte Emission von Strahlung basiert, hat in der Parodontologie, dem Bereich der Zahnmedizin, der sich mit dem Zahnhalteapparat befasst, bedeutende Fortschritte erzielt. Durch seine bakteriziden Eigenschaften und die Fähigkeit, präzise zu arbeiten, hat der Laser neue Möglichkeiten in der Behandlung von Parodontitis eröffnet.

Seit den 1960er-Jahren wird der Laser in der Medizin eingesetzt. In der Parodontologie kommen verschiedene Arten von Lasern wie Festkörperlaser, Gaslaser und Flüssiglaser zum Einsatz, die je nach Leistungsstärke in Softlaser, mittlere und Hochleistungslaser unterteilt werden.

Indikationen

In der Parodontologie wird der Laser für verschiedene Behandlungen genutzt:

  • Konkremententfernung: Gezielte Entfernung von Zahnstein an der Wurzel.
  • Chirurgische Therapie: Operationen mit weniger Blutungen und oftmals ohne Naht.
  • Taschenreinigung: Abtöten der Keime in den Zahnfleischtaschen.
  • Periimplantitisbehandlung: Dekontamination von Implantatoberflächen.

Kontraindikationen

  • Medizinische Zustände: Bestimmte Vorerkrankungen oder Allergien gegen Materialien.
  • Zustand des Zahnbettes: Fortgeschrittene Parodontitis, bei der eine Laserbehandlung nicht mehr effektiv ist.
  • Frühere Behandlungen: Vorangegangene Parodontalbehandlungen, die bestimmte Bereiche für Laserbehandlungen ungeeignet machen könnten.

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Interzeptive Kieferorthopädie, auch als präventive oder frühzeitige Kieferorthopädie bekannt, umfasst Maßnahmen zur Verhinderung, Interzeption und Korrektur von Zahn- und Kieferanomalien bei Kindern. Diese Behandlungen finden in einem frühen Stadium statt, oft während das Kind noch im Wachstum ist.

Ziele der Interzeptiven Kieferorthopädie

  • Früherkennung: Identifikation von Zahn- und Kieferanomalien in einem frühen Entwicklungsstadium.
  • Prävention: Verhinderung der Verschlechterung bestehender Probleme oder des Auftretens neuer Anomalien.
  • Interzeption: Frühzeitiges Eingreifen zur Korrektur oder Verbesserung von Entwicklungsproblemen.

Anwendungsgebiete

  • Raummangel und Zahnfehlstellungen: Frühzeitige Behandlung von Engständen und Fehlstellungen, um späteren komplexeren Behandlungen vorzubeugen.
  • Habits (Angewohnheiten): Korrektur schädlicher oraler Gewohnheiten wie Daumenlutschen und Zungenschub, die zu Zahn- und Kieferanomalien führen können.
  • Kieferwachstum: Steuerung und Modifikation des Kieferwachstums, um Fehlstellungen und Dysgnathien zu korrigieren.

Häufige Behandlungsmethoden

  • Funktionskieferorthopädische Geräte: Geräte wie Bionatoren, Aktivatoren oder Twin-Block, die das Kieferwachstum beeinflussen.
  • Raumhalter: Erhaltung des Raums für bleibende Zähne nach frühzeitigem Verlust von Milchzähnen.
  • Myofunktionelle Geräte: Behandlung zur Korrektur oraler Muskelgewohnheiten.

Vorteile der Interzeptiven Kieferorthopädie

  • Verbesserte Okklusion und Ästhetik: Optimierung der Zahnstellung und des Gesichtsprofils.
  • Geringere Komplexität zukünftiger Behandlungen: Reduzierung der Notwendigkeit für umfangreiche kieferorthopädische Maßnahmen im späteren Alter.
  • Positive Auswirkungen auf die psychosoziale Entwicklung: Verbesserung des Selbstbewusstseins und der sozialen Interaktionen.

Behandlungszeitpunkt

  • Ideales Alter für den Beginn: Oft im Alter von 6-9 Jahren, abhängig von der spezifischen Anomalie und dem individuellen Wachstumsmuster des Kindes.

Fazit

Interzeptive Kieferorthopädie spielt eine entscheidende Rolle in der frühzeitigen Behandlung von Zahn- und Kieferanomalien.

Durch frühzeitige Diagnose und Intervention können Zahnärzte langfristige orale Gesundheitsprobleme vermeiden oder mildern und somit zur allgemeinen Gesundheit und zum Wohlbefinden von Kindern beitragen.

Wurzelkaries, ein zunehmend häufiges Problem insbesondere bei älteren Patienten, stellt aufgrund ihrer Lage und Beschaffenheit eine besondere Herausforderung in der Zahnmedizin dar. Ihre effektive Behandlung erfordert spezielle Kenntnisse und Techniken.

Pathologie der Wurzelkaries

  • Wurzelkaries entsteht meist an den freiliegenden Wurzeloberflächen, wo der Zahnschmelz fehlt und das weichere Dentin exponiert ist.
  • Sie entwickelt sich oft schneller als Karies am Kronenteil des Zahnes und kann leicht übersehen werden.

Diagnostik

  • Visuelle Inspektion und taktile Untersuchung sind Schlüssel zur Identifizierung von Wurzelkaries.
  • Radiologische Untersuchungen können zusätzliche Informationen über das Ausmaß der Läsionen bieten.

Restaurative Behandlungsoptionen

  1. Entfernung des kariösen Gewebes: Vorsichtiges Entfernen des weichen, demineralisierten Dentins.
  2. Anwendung von Kariesinfiltranten: Zum Stoppen der Kariesprogression ohne umfangreiches Entfernen von Zahngewebe.
  3. Wahl des Füllungsmaterials: Komposite, Glasionomerzemente oder Kombinationen daraus sind aufgrund ihrer Adhäsionsfähigkeit und Fluoridfreisetzung bevorzugt.
  4. Technik der Füllungsplatzierung: Sorgfältige Schichttechnik und adäquate Polymerisation zur Minimierung der Schrumpfung und Maximierung der Festigkeit.

Prävention und Management

  • Gute Mundhygiene und regelmäßige zahnärztliche Kontrollen sind entscheidend zur Prävention von Wurzelkaries.
  • Fluoridbehandlungen, einschließlich Lacken und Gelen, können zur Remineralisierung und Stärkung der Wurzeloberflächen beitragen.
  • Diätmanagement und Beratung zur Reduktion zuckerhaltiger Lebensmittel.

Herausforderungen

  • Die Behandlung von Wurzelkaries kann durch begrenzten Zugang, Trockenhaltung des Arbeitsfeldes und die Nähe zu pulpalen Geweben erschwert werden.
  • Bei fortgeschrittenen Läsionen kann eine Wurzelkanalbehandlung erforderlich sein.

Fazit

Die Restauration von Wurzelkaries erfordert ein sorgfältiges und patientenorientiertes Vorgehen. Moderne restaurative Materialien und Techniken ermöglichen es, diese Läsionen effektiv zu behandeln und die Zahngesundheit zu erhalten.

Kieferorthopädische Retentionsschienen spielen eine entscheidende Rolle im letzten Schritt der kieferorthopädischen Behandlung. Nach der aktiven Bewegung der Zähne dienen diese Schienen dazu, die Zähne in ihrer neuen Position zu stabilisieren und einem Rückfall in die ursprüngliche Stellung vorzubeugen.

Bedeutung der Retention

  • Ziel der Retention: Sicherstellen, dass die durch die kieferorthopädische Behandlung erreichten Ergebnisse langfristig erhalten bleiben.
  • Verhinderung von Relapse: Vermeidung der natürlichen Tendenz der Zähne, in ihre ursprüngliche Position zurückzukehren.

Arten von Retentionsschienen

Festsitzende Retainer

  • Beschreibung: Dünne Drähte, die hinter den Zähnen befestigt werden.
  • Anwendung: Permanent angebracht, besonders an den unteren Frontzähnen.

Herausnehmbare Retainer

  • Hawley-Retainer: Bestehen aus einem Metallbogen, der die Zähne umfasst, und einer Acrylbasis, die den Gaumen bedeckt.
  • Kunststoffretainer: Klare, kunststoffbasierte Schienen, die über die Zähne passen (ähnlich wie Invisalign-Schienen).

Herstellungsprozess und Anpassung

  • Individuelle Anfertigung: Nach Abdrücken des Gebisses hergestellt.
  • Material und Design: Abhängig vom Behandlungsfall und den Bedürfnissen des Patienten.

Tragehinweise und Pflege

  • Tragedauer: Variiert je nach individueller Situation, anfangs oft ganztägig, später nur nachts.
  • Pflege: Regelmäßige Reinigung und Überprüfung auf Beschädigungen oder Verformungen.
  • Kontinuierliche Überwachung: Regelmäßige zahnärztliche Kontrollen, um die Passform zu überprüfen und bei Bedarf Anpassungen vorzunehmen.

Wirkung und Vorteile

  • Stabilisierung der Zahnstellung: Effektive Sicherung der Behandlungsergebnisse.
  • Flexibilität und Komfort: Herausnehmbare Retainer bieten Flexibilität und sind oft komfortabel zu tragen.

Fazit

Kieferorthopädische Retentionsschienen sind ein wesentlicher Bestandteil der Nachbehandlung jeder kieferorthopädischen Therapie. Sie spielen eine entscheidende Rolle bei der Sicherung der erreichten Ergebnisse und verhindern, dass die Zähne in ihre ursprüngliche Position zurückkehren.

Die regelmäßige Kontrolle und Pflege dieser Schienen sind entscheidend für den langfristigen Erfolg der kieferorthopädischen Behandlung.

Von einer Sofortimplantation spricht man, wenn ein Zahnimplantat (künstliche Zahnwurzel) innerhalb von bis zu acht Wochen nach Zahnverlust in die bisher nicht knöchern regenerierte Alveole (Zahnfach) gesetzt wird. Hierbei wird die primäre Sofortimplantation (unmittelbar nach Zahnverlust) von der sekundären unterschieden, die erst nach Ausheilung der beteiligten Weichgewebe vorgenommen wird.

Der größte Vorteil der primären Sofortimplantation, die verkürzte Behandlungszeit durch Versorgung unmittelbar nach Zahnverlust, geht mit einer Reihe von Nachteilen einher:

  • mangelnde Passgenauigkeit zwischen knöchernem Implantatlager und Implantat
  • Gingiva (Zahnfleisch), das den Implantathals umgeben muss, steht u. U. nicht ausreichend zur Verfügung
  • größere Entzündungstendenz in der Einheilungsphase

Diese Nachteile sind bei der verzögerten, sekundären Sofortimplantation nach üblicherweise vier bis acht Wochen deutlich reduziert:

  • die knöcherne Alveole (Zahnfach) des zu ersetzenden Zahnes ist vollständig mit Weichgewebe abgedeckt, aus dem der künftige Zahnfleischrand für das Implantat nun ästhetisch geformt werden kann; deswegen ist die sekundäre Sofortimplantation im oberen Frontzahnbereichprinzipiell der primären vorzuziehen
  • die ehemalige Wunde ist nun sicher entzündungsfrei

Zur Sofortimplantation werden in der Regel schrauben- oder zylinderförmige Systeme verwendet. Unter einer Reihe von alloplastischen Implantatmaterialien erscheint gegenwärtig Titan als am besten geeignet, das sich durch hohe mechanische Stabilität, Röntgendichte und Sterilisierbarkeit auszeichnet. Dicht gefolgt wird Titan von yttriumverstärkter Zirkonoxidkeramik. Beiden Materialien ist gemeinsam, dass das knöcherne Implantatlager keine Gewebereaktionen zeigt; sie sind also bioinert (d. h., dass es zu keiner chemischen bzw. biologischen Wechselwirkung zwischen dem Implantat und dem Gewebe kommt). Dadurch können die Implantatkörper einheilen, indem sie in direktem Oberflächenkontakt ohne bindegewebige Trennschicht vom Knochen umgeben werden (Kontaktosteogenese).

Als Material für das oberhalb des Zahnfleischrandes befindliche sogenannte Sekundärteil hat sich Zirkonoxid aufgrund seiner Zahnfarbe durchgesetzt, da es, anders als metallfarbene Sekundärteile, nicht unästhetisch durch keramische Kronen hindurchschimmert.

Zielsetzung der Sofortimplantation 

  • Zeitersparnis: Durch die Sofortimplantation wird die Behandlungszeit reduziert, da der Ersatz des verlorenen Zahns unmittelbar oder kurz nach dem Zahnverlust erfolgt.
  • Ästhetik: Durch die sofortige Einsetzung des Implantats kann die ästhetische Kontur des Zahnfleischrandes besser erhalten werden, was insbesondere im sichtbaren Bereich des Gebisses, wie im Frontzahnbereich, von Vorteil ist.
  • Knochenregeneration: Die Sofortimplantation kann dazu beitragen, einem Rückgang des Alveolarknochens entgegenzuwirken, indem sie den natürlichen Druck und die Belastung auf den Knochen aufrechterhält.
  • Vermeidung von Weichgewebeverlust: Durch die Sofortimplantation wird das Weichgewebe um das Implantat herum besser erhalten, was zu einer besseren Passform und Ästhetik des Zahnfleischrandes führt.
  • Funktionelle Rehabilitation: Die Sofortimplantation ermöglicht eine schnellere Wiederherstellung der Kaufunktion und damit eine verbesserte Funktion des Gebisses.
  • Verminderung von psychologischem Stress: Durch die sofortige Versorgung des Zahnverlusts kann der psychologische Stress für den Patienten reduziert werden, da er schnellstmöglich eine Lösung für sein ästhetisches und funktionelles Problem erhält.

Digital Smile Design (DSD) ist eine innovative Methode in der ästhetischen Zahnmedizin, die digitale Technologie nutzt, um das erwartete Ergebnis von zahnmedizinischen Behandlungen zu planen und zu visualisieren. Diese Methode revolutioniert den Ansatz der zahnärztlichen Ästhetik, indem sie eine präzise Vorhersage und Planung ermöglicht.

Konzept des Digital Smile Designs

DSD konzentriert sich darauf, das ideale Lächeln unter Berücksichtigung der individuellen Gesichtsmerkmale und ästhetischen Wünsche des Patienten zu gestalten. Durch digitale Fotos, Videos und Scans des Patientenmundes und -gesichts wird ein detailliertes Bild des aktuellen Zustands und des potenziellen Endergebnisses erstellt.

Schritte des Digital Smile Designs

  • Diagnostische Phase: Detaillierte Aufnahme der aktuellen zahnmedizinischen und ästhetischen Situation des Patienten durch digitale Fotografie und 3D-Scans.
  • Design-Phase: Mit spezieller Software werden die gesammelten Daten verwendet, um ein virtuelles Modell des idealen Lächelns zu erstellen. Dabei werden Aspekte wie Zahnform, -größe, -position und -farbe berücksichtigt.
  • Visualisierung und Präsentation: Der Patient erhält eine realistische Darstellung des möglichen Behandlungsergebnisses. Dies ermöglicht eine bessere Kommunikation und Abstimmung zwischen Zahnarzt und Patient.
  • Behandlungsplanung: Basierend auf dem DSD werden die erforderlichen zahnmedizinischen Verfahren geplant, die zur Erreichung des idealen Lächelns notwendig sind.

Vorteile des Digital Smile Designs

  • Patientenbeteiligung: Patienten können aktiv am Designprozess teilnehmen und ihre Erwartungen und Wünsche einbringen.
  • Präzise Planung: DSD ermöglicht eine genaue Planung und Vorhersage des Behandlungsergebnisses.
  • Verbesserte Kommunikation: Die visuelle Darstellung erleichtert die Kommunikation zwischen Zahnarzt und Patient und erhöht das Verständnis für den Behandlungsverlauf.
  • Höhere Vorhersagbarkeit und Zufriedenheit: Durch die Visualisierung können Patienten eine realistische Vorstellung vom Ergebnis erhalten, was zu einer höheren Zufriedenheit führt.

Herausforderungen und Überlegungen

  • Kosten: Die Verwendung fortschrittlicher Technologien kann die Behandlungskosten erhöhen.
  • Zeitaufwand: Die sorgfältige Planung und Designphase kann zusätzliche Zeit in Anspruch nehmen.
  • Technologische Grenzen: Trotz hoher Genauigkeit gibt es immer noch Grenzen in Bezug auf die Vorhersagbarkeit und die Darstellung von Behandlungsergebnissen.

Fazit

Digital Smile Design stellt einen wichtigen Fortschritt in der Planung ästhetischer Zahnbehandlungen dar. Es verbessert nicht nur die Kommunikation und Zufriedenheit der Patienten, sondern erhöht auch die Genauigkeit und Effizienz des Behandlungsprozesses.

Während DSD eine beeindruckende Methode zur Visualisierung des idealen Lächelns ist, sollte die endgültige Behandlungsentscheidung immer in enger Abstimmung zwischen dem Zahnarzt und dem Patienten getroffen werden, unter Berücksichtigung aller individuellen Faktoren und Bedürfnisse.

Fluorid ist ein Schlüsselelement in der konservierenden Zahnheilkunde, bekannt für seine Fähigkeit, den Zahnschmelz zu stärken und Karies zu verhindern. Diese Therapie spielt eine entscheidende Rolle bei der Zahnpflege und -prävention. Der folgende Artikel beleuchtet die Bedeutung, Anwendung und Vorteile der Fluoridtherapie.

Wirkungsweise von Fluorid

  • Remineralisierung des Zahnschmelzes: Fluorid fördert die Einlagerung von Mineralien wie Calcium und Phosphat in den Zahnschmelz.
  • Hemmung der Demineralisierung: Es reduziert den Abbau des Zahnschmelzes durch Säuren.
  • Antibakterielle Eigenschaften: Fluorid behindert das Wachstum und die Säureproduktion von kariesverursachenden Bakterien.

Anwendungsformen der Fluoridtherapie

  1. Topische Fluoridierung: Direkte Anwendung auf den Zähnen durch Zahnpasten, Mundspülungen oder Gele.
  2. Systemische Fluoridierung: Aufnahme von Fluorid durch fluoridiertes Trinkwasser, Nahrungsmittel oder Nahrungsergänzungsmittel.
  3. Professionelle Fluoridbehandlungen: Höher konzentrierte Fluoridanwendungen, die in der Zahnarztpraxis durchgeführt werden, z. B. Fluoridlacke.

Vorteile der Fluoridtherapie

  • Prävention von Karies: Reduziert das Risiko von Zahnschmelzkaries und Wurzelkaries.
  • Schutz für alle Altersgruppen: Vorteilhaft für Kinder und Erwachsene, einschließlich Personen mit einem höheren Kariesrisiko.
  • Kosteneffizient: Eine der kostengünstigsten Methoden zur Kariesprävention.

Richtige Anwendung und Dosierung

  • Alter und Kariesrisiko: Die empfohlene Menge an Fluorid variiert je nach Alter und individuellem Kariesrisiko.
  • Überwachung der Fluoridaufnahme: Besonders bei Kindern ist darauf zu achten, dass sie nicht zu viel Fluorid aufnehmen, um Fluorose zu vermeiden.

Herausforderungen und Kontroversen

  • Fluorose: Eine übermäßige Aufnahme von Fluorid während der Zahnentwicklung kann zu Fluorose führen, gekennzeichnet durch leichte Verfärbungen auf den Zähnen.
  • Öffentliche Wahrnehmung: Trotz der nachgewiesenen Vorteile gibt es Bedenken und Missverständnisse bezüglich der Sicherheit von Fluorid.

Fazit

Die Fluoridtherapie ist ein wesentlicher Bestandteil der konservierenden Zahnheilkunde und spielt eine zentrale Rolle bei der Prävention von Karies. Eine korrekte Anwendung und Dosierung, insbesondere bei Kindern, ist für ihre Wirksamkeit und Sicherheit entscheidend.

Als kosteneffiziente und weit verbreitete Methode trägt sie erheblich zur Verbesserung der Mundgesundheit bei.

Die Endodontie, ein wesentlicher Bestandteil der zahnärztlichen Praxis, befasst sich mit der Behandlung von Erkrankungen des Zahninneren, insbesondere der Zahnpulpa. Diese Disziplin ist entscheidend für den Erhalt natürlicher Zähne und die Linderung von Zahnschmerzen.

Grundlagen der Endodontie

Das Verständnis der Anatomie und Physiologie des Zahnes ist für endodontische Behandlungen essentiell. Die Zahnpulpa, bestehend aus Nervengewebe, Blutgefäßen und Bindegewebe, kann durch Karies, Traumata oder andere pathologische Prozesse beschädigt werden. Histamin und andere biogene Amine spielen eine Rolle bei Entzündungsreaktionen innerhalb der Pulpa.

Diagnostische Verfahren

Endodontische Diagnosen basieren auf einer gründlichen klinischen Untersuchung und Symptomanalyse. Radiologische Techniken, insbesondere die digitale Volumentomographie (DVT), bieten detaillierte Einblicke in die Zahnstruktur. Zusätzliche Tests wie Kältetest und elektrische Pulpatestung können zur Bestätigung der Diagnose beitragen.

Behandlungsmethoden

Das Kernstück der Endodontie bildet die Wurzelkanalbehandlung, welche mit verschiedenen Techniken und Instrumenten durchgeführt wird. Moderne Verfahren wie die Verwendung rotierender NiTi-Instrumente und Lasertechnologie haben die Effizienz und Erfolgsrate dieser Behandlungen verbessert.

Spezielle endodontische Verfahren

Die Behandlung von Zähnen mit offenen Apex, die regenerative Endodontie sowie die Revision fehlgeschlagener Wurzelkanalbehandlungen sind spezielle Herausforderungen. Die Wurzelspitzenresektion wird als chirurgischer Eingriff in der Endodontie eingesetzt.

Schmerzmanagement und Patientenbetreuung

Effektives Schmerzmanagement ist entscheidend für den Erfolg endodontischer Behandlungen. Dies umfasst sowohl die Anästhesie während des Eingriffs als auch die postoperative Schmerzkontrolle. Die umfassende Aufklärung und Beratung der Patienten ist ebenso wichtig.

Komplikationen und deren Management

Mögliche Komplikationen in der Endodontie reichen von akuten Entzündungen bis zu instrumentellen Komplikationen. Ein proaktiver Ansatz zur Vermeidung und effektiven Behandlung dieser Komplikationen ist essenziell.

Zusammenfassung und Schlussfolgerungen

Zusammenfassend ist die Endodontie ein entscheidender Bereich der zahnmedizinischen Praxis. Die fortlaufende Entwicklung von Techniken und Materialien verspricht eine kontinuierliche Verbesserung der Patientenversorgung.

Die Zähne bis ins hohe Alter hinein vor Karies (Zahnfäule) und Parodontitis (Entzündung des Zahnhalteapparats) zu schützen ist ein realisierbares Ziel, wenn prophylaktische (vorbeugende) Maßnahmen wie eine konsequente häusliche Zahnpflege und regelmäßige professionelle Zahnreinigung (PZR) beim Zahnarzt Hand in Hand gehen.

Durch die häusliche Mundhygiene werden Bereiche wie die Interdentalräume (Zahnzwischenräume) und die retromolaren Räume (hinter den letzten Backenzähnen) deutlich schwerer erfasst als die Kau-, Außen- und Innenflächen der Zähne. Sammelt sich aber Plaque (mikrobieller Zahnbelag) über mehrere Tage hinweg an, ist eine Gingivitis (Zahnfleischentzündung) die Folge, die bei längerem chronischen Verlauf wiederum in eine Parodontitis übergehen kann. Außerdem gefährden kariogene Bakterien in der Plaque die Zahngesundheit durch Karies.

Während eine Gingivitis durch verbesserte und ambitionierte Putztechnik wieder rückgängig gemacht werden kann, hilft dies jedoch nicht mehr weiter, wenn sich Zahnbeläge durch Einlagerung von Mineralstoffen erst einmal zu Zahnstein (oberhalb des Zahnfleischrandes) oder gar Konkrementen (Zahnstein unterhalb des Zahnfleischrandes) verfestigt haben. Auch feste Farbauflagerungen, die beim Genuss von Kaffee, Tee, Nikotin o. ä. entstehen, sind mit der häuslichen Mundhygienetechnik nur schwer zu beseitigen.

Hier setzt die professionelle Zahnreinigung (PZR) an, welche in der Zahnarztpraxis in der Regel von fortgebildetem Fachpersonal (Zahnmedizinische Prophylaxehelferin, Zahnmedizinische Fachassistentin, Dentalhygienikerin) durchgeführt wird.

Durch die Kombination von guter Zahnpflege und PZR lassen sich Karies (Zahnfäule, bakterielle Zerstörung der Zahnhartsubstanzen), Gingivitis (Zahnfleischentzündung) und Parodontitis (Zahnbettentzündung) effektiv und lebenslang verhindern.

Die professionelle Zahnreinigung (PZR) umfasst:

  • das Entfernen von weichen und harten Belägen auf dem Zahnschmelz und evtl. freiliegenden Zahnwurzeln supragingival bzw. gingival (oberhalb des bzw. im Bereich des Zahnfleischsaums)
  • die Reinigung der Interdentalräume (Zahnzwischenräume)
  • das Entfernen des Biofilms (der Plaque, der mikrobiellen Beläge)
  • die Oberflächenpolitur der Zähne
  • geeignete lokale (örtliche) Fluoridierungsmaßnahmen zum Kariesschutz
  • Schulungen/Übungen zur Mundhygiene und/oder Verwendung von Mundhygiene-Hilfsmitteln

Indikationen (Anwendungsgebiete)

Die PZR wird eingesetzt:

  • Zur Entfernung von supragingivalem Zahnstein (oberhalb des Zahnfleischsaums) und Konkrementen im klinisch erreichbaren Subgingivalbereich (im oberen Bereich der Zahnfleischtasche)
  • Zur Therapie einer bakteriellen Gingivitis
  • Zur Entfernung aufgelagerter Zahnverfärbungen
  • Bei Halitosis (Mundgeruch)
  • Als Bestandteil einer parodontalen Initialbehandlung (vor weitergehenden Maßnahmen zur Behandlung einer Zahnbettentzündung)
  • Zur Erhaltungstherapie nach Behandlung einer Parodontitis (Zahnbettentzündung)
  • Im Rahmen eines Recalls (einer Vor- bzw. Nachsorgebehandlung)

Die Abstände eines Recalls (der Nachsorgetermine) sind für jeden Patienten individuell festzulegen und liegen in der Regel bei drei bis sechs Monaten. Insbesondere wenn eine unterstützende Parodontaltherapie zur Langzeiterhaltung (UPT) nach einer erfolgreichen Parodontitistherapie (Behandlung einer Zahnbettentzündung, z. B. chirurgisch oder mit der Vector®-Methode) erforderlich ist, werden engmaschige Recalls indiziert sein, um das erneute Anhaften von subgingivalen Konkrementen (Zahnstein unterhalb des Zahnfleischrandes in den Zahnfleischtaschen) von vornherein zu verhindern und im Biofilm eine Verschiebung der Keimzusammensetzung hin zu apathogenen Keimen (ohne Krankheitswert) zu begünstigen.

Die Sofortbelastung von Implantaten ist ein fortschrittliches Konzept in der Implantologie, das es ermöglicht, Zahnimplantate unmittelbar nach ihrer Platzierung zu belasten. Dieses Verfahren stellt eine signifikante Abkehr von der traditionellen Methode dar, bei der Patienten eine längere Einheilphase abwarten mussten, bevor die Implantate belastet werden konnten.

Grundlagen der Sofortbelastung

  • Definition: Sofortbelastung bezieht sich auf das Anbringen eines Zahnersatzes auf das Implantat am selben Tag der Implantation.
  • Voraussetzungen: Gute Knochenqualität und -quantität, präzise chirurgische Techniken und sorgfältige Patientenauswahl sind entscheidend.

Vorteile der Sofortbelastung

  1. Zeiteffizienz: Reduziert die Gesamtbehandlungszeit erheblich.
  2. Ästhetik: Sofortiger Ersatz fehlender Zähne verbessert das ästhetische Erscheinungsbild.
  3. Patientenkomfort: Vermeidet die Notwendigkeit einer temporären Prothese während der Einheilphase.
  4. Psychologischer Nutzen: Sofortige Wiederherstellung der Kaufunktion und des Aussehens kann das Selbstbewusstsein und die Lebensqualität des Patienten verbessern.

Klinische Anwendung

  • Planung und Technik: Erfordert sorgfältige Planung und präzise chirurgische Techniken, oft unterstützt durch 3D-Bildgebung und digitale Planung.
  • Provisorische Versorgung: Sofortige Anbringung einer provisorischen Krone oder Brücke, die später durch den endgültigen Zahnersatz ersetzt wird.
  • Nachsorge und Überwachung: Engmaschige Nachsorge zur Überwachung der Implantatintegration und Belastung.

Herausforderungen und Überlegungen

  • Risiken: Risiko einer geringeren Osseointegration und potenziellen Implantatverlustes, insbesondere bei unzureichender Knochenqualität.
  • Patientenauswahl: Nicht für alle Patienten geeignet, insbesondere bei bestimmten medizinischen Zuständen oder schlechter Mundhygiene.

Zukunftsperspektiven

Mit fortschreitenden technologischen Entwicklungen und zunehmender klinischer Erfahrung wird die Sofortbelastung von Implantaten voraussichtlich eine noch größere Rolle in der zahnärztlichen Praxis spielen.

Fazit

Die Sofortbelastung von Implantaten bietet bedeutende Vorteile für Patienten und verkürzt die Behandlungszeit erheblich. Eine sorgfältige Patientenauswahl und präzise chirurgische Techniken sind jedoch entscheidend für den Erfolg dieses Verfahrens.

Karies ist eine der häufigsten oralen Erkrankungen weltweit und resultiert aus einem komplexen Zusammenspiel von Bakterien, Ernährungsgewohnheiten, Mundhygiene und individuellen Faktoren. Ein Verständnis der Entwicklung und Pathogenese von Karies ist wesentlich für effektive Präventions- und Behandlungsstrategien.

Pathogenese (Krankheitsentstehung) von Karies

  1. Mikrobielle Plaquebildung: Karies beginnt mit der Bildung eines Biofilms (Plaque) auf der Zahnoberfläche, in dem kariogene Bakterien wie Streptococcus mutans und Lactobacillen gedeihen.
  2. Säureproduktion durch Bakterien: Diese Bakterien metabolisieren zuckerhaltige Nahrungsmittel und Getränke und produzieren Säuren als Abfallprodukt, die den Zahnschmelz demineralisieren.
  3. Demineralisierung des Zahnschmelzes: Fortlaufender Säureangriff führt zur Auflösung der Mineralien im Zahnschmelz, was die frühe Phase der Kariesentwicklung markiert.

Einflussfaktoren auf die Kariesentwicklung

  • Ernährungsgewohnheiten: Häufiger Konsum von Zucker und säurehaltigen Nahrungsmitteln und Getränken fördert die Kariesentwicklung.
  • Mundhygiene: Unzureichende Mundhygiene trägt zur Plaqueakkumulation und damit zur Kariesbildung bei.
  • Speichelfluss und -zusammensetzung: Speichel spielt eine wesentliche Rolle bei der Neutralisierung der Säuren und der Remineralisierung des Zahnschmelzes.

Kariesprogression (Fortschreiten der Karies)

  • Fortgeschrittene Karies: Ohne Behandlung kann die Demineralisierung fortschreiten, was zum Kollaps der Zahnoberfläche und zur Bildung einer Kavität (Hohlraum innerhalb der Zahnkaries) führt.
  • Pulpale Beteiligung: Bei weiterer Progression kann Karies das Dentin (Zahnbein) durchdringen und die Pulpa (den Nerv des Zahnes) erreichen, was zu Zahnschmerzen und Infektionen führen kann.

Prävention und Management

  • Früherkennung und Intervention: Regelmäßige zahnärztliche Untersuchungen und frühzeitige Behandlung von Anfangsstadien der Karies.
  • Fluoridierung: Anwendung von Fluoriden zur Stärkung des Zahnschmelzes und zur Förderung der Remineralisierung.
  • Ernährungsberatung: Aufklärung über zahngesunde Ernährung und Reduzierung des Zuckerkonsums.
  • Gute Mundhygienepraktiken: Regelmäßiges Zähneputzen und Zahnseidegebrauch zur Plaquekontrolle.

Fazit

Die Entwicklung und Pathogenese von Karies ist ein dynamischer Prozess, der durch verschiedene Faktoren beeinflusst wird. Das Verständnis dieser Mechanismen ist entscheidend für die Prävention, Früherkennung und effektive Behandlung von Karies, um die Mundgesundheit zu erhalten und zu fördern.

Die Aufbissschiene, auch als Okklusionsschiene bekannt, ist ein wichtiges therapeutisches Instrument in der Zahnmedizin, das insbesondere zur Behandlung von Bruxismus (Zähneknirschen), TMD (Temporomandibuläre Dysfunktion) und anderen okklusalen Problemen eingesetzt wird. Diese Schienen spielen eine wesentliche Rolle in der Schienentherapie, indem sie die Kiefermuskulatur entspannen und den Druck auf das Kiefergelenk reduzieren.

Funktionsweise und Anwendung

Ziel der Aufbissschiene: Verteilung des Kaudrucks, Schutz der Zähne vor Abrieb, Entlastung des Kiefergelenks und der Muskulatur.

Indikationen (Anwendungsgebiete):

  • Bruxismus (Zähneknirschen)
  • Kopfschmerzen, die durch okklusale Probleme (Bissprobleme) verursacht werden.
  • Schutz der Zähne vor Abrieb
  • Temporomandibuläre Dysfunktion (TMD)*

*Überbegriff für eine Gruppe von muskuloskelettalen und neuromuskulären Erkrankungen, die das Kiefergelenk (TMJ), die Kaumuskulatur und alle damit verbundenen Strukturen betreffen

Arten von Aufbissschienen

  • Harte Okklusionsschienen

    • Material: Meist aus Acryl.
    • Einsatzbereich: Vor allem bei starkem Zähneknirschen und zur langfristigen Therapie.
     
  • Weiche Okklusionsschienen

    • Material: Flexibler Kunststoff.
    • Anwendung: Kurzzeitige Nutzung oder bei leichtem Bruxismus.
     
  • Anatomisch geformte Schienen

    • Design: Nach genauen Abdrücken des Gebisses gefertigt, für eine individuelle Passform.
    • Vorteil: Höherer Tragekomfort und spezifische Anpassung an den Patienten.
     

Herstellungsprozess

  • Diagnostik und Planung: Zahnärztliche Untersuchung und Diagnose der okklusalen Problematik.
  • Abdrucknahme: Präzise Abformung der Zähne für die Schienenanfertigung.
  • Herstellung: Fertigung der Schiene im zahntechnischen Labor.

Tragehinweise und Pflege

  • Tragezeit: Meist nachts, kann aber je nach individueller Situation variieren.
  • Pflege: Regelmäßige Reinigung der Schiene zur Vermeidung von Bakterienbildung und Verfärbungen.
  • Kontrolltermine: Regelmäßige Überprüfungen und Anpassungen durch den Zahnarzt.

Wirkung und Vorteile

  • Schutz: Vor Abrieb der Zähne durch Knirschen.
  • Entlastung: Reduzierung der Belastung auf das Kiefergelenk und die Muskulatur.
  • Prävention: Verhindern von Langzeitschäden am Gebiss und Kiefergelenk.

Fazit

Die Aufbissschiene ist ein vielseitiges und effektives Werkzeug in der Schienentherapie, das zur Linderung von Symptomen bei Bruxismus, TMD und anderen okklusalen Störungen beiträgt.

Ihre korrekte Anwendung und regelmäßige Kontrolle sind entscheidend für den Therapieerfolg und die langfristige orale Gesundheit.

Die apikale Chirurgie, auch bekannt als Wurzelspitzenresektion (Entfernung einer Wurzelspitze des Zahnes), ist ein zahnmedizinisch-chirurgischer Eingriff, der häufig zur Behandlung von Zahnwurzelinfektionen oder zur Entfernung von Zysten im Bereich der Zahnwurzelspitze durchgeführt wird. Diese Prozedur ist ein wesentlicher Bestandteil der Oralchirurgie und bietet eine Alternative, wenn eine konventionelle Wurzelkanalbehandlung nicht erfolgreich war oder nicht möglich ist.

Grundlagen der apikalen Chirurgie

  • Indikationen: Chronische periapikale Entzündungen („um die Wurzel herum“), Wurzelfrakturen (Wurzelbrüche), Zysten und nicht erfolgreiche Wurzelkanalbehandlungen.
  • Ziel: Entfernung des entzündeten oder infizierten Gewebes im Bereich der Zahnwurzelspitze und Erhalt des Zahnes.

Vorbereitung und Diagnostik

  • Klinische Untersuchung: Beurteilung des Zustandes des betroffenen Zahnes und des umgebenden Gewebes.
  • Bildgebende Verfahren: Röntgenaufnahmen oder digitale Volumentomographie (DVT) zur präzisen Planung des Eingriffs.

Chirurgischer Ablauf der apikalen Chirurgie

  1. Anästhesie: Lokalanästhesie zur Schmerzausschaltung.
  2. Zugang: Freilegung der Wurzelspitze durch einen kleinen Schnitt im Zahnfleisch und Entfernung des Knochengewebes.
  3. Resektion: Entfernung der Wurzelspitze und des entzündeten Gewebes.
  4. Versiegelung: Versiegelung des Wurzelkanals von der Spitze her.
  5. Wundverschluss: Naht des Zahnfleisches.

Nachsorge und Heilung

  • Postoperative Anweisungen: Empfehlungen zur Schmerzkontrolle, Hygiene und Schonung des Operationsgebietes.
  • Heilungsprozess: Regelmäßige Kontrolluntersuchungen zur Überwachung der Heilung.

Mögliche Komplikationen

  • Risiken: Wie bei jedem chirurgischen Eingriff bestehen Risiken wie Infektionen, Blutungen oder Verletzungen benachbarter Strukturen.
  • Erfolgsaussichten: Hohe Erfolgsraten, abhängig von verschiedenen Faktoren wie der allgemeinen Mundgesundheit und der Komplexität des Falles.

Fazit

Die apikale Chirurgie ist eine wichtige Behandlungsoption in der Oralchirurgie, die es ermöglicht, Zähne zu erhalten, die sonst möglicherweise extrahiert werden müssten.

Eine sorgfältige Planung, fachgerechte Durchführung und konsequente Nachsorge sind entscheidend für den Erfolg dieses Verfahrens.

Die Ästhetik von Lippen und Gesicht spielt eine wesentliche Rolle in der Gesamtwahrnehmung eines schönen Lächelns. In der modernen Zahnmedizin gehen einige Praxen über die traditionellen zahnärztlichen Behandlungen hinaus und bieten ergänzende Verfahren an, die sich auf die Verbesserung der Lippen- und Gesichtsästhetik konzentrieren, wie beispielsweise der Einsatz von Fillern oder Botox.

Lippenästhetik in Verbindung mit Zahnbehandlungen

Ein harmonisches Lächeln hängt nicht nur von der Beschaffenheit der Zähne ab, sondern auch von der Form und Fülle der Lippen. Ästhetische Eingriffe an den Lippen können das Erscheinungsbild des Lächelns erheblich verbessern.

Häufige Lippenbehandlungen

  • Hyaluronsäure-Filler: Sie werden verwendet, um Volumen und Kontur der Lippen zu verbessern. Hyaluronsäure ist ein natürlicher Bestandteil der Haut und hilft, Feuchtigkeit zu binden und die Lippen voller erscheinen zu lassen.
  • Botox: Kann eingesetzt werden, um feine Linien um die Lippen herum zu reduzieren und ein jugendlicheres Erscheinungsbild zu fördern.

Gesichtsästhetik und ihr Einfluss auf das Lächeln

Die Gesichtsästhetik umfasst die Gesamtheit der Gesichtszüge und deren Einfluss auf das Lächeln. Einige zahnmedizinische Praxen bieten Behandlungen an, die auf die Verbesserung der Gesichtsästhetik abzielen.

Häufige Gesichtsbehandlungen

  • Dermale Filler: Werden verwendet, um Falten zu glätten und das Gesichtsvolumen, insbesondere in den Wangen und um die Mundpartie, zu erhöhen.
  • Botox: Hilft bei der Entspannung von Gesichtsmuskeln, um das Erscheinungsbild von Krähenfüßen, Stirnfalten und anderen mimischen Linien zu reduzieren.

Vorteile

  • Verbesserte Gesamterscheinung: Diese Behandlungen können das ästhetische Erscheinungsbild des Gesichts und des Lächelns verbessern.
  • Minimale Invasivität: Die meisten dieser Verfahren sind minimalinvasiv und erfordern nur wenig bis keine Erholungszeit.
  • Schnelle Ergebnisse: Viele der Behandlungen zeigen unmittelbare oder kurzfristige Ergebnisse.

Überlegungen und Herausforderungen

  • Kosten: Kosmetische Gesichtsbehandlungen können teuer sein und werden in der Regel nicht von Krankenversicherungen abgedeckt.
  • Risiken und Nebenwirkungen: Wie bei allen medizinischen Eingriffen gibt es Risiken, einschließlich allergische Reaktionen, Infektionen oder unerwünschte kosmetische Ergebnisse.
  • Qualifikation des Anbieters: Es ist wichtig, dass diese Behandlungen von qualifizierten Fachkräften durchgeführt werden.

Fazit

Die Integration von Lippen- und Gesichtsästhetik in die zahnärztliche Praxis bietet eine ganzheitliche Herangehensweise an das ästhetische Erscheinungsbild des Lächelns.

Diese Verfahren können das Selbstvertrauen stärken und zu einem jugendlicheren, frischeren Gesamtbild beitragen. Patienten sollten sich jedoch über die Kosten, potenziellen Risiken und die Notwendigkeit einer fachkundigen Durchführung bewusst sein. Eine ausführliche Beratung mit einem qualifizierten Facharzt ist unerlässlich, um die am besten geeigneten Optionen zu erörtern.

Parodontalerkrankungen, oft als Erkrankungen des Zahnfleisches bezeichnet, sind eine der häufigsten Ursachen für Zahnverlust bei Erwachsenen. Eine frühzeitige Erkennung und präventive Maßnahmen können jedoch dazu beitragen, diese Erkrankungen effektiv zu verhindern und zu behandeln.

Ursachen von Parodontalerkrankungen

Parodontalerkrankungen entstehen durch die Ansammlung von Bakterien in Form von Plaque und Zahnstein am Zahnfleischrand. Risikofaktoren umfassen schlechte Mundhygiene, Rauchen, genetische Prädisposition, bestimmte Krankheiten wie Diabetes mellitus, und einige Medikamente.

Symptome – Beschwerden

Die Frühstadien der Parodontitis, bekannt als Gingivitis (Zahnfleischentzündung), sind durch Zahnfleischbluten, Rötung und Schwellung gekennzeichnet. Ohne Behandlung kann sich die Erkrankung zu einer fortgeschrittenen Parodontitis entwickeln, die zu Zahnlockerung, Rückgang des Zahnfleisches und letztlich zum Zahnverlust führen kann.

Präventive Maßnahmen

  1. Gute Mundhygiene: Regelmäßiges Zähneputzen und die Verwendung von Zahnseide sind entscheidend, um Plaque und Bakterien zu entfernen.
  2. Regelmäßige zahnärztliche Kontrollen: Professionelle Zahnreinigungen helfen, Zahnstein zu entfernen und frühzeitig Probleme zu erkennen.
  3. Gesunde Ernährung: Eine ausgewogene Ernährung, reich an Vitaminen und arm an Zucker, unterstützt die allgemeine Mundgesundheit.
  4. Rauchentwöhnung: Rauchen erhöht das Risiko für Parodontalerkrankungen erheblich.
  5. Stressmanagement: Stress kann einen negativen Einfluss auf die Mundgesundheit haben und sollte daher kontrolliert werden.

Früherkennung und Behandlung

Die Früherkennung von Parodontalerkrankungen ist entscheidend. Bei Anzeichen von Zahnfleischbluten oder -schwellung sollte umgehend ein Zahnarzt konsultiert werden. Frühzeitige Behandlungen können einfache Maßnahmen wie eine verbesserte Mundhygiene oder eine professionelle Zahnreinigung umfassen. Bei fortgeschrittenen Erkrankungen können tiefere Reinigungen oder chirurgische Eingriffe notwendig sein.

Fazit

Die Prävention und frühzeitige Behandlung von Parodontalerkrankungen sind entscheidend, um die Mundgesundheit zu erhalten und ernsthafte Komplikationen zu vermeiden. Eine gute Mundhygiene, regelmäßige zahnärztliche Kontrollen und ein gesunder Lebensstil sind die Schlüssel zur Vorbeugung dieser häufigen Erkrankungen.

Zahnstein und Ablagerungen sind häufige Probleme in der oralen Gesundheit. Eine detaillierte Analyse ihrer Zusammensetzung kann wertvolle Informationen über den Zustand des Mundraums liefern und Hinweise auf das Risiko für Parodontalerkrankungen geben.

Bedeutung der Zahnsteinanalyse

Zahnstein, auch bekannt als dentaler Kalkulus, ist verhärteter Zahnbelag, der sich an den Zähnen bildet. Er besteht aus Mineralien, Speichelbestandteilen, Mikroorganismen und organischen Substanzen. Die Analyse von Zahnstein kann Aufschluss über die Präsenz und Aktivität spezifischer Bakterien sowie über Risikofaktoren für Parodontitis und andere orale Erkrankungen geben.

Methoden der Analyse

  • Mikrobiologische Untersuchungen: Diese Tests identifizieren die spezifischen Bakterienarten im Zahnstein und können Hinweise auf das Vorliegen von Parodontitis oder anderen bakteriellen Infektionen liefern.
  • Chemische Analysen: Bestimmung der Zusammensetzung von Mineralien und anderen Bestandteilen im Zahnstein, was Rückschlüsse auf die Ernährungsgewohnheiten und die Mundhygiene des Patienten erlaubt.
  • Mikroskopische Untersuchungen: Betrachtung von Zahnsteinproben unter dem Mikroskop, um die Struktur und Zusammensetzung zu analysieren.

Bedeutung für die Prävention und Behandlung von Parodontalerkrankungen

  • Früherkennung: Die Analyse von Zahnstein kann zur frühen Erkennung von Parodontalerkrankungen beitragen.
  • Behandlungsplanung: Basierend auf den Ergebnissen können spezifische Behandlungsstrategien entwickelt werden, wie die Auswahl geeigneter antimikrobieller Therapien.
  • Patientenaufklärung: Die Ergebnisse der Zahnsteinanalyse können verwendet werden, um Patienten über ihre orale Gesundheit und erforderliche Änderungen in der Mundhygiene aufzuklären.

Herausforderungen und Überlegungen

  • Kosten und Zugänglichkeit: Fortgeschrittene Analysemethoden können kostenintensiv sein und sind nicht in allen zahnmedizinischen Einrichtungen verfügbar.
  • Komplexität der Analyse: Die Interpretation der Ergebnisse erfordert spezielles Wissen und Erfahrung.

Fazit

Die Analyse von Zahnstein und Ablagerungen bietet tiefe Einblicke in die orale Gesundheit eines Patienten. Sie ist ein wertvolles Instrument für die Diagnose und Behandlung von Parodontalerkrankungen und anderen oralen Problemen.

Durch die Identifizierung spezifischer Bakterien und die Analyse der Zusammensetzung von Zahnstein können Zahnärzte gezielte Behandlungen anbieten und Patienten effektiver bei der Verbesserung ihrer Mundhygiene unterstützen.

Mit dem Fortschritt in der Zahnmedizin haben zahnfarbene Füllungen und Inlays an Popularität gewonnen. Sie bieten nicht nur eine funktionelle Wiederherstellung bei Karies oder beschädigten Zähnen, sondern erfüllen auch ästhetische Ansprüche. In diesem Artikel werden die Eigenschaften, Vorzüge und Anwendungen von Kompositfüllungen und Keramikinlays erörtert.

Kompositfüllungen

Kompositfüllungen bestehen aus einem Kunststoffgemisch, das mit feinen Glaskeramikpartikeln verstärkt ist. Sie sind besonders beliebt, weil sie in Farbe und Textur den natürlichen Zähnen sehr ähnlich sind.

Vorteile

  • Ästhetik: Die Füllungen können exakt an die Farbe der natürlichen Zähne angepasst werden.
  • Minimalinvasiv: Im Vergleich zu Amalgamfüllungen erfordern Kompositfüllungen weniger Entfernung der Zahnhartsubstanz.
  • Biokompatibilität: Sie sind im Allgemeinen gut verträglich und verursachen selten allergische Reaktionen.

Indikationen (Anwendungsbereiche)

Kompositfüllungen eignen sich hervorragend für die Behandlung von Karies in Front- und Seitenzähnen sowie für kleinere Zahndefekte.

Keramikinlays

Keramikinlays sind maßgefertigte Einlagen, die in einem zahntechnischen Labor hergestellt werden. Sie bieten eine langlebige Lösung für größere Zahndefekte.

Vorteile

  • Haltbarkeit: Keramikinlays sind sehr widerstandsfähig und langlebig.
  • Ästhetik: Sie bieten eine hohe Farbstabilität und passen sich nahtlos an die natürliche Zahnfarbe an.
  • Biokompatibilität: Keramik ist biokompatibel und sorgt für eine geringe Reizung des umliegenden Gewebes.

Indikationen (Anwendungsbereiche)

Keramikinlays eignen sich besonders für größere Kariesläsionen oder zur Restauration von Backenzähnen, wo hohe Kaukräfte auftreten.

Mundkrebs, auch bekannt als oraler Krebs, umfasst Krebserkrankungen, die in der Mundhöhle und Lippen auftreten. Früh erkannt, sind die Behandlungsaussichten für Mundkrebs deutlich besser, daher ist sowohl die Prävention als auch die Früherkennung von entscheidender Bedeutung.

Risikofaktoren für Mundkrebs

Verschiedene Faktoren können das Risiko für Mundkrebs erhöhen. Dazu gehören:

  1. Tabakkonsum: Rauchen und der Gebrauch von Tabakprodukten sind einer der Hauptfaktoren für Mundkrebs.
  2. Alkoholkonsum: Übermäßiger Alkoholkonsum ist ebenfalls ein signifikanter Risikofaktor.
  3. HPV-Infektion: Eine Infektion mit bestimmten Typen des Humanen Papillomavirus (HPV) kann das Risiko für Mundkrebs erhöhen.
  4. Ernährung: Eine Ernährung, die arm an Obst und Gemüse ist, kann das Risiko erhöhen.
  5. Sonnenexposition: UV-Strahlung spielt eine Rolle, vor allem bei Lippenkrebs.

Früherkennung

Die Früherkennung von Mundkrebs ist entscheidend, um die Behandlungschancen zu verbessern. Regelmäßige Selbstuntersuchungen und zahnärztliche Kontrollen können helfen, Anzeichen von Mundkrebs frühzeitig zu erkennen. Symptome können sein:

  • Anhaltende Geschwüre im Mund, die nicht heilen
  • Weiße oder rote Flecken im Mund
  • Schwierigkeiten beim Kauen oder Schlucken
  • Veränderungen in der Stimme oder ein Gefühl, dass etwas im Hals steckt
  • Schwellungen oder Knoten im Mundbereich

Präventive Maßnahmen

  1. Vermeidung von Tabak und Alkohol: Aufhören mit dem Rauchen und die Reduzierung des Alkoholkonsums können das Risiko für Mundkrebs erheblich senken.
  2. HPV-Impfung: Die Impfung gegen HPV kann das Risiko für Mundkrebs verringern.
  3. Gesunde Ernährung: Eine Ernährung, die reich an Obst und Gemüse ist, kann das Risiko für Mundkrebs senken.
  4. Schutz vor Sonnenstrahlung: Verwendung von Lippenbalsam mit UV-Schutz und das Tragen eines Hutes können das Risiko für Lippenkrebs reduzieren.
  5. Regelmäßige zahnärztliche Untersuchungen: Zahnärzte können bei Routineuntersuchungen Anzeichen von Mundkrebs erkennen.

Fazit

Die Prävention von Mundkrebs ist ein mehrdimensionaler Ansatz, der eine gesunde Lebensweise, regelmäßige medizinische Kontrollen und das Bewusstsein für die Risikofaktoren und Symptome umfasst. Die Früherkennung ist entscheidend, um die Behandlungsaussichten zu verbessern und die Ausbreitung der Krankheit zu verhindern.

Orthodontische Behandlungen sind ein wesentlicher Bestandteil der zahnmedizinischen Versorgung, der sich nicht nur auf die Funktionalität, sondern auch auf die Ästhetik des Lächelns konzentriert. Neben modernen Lösungen wie Invisalign®gibt es eine Reihe traditioneller und innovativer Methoden, die zur Korrektur von Zahnfehlstellungen eingesetzt werden.

Traditionelle Zahnspangen

Traditionelle Zahnspangen bestehen aus Metallbrackets, die auf die Zähne geklebt und durch Drähte miteinander verbunden werden. Sie sind besonders effektiv bei der Behandlung komplexer Fehlstellungen.

Vorteile

  • Hohe Wirksamkeit – geeignet für eine breite Palette von Fehlstellungen
  • Kosteneffizient – oft günstiger als neuere orthodontische Methoden

Keramikbrackets

Keramikbrackets ähneln traditionellen Metallbrackets, sind jedoch aus zahnfarbener Keramik gefertigt. Sie sind aufgrund ihrer weniger auffälligen Erscheinung eine beliebte Wahl erwachsener Patienten.

Vorteile

  • Ästhetik – Die zahnfarbenen Brackets sind weniger sichtbar als Metallbrackets.
  • Effektivität – bieten ähnliche Ergebnisse wie traditionelle Zahnspangen

Lingualtechnik

Bei der Lingualtechnik werden die Brackets auf der Rückseite der Zähne angebracht, sodass sie von außen nicht sichtbar sind. Diese Technik ist ideal für Patienten, die eine unauffällige Behandlung bevorzugen.

Vorteile

  • Unauffälligkeit – vollständig unsichtbar für Außenstehende
  • Effektivität – geeignet für viele Arten von Fehlstellungen

Selbstligierende Brackets 

Selbstligierende Brackets nutzen einen speziellen Mechanismus, der den Draht hält und sich selbst anpasst. Dies reduziert die Notwendigkeit für häufige Anpassungen.

Vorteile

  • Komfort – geringere Reibung und weniger Schmerzen im Vergleich zu traditionellen Brackets
  • Häufig kürzere Behandlungsdauer

Invisalign® und andere durchsichtige Aligner

Invisalign® und ähnliche Systeme verwenden eine Serie von maßgefertigten, durchsichtigen Kunststoffschienen, um die Zähne schrittweise in die gewünschte Position zu bewegen.

Vorteile

  • Ästhetik – fast unsichtbar, was sie zu einer beliebten Wahl für Erwachsene macht
  • Komfort – abnehmbar für eine einfache Reinigung und beim Essen

Fazit

Die Wahl der geeigneten orthodontischen Behandlungsmethode hängt von vielen Faktoren ab, einschließlich der Art der Zahnfehlstellung, des Alters des Patienten, ästhetischen Präferenzen und Budget.

Während traditionelle Methoden wie Metall- und Keramikbrackets weiterhin eine wichtige Rolle spielen, bieten neuere Technologien wie Invisalign® und selbstligierende Brackets zusätzliche Optionen für Patienten, die Wert auf Ästhetik und Komfort legen. Eine ausführliche Beratung durch einen qualifizierten Kieferorthopäden ist entscheidend, um die am besten geeignete Behandlungsmethode zu bestimmen.

Fluoridierung, die Zugabe von Fluoriden zu Zahnpflegeprodukten und Trinkwasser, ist eine bewährte Maßnahme zur Kariesprävention. Dieser Artikel beleuchtet die Vorteile, Methoden und die damit verbundenen Kontroversen in der modernen Zahnmedizin.

Nutzen der Fluoridierung

  1. Kariesprävention: Fluoride stärken den Zahnschmelz und helfen, Karies zu verhindern.
  2. Remineralisierung: Förderung der Wiederherstellung von Mineralien in bereits geschädigtem Zahnschmelz.
  3. Langfristige Vorteile: Studien belegen, dass Fluoridierung die Häufigkeit und Schwere von Karies über die Lebensspanne hinweg reduziert.

Methoden der Fluoridierung

  1. Trinkwasserfluoridierung: Zugabe von Fluoriden zum öffentlichen Trinkwasser, weitverbreitet in einigen Ländern.
  2. Fluoridierte Zahnpflegeprodukte: Zahnpasten und Mundspülungen mit Fluoridzusatz sind weltweit erhältlich.
  3. Topische Fluoridbehandlungen: Professionelle Anwendungen in der Zahnarztpraxis, wie Lacke und Gele.

Aktuelle Empfehlungen zur Fluoridierung

  • Altersgerechte Anwendung: Richtlinien zur Verwendung fluoridhaltiger Produkte, abhängig vom Alter und Kariesrisiko.
  • Regelmäßige Anwendung: Empfehlungen zur täglichen Verwendung fluoridierter Zahnpflegeprodukte.

Kontroversen und Sicherheitsbedenken

  1. Gesundheitsbedenken: Diskussionen über die Sicherheit von Trinkwasserfluoridierung, insbesondere bezüglich der Fluoridkonzentration.
  2. Fluorose: Übermäßige Fluoridaufnahme, insbesondere bei Kindern, kann zu dentaler Fluorose führen, einer Veränderung des Zahnschmelzes.
  3. Öffentliche Meinung und ethische Überlegungen: Debatte über die ethische Vertretbarkeit der Trinkwasserfluoridierung als Form der Massenmedikation.

Fazit

Trotz Kontroversen bleibt Fluoridierung ein zentraler Bestandteil der Kariesprävention in der Zahnmedizin. Eine ausgewogene Anwendung unter Berücksichtigung individueller Bedürfnisse und Sicherheitsrichtlinien ist entscheidend, um den maximalen Nutzen zu erzielen und Risiken zu minimieren.

Die digitale Implantologie und 3D-Planung haben die Art und Weise, wie Zahnimplantate geplant und eingesetzt werden, grundlegend verändert. Diese technologischen Fortschritte ermöglichen präzisere Diagnosen, individuellere Behandlungspläne und verbesserte Behandlungsergebnisse.

Grundlagen der 3D-Planung und digitalen Implantologie

  • Digitale Bildgebung: Einsatz von 3D-Röntgenverfahren wie der digitalen Volumentomographie (DVT), um detaillierte Bilder des Kiefers und der umgebenden Strukturen zu erhalten.
  • Virtuelle Behandlungsplanung: Einsatz spezialisierter Software zur genauen Planung der Implantatposition, Größe und Ausrichtung basierend auf den 3D-Bildern.

Vorteile der digitalen Planung

  1. Erhöhte Präzision: Exakte Bestimmung der optimalen Implantatpositionierung unter Berücksichtigung anatomischer Gegebenheiten.
  2. Minimierung von Risiken: Reduzierung des Risikos von Nerven- oder Gewebeschäden durch genaue Planung.
  3. Verbesserte Ästhetik: Möglichkeit zur präzisen Planung des ästhetischen Erscheinungsbildes des fertigen Zahnersatzes.
  4. Kürzere Behandlungszeiten: Effizientere Behandlungsabläufe durch präzise Vorbereitung und Planung.

Anwendung in der Praxis

  • Patientenberatung und -einbindung: Visualisierung der geplanten Behandlung für den Patienten, was zu einem besseren Verständnis und höherer Zufriedenheit führen kann.
  • Chirurgische Schablonen: Herstellung patientenspezifischer Bohrschablonen für eine präzise und sichere Implantatplatzierung.
  • Sofortige Belastung: Möglichkeit der sofortigen Belastung des Implantats in einigen Fällen dank genauer Planung.

Herausforderungen und Überlegungen

  • Kosten und Zugänglichkeit: Höhere Kosten und die Notwendigkeit spezialisierter Ausrüstung und Software.
  • Ausbildung und Erfahrung: Notwendigkeit zusätzlicher Ausbildung und Praxiserfahrung für Zahnärzte.

Zukunftsperspektiven

Die digitale Implantologie und 3D-Planung sind dynamische Bereiche mit ständigen Innovationen. Zukünftige Entwicklungen könnten eine noch größere Personalisierung und Effizienz bringen.

Fazit

Die 3D-Planung und digitale Implantologie bieten signifikante Vorteile in Bezug auf Genauigkeit, Sicherheit und Patientenzufriedenheit. Diese Technologien stellen einen Meilenstein in der zahnärztlichen Implantologie dar und werden die Zukunft dieses Fachgebiets maßgeblich prägen.

Gesichtsmasken sind extraoral (außerhalb des Mundes) verankerte kieferorthopädische Geräte.Sie nehmen Einfluss auf die Lage und das Wachstum des Oberkiefers.

Generell kommen extraoral verankerte kieferorthopädische Geräte dann zum Einsatz, wenn die Kräfte, welche für eine Beeinflussung des Kieferwachstums erforderlich sind, nicht allein über intra- oder intermaxilläre (an einem oder beiden Zahnbögen befestigte) festsitzende Apparaturen ansetzen können.

Die Funktion einer Gesichtsmaske besteht in einer auf den Oberkiefer nach ventral und labial (nach vorn und lippenwärts) einwirkenden Zugkraft. Ist die Oberkieferbasis im Gesichtsschädel zu weit nach dorsal (nach hinten) gelagert, kann durch die Einwirkung der Zugkraft Einfluss auf die basale Situation des Oberkiefers im Sinne einer Vorverlagerung genommen und ein Wachstumsimpuls in die entsprechende Richtung gegeben werden. Der Oberkiefer wird also in seiner Lage und Neigung orthopädisch beeinflusst und sein Wachstum stimuliert.

Sinnvollerweise wird ein zu klein, zu schmal oder zu weit nach dorsal (nach hinten) entwickelter Oberkiefer möglichst frühzeitig behandelt, um eine möglichst effektive Wirkung auf die skelettalen Strukturen zu erzielen. Dies gilt insbesondere für die echte Progenie (Fehlbiss, bei dem ein unphysiologischer Überbiss der unteren über die oberen Schneidezähne besteht), bei der ein skelettales Missverhältnis zwischen zu kleinem Oberkiefer und überschießend wachsendem Unterkiefer vorliegt. Das bedeutet, dass die Behandlung schon im Milchgebiss bzw. im frühen Wechselgebiss beginnt (Alter fünf bis acht Jahre). Es handelt sich hierbei um eine kieferorthopädische Frühbehandlung.

Die Behandlung mit einer Gesichtsmaske stellt nie die alleinige kieferorthopädische Therapie dar. Sie ist vielmehr eingebettet in ein Gesamtkonzept, zu dem weitere Behandlungsmaßnahmen wie herausnehmbare und festsitzende Apparaturen oder auch operative Eingriffe (z. B. bei Patienten mit Lippen-Kiefer-Gaumenspalte oder echter Progenie/Überbiss) zählen können.

Indikationen (Anwendungsgebiete)

  • zur Überstellung eines frontalen Kreuzbisses im frühen Wechselgebiss
  • bei – durch falsche Verzahnung der Schneidezähne verursachtem – progenem Zwangsbiss
  • bei unechter Progenie maxillärer Hypoplasie (Unterentwicklung des Oberkiefers) zur Anregung des Mittelgesichtswachstums
  • bei Lippen-Kiefer-Gaumenspalte (LKG-Spalte) – geht einher mit maxillärer Hypoplasie (Unterentwicklung des Oberkiefers)
  • bei echter Progenie, die sich durch ein überschießendes Unterkieferwachstum auszeichnet, zur Hemmung des Unterkieferwachstums (Delaire-Maske)
  • zur Mesialisierung (Bewegung im Zahnbogen nach vorn) von Zähnen im Ober- oder Unterkiefer

Weitere Informationen zu diesem Thema finden Sie im Zahnlexikon 

Bei einem PerioChip® handelt es sich um ein Gelatineplättchen mit dem Wirkstoff Chlorhexidin.Der Chip wird zur Keimreduktion in Zahnfleischtaschen an durch Parodontitis (Entzündung des Zahnhalteapparats) geschädigten Zähnen eingesetzt, wo er seine Depotwirkung entfaltet und so effektiv zur Eindämmung der Parodontitis beiträgt.

Das Antiseptikum Chlorhexidin (Synonyme: Chlorhexidindigluconat, Chlorhexidinbis (D-gluconat), CHX) wird bereits seit 30 Jahren in Mundspüllösungen, Gelen und Lacken verwendet und ist nach wie vor der zahnmedizinische Goldstandard, wenn es darum geht, bakterielle Infektionen in der Mundhöhle ohne Antibiotika zu therapieren.

Der große Vorzug des 4 x 5 mm großen PerioChip® besteht in seiner Applikationsform: Zum einen ist seine Chlorhexidinkonzentration mit 36 % wesentlich höher als in Spülungen oder Gelees mit maximal 2 %, zum anderen löst er sich im Verlauf von sieben bis zehn Tagen langsam und vollständig auf, wodurch das Chlorhexidin über einen langen Zeitraum in ausreichend hoher Konzentration in die Sulkusflüssigkeit (Flüssigkeit in der Zahnfleischtasche) abgegeben wird und dort direkt lokal auf die parodontopathogenen (Zahnbettentzündung verursachenden) Erreger einwirken kann.

Studien haben ergeben, dass die Neubesiedelung von mit PerioChip® behandelten Zahnfleischtaschen so für bis zu zwölf Wochen unterdrückt werden kann. Darauf basiert die Empfehlung, die Behandlung gefährdeter Taschen alle drei Monate zu wiederholen. In Verbindung mit einer verbesserten häuslichen Mundhygiene, regelmäßigem zahnärztlichem Recall (Nachkontrollen) und professioneller Zahnreinigung (PZR) lassen sich folgende Langzeittherapieerfolge nachweisen:

  • Geringere Sondierungstiefe der behandelten Zahnfleischtaschen / besseres klinisches Attachment – Nach Rückgang des Entzündungsgeschehens nimmt der Gewebedruck durch Kollageneinlagerung zu, die Messsonde dringt nicht mehr so tief in den Sulkus (Rinne zwischen Zahn und Zahnfleisch) vor. Der Abstand der Sondenspitze gemessen von der Schmelz-Zement-Grenze bis zur tiefsten Stelle der Zahnfleischtasche verringert sich durch verbesserte Anhaftung der Strukturen des Zahnhalteapparats an die Zahnoberfläche.
  • Reduktion der Blutungsneigung
  • Keimreduktion
  • Knochenregeneration

Indikationen (Anwendungsgebiete)

  • Residualtaschen (nach einer Therapie der Zahnbettentzündung verbliebene krankhafte Zahnfleischtaschen)
  • nach Nachweis parodontopathogener (Zahnbettentzündung verursachender) Keime bei entsprechendem Taschenbefund
  • als Vorbehandlung einer weiteren Parodontaltherapie – z. B. um das mit Scaling und Rootplaning (mechanisches Reinigen und Glätten der Zahnwurzeloberflächen) bzw. mit einem parodontalchirurgischen Eingriff einhergehende Bakteriämierisiko (Risiko der Einschwemmung von Keimen in den Blutkreislauf) zu reduzieren
  • zur Unterstützung einer klassischen Parodontalbehandlung
  • zur Eindämmung der Neubesiedelung parodontal vorgeschädigter Zahnfleischtaschen

Weitere Informationen zu diesem Thema finden Sie im Zahnlexikon 

Bei einem Headgear (Außenbogen, Außenspange) handelt es sich um ein kieferorthopädisches Gerät, das mit extraoralen Zugbändern (Zugbändern außerhalb des Mundes) arbeitet, um Kräfte wirkungsvoll auf Zähne und Knochenstrukturen, vor allem des Oberkiefers einwirken zu lassen. Dies erfolgt in Kombination mit intraoral (in der Mundhöhle) festsitzenden oder herausnehmbaren Apparaturen.

Der Headgear selbst besteht aus einem Innenbogen und einem Außenbogen, die in Höhe des Mundes miteinander verlötet sind und deren Winkel zueinander indikationsabhängig eingestellt wird. Außerdem gehören  Zugbänder zum System, die indikationsabhängig um den Nacken- und/oder Schädelbereich verlaufen. Die Zugbänder werden an den beiden Armen des Außenbogens befestigt.

Indikationen (Anwendungsgebiete)

Die Wirkung eines Headgear hängt sowohl von der Größe der eingesetzten Kraft als auch von deren Richtung ab. Um Zahnbewegungen auszulösen, bedarf es weniger großer Kräfte als für die Beeinflussung des Knochenwachstums. Nach der einwirkenden Kraftrichtung lässt sich der Einsatz des Headgear in drei Gruppen unterteilen:

  1. Headgear mit okzipitalem Zugverlauf (High-Pull-Headgear)
  2. Headgear mit zervikalem Zugverlauf (Cervical-Pull-Headgear)
  3. Headgear mit horizontalem Zugverlauf (Kombizug, Horizontal-Pull-Headgear).

Der Einsatz eines Headgears kann sinnvoll sein bei:

  • vertikalem Wachstumsverlauf und frontal (im Bereich der Schneidezähne) und skelettal offenem Biss (Schneidezähne überlappen nicht aufgrund des Winkels, den Ober- und Unterkiefer zueinander einnehmen);
  • in Kombination mit einer herausnehmbaren Oberkiefer-Apparatur, um das Wachstum des Oberkiefers zu bremsen;
  • horizontalem Wachstumsverlauf und neutraler Bisslage;
  • geringem Frontzahn-Überbiss (die oberen Schneidezähne überlappen sich mit den unteren weniger als 2 mm);
  • bei Angle-Klasse II (Unterkiefer liegt im Verhältnis zum Oberkiefer zu weit zurück);
  • Platzmangel im Oberkiefer in sagittaler Richtung (von vorn nach hinten betrachtet);
  • zur Verankerung an sich korrekt stehender Molaren (hinterer Backenzähne) an ihrem Platz – dies ist z.B. erforderlich bei der systematischen symmetrischen Extraktion von vier Prämolaren (vorderen Backenzähnen), wobei die Molaren als Widerlager dienen müssen, um die verbliebenen vier Prämolaren und Frontzähne für den Lückenschluss zu distalisieren (nach hinten zu bewegen).

Je nach Winkel- und Krafteinstellung kann er dabei die unterschiedlichsten Wirkungen entfalten, so beispielsweise:

  • die ersten Molaren (ersten hinteren Backenzähne) des Oberkiefers werden distalisiert (nach hinten bewegt) oder extrudiert (verlängert);
  • die Oberkiefer-Front (Schneide- und Eckzähne des Oberkiefers) wird extrudiert (verlängert) oder intrudiert(verkürzt);
  • obere nach mesial oder distal (nach vorne oder hinten) gekippte Molaren (hintere Backenzähne) werden aufgerichtet;
  • die Neigung der Kauebene des Oberkiefers kann verändert werden;
  • führt die Kraftrichtung durch das Resistenzzentrum (Widerstandszentrum) des Oberkiefers, wird dadurch keine drehende Reaktionsbewegung ausgelöst, sondern eine reine Translation (Verschiebung).

Weitere Informationen zu diesem Thema finden Sie im Zahnlexikon 

Bei der Pulpotomie (Synonym: Vitalamputation) handelt es sich um eine endodontische Behandlung (Behandlung des Wurzelkanalsystems einschließlich der Wurzelspitze), bei der die bakteriell infizierte Kronenpulpa (Zahnmark im Kronenbereich des Zahns) entfernt und gleichzeitig die Wurzelpulpa vital (lebendig) erhalten werden soll. Ziel der Pulpotomie ist es, den Zahn schmerzfrei und im apikalen (Wurzel-) Bereich entzündungsfrei zu erhalten. Sie wird vorzugsweise an Milchzähnen angewendet und trägt so zu deren Platzhalter- und Wegweiserfunktion für die bleibenden Zähne bei.

Indikationen (Anwendungsgebiete)

  • Wird bei einem Zahn der 1. Dentition (Milchzahn) während der Exkavation (Kariesentfernung) die Pulpa (Zahnmark) eröffnet, so muss, auch wenn die Eröffnung sich im gesunden Dentin (Zahnbein) befindet, von einer Verkeimung der Pulpa ausgegangen werden. Da das Pulpengewebe der 1. Dentition im Gegensatz zu dem der 2. Dentition (bleibende Zähne) weniger reaktiv ist und daher nicht in der Lage ist, die eröffnete Stelle mit Zahnhartsubstanz zu verschließen, kommt zur Erhaltung des Zahns als erste Maßnahme nur die Pulpotomie in Frage. Nur bei einer kleinstflächigen Eröffnung kann alternativ eine direkte Überkappung in Erwägung gezogen werden.
  • Wenn die kariöse Läsion schon bis zur Kronenpulpa vorgedrungen ist, man aber noch davon ausgehen kann, dass die Infektion noch nicht bis zur Wurzelpulpa (Zahnmark in den Wurzeln) vorgedrungen ist, wenn es sich also um eine partielle Pulpitis der Kronenpulpa (Entzündung begrenzt auf das Zahnmark der Zahnkrone) handelt, so ist der Versuch einer Pulpotomieebenfalls indiziert.
  • nach einer traumatischen (durch einen Zahnunfall bedingten) Pulpaeröffnung der 1. oder 2. Dentition, wenn die Pulpa bereits eröffnet und schon länger dem Mundmilieu ausgesetzt war, somit schon Entzündungszeichen zeigt.

Wird die Pulpotomie an einem Zahn der 1. Dentition ausgeführt, so kann dieser: 

  • im Wurzelwachstum noch nicht abgeschlossen sein 
  • eine vollständig ausgebildete Wurzel haben
  • sich bereits im Resorptionsstadium befinden, aber noch eine Wurzellänge von mindestens 2/3 aufweisen.

Weitere Informationen zu diesem Thema finden Sie im Zahnlexikon 

Bei der Michigan-Schiene (Synonyme: Michiganschiene; Schienentherapie nach Ash und Ramfjord; Schienentherapie mit der Michiganschiene) handelt es sich um eine von verschiedenen in der zahnärztlichen Praxis eingesetzten sogenannten Aufbiss-  bzw.  Äquilibrierungsschienen. Sie findet auch in modifizierten Formen Anwendung  und dient der Harmonisierung des Zusammenspiels von Kiefergelenken und  Kaumuskulatur, um in der Folge gegebenenfalls Korrekturen der Okklusion (des Zahnreihenschlusses) vorzunehmen (= Okklusionsschiene).

Indikationen (Anwendungsgebiete)

Das Behandlungskonzept mit einer Michigan-Schiene besteht darin, den Unterkiefer aus seiner Verzahnung mit dem Oberkiefer zu befreien und ihm dadurch die Möglichkeit zu geben, sich losgelöst von den Vorgaben durch das Relief der Gegenkieferzähne in einer Lage einzustellen, die aus einer entspannten Muskel- und Kiefergelenksituation resultiert.

Das beschriebene Konzept einer Äquilibrierungsschiene zur Aufhebung der Okklusion ist sinnvoll,

  • um eine unsichere Schlussbisslage präprothetisch (vor Versorgung mit neuem Zahnersatz) harmonisch einzustellen,
  • um präprothetisch eine angestrebte Änderung der Bisshöhe auszutesten,
  • um auf Dysfunktion beruhende Schmerzen bei Patienten mit Myoarthropathie (MAP)präprothetisch zumindest zu reduzieren, wobei bei dem genannten multifaktoriellen Krankheitsbild das Ideal der völligen Schmerzbeseitigung nur schwer zu erreichen ist,
  • um die Funktion der Kaumuskeln und Kiefergelenke in einem harmonischen Zusammenspiel neu einzustellen und dabei festgestellte okklusale Störungen durch Einschleifmaßnahmen oder prothetische Therapie zu beseitigen,
  • um bei Bruxismus (unwillkürlichem nächtlichen Knirschen und Pressen) durch Reduzierung der Schlussbisskontakte möglichst wenig „Arbeitsfläche“ zu bieten.

Die Okklusionsschiene (Typ Michigan) gilt als Goldstandard in der zahnärztlichen Therapie für Patienten mit einer craniomandibulären Dysfunktion (CMD).

Bei der Funktionskieferorthopädie (FKO) handelt es sich um ein kieferorthopädisches Behandlungskonzept, welches das Ziel verfolgt, durch den Einsatz von an sich passiv in der Mundhöhle liegenden Apparaturen die Weich- und Hartgewebe des Kausystems funktionell so zu reizen, dass sie sich in ihren muskulären Funktionsmustern umstellen und mit Anpassung und Wachstum darauf reagieren.

Der theoretische Ansatz besteht darin, das craniomandibuläre System (CMS; stomatognathes System) als eine funktionelle Einheit von Hartgeweben wie den Schädel-, Halswirbelsäulen-  und Kieferknochen und den daran ansetzenden Weichgeweben wie Schulter-, Lippen-, Wangen- und Zungenmuskulatur zu sehen.

Indikationen (Anwendungsgebiete)

Während aktive kieferorthopädische Apparate gezielt auf Zähne und Knochenstrukturen wirken, liegen funktionskieferorthopädische Geräte (FKO-Geräte) nahezu passiv und drucklos im Mund und wirken, ohne selbst Kraft auszuüben: Bei jedem Kieferschluss, so z. B. beim Schlucken, lenkt ein FKO-Gerät durch seine jeweils auf die zu behebende Anomalie abgestimmte Konstruktion über die Bewegung des Unterkiefers diesen in die angestrebte Schlussbisslage und trainiert dabei gleichzeitig die beteiligte Muskulatur um.

Durch Umstellung des muskulären Funktionsmusters wird das durch die Behandlung angestrebte funktionelle Gleichgewicht auf natürliche Weise stabilisiert. Das Abhalten der Weichgewebe Lippen, Wangen und Zunge bewirkt einen Zug am darunter liegenden Periost (Knochenhaut) und setzt dadurch Wachstumsreize im Knochen.

Die Kraniosakraltherapie (Synonyme: Craniosacraltherapie; craniosacrale therapy; CST) ist eine Behandlungsform, die sich von W. G. Sutherlands kraniosakraler Osteopathie (1930) ableitet und zum Bereich der manuellen Medizin (= manuelle Therapiemethode) gehört. Das Verfahren wurde 1970 von dem Amerikaner J. G. Upledger entwickelt und als Verfeinerung der kraniosakralen Osteopathie vorgestellt. Die Kraniosakraltherapie setzte sich zuerst in den USA durch, bevor sie in Europa bekannt wurde. Sie stützt sich auf die Annahme, dass das sogenannte kraniosakrale System als physiologisches eigenständiges System bei Erkrankungen beeinflusst werden könne und durch eine gezielte Behandlung den Beschwerden entgegengewirkt werden könne. Zunächst wird der Körperzustand ermittelt und anschließend mit sanftem Druck und Massagen die Störungen und Beschwerden des Körpers behoben.

Indikationen (Anwendungsgebiete)

  • Apoplex (Schlaganfall)
  • chronische Schmerzen
  • Cephalgie (Kopfschmerzen)
  • Depression
  • Geburtstraumata
  • Koliken
  • Lesestörungen bzw. Lernschwierigkeiten
  • Migräne
  • M. Menière – Fehlfunktion des Innenohrs, die zu Anfällen von Vertigo (Schwindel), Nausea (Übelkeit) und Erbrechen führt
  • Probleme am Skelett- und Muskelsystem – Schmerzen oder Symptome, die auf Irritation der Muskulatur oder des Skelettsystems zurückzuführen sind, u. a. Kiefergelenksbeschwerden, Rückenschmerzen
  • Ohrinfektionen
  • Sinusitis (Nasennebenhöhlenentzündung)
  • Strabismus (Schielen)
  • zerebrale Dysfunktion – Fehlfunktion des Gehirns
  • Zerebralparese – Lähmung infolge eines frühkindlichen Hirnschadens
  • seelische und körperliche Folgen von Unfällen und Operationen

Kontraindikationen (Gegenanzeigen)

  • Intrakranielles Aneurysma (Aussackung eines Hirngefäßes, das aufreißen und zu einer intrakraniellen Blutung (Hirnblutung) führen kann)
  • Intrakranielle Blutung (Hirnblutung)
  • Subdurale oder subarachnoidale Blutung (Blutung im Bereich der Hirnhäute)
  • Verstärkter intrakranieller Druck – erhöhter Druck im Schädelinnern, z. B. durch ein Hirnödem (Hirnschwellung)

Als Plaque oder Biofilm werden die mikrobiellen Beläge bezeichnet, die sich bei inadäquater Zahnpflege auf den Oberflächen und in den Approximalräumen (Zwischenräumen) der Zähne bilden. Die Demonstration dieser bakteriellen Plaque ist eine für den Patienten wertvolle Hilfe, die es ihm ermöglicht, seine Mundhygienedefizite zu erkennen und gezielt zu verbessern.

In der Mundhöhle eines jeden Menschen ist eine Vielzahl von Mikroorganismen anzutreffen, ohne dass es sich hierbei um einen pathologischen (krankhaften) Zustand handelt. Die Wissenschaft geht mittlerweile von mehreren Tausend verschiedenen Keimarten aus. Diese bilden gemeinsam ein ausgewogenes, in sich geschlossenes Ökosystem, in das weitere Keime nur schwer eindringen können. Die Keime, die sich darauf spezialisiert haben, auf den harten Oberflächen der Zähne anzuhaften, bilden die sogenannte Plaque.

Die Plaque-Entstehung läuft in mehreren Phasen ab:

  • Sofort nach der gründlichen Zahnreinigung bildet sich die sogenannte Pellikel (Pellicle, Schmelzoberhäutchen).
  • Innerhalb von Stunden bis zwei Tagen erfolgt die initiale Neubesiedelung durch die Mikroflora.
  • Nach drei Tagen, in denen sich die Plaque ungestört weiterentwickeln konnte, spricht man von junger Plaque. Diese ist bereits so organisiert, dass die Mikroorganismen in einer von ihnen selbst produzierten Polymermatrix eingebettet vorliegen.
  • Greift man sieben Tage lang nicht in das Geschehen ein, bildet sich die reife Plaque aus.

Besteht im Mund über längere Zeit ein Überangebot an Kohlenhydraten, vorzugsweise Zucker (Sammelbegriff für alle süß schmeckenden Saccharide (Einfach- und Doppelzucker) und Handelsbezeichnung für den Doppelzucker Saccharose), führt dies zu einem vermehrten Wachstum kariogener (Karies auslösender) Keime innerhalb der Plaque. Hier sind in erster Linie Mutans-Streptokokken und Laktobazillen zu nennen. Der Zucker wird von Streptococcus mutans schnell und effektiv zu Milchsäure verstoffwechselt, die wiederum dazu führt, dass innerhalb der Plaque bevorzugt Keime überleben, die das saure Milieu verkraften – auch hier stehen die kariogenen Mutans-Streptokokken und Laktobazillen wieder in erster Reihe.

Die Säure hingegen setzt den eigentlichen Schaden an der Zahnhartsubstanz: diese wird demineralisiert. Das Kristallgefüge, das dem Zahn Härte verleiht, wird durch die Säure allmählich aufgelöst, sodass es im weiteren Verlauf zur Kavitation (Substanzverlust, Entstehen eines „Loches“) kommt.

Die Gleichgewichtsverschiebung innerhalb des Ökosystems Plaque durch zu langes Nahrungsüberangebot führt nicht nur zu einem erhöhten Kariesrisiko für die Zahnsubstanz. Denn durch die Zunahme der Plaque über einen längeren Zeitraum und die damit erschwerte Sauerstoffzufuhr in den tiefer gelegenen Schichten gedeihen dort Keime, die innerhalb von wenigen Tagen unweigerlich zur Gingivitis (Zahnfleischentzündung) in den durch die Zahnputztechnik nicht erreichten Bereichen führen. Kommen weitere ungünstige Faktoren hinzu, kann eine entzündliche Schädigung des Zahnhalteapparates in Form einer Parodontitis nachfolgen.

Indikationen (Anwendungsgebiete)

Ohne Plaque keine Karies! Auf Grund dieser einfachen Formel stellt sich die Indikation zur Demonstration der Plaque immer dann, wenn die gezielte Motivation eines Patienten erforderlich ist. Nur durch Aufzeigen aller bakteriellen Schlupfwinkel wird er seine Zähne regelmäßig und konsequent von Plaque befreien können.

Die Indikation wird sich in Abhängigkeit vom individuellen Befund unterschiedlich oft stellen. Anhand sogenannter Plaque- oder Mundhygiene-Indizes wird der Befall der Zähne durch Plaque schematisch und reproduzierbar erfasst. Bei Nachkontrollen ist dadurch ein objektiver Vergleich möglich. Je nach Plaquebefund wird der Zahnarzt eine Empfehlung zum Recall (zur Wiedervorstellung in der Praxis) aussprechen, um die häusliche Zahnpflege ggf. durch eine professionelle Zahnreinigung (PZR) und Fluoridapplikation (Auftragen von Fluoridlacken o. ä.) zur Senkung des Kariesrisikos zu ergänzen.

Bei Insert-Systemen handelt es sich um konfektionierte Keramik-Inlays (Megafüller) zur Versorgung des Patienten mit direkten (im Mund hergestellten) Füllungen, die in Form und Größe abgestimmt sind auf spezielle oszillierende Präparationsinstrumente (schallaktivierte Instrumente zur Bearbeitung des Zahndefekts). Ein Keramik-Insert wird adhäsiv mit Komposit (durch Mikroverzahnung mit Kunststoff) im Zahn befestigt und nimmt dadurch eine Zwischenstellung zwischen Komposit-Füllung und Keramik-Inlay ein.

Indikationen (Anwendungsgebiete)

Die Anwendungsmöglichkeiten einer mit einem Insert kombinierten Komposit-Füllung (Kunststoff-Füllung) unterscheiden sich nicht von denen einer in Inkrement-Technik (Mehrschicht-Technik) eingebrachten Komposit-Füllung:

  • mittlere Ausdehnung der Kavität (des Zahndefekts),
  • die im okklusalen Bereich (Kauflächenbereich) oder
  • im okklusalen und approximalen Bereich (Kaufflächen und Zahnzwischenraumflächen) gelegen ist.

Die Insert-Technik vereint dabei folgende Vorteile in sich:

  • einfacheres und schnelleres Arbeiten als mit der mehrfach schichtenden Vorgehensweise der Inkrement-Technik;
  • Reduzierung des Kunststoff-Anteils der fertigen Versorgung und damit geringere Polymerisationsschrumpfung (Volumenschrumpfung der Kunststoffkomponente beim Aushärten);
  • bessere lichtinduzierte Aushärtung des Kunststoffanteils in der Tiefe des Defekts, dadurch dass das keramische Insertmaterial als Lichtleiter fungiert;
  • genormte Approximalfläche, d. h. die Kontaktfläche des Inserts zum Nachbarzahn ist nach Durchschnittswerten geformt, was in vielen Fällen von Vorteil sein kann;
  • preiswerter als ein laborgefertigtes oder chairside (in einer Sitzung in der zahnärztlichen Praxis) gefrästes Keramik-Inlay.

Daraus ergeben sich im Vergleich folgende Nachteile:

  • der genormte Approximalkontakt kann nicht allen individuellen Anforderungen an die Ausformung des Zahnzwischenraums gerecht werden;
  • als Ergänzung zum approximalen Insert kommt man im Kauflächenbereich nicht ohne die Inkrement-Technik aus, wodurch sich ein deutlich höherer Kompositanteil und damit der Schrumpfung unterworfener Anteil ergibt als beim Keramik-Inlay, bei dem nur die Fuge zum Zahn mit Komposit ergänzt werden muss.

 Kontraindikationen (Gegenanzeigen)

  • Unverträglichkeit gegenüber Komposit;
  • Unverträglichkeit gegenüber Materialien des Adhäsivsystems;
  • Notwendigkeit, einen oder mehrere Höcker in die Versorgung miteinzubeziehen; in diesem Fall ist ein Onlay, ein Overlay oder eine Teilkrone zu erwägen.

Weitere Informationen finden Sie im Zahnlexikon 

Bei einer Knirscherschiene handelt es sich um eine in der zahnärztlichen Praxis therapeutisch eingesetzte Aufbissschiene. Sie dient zum einen der Harmonisierung des Zusammenspiels von Kiefergelenken und Kaumuskulatur, zum anderen soll sie während der Tragezeit unphysiologische Zahnkontakte in Form von Reiben und Pressen und die daraus resultierenden Schäden an Zahnhartsubstanz, Zahnhalteapparat, Kiefergelenken und Muskulatur verhindern.

Zähneknirschen und Zähnepressen (Bruxismus) sind sogenannte Parafunktionen (Nebenfunktionen neben der eigentlichen Kaufunktion), bei denen Kräfte auf die beteiligten Strukturen einwirken, die wesentlich stärker sind als beim eigentlichen Kauvorgang und die auch deutlich länger andauern. Sie können durch Vorkontakte (vorzeitige Kontakte eines Zahnes oder einer Zahngruppe) entstehen; sehr oft handelt es sich allerdings um fehlerhafte Verhaltensweisen, die der Patient unbewusst als Reaktion auf Belastungen und Stress entwickelt. Verschärft sich die Lebenssituation, kann das bis dahin nicht von Schmerzen begleitete Pressen und Knirschen zu akuten Schmerzphasen im Bereich der Kiefergelenksstrukturen, der Kaumuskulatur oder der Zähne führen.

Indikationen (Anwendungsgebiete)

Das Behandlungskonzept mit einer Knirscherschiene besteht darin, den Unterkiefer aus seiner Verzahnung mit dem Oberkiefer zu befreien und ihm dadurch die Möglichkeit zu geben, sich losgelöst von den Vorgaben durch das Relief der Gegenzähne in einer Lage einzustellen, die aus einer entspannten Muskel- und Kiefergelenkssituation resultiert. Eventuell vorhandene Vorkontakte (vorzeitige Kontakte eines Zahnes oder einer Zahngruppe) werden so während der Tragezeit der Schiene umgangen. Außerdem ist die Irritation der unbewussten automatisierten Bewegungsabläufedurch die Schiene ein erwünschter Effekt. Eine Knirscherschiene wird also angewendet

  • zur Harmonisierung der Zahn-, Muskel- und Gelenksfunktionen
  • zum Lösen der unbewussten Automatismen
  • zur Reduktion der Parafunktionen Knirschen und Pressen
  • zur Aufhebung von Störfaktoren der statischen und dynamischen Okklusion (Zahnkontakte zwischen Ober- und Unterkiefer in Ruhe bzw. in Bewegung) und
  • zum Schutz der Zahnhartsubstanzen vor weiterer Attrition (Substanzverlust durch reflektorisches Berühren der Zähne) und Abrasion (Substanzverlust durch Reibung).

Weitere Informationen zu diesem Thema finden Sie im Zahnlexikon 

Mit einer Mundstrommessung (Synonym: galvanische Mundstrommessung) wird das elektrische Potential ermittelt, das sich zwischen verschiedenartigen Metallen im wässrigen Milieu der Mundhöhle aufbauen kann. Diesem werden von den Befürwortern ganzheitlicher Behandlungsmethoden gesundheitliche Beeinträchtigungen zugeschrieben.

Wissenschaftlich unumstritten ist dabei die Tatsache, dass es zwischen Metallen unterschiedlicher Zusammensetzung in wässriger Umgebung zu elektrochemischen Vorgängen kommt. Das unedlere Metall gibt hierbei Ionen in den Speichel als Elektrolyt ab, während das edlere, chemisch trägere Metall diese Ionen auf seiner Oberfläche ablagert. Die höchsten Werte kommen dabei zwischen Amalgam als unedlem und Gold als Edelmetall zustande.

In jedem biologischen System, also jedem Lebewesen, wird der Stromfluss für lebensnotwendige Vorgänge wie beispielsweise die Reizübertragung in sämtlichen Nerven genutzt. Dabei entstehen geringe elektrische Potentiale von -80 mV bis +30 mV. Die im Speichel entstehenden Potentiale können bis zu 300 mV betragen. Ihnen wird in der Naturheilkunde die Auslösung von Störfeldern angelastet, die sich auch auf Körperbereiche außerhalb der Mundhöhle auswirken.

Wenngleich eine Mundstrommessung allein nicht für die ursächliche Erklärung gesundheitlicher Beschwerden ausreichen mag, so erscheint es doch sinnvoll, die in den Mund eingebrachten Metalle bzw. Metalllegierungen derart auszuwählen, dass sich möglichst keine elektrischen Potentiale bilden können.

Ganz auf Metalle zu verzichten, lässt sich hingegen nicht bei jeder prothetischen Arbeit (Zahnersatz) realisieren. In der Füllungs- und Zahntechnik muss auf die unterschiedlichsten Metalle und Legierungen zurückgegriffen werden.  So erhält beispielsweise eine herausnehmbare Modellgussprothese ihre Stabilität durch eine Metallbasis. Im Bereich der Kronenprothetik stehen zwar metallfreie Kronen aus Keramik zur Verfügung, sind aber nicht für jeden Patienten indiziert. Die konservierende Zahnheilkunde hingegen kann zugunsten von Kunststofffüllungen sowie Kunststoff- und  Keramik-Inlays weitestgehend auf Amalgam als Füllungsmaterial verzichten.

Indikationen (Anwendungsgebiete)

Eine Mundstrommessung kann indiziert sein, wenn ein Patient unter einer der folgenden gesundheitlichen Beeinträchtigungen leidet, da für diese und andere Potentialdifferenzen im Mund als Auslöser diskutiert werden:

  • Metallgeschmack
  • Mundtrockenheit
  • Mundbrennen
  • Aphthen
  • Wirkungen auf des Zentralnervensystem
  • Verändertes orales (Mund-) Bakterienspektrum
  • Schwindelgefühl

Bei einer Amalgamfüllung (umgangssprachlich: Plombe) handelt es sich um einen zahnärztlichen Füllungswerkstoff, der in der Regel eine Legierung des Quecksilbers mit Silber, Kupfer, Indium, Zinn und Zink ist.

Amalgam wird seit vielen Jahrzehnten auf Grund seiner guten mechanischen Materialeigenschaften weltweit als sehr dauerhaftes Füllungsmaterial eingesetzt. Es ist der einzige von den gesetzlichen Krankenkassen im Seitenzahnbereich bezahlte Füllstoff, wenn man von Kunststofffüllungen in Ausnahmefällen wie bei Nierenfunktionsstörungen und nachgewiesener Amalgamallergie absieht.

Vorteile

  • Gute mechanische Eigenschaften, dadurch starke Belastbarkeit
  • langjährige Liegedauer im Mund
  • relativ preiswert
  • einfachere Verarbeitung und Handhabung als Kunststofffüllung; erfordert dadurch nicht so hohe Compliance (Mitarbeitsfähigkeit des Patienten), die beispielsweise reduziert sein kann durch eine eingeschränkte Mundöffnung, starken Speichelfluss bzw. die Unmöglichkeit von relativer oder absoluter Trockenlegung durch Kofferdam u. a.
  • mit der natürlichen Zahnsubstanz vergleichbares Abriebverhalten

Nachteile

  • Auf das Gefahrenpotenzial von Amalgam auf Grund seines Quecksilbergehaltes wird in den letzten Jahren zunehmend von einigen Wissenschaftlern hingewiesen [1, 2, 3]. Heutzutage verwendete Amalgame weisen eine hoheMundbeständigkeit auf. Dennoch muss davon ausgegangen werden, dass aus einer Amalgamfüllung ständig minimale Mengen an Quecksilber freigesetzt werden [6].
    Dem Bericht einer EU-Kommission zufolge gehen indes keine nennenswerten gesundheitlichen und ökologischen Risiken von Amalgamfüllungen aus [4]. Ein mögliches Amalgamverbot wurde nach aktueller Studienlage verworfen. Auch ist zu berücksichtigen, dass die durch Nahrung (insbesondere Fisch), Atemluft und Trinkwasser aufgenommene Quecksilbermenge die aus Füllungen freigesetzte tägliche Menge übersteigt.
  • Auch das Entfernen einer alten Amalgamfüllung geht mit einer erhöhten Quecksilberexposition einher und sollte deshalb unter bestimmten Vorkehrungen erfolgen, die die mögliche Belastung von Patient und Behandlerteam auf ein Minimum reduzieren [5].
  • Amalgamtätowierungen: durch Verschleppung von Amalgampartikeln aus schleimhautnahen Füllungsbereichen können Gingiva (Zahnfleisch) oder Mundschleimhaut schwärzliche Verfärbungen annehmen, die zwar ästhetisch störend, aber ungefährlich sind [6].
  • unzureichende Ästhetik

Indikationen (Anwendungsgebiete)

  • Okklusale, okklusal-approximale und zervikale (auf der Kaufläche, auf der Kontaktfläche zum Nachbarzahn oder im Zahnhalsbereich liegende) Füllungen im Seitenzahnbereich
  • im Frontzahnbereich aus ästhetischen Gründen nur auf oralen Zahnflächen (der Mundhöhle zugewandten Flächen)
  • bei Allergie gegen Kunststofffüllungsmaterial

Lippen- und Wangenbänder – sogenannte Frenula – bestehen aus Muskel- und Bindegewebsfasern und strahlen bisweilen bis in die marginale Gingiva (den Zahnfleischrand) ein. Hier schädigen sie durch ihre starken Zugkräfte das Parodont (den Zahnhalteapparat) und verhindern einen natürlichen oder kieferorthopädischen Lückenschluss, so dass sie durch den operativen Eingriff der Frenektomie entfernt werden sollten.

Die typischen Bereiche für die Frenula sind die mittleren Schneidezähne, die Eckzähne und Prämolaren (vorderen Backenzähne). Der Zug, der während des Sprech- und Kauvorgangs durch die Frenula auf den Zahnfleischrand bzw. vereinzelte Papillen (dreieckförmiger Zahnfleischbereich zwischen den Zähnen) ausgeübt wird, kann so stark sein, dass Rezessionen (entzündungsfreier Zahnfleischrückgang) die Folge sind.

Ein bei etwa sieben Prozent der Kinder zu beobachtendes Trema (Synonym: Diastema mediale superior – Lücke zwischen den mittleren Schneidezähnen des Oberkiefers) kann durch ein straff zwischen den Zähnen verlaufendes Frenulum verursacht sein. Erscheint bei Zug auf das Bändchen die gesamte Papille ischämisch (blutleer), kann davon ausgegangen werden, dass das Bandgewebe die Ursache für die Lücke darstellt.

In diesem Fall muss das Frenulum operativ beseitigt werden, um den Lückenschluss – spontan oder mit kieferorthopädischer Unterstützung – zu ermöglichen. Ist es zum Verlust einer Papille gekommen, bedeutet dies neben Einschränkungen in der Ästhetik auch, dass der betroffene Zahnzwischenraum anfälliger für Plaqueretention (Anhaften von bakteriellem Belag) wird und somit die Hygienetechnik dauerhaft intensiviert werden muss.

Im Zahnfleischrandbereich bedeutet der Rückgang, dass durch Freilegen des Wurzeldentins die Anfälligkeit für Karies(Zahnfäule) und hypersensible Zahnhälse (überempfindliche Zahnhälse) erhöht wird. Aus den genannten Gründen werden Frenula deshalb häufig nicht erst wenn sie Schaden verursacht haben, sondern bereits zur Prophylaxe (als vorbeugende Maßnahme) operativ korrigiert. Im einfachsten Fall handelt es sich dabei lediglich um eine Durchtrennung (Frenotomie)des störenden Bändchens.

Bei der im Folgenden erläuterten Frenektomie (Synonyme: Lippenbandentfernung, Lippenbandexzision, Frenulotomie) wird darüber hinaus das Bandgewebe vom Periost (Knochenhaut) gelöst und verlagert, um so die Rezidivgefahr (Rückfallgefahr) zu reduzieren.

Indikationen (Anwendungsgebiete)

  • Unterstützung eines spontanen oder kieferorthopädischen Lückenschlusses
  • Vermeidung einer Rezessionsbildung bzw. des Ausweitens einer bestehenden Rezession
  • Vermeidung entzündlichen Geschehens im Rezessionsbereich
  • Vermeidung eines Papillenverlustes
  • Vermeidung schmerzhafter Druckstellen im Randbereich von Prothesen durch sich bewegende Bänder
  • Verbesserung des Prothesenhalts durch Elimination der Bänder, durch deren Bewegung eine Prothese abgehoben werden kann
  • Vermeidung von Komplikationen im Bereich von Implantaten (künstlichen Zahnwurzeln), wenn in deren unmittelbarer Nähe Frenula ansetzen

Der Bionator ist ein funktionskieferorthopädisches Gerät, entwickelt in den 1940er Jahren von Prof. Dr. Dr. Balters.

Es funktioniert wie alle funktionskieferorthopädischen Geräte, wenn noch Wachstum vorhanden ist, also bei Kindern und Jugendlichen. Dysgnatien (Fehlentwicklungen der Zähne, der Kiefer und/oder des Kausystems), die aufgrund von Fehlfunktionen der orofazialen Muskulatur (Kaumuskeln, Lippen, Zunge, Wangen) entstanden sind, können mit Hilfe des Bionators unter Nutzung körpereigener Kräfte behandelt werden.

Dennoch wird der Bionator auch bei Erwachsenen eingesetzt, jedoch zur Behandlung von Dysfunktionen wie Knirschen oder Pressen.

Man unterscheidet drei Typen des Bionators:

  • Grundgerät – zur Behandlung der Distalbisslage (Unterkieferrücklage)
  • Abschirmgerät – bei frontal offenem Biss
  • Umkehrgerät – zur Behandlung der Mesialbisslage (Unterkiefer liegt zu weit vorn)

Eine Weiterentwicklung des Gerätes erfolgte von Ascher, einem Schüler Balters. Er fügte dem Gerät zwei Haltedorne im Oberkiefer im Bereich der ersten Molaren hinzu sowie einen Kunststoffüberwurf für die Unterkieferfrontzähne.

Indikationen (Anwendungsgebiete)

  • Mandibuläre Retrognathie (Unterkieferrücklage)
  • Habits (schädigende Angewohnheiten, bei denen es zu Kieferdeformierungen kommen kann), Parafunktionen („schädliche“ Nebenfunktionen) – z. B. Zungendysfunktionen
  • Zwangsbissführung
  • Habituelle Mundatmung

Die Homöopathie (griech. homoios – gleichartig, das gleiche; pathos – Leiden) ist eine therapeutische Methode, die vor 200 Jahren von dem deutschen Arzt Samuel Hahnemann begründet wurde, der 1796 seine grundlegende Schrift zur Homöopathie veröffentlichte: „Bloß jene Eigenschaft der Arzneien, eine Reihe spezifischer Krankheitssymptome im gesunden Körper zu erzeugen, ist es, wodurch sie Krankheiten heilen, das ist, den Krankheitsreiz durch einen angemessenen Gegenreiz aufheben und verlöschen können“. (Hahnemann, Heilkunde der Erfahrung).

Im Unterschied zur Schulmedizin wird die Krankheit nicht durch den Einsatz von Arzneimitteln, die die Symptome bekämpfen, sondern durch kleinste Mengen von Stoffen, die in hoher Dosis selbst ähnliche Symptome erzeugen, behandelt. Die Homöopathie gehört zu den Verfahren der Alternativen Medizin.

Indikationen (Anwendungsgebiete)

  • Eitrige Prozesse
  • Entzündungen
  • Schmerzen nach der Entfernung eines Zahnes
  • Gingivitis (Zahnfleischentzündung)
  • Behandlung von Aphten (kleine, ungefährliche Entzündungen im Mundbereich)

Ob ein homöopathisches Mittel für Sie in Frage kommt, entscheidet der Zahnarzt ganz individuell.

Die Bürstenbiopsie (Synonym: Bürstenzytologie) ist ein einfaches Verfahren zur Entnahme von Zellen aus auffällig veränderten Arealen der Mundschleimhaut und dient der Früherkennung und Kontrolle oraler Risikoläsionen.

Das orale Plattenepithelkarzinom (Plattenepithelkrebs der Mundhöhle) ist mit einer Inzidenz (Häufigkeit von Neuerkrankungen) von etwa 10.000 Neuerkrankungen pro Jahr eine häufige Krebserkrankung. Die Fünf-Jahres-Überlebensrate liegt für Männer zwischen 36 und 45 Prozent, für Frauen etwas darüber bei 50 bis 63 Prozent. Die ungünstigste Prognose haben Krebserkrankungen von Zunge, Mundboden und Rachen.

Das mittlere Erkrankungsalter liegt für Frauen bei 64 Jahren, für Männer bei 60 Jahren.

Hauptrisikofaktoren für die Entstehung eines Plattenepithelkarzinoms der Mundhöhle sind Nikotin und Alkohol, besonders wenn beide Risikofaktoren in Kombination vorhanden sind. Weitere Risikofaktoren sind unzureichende Mundhygiene, HVP-Viren, chronische Entzündungen sowie vitaminarme und fleischreiche Ernährung.

Oftmals wird die Erkrankung erst spät diagnostiziert, was schwerwiegende Folgen für den Patienten hat. Wird die Erkrankung im Frühstadium diagnostiziert und der Tumor im T1-Stadium entfernt, steigt die Fünf-Jahres-Überlebensrate auf etwa 90 Prozent an.

Orale Präkanzerosen (Krebsvorstufen) wie die Leukoplakie (weiße, nicht abwischbare Effloreszenzen der Schleimhaut; es handelt sich dabei um eine Keratinisierungsstörung mit zellulären und epithelialen Atypien (Zellabweichungen von der Norm); die Leukoplakie gehört zu den fakultativen Präkanzerosen) und Erythroplakie (rötliche Läsion, die zu den fakultativen Präkanzerosen gehört) müssen daher regelmäßig vom Zahnarzt kontrolliert werden.
Die Prävalenz (Krankheitshäufigkeit) der Leukoplakie wird mit 0,5 bis 3,4 Prozent angegeben. In 0,6 bis 18 Prozent der Fälle kommt es zu einer malignen Entartung.

Weitere potentielle maligne Mundschleimhautveränderungen s. u. Indikationen.

Eine einfache, wenig invasive Methode zur Beurteilung oraler Mundschleimhautveränderungen hinsichtlich ihres Malignitätspotentials ist die Bürstenbiopsie.

Indikationen (Anwendungsbereiche)

  • Potentielle maligne Mundschleimhautveränderungen:
    • Leukoplakie, Erythroplakie, oraler Lichen planus (OLP; chronisch entzündliche Erkrankung der Haut und der Schleimhäute; Knötchenflechte), Schleimhautveränderungen aufgrund von „reverse smoking“, chronische Candidiasis (Sammelbezeichnung für Infektionskrankheiten durch Pilze der Gattung Candida), Cheilitis actinica (Lippenentzündung aufgrund von Sonneneinstrahlung), orale submuköse Fibrose, chronisch diskoidaler Lupus erythematodes (CDLE), Fanconi-Anämie (FA), Dyskeratosis congenita, 
     
  • Ulzera (Geschwüre) ohne Heilungstendenz, d. h. auch jede nicht abheilende Wunde
  • Läsionen mit auffälliger Oberflächenstruktur
  • Kontrolle nach vorausgegangenen, negativen Bürstenbiopsien bei persistierenden Läsionen
  • Kontrolle von Läsionen bei Patienten mit einem Kopf-Hals-Karzinom in der Anamnese

Zahnsteinablagerungen, die subgingival, also unterhalb des Gingivalsaums (des Zahnfleischrands) den Oberflächen der Zahnwurzeln anhaften, werden als Konkremente bezeichnet. Sie reizen die Weichgewebe des Parodonts (des Zahnhalteapparats) mechanisch und begünstigen das Anhaften von Mikroorganismen, deren Toxine (Bakteriengifte) die Entstehung einer Parodontitis (Entzündung des Zahnhalteapparats) auslösen können. Die Zahnsteinentfernung unter dem Zahnfleischrand ist folglich eine wesentliche Voraussetzung zur Behandlung und Vermeidung einer Parodontitis.

 

Unter Zahnstein versteht man fest anhaftende, durch die Einlagerung von Mineralien erhärtete Ablagerungen. Sie können mit der Zahnbürste und anderen Hilfsmitteln zur täglichen Mundhygienenicht mehr entfernt werden.

 

Mineralisierte Beläge, die entlang oder oberhalb des Gingivalsaums (Zahnfleischrands) dem Zahnhals und der Zahnkrone anhaften, bezeichnet man als supragingivalen Zahnstein. Dieser entsteht aus Biofilm (Plaque, bakteriellem Zahnbelag), welcher von einer Zahnbürste und anderen Hilfsmitteln nicht entfernt wird und in welche sich Mineralien aus dem Speichel einlagern. Der Mineralanteil beträgt etwa 40 %.

 

Die Mineralien in subgingivalem Zahnstein – den sogenannten Konkrementen –, welcher in der Zahnfleischtasche auf der Wurzeloberfläche fest sitzt, entstammen dem Exsudat (Absonderungen) der Zahnfleischtasche. Hier ist der Mineralgehalt mit 60 % deutlich höher und Konkremente haften der Zahnwurzel wesentlich fester an als supragingivaler Zahnstein. Sie verhindern das Anlagern des Gingivalsaums und des Taschenepithels an die Wurzeloberfläche und begünstigen dadurch das weitere Vordringen des Biofilms in die Zahnfleischtaschen.

 

Mit zunehmender Tiefe der Zahnfleischtaschen gedeihen dort vermehrt anaerob (ohne Sauerstoff) lebende Mikroorganismen. Diese produzieren Toxine (Bakteriengifte), welche zur Gingivitis (Zahnfleischentzündung) und im weiteren Verlauf zur Parodontitis führen – ein Entzündungsprozess, der neben der Entzündung der bindegewebigen Anteile des Zahnhalteapparats mit der Zerstörung des Alveolarknochens (des die Zahnwurzel umgebenden Knochens) einher geht. Ein Attachmentverlust(Befestigungsverlust) ist die Folge.

 

Indikationen (Anwendungsgebiete)

Bei der Entfernung von Konkrementen handelt es sich also um eine mechanische Infektionsbekämpfung mit dem Ziel, den parodontalen Biofilm (Mikroorganismen in der Zahnfleischtasche) zu beseitigen und damit die Entwicklung einer Parodontitis zu verhindern oder rückgängig zu machen. Ist es bereits zum Attachmentverlust, also dem Verlust von Alveolarknochen und Periodontalligament (bindegewebiger Faserapparat zwischen Zahnoberfläche und Knochen) gekommen, so ist ein Attachmentgewinn nach Beseitigung des Entzündungsgeschehens das Ziel der Konkremententfernung.

 

Das Verfahren wird durchgeführt bei:

  • Parodontitis mit supraalveolären (über dem knöchernen Zahnfach endenden) Zahnfleischtaschen
  • Taschen mit Sondierungstiefen unter 6 mm
  • Einzeltaschen an einwurzeligen Zähnen mit Sondierungstiefen über 6 mm

 

Weitere Informationen zu diesem Thema finden Sie im Zahnlexikon 

Eine keramische Schulter bezeichnet den Rand einer Krone, der in diesem Fall nicht aus Metall, sondern aus Keramik gefertigt wird. Dieser Rand wird leicht unter das Zahnfleisch geschoben und macht die Krone fast unsichtbar.

 

Normale Metall-Keramik-Kronen besitzen einen Kern aus Metall, der von Keramik umgeben ist.
Doch diese Art der Versorgung zeigt deutliche Nachteile.
So ist der Zahnfleischrand oft gerötet oder entzündet, da das Metall Oxide abgibt. Es entsteht ein unschöner dunkler Rand. Auch wenn sich das Zahnfleisch im Laufe der Jahre etwas zurückbildet, wird der Metallrand sichtbar.

 

Um dies zu vermeiden, gibt es eine einfache Lösung: die Keramikschulter. Hierbei wird das Gerüst aus Metall etwas gekürzt und durch einen abschließenden Keramiksaum ersetzt. Dadurch verschwinden die dunklen Ränder und Entzündungen und die Krone ist praktisch unsichtbar. Das Licht wird natürlich reflektiert. Auch wenn das Zahnfleisch sich zurückzieht, wird lediglich der Keramikrand sichtbar, der wie ein natürlicher Zahn erscheint.

 

Durch die bessere Ästhetik und das Verhindern von unschönen Metallrändern besitzen Kronen mit Keramikschulter eine längere Lebensdauer.

Bei einer individuellen Fluoridierungsschiene handelt es sich um eine Kunststoffschiene, die labortechnisch passgenau jeweils für den oberen und unteren Zahnbogen eines Patienten hergestellt wird und als Medikamententräger für fluoridhaltiges Gel dient.

Warum Fluoride?

Fluorid ist ein essentielles Spurenelement und für die Bildung gesunder Knochen- und Zahnhartsubstanz unerlässlich.
In der Zahnmedizin stellen Fluoride, insbesondere in lokaler Anwendung (auf der Zahnoberfläche), dietragende Säule der Kariesprophylaxe dar.
Karies entsteht dadurch, dass Bakterien, die sich in der Plaque (im Zahnbelag) befinden, kurzkettige Kohlenhydrate/Zucker zu Säuren verstoffwechseln, welche den Zahnschmelz demineralisieren (erweichen) und auf Dauer zerstören, sofern nicht nach jeder Säureeinwirkung wieder eine Remineralisation stattfindet.

Und so wirken Fluoride am Zahn:

  • Sie fördern die Remineralisation (Einlagerung von Mineralien aus dem Speichel in den Zahn).
  • Sie hemmen die Demineralisation (Herauslösen von Mineralien aus der Zahnoberfläche)
  • Sie bilden eine Calciumfluorid-Deckschicht, die als Fluoriddepot wirkt und bei Säureeinwirkung auf die Zahnoberfläche Fluorid zur Remineralisation zur Verfügung stellt
  • Beginnende Kariesschäden werden aufgehalten.
  • Sie lagern sich in den Zahnschmelz ein und bilden dort Mischkristalle aus Hydroxylapatit und Fluorapatit, die schwerer säurelöslich sind als reine Hydroxylapatitkristalle. Dadurch erfährt der Zahnschmelz eine Härtesteigerung.
  • Sie erschweren die Anheftung der Bakterien an die Zahnoberfläche und somit die Plaquebildung (Bildung von Zahnbelag).
  • Fluoride hemmen bakterielle Enzyme, die für den Abbau des Zuckers erforderlich sind. Die Hemmung des Bakterienstoffwechsels führt dazu, dass weniger Säuren produziert werden.

Indikationen (Anwendungsgebiete)

Die lebenslange Fluoridierung der Zahnoberflächen zum Schutz vor Karies ist prinzipiell für jedermann indiziert, der sich nicht konsequent zahngesund ernährt und keine optimale Mundhygiene betreibt. Wer kein derart engagiertes Verhalten zeigt, kommt um Fluoridierungsmaßnahmen zur Kariesprävention nicht herum.

Ist das Kariesrisiko nicht erhöht, ist eine Fluorid-Basisprophylaxe in Form von fluoridierter Zahnpasta und fluoridiertem Speisesalz ausreichend.

Bei erhöhtem Kariesrisiko bietet sich u. a. die wöchentliche Anwendung eines Fluoridgel-Konzentrats an. Hierbei muss die Applikation (das Auftragen) nicht zwingend mit einer Schiene erfolgen, diese stellt lediglich eine Option dar, die gewisse Vorteile aufweist.

Die individuelle Schiene bietet im Vergleich zu konfektionierten Schienen/Trays Vorteile:

  • Sie liegt den Zähnen passgenau  an, wodurch das Fluoridgel dicht an die Zähne adaptiert wird. 
  • Durch die Passform ist viel weniger Fluoridgel erforderlich.
  • Der Tragekomfort ist deutlich größer, weil die individuelle Schiene graziler gestaltet ist und somit viel weniger Raum im Mund benötigt, was insbesondere bei Patienten, die zu Würgereiz neigen, von Vorteil ist.

Auch im Vergleich zum Einbürsten eines Fluoridgels mit der Zahnbürste fallen Vorteile auf:

  • Die Schiene verteilt das Fluoridgel gleichmäßiger, als dies bei durchschnittlicher Zahnputztechnik der Fall ist.
  • Die Tragezeit der Schiene und damit Einwirkzeit des Fluoridgels wird selbst bei hoch motivierter Zahnputztechnik nicht erreicht.

Unter Apexifikation versteht man ein Verfahren, das vor allem bei devitalen (abgestorbenen)jugendlichen Zähnen mit noch nicht abgeschlossenem Wurzelwachstum eingesetzt wird. Ziel der Apexifikation ist eine natürliche oder künstliche Hartsubstanzbarriere an der Wurzelspitze, ohne die eine dichte Wurzelfüllung des Zahns nicht möglich ist.

Zähne mit abgeschlossenem Wurzelwachstum haben am Apex (an der Wurzelspitze) eine apikale Konstriktion (verengte Stelle an der Wurzelspitze), an der der Wurzelkanal durch Hartsubstanzanlagerung den schmalsten Querschnitt aufweist. Ohne diese Einengung besteht bei der Wurzelfüllung eines Zahns die Gefahr, Material ins umliegende apikale Gewebe, den Knochen und bei Behandlung im Oberkiefer auch in die Kieferhöhle zu überstopfen.

Indikationen (Anwendungsgebiete)

Wenngleich das Verfahren der Apexifikation vorrangig bei noch nicht abgeschlossenem Wurzelwachstum eingesetzt wird, kommen prinzipiell alle Einsatzmöglichkeiten in Betracht, bei denen es darum geht, eine apikale Konstriktion zu schaffen:

  • irreversible Pulpitis (nicht rückgängig zu machende Zahnmarkentzündung) eines vitalen Zahns mit nicht abgeschlossenem Wurzelwachstum, nach Trauma oder kariesbedingt;
  • unreifer Zahn nach Trauma, der zwar noch keine Pulpitis zeigt, bei dem aber über einen längeren Beobachtungszeitraum die Revaskularisierung (Wiederanschluss des beim Trauma abgerissenen Nerven-Gefäßbündels, das das Zahnmark bildet), nicht erfolgt ist;
  • devitaler (abgestorbener) Zahn mit nicht abgeschlossenem Wurzelwachstum und ersten röntgenologischen Anzeichen von Wurzelresorptionen;
  • ursprünglich reifer Zahn mit abgeschlossenem Wurzelwachstum, der durch Karies oder Trauma (Zahnunfall) eine Wurzelresorption von apikal her (von der Wurzelspitze ausgehend) zeigt und demzufolge keine apikale Konstriktion mehr besitzt;
  • Wurzelquerfraktur.

Bei der Distraktionsosteogenese (Synonym: Kallusdistraktion) handelt es sich um ein operatives Verfahren, dessen wörtliche Übersetzung die Vorgehensweise bereits erklärt: Knochenneubildung durch Auseinanderziehen. In Anlehnung an die biologischen Heilungsprozesse nach Frakturen (Knochenbrüchen) wird durch das Voneinander-Entfernen der Knochenbruchstücke die Neuproduktion von Knochensubstanz im Bruchspalt erreicht.

Nach einer unfallbedingten Knochenfraktur reagieren die den Bruchspalt umgebenden Weichgewebe mit Knochen- und Gefäßneubildung, sofern die Knochenfragmente nicht hundertprozentig in ihrer ursprünglichen Position zueinander fixiert sind, sondern ein schmaler Spalt verbleibt.

Man spricht hier von sekundärer Knochenheilung, da zur Überbrückung erst neue Knochensubstanz entstehen muss. Im Bruchspalt wird sogenannter Kallus (Synonyme: Knochenkallus; Frakturkallus; Bruchkallus) von Osteoblasten (Knochen produzierenden Zellen) gebildet. Dieser wird innerhalb weniger Wochen in mineralisierten Knochen umgewandelt und ist dann röntgenologisch sichtbar.

Indikationen (Anwendungsgebiete)

Die Distraktionsosteogenese findet in verschiedenen Fachrichtungen der Chirurgie Anwendung. Die zahnärztliche Implantologie greift auf das Verfahren der Kallusdistraktion zurück, wenn zur Insertion eines ausreichend dimensionierten Implantates nicht genügend Alveolarknochen (der Knochenanteil der Kiefer, in dem ehemals die Zahnwurzeln verankert waren, im Gegensatz zur Kieferbasis, auf die der Alveolarknochen aufgelagert ist) vorhanden ist. Sie dient der Alveolaraugmentation vor Implantatinsertion (Erhöhung des ehemals Zahn tragenden Kieferknochenanteils vor dem Setzen eines Implantats).

Bei Onlays handelt es sich um Zahnfüllungen, die üblicherweise indirekt (außerhalb des Mundes) hergestellt und mit speziellen, auf das Onlaymaterial abgestimmten Befestigungsmaterialien in den zuvor in bestimmter Technik präparierten (beschliffenen) Zahn eingesetzt werden. Die räumlichen Grenzen der Präparation liegen dabei auf den Höckerspitzen des Zahns.

Damit nimmt das Onlay präparationstechnisch eine Zwischenstellung zwischen einem Inlay und einem Overlay ein: Ersteres bedeckt die Kaufläche nicht vollständig, bei Letzterem sind die Höckerspitzen im Sinne eines Kaukantenschutzes mit in die Präparation einbezogen. Die Übergänge zwischen diesen drei Präparationsformen sind dabei durchaus als fließend zu betrachten.

Indikationen (Anwendungsgebiete)

Die Indikation zur Präparation eines Onlays ergibt sich aus dem Zerstörungsgrad einer Zahnkroneund, je nach verwendetem Material, aus der Position des Zahns im Mund. Als Material werden, seit Jahrzehnten bewährt, Goldlegierungen verwendet; auf Grund der unzureichenden Ästhetik von Goldgussfüllungen kommen in den vergangenen Jahren aber in der Mehrzahl der Fälle zahnfarbene Materialien wie Glaskeramik-Komposite und vor allem Keramik zum Einsatz. Die Anwendungsbereiche sind also nach verwendetem Material zu differenzieren:

Indikationen zum Goldguss-Onlay

  • nachgewiesene Amalgamunverträglichkeit;
  • nachgewiesene Unverträglichkeit von Materialien für die adhäsive Befestigungstechnik zahnfarbener Onlays;
  • subgingivale, ins zervikale Dentin oder Wurzeldentin reichende Kavitäten (ins Zahnbein des Zahnhalses oder der Wurzel reichende Defekte), für welche adhäsive Befestigungstechniken von zahnfarbenen Onlays nicht mehr realisierbar sind;
  • zu dünne, nicht ausreichend stabile Kavitätenwände (Wände des Zahndefekts), die einen Höckerschutz erfordern;
  • Brückenanker;
  • Versorgung von Oberkiefer- Prämolaren (vorderen Backenzähnen) als ästhetisch akzeptabler Kompromiss zum überkuppelnden Overlay;
  • Versorgung von Molaren (hinteren Backenzähnen) und UK-Prämolaren;
  • Defekte mit großer bukkolingualer Ausdehnung (großer Ausdehnung von der Wange zur Zunge hin).

Indikationen zum zahnfarbenen Keramik- oder Glaskeramik-Komposit-Onlay

  • nachgewiesene Amalgamunverträglichkeit;
  • sehr seltene nachgewiesene Goldunverträglichkeit;
  • approximale Kavitäten (Zahndefekte im Zahnzwischenraum), die noch mit adhäsiven Techniken versorgt werden können, also nicht in die Zahnhals- oder Wurzelregion reichen;
  • zu dünne, für eine Inlayversorgung nicht ausreichend stabile Kavitätenwände, die einen Höckerschutz erfordern;
  • Defekte mit großer bukkolingualer Ausdehnung;
  • ästhetische Aspekte, vor allem bei der Versorgung der Prämolaren (vorderen Backenzähne).

Unter Quecksilberausleitung versteht man die Detoxikation (Entgiftung) des Körpers, um im Körper verbliebenes Quecksilber auszuscheiden. Quecksilber ist z. B. in dem Zahnfüllungsmaterial Amalgam enthalten. Die sogenannte Amalgamfüllung wird schon seit langer Zeit in der Zahnmedizin verwendet und gilt sowohl preislich als auch technisch als das Verfahren der Wahl.

Das Material besteht aus 40 % Silber, 32 % Zinn, 30 % Kupfer, 3 % Quecksilber und 2 % Zink. Die Toxizität dieser Menge an Quecksilber wird kontrovers diskutiert. Bekannt ist jedoch, dass  beim Legen einer Amalgamfüllung oder durch den täglichen Abrieb geringe Mengen in den Organismus gelangen.

Einige wenige Menschen reagieren allergisch auf Amalgam. Andere lehnen dieses Füllungsmaterial aufgrund des enthaltenen Quecksilbers ab, welches unter Umständen eine negative Wirkung auf den Körper haben kann, aber nicht muss. Quecksilber ist zwar giftig, hat jedoch erst ab einer gewissen Menge eine schädliche Wirkung auf den Menschen.

Aus Amalgamfüllungen werden täglich nur winzige Mengen des enthaltenen Quecksilbers freigesetzt. Der größte Teil davon wird wieder ausgeschieden, jedoch kann ein kleiner Anteil Quecksilber im Körper zurückbleiben. Um auch diesen letzten Rest aus dem Körper zu entfernen, kann eine fachgerechte Entgiftung, das heißt eine Quecksilberausleitung, durchgeführt werden.

Das Air-Flow®-System (Synonym: Pulverstrahltechnik) ist ein Verfahren zur professionellen Zahnreinigung (PZR), mit dem durch ein Pulver-Wasser-Luftgemisch dem Zahn aufgelagerte harte Verfärbungen und mikrobielle weiche Zahnbeläge schonend und an für die häusliche Zahnpflege unzugänglichen Stellen entfernt werden können.

Die klassische Air-Flow®-Methode dient, wie auch die Behandlung mit vergleichbaren Systemen wie z. B. dem PROPHYFlex®-Ansatz, der supragingivalen (über dem Zahnfleischrand) Prophylaxe (Reinigung zur Vorbeugung). Dabei kommt lediglich das verwirbelte Pulver-Wasser-Luftgemisch mit der Zahnoberfläche in Kontakt, kratzende Geräusche durch metallische Reinigungsinstrumente bleiben dem Patienten erspart, das angrenzende Weichgewebe und die Zahnoberflächen werden bei fachmännischer Anwendung im Idealfall nicht in Mitleidenschaft gezogen.

Indikationen (Anwendungsgebiete)

Das Air-Flow®-System wird wie das PROPHYFlex®-Gerät alternativ oder ergänzend zur traditionellen Reinigungstechnik, die beispielsweise mit rotierenden Reinigungsbürstchen oder -kelchen zuzüglich Polierpasten unterschiedlicher Körnung und Abrasivität arbeitet, angewendet, um insbesondere durch Nahrungs- und Genussmittel wie Kaffee, Tee, Nikotin oder Rotwein, aber auch durch Medikamente entstandene Verfärbungen abzutragen. Dabei sind insbesondere die Approximalräume (Zahnzwischenräume) mit den Pulverstrahlgeräten in der Regel besser zu erreichen als mit herkömmlichen Reinigungsmöglichkeiten.

Sollte zusätzlich Zahnstein entfernt werden müssen, so kann die klassische Air-Flow®-Methode kombiniert werden mit Handinstrumenten oder Ultraschallscalern. Als neue Alternative bietet der Hersteller hier das Air-Flow®-Master-System an, bei dem die supragingivale Reinigung (oberhalb des Zahnfleischrands) durch ein System zur Reinigung subgingivaler Zahnoberflächen (in der Zahnfleischtasche) ergänzt wird, das ebenfalls auf der Pulverstrahlmethode mit Natriumbikarbonat basiert und für das spezielle, in den Sulcus (Furche zwischen Zahnfleisch und Zahn) einführbare Düsen entwickelt wurden.

Das vorwiegend aus Natriumbikarbonat (CHNaO3) bestehende Reinigungspulver wird mittlerweile in sechs Geschmacksrichtungen angeboten. Erweitert wird das Sortiment durch das Air-Flow®-Pulver Soft, das der Hersteller für Patienten mit sehr empfindlichem Zahnfleisch empfiehlt, sodass eine Gingivareizung weitestgehend vermieden werden kann.

Vor der Anwendung

  • Auf Grund möglicher Staubentwicklung sollte der Patient während der Behandlung keine Kontaktlinsen tragen.
  • Sowohl Patient als auch das Behandlerteam werden mit Schutzbrillen ausgestattet.
  • Zur Reduzierung der Bakteriendichte ist eine vorherige Mundspülung mit 0,2%-igem Chlorhexidindiglukonat über 30 sec sinnvoll.
  • Vaseline auf den Lippen verhindert das Antrocknen des Natriumbikarbonat-Pulvers.

Das Verfahren

  • Um die Staubentwicklung während der Behandlung zu minimieren, wird im Idealfall mit der schnellen Absaugung und dem Speichelzieher gearbeitet.
  • Die Pulverstrahldüse wird mit einem Abstand von 3 mm bis 5 mm von der Zahnoberfläche entfernt gehalten.
  • Die Düse muss bei der klassischen Air-Flow®-Methode in einem Winkel zwischen 30° und 60° zur Zahnachse vom Zahnfleischrand weg Richtung Schneidekante bzw. Kaufläche gehalten werden, also nicht direkt auf die Gingiva (Zahnfleisch), um Reizungen und Verletzungen zu minimieren.
  • Die Düse wird in leicht kreisenden Bewegungen über die Zahnoberflächen bewegt.
  • Nach der Reinigung mit dem Pulverstrahl werden alle Zahnflächen mit feinstkörnigen Polierpasten feingeglättet.

Smile-Makeover

Der dem angloamerikanischen Sprachraum entlehnte Begriff des Smile Makeover hat in letzter Zeit Einzug in die Ästhetische Zahnmedizin gefunden und kann übersetzt werden mit „Verschönerung“ oder auch „gründlicher Veränderung des Lächelns“. Um dem Patienten zu einem attraktiveren, einnehmenden und selbstsicheren Lächeln zu verhelfen, können die verschiedensten Verfahren der Zahnmedizin erforderlich werden.

„Lachen ist die beste Medizin“, „Lachen ist gesund“, „Wer lacht, lebt länger- und gesünder“: wer kennt sie nicht, diese alten Volksweisheiten! Und längst ist sich die Medizin darüber im Klaren, wie viel Wahrheit in ihnen steckt. Umso ungesünder ist es für einen Menschen, der meint, sich das Lachen und sogar das Lächeln auf Grund ästhetischer Einschränkungen selbst verbieten zu müssen. In diesem Zusammenhang müssen schon einfachste Maßnahmen, die zu einem schöneren Lächeln verhelfen, als therapeutisch sinnvoll betrachtet werden.

In erster Linie ist die Ästhetische Zahnmedizin gefordert, so beispielsweise in Form von:

  • Regelmäßiger Professioneller Zahnreinigung (PZR) mit Pulverstrahl und nachfolgender Politur, die als einfachste und dennoch sehr effektive Maßnahme zu belagsfreien und damit heller wirkenden Zähnen verhilft
  • Bleaching/Laserbleaching: Zahnaufhellung
  • Veneers: hauchdünne Keramikverblendschalen können zur Aufhellung und für leichtere Form- und Stellungskorrekturen aufgeklebt werden und haben bei minimalem Zahnhartsubstanzverlust eine hervorragende ästhetische Verbesserung zur Folge.

Diese Leistungen der Ästhetischen Zahnmedizin gehen konsequenterweise oft Hand in Hand mit Therapiemaßnahmen aus dem Bereich der Kieferorthopädie:

  • Beseitigung von Zahnfehlstellungen z. B. mit unsichtbarer Zahnkorrektur (Invisalign®), unabhängig vom Alter des Patienten
  • In jugendlichen Wachstumsphasen können auch noch Anomalien der Kieferlage und -größe beeinflusst werden, z. B. durch Funktionskieferorthopädie, Multibandapparaturen, Lingualtechnik, Bionator, Headgear u.v. m.

Auch die konservierende Zahnheilkunde leistet durch den Austausch von Amalgamfüllungen oder Gold-Inlays gegen zahnfarbene Restaurationen wie Kunststofffüllungen oder z. B. Cerec- bzw. Keramik-Inlays u.v.m. einen wesentlichen Beitrag zu einem ästhetischen Lächeln.

Sind die Zähne durch noch größeren Zahnhartsubstanzverlust vorgeschädigt, kann der Fachbereich der Prothetik  mit Teilkronen oder Kronen aus ästhetischen zahnfarbenen Materialien zu einem schöneren Lächeln verhelfen, in Fällen von Zahnverlust mit Brücken oder weiterreichenden prothetischen Versorgungen.

Auch die Zahnchirurgie kann gefordert sein, sei es z. B. durch das Setzen von Implantaten und auch durch chirurgische Maßnahmen der Parodontologie, denn zur Ästhetik des Lächelns gehört gesundes Zahnfleisch unabdingbar dazu.

Über den zahnmedizinischen Bereich hinaus kann ein Patient Leistungen der ästhetischen Chirurgie in Anspruch nehmen.

Bei einem Cerec-Inlay handelt es sich um eine indirekt (außerhalb des Mundes) hergestellte keramische Einlagefüllung; hierbei steht die Abkürzung Cerec für ceramic reconstruction. Der große Vorteil dieser Art der Füllungsversorgung besteht im Vergleich zu anderen ästhetischen Restaurationen darin, dass die Restauration aus hochwertiger Keramik besteht und ohne Abformung innerhalb einer Behandlungssitzung in der zahnärztlichen Praxis hergestellt werden kann, wodurch die mehrtägige Wartezeit auf eine Fertigstellung im zahntechnischen Labor entfällt.

Das Cerec-System wurde in den 1980er Jahren an der Universität Zürich entwickelt und befindet sich nun schon in der 4. Generation. Das technisch aufwändige Gesamtkonzept besteht aus einem Kamerasystem zur optischen Abformung, einer 3D-Software zum Konstruieren des Inlays (CAD-Verfahren) und einem Schleifsystem mit Elektromotoren, das innerhalb weniger Minuten das Inlay aus einem industriell hergestellten Keramikblock herausfräst (CAM-Verfahren). Als Material können Blöcke aus Feldspatkeramik, leucit- oder lithiumsilikatverstärkte Glaskeramik sowie Zirkonoxid verwendet werden.

Indikationen (Anwendungsgebiete)

Die Indikation für ein Cerec-Inlay stellt sich zum einen durch den Zerstörungsgrad eines Zahns dar, zum anderen trägt der Wunsch des Patienten nach einer dauerhaften, hochwertigen und ästhetischen Versorgung zur Entscheidung bei. Auch Unverträglichkeiten gegen andere Füllungsmaterialien können zur Auswahl einer Keramikversorgung führen. Ein Cerec-Inlay kommt also unter folgenden Gesichtspunkten zur Anwendung:

  • Amalgamunverträglichkeit;
  • Goldunverträglichkeit (selten!);
  • ästhetischer Anspruch;
  • Unverträglichkeit von Abformungsmaterialien;
  • Angst des Patienten vor Abformungen, ggf. in Verbindung mit ausgeprägtem Würgereiz;
  • Versorgung von Molaren (hinteren Backenzähnen);
  • Versorgung von Prämolaren (vorderen Backenzähnen), bei welchen ästhetische Aspekte ausschlaggebender sind als bei den Molaren;
  • erforderliche Kavitätenversorgung bei dauerhaft guter Mundhygiene;
  • mittelgroße Kavität, die den Fissurenbereich des Zahns sowie eine oder beide Approximalflächen (Zahnzwischenraumflächen) umfasst;
  • Behandlungszeit als limitierender Faktor.

Bei einer Schnarcherschiene (Synonyme: Unterkieferprotrusionsschiene, UPS; Schnarchtherapiegerät; engl.: „mandibular advancement device“, MAD) handelt es sich um ein therapeutisches Gerät, das durch Protrusion (Vorverlagerung) des Unterkiefers die oberen Atemwege erweitert, wodurch Schnarchgeräusche verhindert und Apnoezustände (Atemaussetzer) behandelt werden. 

Mithilfe einer Unterkieferprotrusionsschiene (UPS) kann die Tagesschläfrigkeit von Patientinnen und Patienten mit obstruktivem Schlafapnoe-Syndrom (OSAS) gelindert werden. Das OSAS ist gekennzeichnet durch die Obstruktion (Verengung) oder kompletten Verschluss der oberen Atemwege während des Schlafes.

Das Gerät besteht aus jeweils einer transparenten starren Kunststoffschiene für den Ober- und Unterkiefer. Beide Schienen sind durch im bukkalen Mundvorhof (Raum zwischen Wangen und Zähnen) oder interokklusal (zwischen den Zahnreihen) positionierte Metall- oder Kunststoffstege miteinander verbunden, die dem Unterkiefer zwar etwas seitliche Bewegungsfreiheit lassen, ihn aber in einer nach ventral (vorne) verlagerten Position fixieren.

Im Schlaf lässt die Muskelspannung des Körpers nach, also auch der Tonus (Spannungszustand) der Rachen- und Zungenmuskulatur. Begünstigt durch eine Rückenlage des Schlafenden fällt die Zunge zurück und engt somit die Luftwege zwischen Zunge und Rachenwand ein. Durch den eingeengten Luftstrom entstehen durch Flattern der Weichgewebe, so z. B. des Gaumensegels, die typischen, bis zu 90 Dezibel lauten Schnarchgeräusche, die für den Schnarcher selbst nicht gesundheitsschädigend sind, sehr wohl aber die Schlafqualität des Partners erheblich reduzieren können.

Kommt es jedoch nicht nur zur Einengung der oberen Atemwege, sondern zu einem völligen Verschluss, sind obstruktive Apnoezustände (Atemstillstand durch Verschluss) die Folge, in denen die Atmung zwischen zehn Sekunden und zwei Minuten aussetzen kann, bevor das Gehirn den entstehenden Sauerstoffmangel mit einer Weckreaktion beendet. Treten die Atemaussetzer regelmäßig und häufig auf, werden die für einen erholsamen Schlaf wichtigen Tiefschlafphasen erheblich reduziert, was schwerwiegende gesundheitliche Folgen nach sich ziehen kann.   

Indikationen (Anwendungsgebiete)

Der Einsatz einer Unterkieferprotrusionsschiene (UPS) gilt gemäß dem nationalen Konsensuspapier bereits bei leichter bis mittelgradiger obstruktiver Schlafapnoe (OSAS) und einem Body-Mass-Index (BMI) < 30 kg/m 2, besonders bei überwiegend in Rückenlage auftretender Schlafapnoe, neben der Positivdruckatmung als Therapie der ersten Wahl [4]. Hierbei sollte die Diagnostik vorab interdisziplinär durch den HNO-Arzt, Internisten oder Lungenfacharzt sowie ein Schlaflabor erfolgen.

In schwerwiegenderen Fällen können operative Maßnahmen oder eine nächtliche Überdruckbeatmung mit einem nCPAP („continuous positive airway pressure“, Überdruckbeatmungsgerät; nCPAP-Maske n=nasal) erforderlich werden. Sollte das nCPAP vom Patienten nicht akzeptiert werden, so kann die Behandlung auch hier mit einem Schnarchtherapiegerät erfolgen.

Der Herstellung des Schnarchtherapiegeräts muss eine umfassende Diagnostik der Zähne, des Kiefergelenks und der Funktionsbewegungen vorausgehen, da die Schienen sämtliche Zähne umfassen und diese durch die Schiene Belastungen ausgesetzt sind; außerdem darf die Vorschubbewegung des Unterkiefers nicht durch Erkrankungen des Kiefergelenks eingeschränkt sein.

Bei einer Parodontitis handelt es sich um eine Entzündung des Zahnhalteapparates. Das heißt, es sind nicht die Zähne an sich betroffen. Umgangssprachlich wird die Parodontitis auch als Parodontose bezeichnet. Damit ist jedoch eine andere Form der Erkrankung gemeint. Im Verlauf der Parodontitis ist anfänglich meist das Zahnfleisch entzündet. Es blutet daher schnell und schmerzt häufig.

Wird die Parodontitis nicht behandelt, schreitet sie voran und führt dazu, dass die Zähne sich lockern und sogar ausfallen können.
Durch eine Parodontitis gehen mehr Zähne verloren als durch Karies!

Parodontitis ist ein unabhängiger Risikofaktor für:

  • Koronare Herzkrankheit (KHK) – Erkrankung der Herzkranzgefäße
  • Apoplex (Schlaganfall)
  • Vorzeitige Wehentätigkeit – mit der Folge von vorzeitigen Geburten und untergewichtigen Kindern

Mit Hilfe des DNS-Sondentests auf Parodontitis-Risiko können die für die Parodontitis verantwortlichen Bakterienarten identifiziert werden.

Indikationen (Anwendungsgebiete)

  • Lokalisierte oder generalisierte aggressive Parodontitis
  • Parodontitis in Zusammenhang mit systemischen Erkrankungen
  • Therapieresistente Parodontitis
  • Schwere generalisierte chronische Parodontitis
  • Schwere Formen mit mehr als 50 % Attachmentverlust (Verlust des parodontalen Halteapparates durch parodontale Entzündungen) an 14 oder mehr Zähnen
  • Periimplantitis – Zahnbetterkrankung im Bereich von Implantaten

Relative Indikationen

  • Dokumentation des Behandlungserfolges
  • Lokale Rezidive (örtliches Wiederauftreten) während des Recalls (Erhaltungstherapie)
  • vor implantologischen Maßnahmen

Weitere Informationen zu diesem Thema finden Sie im Zahnlexikon 

Eine Wurzelspitzenresektion (WSR) (Synonyme: amputatio radicis dentis; Apektomie; apikale Osteotomie; chirurgische Wurzelfüllung; Radikaloperation der apikalen Parodontitis (Entzündung des Parodonts (Zahnhalteapparat) genau unterhalb der Zahnwurzel; apikal = „zahnwurzelwärts“); Wurzelspitzenamputation) ist ein operativer Eingriff, bei dem die Wurzelspitze eines im Vorfeld wurzelbehandelten Zahnes sowie die entzündete Umgebung der Wurzelspitze entfernt werden. Sie dient dem Erhalt des betroffenen Zahnes durch die Beseitigung der Entzündung.

Hierzu wird in Lokalanästhesie (örtlicher Betäubung) durch eine Osteotomie (operative Durchtrennung von Knochen oder die Ausschneidung eines Knochenstücks) der Zugang durch den Knochen zur Wurzelspitze geschaffen. Die endgültige Wurzelfüllung des bereits wurzelbehandelten Zahnes kann dabei auch intraoperativ (während der Operation) gelegt werden. Während eine Wurzelfüllung für den Erfolg unabdingbar ist, wird ein zusätzlicher retrograder Verschluss des Wurzelkanals (von der neu geschaffenen Wurzelspitze aus) nicht zwingend vorgeschrieben.

Die Operation ist ein Routineeingriff in der zahnärztlichen Praxis. Sie ist bei einer Parodontitis apicalis (Erkrankung des den Wurzelspitzenbereich betreffenden Zahnhalteapparates) notwendig,  wenn eine im Vorfeld ausgeführte Wurzelbehandlung nicht zur Entzündungsfreiheit führt. Hierbei tritt eine chronische apikale Entzündung unter Bildung von Granulationsgewebe als Abwehrreaktion auf, die mit konventionellen Methoden nicht mehr zur Ausheilung gebracht werden kann.

Symptome – Beschwerden 

Typische Symptome bzw. Beschwerden, die zur Planung einer Wurzelspitzenresektion führen, sind:

  • Schmerzen, örtlich oder ausstrahlend
  • Druckgefühl
  • akutes Aufflammen einer chronischen Entzündung des Periapikalraums (Raum, der die Wurzelspitze umgibt), ggf. mit Abszessbildung (Bildung einer umkapselten Eiteransammlung)
  • Fistelbildung
  • Aufbiss- bzw. Klopfempfindlichkeit (Perkussionsdolenz)
  • röntgenologisch: verbreiterter, die Wurzelspitze umgebender (periapikaler) Parodontalspalt

Diagnostik

Folgende diagnostische Maßnahmen sind vor der Therapieentscheidung notwendig:

  • Klinische Untersuchung auf die Erhaltungswürdigkeit des Zahnes hin
  • Perkussionstest (Überprüfen der Aufbissempfindlichkeit)
  • Sensibilitätstest, thermisch oder elektrophysiologisch
  • Röntgen des Zahnes und seiner umgebenden Strukturen
  • Abwägen von Begleiterkrankungen (Blutgerinnung; Abwehrschwäche; Diabetes mellitus u. v. m.), in der Folge z. B. Einleitung von Laboruntersuchungen oder begleitende antibiotische Therapie

Therapie

Ziel der Wurzelspitzenresektion ist es, pathologische (krankhafte) Veränderungen wie apikale Granulome, Zysten (krankhafter flüssigkeitsgefüllter Hohlraum mit eigenständiger Wand) und Parodontitiden (Entzündungen des Zahnhalteapparates) im periapikalen (die Wurzelspitze umgebenden) Bereich zum Ausheilen zu bringen und dadurch den Zahn zu erhalten.

Indikationen (Anwendungsgebiete)

  • fortbestehende apikale Parodontitis (Entzündung des Parodonts (Zahnhalteapparat) genau unterhalb der Zahnwurzel; apikal = „zahnwurzelwärts“) mit klinischen Symptomen an einem wurzelgefüllten Zahn
  • fortbestehende apikale Parodontitis mit in der röntgenologischen Verlaufskontrolle zunehmender Osteolyse (Knochenauflösung) an einem wurzelgefüllten Zahn
  • Zystenbildung am Apex (Wurzelspitze)
  • klinische Symptome, deren Ursache in die Nachbarstrukturen des Apex (Wurzelspitze) überstopftes Wurzelfüllmaterial ist
  • an Zähnen, die auf Grund ihrer Anatomie – z. B. durch starke Abbiegung – nicht regelrecht mit einer Wurzelbehandlung zu versorgen sind, die klinische Symptome aufweisen oder einen auffälligen Röntgenbefund haben
  • bei einer apikalen Osteolyse (Knochenauflösung) ab ca. 5 mm Durchmesser auch ohne klinische Symptomatik
  • beim Bruch eines Instruments, das der Aufbereitung des Wurzelkanals vor der Wurzelfüllung dient, sofern es über den Wurzelkanal nicht entfernt werden kann
  • bei einer Via falsa (falscher Weg; hier: Perforation der Wurzelkanalwand) in Nähe des Apex
  • bei Fraktur (Bruch) des apikalen Wurzeldrittels
  • bei apikaler Parodontitis eines wurzelgefüllten und mit Stift versorgten Zahnes, wobei der Stift nicht entfernt werden kann, um die Wurzelfüllung zu revidieren (erneuern)

Die Ohrakupunktur ist eine alternative medizinische Methode, die ihren Ursprung unter anderem in der traditionellen chinesischen Medizin (TCM) hat.

Speziell die Akupunkturtechnik (Synonym: Auriculotherapie) des Ohres wurde durch den französischen Arzt Dr. Paul Nogier etabliert. Er entdeckte das sogenannte Ohrsomatotop, das in Form eines auf dem Kopf stehenden Embryos den Elementen des menschlichen Körpers jeweils ein Äquivalent auf dem äußeren Ohr zuordnet. Dabei befindet sich zum Beispiel der Kopf am Ohrläppchen während die Wirbelsäule mit der Anthelix (Teil der Ohrmuschel) korrespondiert.

Bei Nogiers Auriculo-Therapie handelt es sich sowohl um ein therapeutisches als auch um ein diagnostisches Konzept. Seine ersten Erfahrungen sammelte er, indem er im Bereich der Anthelix (diejenige Windung beim äußeren Ohr, die dem Rand der Ohrmuschel (Helix) gegenüberliegt) sensible Punkte bei Beschwerden bzw. Schmerzen im Rahmen einer Lumboischialgie (lumbosakrales Wurzelreizsyndrom, bei dem Schmerzen im Bereich der Lendenwirbelsäule und im Versorgungsbereich des Nervus ischiadicus auftreten) mithilfe von Akupunktur mit Erfolg behandelte.

Die Ohrakupunktur erfreut sich besonderer Beliebtheit, da die Akupunkturpunkte gut zugänglich sind und auch Regionen, die durch eine Verletzung nicht zugängig sind, therapiert werden können. Der folgende Text gibt einen kurzen Überblick zur Verfahrenstechnik der Ohrakupunktur und ihren theoretischen Hintergründen.

Indikationen (Anwendungsgebiete)

In der Zahnheilkunde wird die Ohrakupunktur sowohl für diagnostische als auch therapeutische Zwecke eingesetzt.

In der Diagnostik:

  • Auffinden von Herden
  • Feststellung von Allergien
  • Testung von Medikamenten

In der Therapie:

  • Analgesie (Schmerzlinderung)
  • Sedierend (Entspannung)
  • Anxiolytisch (Angstlinderung)
  • Heilungsförderung

Unter Interdentalraumhygiene versteht man Mundhygienetechniken, die auf die schwerer zu reinigenden Interdentalräume (Approximalräume, Zahnzwischenräume) abgestimmt sind, welche von der elektrischen oder Handzahnbürste nicht erfasst werden.

Um die Zähne lebenslang gesund und frei von Karies und Zahnfleischerkrankungen zu halten, sind die wesentlichen Faktoren einer optimalen Basis-Mundhygiene zunächst einmal:

  • zweimal täglich die Verwendung einer fluoridhaltigen Zahnpaste
  • die Wahl einer effizienten Zahnbürste
  • die richtige Anwendung einer effizienten Putztechnik im gesamten Gebiss, also auch an schwer zugänglichen Stellen wie den Zahnzwischenräumen und den Bereichen hinter den letzten Molaren (den großen Backenzähnen).

Im individuellen Fall reichen diese Basismaßnahmen meist nicht aus. Um der Entstehung von Approximalraumkaries (Zahnzwischenraumkaries) und parodontalen Taschen (krankhaft entzündeten Zahnfleischtaschen mit Knochenabbau) effektiv vorzubeugen, muss die Basishygiene um zusätzliche Hilfsmittel für die Interdentalraumhygiene erweitert werden.

Indikationen (Anwendungsgebiete)

Der Einsatz von Mundhygienehilfsmitteln zur Ergänzung der Basismaßnahmen empfiehlt sich immer dann, wenn die Zähne ohne Lücken stehen. Da der Zahnbogen üblicherweise ohne Lücken ausgeformt ist, bedeutet dies, dass die überwiegende Mehrzahl der Menschen täglich zu Hilfsmitteln greifen sollte, die die Effektivität der Interdentalhygiene (Zahnzwischenraumhygiene) steigern.

Die moderne Phytotherapie (griech. phyton: Pflanze; therapeia: Pflege) beinhaltet die Prävention (Vorbeugung) und Behandlung von Erkrankungen sowie Befindensstörungen durch Verabreichung von Pflanzen bzw. deren Bestandteilen (z. B. Blüten, Blätter, Wurzeln, Früchte und Samen). Diese Pflanzen werden auch als Heilpflanzen bezeichnet. Man unterscheidet die rationale Phytotherapie (basiert auf naturwissenschaftlichen Erkenntnissen) von der Traditionellen Phytotherapie. Die traditionelle Pflanzenheilkunde gehört zu den ältesten medizinischen Systemen und umfasst zum Beispiel die chinesische oder die indisch-ayurvedische Medizin.

Sogenannte Phytotherapeutika oder auch Phytopharmaka unterscheiden sich von normalen schulmedizinischen Arzneimitteln. Die verwendeten Pflanzen werden in ihrer Gesamtheit als Stoffgemisch betrachtet, da sie nur so die gewünschte Wirkung entfalten. Isolierte Pflanzeninhaltsstoffe, die meist chemisch hergestellt werden, sind keine Phytopharmaka (z. B. Atropin oder Digitoxin). Die Phytotherapie ist keine „Alternative Medizin“ und sie ist klar von der Homöopathie abzugrenzen. Je mehr pflanzliche Wirkstoffe gegeben werden, desto stärker ist die Wirkung. Bei der Homöopathie verhält es sich umgekehrt.

Phytotherapeutika werden meist bei leichten oder chronischen Erkrankungen angewendet. Die traditionelle Phytotherapie eignet sich auch für die Selbstanwendung durch den Patienten. Die Therapie ist nicht für die Behandlung von schweren Erkrankungen (insbesondere Stoffwechselerkrankungen wie Diabetes mellitus) oder in Notfallsituationen geeignet. Die Möglichkeiten in der Anwendung der phytotherapeutischen Wirkstoffgemische sind sehr groß. Jede Pflanze besitzt ihre individuelle Heilkraft und kann in Kombination mit anderen Pflanzen verwendet werden. Die Phytotherapie zeichnet sich durch hohe Verträglichkeit und wenige Nebenwirkungen aus.

Indikationen (Anwendungsgebiete)

In der Zahnheilkunde wird die Phytotherapie bevorzugt zur Behandlung von Erkrankungen des Mundes und des Rachens angewendet, meist in Form von Spülungen oder Lösungen.

Mit den unterschiedlichen Pflanzen lassen sich sowohl Viren als auch Bakterien wirkungsvoll bekämpfen.

Schmerzen können gelindert und Schwellungen zum Abklingen gebracht werden.


Einige Bespiele für Erkrankungen und Probleme, die phytotherapeutisch behandelt werden können, sind unter anderem:

  • Gingivitis (Zahnfleischentzündung)
  • Tonsillitis (Mandelentzündung)
  • Pharyngitis (Rachenentzündung)
  • Zahnschmerzen
  • Zahnfleischbluten

Bei einem Keramik-Inlay (Synonyme: Ceramikinlay; Keramikinlay;) handelt es sich um eine zahnfarbene, indirekt (außerhalb des Mundes) hergestellte Zahnfüllung, für die der zu versorgende Zahn in einer bestimmten Technik präpariert (beschliffen) wird und die mit speziellen, auf das keramische Material und die Zahnhartsubstanzen abgestimmten Materialien adhäsiv (durch Verklammerung in mikroskopisch feinen Poren) befestigt wird.

Die räumliche Ausdehnung eines Inlays ist in seltenen Fällen nur auf den Okklusalbereich (Kauflächenbereich) mit seinen Fissuren (Grübchen im Kauflächenrelief der Seitenzähne) begrenzt; in der Regel umfasst das Inlay zusätzlich einen oder beide Approximalraumflächen (den Nachbarzähnen zugewandte Zahnzwischenraumflächen).

Keramik besteht aus Quarzkristallen, die in eine Matrix (Basismasse) aus Feldspat eingebunden sind. Das Keramik-Inlay ist im Vergleich zum Kunststoff-Inlay zu sehen. Bis auf wenige Ausnahmen findet das Keramikmaterial häufiger Anwendung, u.a. weil es biologisch inert (reaktionsträge) ist und somit einen deutlichen Vorteil gegenüber dem Kunststoffmaterial aufweist, auf das sich Überempfindlichkeitsreaktionen entwickeln können. Allerdings werden auch Keramik-Inlays in aller Regel mit Befestigungsmaterial auf Kunststoffbasis adhäsiv mit dem Zahn verbunden, sodass man den Einsatz von Kunststoff nur quantitativ deutlich reduzieren kann.

Indikationen (Anwendungsgebiete)

Die Indikationen zum Keramik-Inlay ergeben sich aus:

  • dem Wunsch des Patienten nach zahnfarbener, dauerhafter Ästhetik;
  • dem Zerstörungsgrad des zu versorgenden Zahns. Während bei kleineren bis mittleren Defekten das Legen einer direkten Füllung z. B. aus Komposit sinnvoll ist, um nicht unnötig Zahnsubstanz der Präparationstechnik (Beschleiftechnik) eines Inlays zu opfern, ist bei mittleren bis großen Defekten die Versorgung mit einem Inlay das Mittel der Wahl, wobei die Versorgung mit einem Keramik-Inlay einen größeren Zeitaufwand und erhebliche finanzielle Mehrkosten für den Patienten mit sich bringt und deshalb zuweilen Kompromisse zugunsten einer direkten Füllung eingegangen werden müssen;
  • einer nachgewiesenen Amalgamunverträglichkeit;
  • einer – sehr seltenen – nachgewiesenen Goldunverträglichkeit, die die Versorgung mit einem Goldguss-Inlay verbietet;
  • der Notwendigkeit, einen Seitenzahn zu versorgen. Schneide- und Eckzähne werden in aller Regel nicht mit Inlays versorgt.

Bei der transdentalen Fixation (Synonyme: Transfixation, endodontale Schienung) handelt es sich um ein operatives Verfahren der zahnärztlichen Chirurgie, das in speziellen Fällen dem Erhalt eines gelockerten Zahnes dient. Dabei wird ein Stift in die Zahnwurzel eingebracht, der über die Wurzelspitze des Zahnes hinausragt. Der Stift wird so im um die Wurzelspitze befindlichen Knochen verankert, die Zahnlockerung wird reduziert.

Indikationen (Anwendungsgebiete)

Durch die künstliche Verlängerung der Zahnwurzel transdental (über die natürliche Wurzelspitze hinaus) kommt es bei einem gelockerten Zahn zu günstigeren Hebelverhältnissen zwischen Zahnkrone und Zahnwurzel. Ursachen für die Zahnlockerung können sein:

  • Parodontitis marginalis (Entzündung der oberen (Zahnhals nahen) Anteile des Zahnbetts mit weit fortgeschrittenem Abbau des den Zahn umgebenden Knochens: Zahnfleisch, Zahnwurzelhaut, Wurzelzement, Zahnfachknochen)
  • Parodontitis apicalis (Entzündung im Bereich der Wurzelspitze)
  • Wurzelquerfraktur (Wurzelquerbruch)

In allen Fällen ist die transdentale Fixation nicht die alleinige notwendige Therapie für den Erhalt des gelockerten Zahnes: im ersten Fall muss die marginale Parodontitis chirurgisch und durch häusliche Hygienemaßnahmen zur Ausheilung gebracht werden. Die apikale Parodontitis (Entzündung des Parodonts (Zahnhalteapparat) genau unterhalb der Zahnwurzel; apikal = „zahnwurzelwärts“) erfordert eine Wurzelkanalbehandlung mit chirurgischer Wurzelspitzenresektion. Sollte der Bruchspalt einer quer frakturierten Wurzel sich im wurzelspitzennahen Drittel befinden, so wird dieser Anteil chirurgisch entfernt.

Die Mundakupunktur nach Gleditsch ist ein therapeutisches und diagnostisches Verfahren, das von dem deutschen Arzt und Akupunkteur J. M. Gleditsch etabliert wurde. Die traditionelle Akupunktur (lat. acus: Nadel; pungere: stechen) ist ein alternativ-medizinisches Verfahren, das sich von der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) ableitet. Es basiert auf der Annahme, dass durch das sanfte Einstechen feiner Nadeln die Dynamik des Energiesystems, die sogenannten Meridiane, zu Gunsten der Heilung beeinflusst werden kann.

Gleditsch entdeckte während seiner Studien an seinen Patienten, die er als Zahnarzt und Hals-Nasen-Ohren-Arzt behandelte, das sogenannte Somatotop der Mundhöhle. Als Somatotop wird hier die örtliche Projektion des Körpers und seiner Organe auf die Mundhöhle bezeichnet. Das Somatotop der Mundhöhle wird ebenso wie das Ohrsomatotop (Ohrakupunktur, Auricolotherapie) auch als Mikrosystem bezeichnet. Dies bedeutet, dass z. B. die Wirbelsäule des Patienten sich in speziellen Punkten (Mundakupunkturpunkte) einer bestimmen Region der Mundhöhle widerspiegelt. Dieser Zusammenhang ermöglicht eine therapeutische Behandlung z. B. einer erkrankten Wirbelsäule durch Stimulation der Akupunkturpunkte.

Der folgende Text stellt das Verfahren und die theoretischen Hintergründe der Mundakupunktur im Überblick dar.

Indikationen (Anwendungsgebiete)

  • chronische Parodontitis (bakterielle Entzündung des Zahnhalteapparates/Parodont) – zur Stabilisierung der Schleimhautfunktionen
  • chronische Gingivitis (Zahnfleischentzündung) – zur Stabilisierung der Schleimhautfunktionen
  • Halbseitenkopfschmerz
  • Infektanfälligkeit
  • Migräne
  • psychosomatische Beschwerden
  • Spannungskopfschmerz
  • Trigeminusneuralgie – Schmerzen, die vom Nervus trigeminus (großer Gesichtsnerv) ausgehen
  • Schmerzen und Beschwerden im Bereich:
    • HWS (Halswirbelsäule)
    • BWS (Brustwirbelsäule)
    • LWS (Lendenwirbelsäule)
    • Iliosakralgelenk (ISG; Kreuzdarmbeingelenk)
    • Hüft-, Knie-, Sprung-, Schulter- und Ellenbogengelenk
    • Kiefergelenk

Ein Tetracyclinfaden ist ein mit dem Antibiotikum Tetracyclin getränkter Faden zur lokalen Anwendung in den Parodontaltaschen (Zahnfleischtaschen, die von bakterieller Plaque besiedelt sind). Tetracyclin ist ein Breitbandantibiotikum, welches von Streptomyceten (Streptomyces aureofaciens) produziert wird und gegen zahlreiche bakterielle Infektionen eingesetzt wird. Die Fäden geben kontinuierlich für mehr als sieben Tage Tetracyclin in die erkrankte Parodontaltasche ab.

Indikationen (Anwendungsgebiete)

  • Behandlung parodontaler Taschen bei Erwachsenen

Kontraindikationen (Gegenanzeigen)

  • Überempfindlichkeit gegenüber Tetracyclin
  • Schwangerschaft und Stillzeit

Tetracyclin verursacht bei oraler Gabe bleibende Verfärbungen an den Zähnen des Kindes und geht in die Muttermilch über. Es wird daher von der Anwendung der Fäden, obgleich nicht sicher ist, inwieweit dieser Effekt auch bei lokaler Applikation auftritt, während Schwangerschaft und Stillzeit abgeraten.

Die Zähne bis ins hohe Alter hinein vor Karies (Zahnfäule) und Parodontitis (Entzündung des Zahnhalteapparats) zu schützen ist ein realisierbares Ziel, wenn prophylaktische (vorbeugende) Maßnahmen wie eine konsequente häusliche Zahnpflege und regelmäßige professionelle Zahnreinigung (PZR) beim Zahnarzt Hand in Hand gehen.

Durch die häusliche Mundhygiene werden Bereiche wie die Interdentalräume (Zahnzwischenräume) und die retromolaren Räume (hinter den letzten Backenzähnen) deutlich schwerer erfasst als die Kau-, Außen- und Innenflächen der Zähne.

Sammelt sich aber Plaque (mikrobieller Zahnbelag) über mehrere Tage hinweg an, ist eine Gingivitis (Zahnfleischentzündung) die Folge, die bei längerem chronischen Verlauf wiederum in eine Parodontitis übergehen kann. Außerdem gefährden kariogene Bakterien in der Plaque die Zahngesundheit durch Karies.

Während eine Gingivitis durch verbesserte und ambitionierte Putztechnik wieder rückgängig gemacht werden kann, hilft dies jedoch nicht mehr weiter, wenn sich Zahnbeläge durch Einlagerung von Mineralstoffen erst einmal zu Zahnstein (oberhalb des Zahnfleischrandes) oder gar Konkrementen (Zahnstein unterhalb des Zahnfleischrandes) verfestigt haben.

Auch feste Farbauflagerungen, die beim Genuss von Kaffee, Tee, Nikotin o. ä. entstehen, sind mit der häuslichen Mundhygienetechnik nur schwer zu beseitigen. Hier setzt die professionelle Zahnreinigung (PZR) an, welche in der Zahnarztpraxis in der Regel von fortgebildetem Fachpersonal (Zahnmedizinische Prophylaxehelferin, Zahnmedizinische Fachassistentin, Dentalhygienikerin) durchgeführt wird.

Durch die Kombination von guter Zahnpflege und PZR lassen sich Karies (Zahnfäule, bakterielle Zerstörung der Zahnhartsubstanzen), Gingivitis (Zahnfleischentzündung) und Parodontitis (Zahnbettentzündung) effektiv und lebenslang verhindern.

Die professionelle Zahnreinigung (PZR) umfasst:

  • das Entfernen von weichen und harten Belägen auf dem Zahnschmelz und evtl. freiliegenden Zahnwurzeln supragingival bzw. gingival (oberhalb des bzw. im Bereich des Zahnfleischsaums)
  • die Reinigung der Interdentalräume (Zahnzwischenräume)
  • das Entfernen des Biofilms (der Plaque, der mikrobiellen Beläge)
  • die Oberflächenpolitur der Zähne
  • geeignete lokale (örtliche) Fluoridierungsmaßnahmen zum Kariesschutz
  • Schulungen/Übungen zur Mundhygiene und/oder Verwendung von Mundhygiene-Hilfsmitteln

Indikationen (Anwendungsgebiete)

Die PZR wird eingesetzt:

  • zur Entfernung von supragingivalem Zahnstein (oberhalb des Zahnfleischsaums) und Konkrementen im klinisch erreichbaren Subgingivalbereich (im oberen Bereich der Zahnfleischtasche)
  • zur Therapie einer bakteriellen Gingivitis
  • zur Entfernung aufgelagerter Zahnverfärbungen
  • bei Halitosis (Mundgeruch)
  • als Bestandteil einer parodontalen Initialbehandlung (vor weitergehenden Maßnahmen zur Behandlung einer Zahnbettentzündung)
  • zur Erhaltungstherapie nach Behandlung einer Parodontitis (Zahnbettentzündung)
  • im Rahmen eines Recalls (einer Vor- bzw. Nachsorgebehandlung)

Die Abstände eines Recalls (der Nachsorgetermine) sind für jeden Patienten individuell festzulegen und liegen in der Regel bei drei bis sechs Monaten.

Insbesondere wenn eine unterstützende Parodontaltherapie zur Langzeiterhaltung (UPT) nach einer erfolgreichen Parodontitistherapie (Behandlung einer Zahnbettentzündung,  z.B. chirurgisch oder mit der Vector®-Methode) erforderlich ist, werden engmaschige Recalls indiziert sein, um das erneute Anhaften von subgingivalen Konkrementen (Zahnstein unterhalb des Zahnfleischrandes in den Zahnfleischtaschen) von vornherein zu verhindern und im Biofilm eine Verschiebung der Keimzusammensetzung hin zu apathogenen Keimen (ohne Krankheitswert) zu begünstigen.

Bei einer Kunststoff-Teilprothese (Synonym: partielle Kunststoffprothese) handelt es sich um eine einfache, herausnehmbare partielle Prothese (Teilprothese) zum Ersatz fehlender Zähne. Ihre Nutzungsdauer ist auf die Wundheilungsphase nach einem chirurgischen Eingriff bis zur Anfertigung einer definitiven (endgültigen) Versorgung begrenzt.

In der Wundheilungsphase nach einer Zahnextraktion (Zahnentfernung) regenerieren nicht nur die den Kieferknochen bedeckenden Weichgewebe. Vielmehr wird auch die Alveole (das knöcherne Zahnfach) des extrahierten Zahnes umstrukturiert, so dass der Kieferkamm eine Formveränderung erfährt.

Es ist daher in der Regel wenig sinnvoll, unmittelbar nach einem chirurgischen Eingriff definitiven (endgültigen) Zahnersatz anzufertigen. Eine Kunststoff-Teilprothese überbrückt den für die Wundheilung notwendigen Zeitraum von etwa zwei Monaten.

In aller Regel handelt es sich bei Kunststoff-Teilprothesen also um sogenannte Interimsprothesen (von lat.: unterdessen, einstweilen). Auf Grund der kurzen Nutzungsdauer werden sie kostengünstig aus Kunststoff auf PMMA-Basis (Polymethylmethacrylat) gefertigt, wobei der Halt am Restgebiss durch von Hand gebogene Drahtklammern erreicht wird.

Anders als eine Modellgussprothese, die als definitive Versorgung geplant wird, besitzt eine Kunststoff-Teilprothese kein stabilisierendes, gegossenes Metallgerüst. Sie dient der Wiederherstellung der Kaufunktion und Ästhetik für einen begrenzten Zeitraum.

Die Kunststoff-Teilprothese ist, ohne sich auf den verbliebenen Zähnen abzustützen, eine rein mukosal bzw. gingival (auf Schleimhaut bzw. Zahnfleisch) gelagerte Versorgung, die den Kaudruck an den Kieferkamm abgibt. Dieser reagiert darauf langfristig mit Atrophie (Rückbildung des Knochens). Darüber hinaus sind die gebogenen Klammern auf Dauer wenig schonend für den Zahnhalsbereich des Klammerzahns. Aus diesen Gründen sollte die Nutzungsdauer der partiellen Kunststoffprothese nicht über Gebühr verlängert werden.

Definitionen: Interimsprothese – Immediatprothese

Nach Krankenkassenrichtlinien muss zwischen einer Interimsprothese und einer Immediatprothese (von lat.: sofort) unterschieden werden. Während es sich bei letzterer um eine sofort nach dem chirurgischen Eingriff eingesetzte endgültige Versorgung handelt, dient die Interimsprothese, wie erläutert, lediglich der zeitlichen Überbrückung.

Es ist nur in Ausnahmefällen sinnvoll, einen definitiven Zahnersatz, der etliche Jahre in Funktion bleiben soll, einzugliedern, ohne die Umstrukturierungsprozesse der Wundheilung abzuwarten. Andererseits müssen Kaufunktion und Ästhetik sichergestellt und umfangreichere Wundgebiete ggf. vor mechanischen Reizen geschützt werden. Praktikabel ist daher das Verfahren einer sofort nach dem chirurgischen Eingriff eingesetzten Interimsversorgung.

Indikationen (Anwendungsgebiete)

  • Vorübergehende Wiederherstellung der Kaufunktion, Phonetik und Ästhetik nach Zahnextraktionen oder Implantatinsertion (Setzen eines Implantats)
  • Erhalten der vertikalen Kieferrelation (Abstand von Ober- zu Unterkieferbasis)
  • Verhindern von Elongationen (Herauswachsen eines Zahnes aus dem Kieferknochen bei fehlender Gegenbezahnung)
  • Verhindern von Zahnwanderungen und- kippungen
  • Schutz der Operationswunde

Der Kariesschutz durch die Anwendung von Fluoriden, so auch durch Aminfluoride, hat in der zahnärztlichen Individualprophylaxe grundlegende Bedeutung.

Fluoride sind Salze der Flusssäure (Fluorwasserstoffsäure, HF) und sind in der Natur weit verbreitet. Sie kommen im Boden und in jedem Wasser vor, dabei finden sich besonders hohe Konzentrationen in Meeren und vulkanischen Böden. Fluorid ist als Spurenelement natürlicherweise im Zahnschmelz enthalten und ist in der Schmelzbildungsphase während der Zahnentwicklung erforderlich. Die Fluoridkonzentration nimmt in der Schmelzschicht zur Zahnoberfläche hin zu.
Je höher die Fluoridkonzentration in der oberflächlichen Schmelzschicht ist, desto resistenter ist der Schmelz gegen Säureeinwirkungen aus der Nahrung oder aus dem bakteriellen Stoffwechsel. Säuren führen zur Demineralisation(Erweichung) des Schmelzes und schließlich zur Kavitation (Entstehen eines Loches).

Zur Kariesprophylaxe werden dementsprechend verschiedene Fluoride eingesetzt, die im wässrigen Mundmilieu leicht Fluoridionen freisetzen, welche in die Schmelzoberfläche durch Ionenaustausch eingelagert werden können und dort eine Härtesteigerung bewirken.

Ein Anstieg der Fluoridkonzentration findet nicht nur im Schmelz, sondern auch in der mikrobiellen Plaque (dem Zahnbelag) statt. Fluoride greifen in den bakteriellen Stoffwechsel ein, indem sie Enzyme hemmen, die für die Verstoffwechselung von Zuckermolekülen erforderlich sind. Ein Abbauprodukt des Stoffwechsels sind organische Säuren. Wird der bakterielle Stoffwechsel gestört, ist der Zahnschmelz seltener der Säureeinwirkung ausgesetzt.

Chemisch kann unterschieden werden zwischen anorganischen Fluoridverbindungen:

  • Natriummonofluorphosphat
  • Natriumfluorid
  • Zinnfluorid

und der Stoffgruppe der organischen Aminfluoride, so z. B.

  • Olaflur
  • Dectaflur
  • Hetaflur

Alle diese zum Kariesschutz eingesetzten Fluoridverbindungen wirken:

  • karieshemmend durch Störung des Plaquestoffwechsels
  • fördernd auf die Remineralisation des Zahnschmelzes (Wiedereinlagerung von Fluorid und anderen Mineralstoffen in die Schmelzoberfläche), dadurch
  • härtesteigernd durch
  • Herabsetzen der Säurelöslichkeit des Schmelzes
  • als Fluoriddepot durch Bildung einer schwer löslichen Calciumfluorid-Deckschicht an der Zahnoberfläche. Aus dieser Deckschicht geht bei Säureeinwirkung Fluorid in Lösung, das zur Remineralisation zur Verfügung steht


Aminfluoride sind Hydrofluoride von Aminen. Die Moleküle verfügen sowohl über hydrophobe (wasserabstoßende) als auch hydrophile (wasseranziehende) Komponenten und wirken dadurch Oberflächen benetzend. Durch diese Tensidwirkung (Tenside sind Substanzen, die die Oberflächenspannung einer Flüssigkeit herabsetzen bzw. als Lösungsvermittler wirken) unterscheiden sie sich grundsätzlich von den anorganischen Fluoridverbindungen:

  • Zum einen dispergieren Tenside die Plaque (den Zahnbelag) und unterstützen dadurch die Reinigungswirkung von Zahnpasten. Aminfluoridhaltige Zahnpasten benötigen keinen weiteren Tensidzusatz.
  • Zum anderen lagern sich die Aminfluoride auf Grund ihrer Tensidwirkung leicht der gereinigten Zahnoberfläche an und bilden so eine fluoridhaltige Deckschicht.
  • In vitro (unter Laborbedingungen) wurde nachgewiesen, dass Aminfluoride die bakterielle Anhaftung an das Pellikel (Schmelzoberhäutchen) etwas besser hemmen als andere Fluoridverbindungen. Diese Anlagerung aber ist für die Ausreifung einer Plaqueschicht essentiell notwendig. So besitzen Aminfluoride eine leicht plaquereduzierende Wirkung.
  • In Lösung befindliche Aminfluoride haben einen niedrigeren pH-Wert als anorganisch gebundene Fluoride, d. h. die Lösung ist leicht sauer. Was auf den ersten Blick als Nachteil erscheint – schließlich greifen Säuren den Zahnschmelz an – ist tatsächlich von Vorteil, denn in die leicht demineralisierte (entkalkte, erweichte) Schmelzoberfläche ist die Fluorideinlagerung erleichtert. Aus diesem Grunde sind auch Zahnpasten mit anorganischen Fluoriden in der Regel leicht sauer eingestellt.
  • Aminfluoride durchdringen die bakterielle Zellmembran leichter als anorganische Fluoride und führen dadurch schneller zu einer Hemmung des Bakterienstoffwechsels als anorganische Fluoride.

Indikationen (Anwendungsgebiete)

Aminfluoride werden zur Kariesprophylaxe (Kariesschutz, Vorsorge gegen Zahnfäule) angewendet:

  • In der täglichen Basisprophylaxe in Form von Zahnpasten in unterschiedlicher Dosierung für Kinder unter sechs Jahren bzw. ältere Kinder und Erwachsene
  • Zur erweiterten häuslichen Prophylaxe bei erhöhtem Kariesrisiko in Form von Mundspülungen oder Gelkonzentraten
  • Im Rahmen der Individualprophylaxe in der zahnärztlichen Praxis in Form von konzentrierten Touchierungen, Gelen und Lacken

Die Raucherentwöhnung ist eine notwendige Maßnahme zur Bekämpfung der Tabakabhängigkeit. Bereits im 16. Jahrhundert wurde der Pfeifentabak durch die spanischen Eroberer nach Europa gebracht. Damals als Privileg der Reichen, heute als Produkt der Massenindustrie und verfügbar für jedermann, ist die Abhängigkeit vom Zigarettengift Nikotin eine der häufigsten Suchterkrankungen im 21. Jahrhundert.


Die Nikotinsucht ist sowohl durch eine soziale bzw. psychische Komponente als auch durch eine biologische Komponente gekennzeichnet. Das Rauchverhalten wird sozial durch Gruppenakzeptanz verstärkt, während der Nikotinkonsum neurobiologisch über präsynaptische nikotinerge Acetylcholinrezeptoren die Ausschüttung des Neurotransmitters Dopamin im mesolimbischen System (Ausschüttung der Botenstoffe im Belohnungssystem des Gehirns) erhöht.


Dies erklärt die hohe Suchtpotenz des Rauchens und die Art der Suchtentstehung. Es begründet weiterhin die Komplexität der Verfahren zur Raucherentwöhnung. Die ICD-10 (Internationale Klassifikation der Krankheiten und verwandter Gesundheitsprobleme der Weltgesundheitsorganisation) definiert folgende Kriterien zur Diagnose der Tabakabhängigkeit, von denen mindestens drei erfüllt sein müssen:

 

  • I – zwanghafter Tabakkonsum
  • II – Toleranzentwicklung (Steigerung des Konsums, um Befriedigung zu erreichen)
  • III – körperliche Entzugssymptome bei Abstinenz
  • IV – anhaltender Tabakkonsum trotz Folgeschädigung
  • V – Veränderung der Lebensgewohnheiten, um den Tabakkonsum aufrechtzuerhalten
  • VI – eingeschränkte Kontrolle über das Rauchverhalten

 

Die Folgeschäden des Tabakkonsums sind immens. Jährlich sterben über 100.000 Menschen an den Folgen des Rauchens. Todesfälle durch Rauchen im Alter zwischen 35 und 69 Jahren sind:

 

  • 40-45 % aller Krebstode,
  • 90-95 % aller Bronchialkarzinome (Lungenkrebs)
  • 75 % aller chronisch obstruktiven Lungenerkrankungen (chronische Bronchitis, chronisch obstruktive Lungenerkrankung (COPD))
  • 35 % aller kardiovaskulären Todesfälle (z. B. Myokardinfarkte/Herzinfarkte)
    Auch rauchende, werdende Mütter und das Passivrauchen stellen ein großes Gesundheitsrisiko dar.


Auch in der Zahnheilkunde führt Rauchen zu Erkrankungen: Rauchen schädigt beispielsweise die natürliche Mundflora (Gefahr der Kariesbildung) und erhöht das Risiko für eine Parodontitis um das 2,5- bis 6-Fache.


Bei der Parodontitis handelt es sich um eine infektiöse Erkrankung, welche zu einem entzündlichen Abbau des Parodonts (Zahnhalteapparat) führt. Nach Karies stellt die Parodontitis die häufigste Erkrankung der Mundhöhle dar.

Als Implantate werden in der Zahnmedizin meist schrauben- oder zylinderförmige Systeme bezeichnet, welche dem Ersatz natürlicher Zahnwurzeln dienen und die in der Regel nach einer Einheilungsphase mit festsitzendem Zahnersatz in Form von Kronen oder Brücken versorgt werden oder den Halt von Prothesen verbessern.
Unter eine Reihe von alloplastischen Implantatmaterialien (Einsetzen von Fremdmaterial) erscheint Titan gegenwärtig als am besten geeignet, da es sich durch etliche werkstoffkundliche Vorteile von anderen Materialien absetzt:
• hohe mechanische Stabilität (Härte, Risszähigkeit, Biegefestigkeit)
• Röntgendichte
• Sterilisierbarkeit
Dicht gefolgt in seinen Materialeigenschaften wird Titan von yttriumverstärkter Zirkonoxidkeramik. Entscheidend ist aber, dass trotz minimaler Abgabe von Titanionen auf Titan und auch auf Zirkonoxid keine Gewebereaktionen stattfinden; beide sind also bioinert (d. h., dass es zu keiner chemischen bzw. biologischen Wechselwirkung zwischen dem Implantat und dem Gewebe kommt).
Der Knochen integriert das Implantat in direktem und engstem Oberflächenkontakt bis 10 nm ohne Ausbildung einer bindegewebigen Trennschicht: Kontaktosteogenese (Bildung eines individuellen Knochens durch Kontakt). Zwar gibt es durchaus auch schon bioaktive Implantatmaterialien, die in Form einer Verbundosteogenese sogar einen physikochemischen Verbund mit dem Knochen eingehen; allerdings reichen deren biomechanische Eigenschaften nicht an die des Titans und des Zirkonoxids heran.
Implantate werden in der Regel zweiteilig (Implantatkörper als Primärteil, Implantataufbau als Sekundärteil) verarbeitet. Als Material für Sekundärteile hat sich Zirkonoxid auf Grund seiner Zahnfarbe, die im Gegensatz zu Metall nicht durch eine keramische Kronenversorgung durchschimmert, und wegen weiterer Vorteile durchgesetzt.
Neben schraubenförmigen Implantaten werden auch die Zylinderform und sogenannte Extensionsimplantate angeboten. Extensionsimplantate sind blattförmige, flache Implantate, die entlang des Knochenverlaufes der Kiefer in einen dort hineinpräparierten Schlitz (1 mm Breite; 4-14 mm Länge) eingesenkt werden und dort festwachsen.
Indikationen (Anwendungsgebiete)
Die Indikation zur Implantatversorgung stellt sich je nach anatomischen Voraussetzungen und Umfang des Zahnverlusts mit unterschiedlicher Dringlichkeit:
• zahnloser Kiefer: während Totalprothesen durch die Saughaftung mit der breitflächigen Oberkieferschleimhaut in aller Regel guten Halt haben, lässt sich ein vergleichbarer Halt auf dem Unterkiefer selbst unter optimalen anatomischen Bedingungen in keinem Fall erreichen. Der zahnlose Unterkiefer stellt daher die wichtigste Indikation zur Implantatversorgung dar.
• Freiendsituation: die Zahnreihe ist ein- oder beidseitig durch Zahnverlust verkürzt und kann ohne Implantatversorgung nur durch herausnehmbaren Zahnersatz versorgt werden.
• Schaltlücken: Zahnlücken, die von Nachbarzähnen begrenzt sind; hier ist vom Restzahnbestand und der Größe der Lücke abhängig, inwieweit die Lücke ohne Implantat noch mit einer fest sitzenden Brücke geschlossen werden könnte oder ob die Versorgung mit herausnehmbarem Zahnersatz erfolgen müsste. Ein Implantat als strategischer zusätzlicher Brückenpfeiler in einer größeren Lücke vermeidet auch hier eine herausnehmbare Prothese.
• Einzelzahnersatz: hier wäre ohne Implantatversorgung in aller Regel eine festsitzende Brücke, im Frontzahnbereich ggf. auch als Klebebrücke indiziert. Ein Implantat schützt die Nachbarzähne vor Überkronung.
Unabhängig vom Wunsch des Patienten nach einem festsitzenden anstelle eines herausnehmbaren Zahnersatzes sollte eine weitere Tatsache berücksichtigt werden: Der alveolare Knochen (Knochenanteil der Kiefer, in dem die Zahnwurzeln verankert sind) hat zeitlebens die Tendenz, sich zurückzubilden, wenn er nicht durch Zähne funktionell belastet wird.
Hiermit bekommen Implantate eine zusätzliche Bedeutung: Denn Alveolarknochen, in den ein durch Kaufunktion belastetes Implantat integriert ist, reagiert nicht mit einem derartigen Rückgang. So dient ein Implantat, für das zunächst Knochensubstanz geopfert werden muss, im Idealfall dem Schutz des knöchernen Alveolarfortsatzes. Wangen und Lippen werden weiterhin gestützt. Dadurch kann beispielsweise eine Implantatversorgung im Frontzahnbereich ästhetischer wirken als eine Brücke.